Menü schließen




02.09.2025 | 05:00

Autoindustrie am Scheideweg – wer löst das Lithium-Problem? BYD, Mercedes-Benz, European Lithium

  • Lithium
  • Automobilindustrie
Bildquelle: KI

Wenn die Chinesen Gas geben, sehen deutsche Premiumhersteller nur noch die Rücklichter! Wie ein aktueller Artikel im Handelsblatt zeigt, laufen chinesische Autozulieferer ihrer Konkurrenz zunehmend den Rang ab. Das ist fatal – schließlich sorgen gerade auch Zulieferer für Innovationen. Ein Indikator ist der Batterie-Sektor: Im ersten Halbjahr 2025 kontrollierten die beiden größten chinesischen Batteriehersteller CATL und BYD zusammen 55,7 % des weltweiten E-Auto-Batteriemarkts. Der nächste nicht-chinesische Anbieter ist LG aus Südkorea mit einem Marktanteil von 9 %. Stand heute sind Europas Autobauer stark von chinesischen Batterien abhängig. Warum diese Abhängigkeit gefährlich ist, welche Unternehmen schon heute daran arbeiten, sie aufzubrechen und bei welchen Aktien für Investoren Chancen entstehen.

Lesezeit: ca. 2 Min. | Autor: Nico Popp
ISIN: EUROPEAN LITHIUM LTD | AU000000EUR7 , MERCEDES-BENZ GROUP AG | DE0007100000 , BYD CO. LTD H YC 1 | CNE100000296

Hole Dir die spannenden Kommentare direkt als Newsletter per E-Mail.

Jetzt kostenlos abonnieren

Inhaltsverzeichnis:


    China zieht davon – das ist für Europas Autobauer jetzt wichtig

    Eine aktuelle Studie von AlixPartners nennt Chinas Autoindustrie den „Taktgeber der globalen Mobilitätswende“. Dass dem so ist, zeigen Absatzzahlen aus dem wichtigsten Automarkt der Welt, China: Zwischen 2019 und 2024 steigerte BYD seinen Marktanteil in China von nur 2,1 % auf über 16 %. Im selben Zeitraum schrumpfte der Anteil von Volkswagen auf nur noch 12,3 %. Die deutschen Premiumanbieter Mercedes-Benz und BMW büßten 2024 ebenfalls Marktanteile auf Kosten der chinesischen Konkurrenz ein. Längst sorgen Chinas Autobauer dank kürzerer Produktzyklen für mehr Innovationen und bauen Autos für die Konsumenten. Diese setzen weltweit immer weniger auf Fahrspaß, straffe Fahrwerke oder rasante Beschleunigung, sondern auch technische Gimmicks, Komfort und Vernetzung.

    Um den Konkurrenzkampf mit China aufnehmen zu können, müssen deutsche Autobauer dieser Entwicklung Rechnung tragen, ohne ihre eigene DNA aufzugeben. Entscheidend wird auch sein, wie unabhängig europäische Autohersteller von Zulieferern aus China sind. Denn: Kommen kritische Bauteile ausschließlich aus dem Reich der Mitte, droht Erpressbarkeit. Auch geben Europas Autobauer ohne eine eigene Batterieindustrie die Chance auf, sich Kostenvorteile entlang der Wertschöpfungskette zu verschaffen und womöglich auch mit nachhaltigen Förderbedingungen zu punkten. Ein Unternehmen, das ein Schlüssel-Projekt für die europäische Batterieindustrie vorantreibt, ist European Lithium.

    European Lithium will in Österreich Riesen-Mine bauen

    Das in Österreich gelegene Wolfsberg-Projekt soll bereits ab 2027 in Produktion gehen und könnte für die europäische Batteriewirtschaft ein Gamechanger sein. Zum Projekt liegt bereits eine definitive Machbarkeitsstudie vor. Die Mine soll jedes Jahr bis zu 10.500 t Lithiumhydroxid liefern, das in einer Verarbeitungsanlage in Saudi-Arabien, wo niedrige Energiekosten locken, gemeinsam mit einem lokalen Joint-Venture-Partner raffiniert werden soll. Mit BMW hat European Lithium bereits eine Offtake-Vereinbarung geschlossen, für die der bayerische Autobauer im Juni 2024 15 Mio. USD zahlte. Geht die Mine in Produktion, kann BMW im Gegenzug Lithium aus Wolfsberg beziehen.

    Neben seinem Flaggschiff-Projekt Wolfsberg hält European Lithium auch Anteile am Tanbreez-Projekt in Grönland, das als eines der größten Seltene-Erden-Vorkommen der Welt bekannt ist und unter anderem Niob, Tantal und Zirkonium enthält. Der Clou: Je mehr European Lithium auf diesem Projekt bohrt, desto größer wird der Anteil, den man am Projekt hält. Zuletzt vermeldete man ein Offtake-Agreement mit Ucore Rare Metals, um die Liegenschaft voranzubringen. Als Ergänzung zu Wolfsberg hat European Lithium zudem ein Lithium-Projekt in Irland erworben, das in unmittelbarer Nachbarschaft zu einem Projekt des chinesischen Lithiumproduzenten Ganfeng liegt.

    Lithium als Schlüssel zu Innovationen – diese Aktie hat Potenzial

    Geht Wolfsberg ab 2027 in Produktion und werden europäische Autohersteller damit unabhängiger von chinesischen Batterien, könnte das auch europäische Innovationen möglich machen, mit denen man sich von der Konkurrenz abheben kann. Noch gibt es vor allem in der deutschen Industrie viele findige Ingenieure mit herausragendem Wissen, das nur in die richtigen Bahnen gelenkt werden muss. Die Aktie von European Lithium legte während der vergangenen sechs Monate um knapp 70 % zu, bleibt aber noch immer weit unterhalb ihres Hochs aus dem Jahr 2017. Geht die Entwicklung des Wolfsberg-Projekts so reibungslos wie bisher voran, könnte bei dem aktuell lediglich mit rund 80 Mio. EUR bewerteten Unternehmen auch für Investoren neue Chancen entstehen. Für die europäische Autoindustrie ist European Lithium ein Hoffnungsträger. Ohne das Lithium-Unternehmen und sein Wolfsberg-Projekt wird es für Mercedes-Benz und Co. schwer, sich von chinesischem Einfluss frei zu machen.


    Interessenskonflikt

    Gemäß §85 WpHG weisen wir darauf hin, dass die Apaton Finance GmbH sowie Partner, Autoren oder Mitarbeiter der Apaton Finance GmbH (nachfolgend „Relevante Personen“) ggf. künftig Aktien oder andere Finanzinstrumente der genannten Unternehmen halten oder auf steigende oder fallende Kurse setzen werden und somit ggf. künftig ein Interessenskonflikt entstehen kann. Die Relevanten Personen behalten sich dabei vor, jederzeit Aktien oder andere Finanzinstrumente des Unternehmens kaufen oder verkaufen zu können (nachfolgend jeweils als „Transaktion“ bezeichnet). Transaktionen können dabei unter Umständen den jeweiligen Kurs der Aktien oder der sonstigen Finanzinstrumente des Unternehmens beeinflussen.

    Die Apaton Finance GmbH ist daneben im Rahmen der Erstellung und Veröffentlichung der Berichterstattung in entgeltlichen Auftragsbeziehungen tätig.

    Es besteht aus diesem Grund ein konkreter Interessenkonflikt.

    Die vorstehenden Hinweise zu vorliegenden Interessenkonflikten gelten für alle Arten und Formen der Veröffentlichung, die die Apaton Finance GmbH für Veröffentlichungen zu Unternehmen nutzt.

    Risikohinweis

    Die Apaton Finance GmbH bietet Redakteuren, Agenturen und Unternehmen die Möglichkeit, Kommentare, Interviews, Zusammenfassungen, Nachrichten u. ä. auf www.kapitalerhoehungen.de zu veröffentlichen. Diese Inhalte dienen ausschließlich der Information der Leser und stellen keine Handlungsaufforderung oder Empfehlungen dar, weder explizit noch implizit sind sie als Zusicherung etwaiger Kursentwicklungen zu verstehen. Die Inhalte ersetzen keine individuelle fachkundige Anlageberatung und stellen weder ein Verkaufsangebot für die behandelte(n) Aktie(n) oder sonstigen Finanzinstrumente noch eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von solchen dar.

    Bei den Inhalten handelt es sich ausdrücklich nicht um eine Finanzanalyse, sondern um journalistische oder werbliche Texte. Leser oder Nutzer, die aufgrund der hier angebotenen Informationen Anlageentscheidungen treffen bzw. Transaktionen durchführen, handeln vollständig auf eigene Gefahr. Es kommt keine vertragliche Beziehung zwischen der der Apaton Finance GmbH und ihren Lesern oder den Nutzern ihrer Angebote zustande, da unsere Informationen sich nur auf das Unternehmen beziehen, nicht aber auf die Anlageentscheidung des Lesers oder Nutzers.

    Der Erwerb von Finanzinstrumenten birgt hohe Risiken, die bis zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen können. Die von der Apaton Finance GmbH und ihre Autoren veröffentlichten Informationen beruhen auf sorgfältiger Recherche, dennoch wird keinerlei Haftung für Vermögensschäden oder eine inhaltliche Garantie für Aktualität, Richtigkeit, Angemessenheit und Vollständigkeit der hier angebotenen Inhalte übernommen. Bitte beachten Sie auch unsere Nutzungsbedingungen.


    Der Autor

    Nico Popp

    In Süddeutschland zuhause, begleitet der leidenschaftliche Börsianer die Kapitalmärkte seit rund zwanzig Jahren. Mit einem Faible für kleinere Unternehmen ausgestattet, ist er ständig auf der Suche nach spannenden Investmentstorys

    Mehr zum Autor



    Weitere Kommentare zum Thema:

    Kommentar von Armin Schulz vom 27.10.2025 | 05:30

    Chinas Export-Lockdown: So profitieren Sie JETZT mit Almonty Industries, Standard Lithium und MP Materials

    • Almonty Industries
    • Standard Lithium
    • MP Materials
    • kritische Rohstoffe
    • Wolfram
    • Molybdän
    • Sangdong
    • Lithium
    • Seltene Erden

    Die globale Abhängigkeit von kritischen Metallen wird zur strategischen Achillesferse. Chinas jüngste Exportbeschränkungen für Wolfram und Seltene Erden verschärfen die Versorgungskrise dramatisch und treiben die Preise für unverzichtbare Rohstoffe der Energiewende in die Höhe. In diesem angespannten Marktumfeld positionieren sich drei Unternehmen als Schlüssellieferanten außerhalb Chinas, genau zum richtigen Zeitpunkt, um von dieser historischen Marktverschiebung zu profitieren: Almonty Industries, Standard Lithium und MP Materials.

    Zum Kommentar

    Kommentar von Armin Schulz vom 15.10.2025 | 05:30

    Volkswagen in der Zange: Warum European Lithium und Standard Lithium jetzt die wertvolleren Player sind

    • Volkswagen
    • European Lithium
    • Standard Lithium
    • Elektromobilität
    • Exportrestriktionen
    • China
    • Zölle
    • Lithium
    • Seltene Erden
    • Staatsbeteiligung

    Die globale Elektroauto-Revolution steht vor ihrer größten Bewährungsprobe. Chinas drohende Exportbeschränkungen für kritische Batterierohstoffe könnten die Lieferketten westlicher Hersteller ab 2025 destabilisieren und die Produktion verteuern. Doch genau diese geopolitischen Spannungen katapultieren unabhängige Lithiumproduzenten ins Rampenlicht. Während etablierte Giganten um ihre Versorgungssicherheit kämpfen, profitieren wendige Player von diesem Machtvakuum. Die strategischen Manöver von Volkswagen, European Lithium und Standard Lithium verraten dabei, wer die wahren Gewinner dieses Umbruchs sein werden.

    Zum Kommentar

    Kommentar von Nico Popp vom 22.09.2025 | 05:00

    Serben wollen keine Minen – reißen Europas Batterie-Lieferketten? BYD, BMW, European Lithium

    • Lieferketten
    • Lithium

    Ein aktueller Artikel in der Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) zeigt: Die absolute Mehrheit der Serben mag keinen Lithium-Abbau im Land. Das Journal für Internationale Politik und Gesellschaft zitiert eine Befragung, wonach 55 % der Serben gegen eine Lithium-Mine im Jardar-Tal sind – nur 25 % sind demnach dafür. Der neueste Medienbericht zeichnet sogar ein noch viel düsteres Bild. Demnach waren sich die unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen in Serbien selten so einig, wie in ihrer Haltung gegen die Mine. Doch was bedeutet das für die europäischen Batterie-Lieferketten? Welche Unternehmen werden abgestraft, welche profitieren? Wir machen die Analyse.

    Zum Kommentar