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18.03.2025 | 06:00

Bayer, Vidac Pharma, BioNTech – Geld verdienen mit Biotech- und Pharma-Innovationen

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Immer mehr Investoren setzen auf Unternehmen, die traditionelle Therapiepfade verlassen, um Krebs, chronische Entzündungen oder Ernährungsprobleme neu zu denken. Während einige Konzerne ihre Bilanzen durch Schuldenberge und Patentabläufe kämpfen, entwickeln andere im Stillen Technologien, die den metabolischen Code von Krankheiten knacken. Ob Anti-Aging-Tests aus Speichelproben, mRNA-basierte Krebs-Cocktails oder Wirkstoffe, die die Blut-Hirn-Schranke überwinden – die Börse belohnt jene, die Forschungserfolge mit strategischer Risikobereitschaft verbinden. Doch welche Unternehmen haben das Zeug die Blockbuster von morgen zu entwickeln? Wir sehen uns drei Unternehmen genauer an.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: Armin Schulz
ISIN: BAYER AG NA O.N. | DE000BAY0017 , VIDAC PHARMA HOLDING PLC | GB00BM9XQ619 , BIONTECH SE SPON. ADRS 1 | US09075V1026

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Inhaltsverzeichnis:


    Bayer - finanzielle Weichenstellung in turbulentem Umfeld

    Der Pharma- und Agrarriese Bayer navigiert durch ein strategisch entscheidendes Jahr. Nachdem das Unternehmen 2024 seine angepassten Ziele erreichte, steht 2025 im Zeichen des Übergangs. Der Umsatz soll stagnieren, während Gewinn und Free Cash Flow voraussichtlich sinken. CEO Bill Anderson betont die Bedeutung dieses „Schlüsseljahres“ für die Konsolidierung. Die Nettofinanzverschuldung liegt bei 32,6 Mrd. EUR und konnte im vergangenen Jahr um 5,4 % reduziert werden. Kurzfristige Belastungen wie die geplante Aktienemission und eine Dividendenkürzung auf 0,11 EUR je Aktie spiegeln aber die Herausforderungen wider. Ab 2026 rechnet der Konzern mit spürbarer Erholung, gestützt auf Effizienzprogramme und Schuldenabbau.

    In der Crop-Science-Division zielt ein Fünf-Jahres-Plan auf eine EBITDA-Marge von über 20 % bis 2029. Geplant sind Portfoliooptimierungen, innovationsgetriebene Umsatzsteigerungen von 3,5 Mrd. EUR und Kosteneinsparungen in Produktion und Vertrieb. Parallel treibt die Pharmasparte ihr Wachstum voran. Medikamente wie Nubeqa und Kerendia sollen 2025 gemeinsam rund 2,5 Mrd. EUR Umsatz generieren, ergänzt durch Markteinführungen wie das Herzmittel Beyonttra. Ab 2027 wird hier wieder ein Umsatzplus erwartet. Kritisch bleibt die Patentablösung des Gerinnungshemmers Xarelto, die weiterhin auf die Margen drückt.

    Neben operativen Hürden lasten die Roundup-Klagen auf Bayer. Das Unternehmen strebt eine deutliche Risikoreduzierung bis Ende 2026 an. Parallel sorgt eine Kooperation mit dem Biotech-Unternehmen Hurdle für Aufsehen. Der gemeinsam entwickelte Speicheltest InflammAge misst chronische Entzündungen als Biomarker für Alterungsprozesse. Die nicht-invasive Methode könnte präventive Gesundheitslösungen revolutionieren und langfristig neue Märkte erschließen. Für Investoren bleibt Bayer ein Mix aus kurzfristiger Volatilität und langfristigem Potenzial. Die Aktie steht aktuell bei 23,62 EUR.

    Vidac Pharma - neue Hoffnung in der Krebsforschung

    Vidac Pharma hat auf dem Ersten Pädiatrischen Hirntumor-Forschungstreffen in Jerusalem Aufmerksamkeit erregt. Dr. Max Herzberg, CEO des Unternehmens, präsentierte dort Daten zum Wirkstoffkandidaten VDA-1102, der im Rahmen eines Sonderprogramms bei einem 5-jährigen Patienten erfolgreich die Blut-Hirn-Schranke durchdrang. „Dies ist ein bedeutender Meilenstein, der neue Möglichkeiten für bahnbrechende Therapien zur Behandlung von Hirnerkrankungen eröffnet“, betonte Herzberg. Die Fähigkeit, therapeutische Konzentrationen im Tumor zu erreichen, könnte die Behandlung aggressiver Hirnerkrankungen revolutionieren und das nicht nur bei Kindern.

    Das Unternehmen treibt parallel die Entwicklung von 2 Wirkstoffkandidaten voran. Am weitesten fortgeschritten ist VDA-1102, der bereits eine 1. Phase-2b-Studie bei Hautkrebsarten wie aktinische Keratose (AK) erfolgreich durchlaufen hat und bereit ist für eine weitere Phase-2b. Darüber hinaus wird der Wirkstoff in einer Phase 2 Studie an kutanes T-Zell-Lymphom (CTCL) getestet. VDA-1275, ein systemisch wirkendes Präparat gegen solide Tumore, befindet sich in präklinischen Studien und kann dort bereits einige Erfolge vorweisen. Beide Kandidaten zielen darauf ab, den Warburg-Effekt – eine Stoffwechselanomalie in Krebszellen – umzukehren. 2024 sicherte sich Vidac erweiterten Patentschutz in den USA, der Anwendungen bei Prostata-, Bauchspeicheldrüsen- und weiteren Krebsarten abdeckt. Die Kombination aus präzisionsmedizinischem Ansatz und breitem IP-Portfolio stärkt die Wettbewerbsposition.

    Für die Zukunft hat sich Vidac Pharma als Schlüsselpartner für die Entwicklung kombinierter Krebstherapien positioniert. Präklinische Daten zeigen synergistische Effekte von VDA-1275 mit gängigen Chemotherapeutika, was das Interesse großer Pharmaunternehmen wecken könnte. Zudem plant das Unternehmen ab dem 3. Quartal 2025 erste klinische Studien für den systemischen Wirkstoffkandidaten. Mit Fokus auf „First-in-Class“-Therapien und der Ausweitung auf weitere Indikationen – darunter auch seltene Krebsformen – könnte Vidac langfristig neue Behandlungsstandards setzen. Die strategische Ausrichtung auf ungedeckte medizinische Bedürfnisse unterstreicht das Potenzial, zum Vorreiter in der metabolischen Onkologie zu avancieren. Aktuell notiert die Aktie bei 0,57 EUR.

    BioNTech - zwischen Umsatzdruck und Innovationsschub

    BioNTech blickt auf ein ambivalentes Jahr 2024 zurück. Der Umsatz sank auf 2,8 Mrd. EUR, ein Minus von 28 % gegenüber 2023, getrieben von rückläufigen COVID-19-Impfstoffverkäufen und Abschreibungen des Partners Pfizer. Der Nettoverlust belief sich auf 665 Mio. EUR und dennoch verfügt das Unternehmen mit 17,4 Mrd. EUR über solide Liquidität. Für 2025 erwartet BioNTech einen Umsatz von 1,7 bis 2,2 Mrd. EUR, was unter den Analystenschätzungen liegt. Der Fokus des Unternehmens liegt auf der Transformation zum Onkologie-Spezialisten und die Pipeline ist gut gefüllt.

    Die Übernahme des chinesischen Biotech-Unternehmens Biotheus im Februar 2025 markiert einen Meilenstein. BioNTech sicherte sich globale Rechte am bispezifischen Antikörper BNT327, der in Phase-3-Studien gegen Lungen- und Brustkrebs getestet wird. Mit über 20 laufenden Phase-2/3-Studien und dem Ziel, bis 2026 erstmals ein Onkologie-Produkt zu vermarkten, setzt das Unternehmen auf Kombinationstherapien aus mRNA-basierten Immuntherapien und Antikörpern. Die Integration von Biotheus stärkt zudem die Produktionskapazitäten in Asien.

    2025 könnte entscheidend für das Unternehmen werden. Zahlreiche klinische Daten, darunter Updates zu BNT327 und mRNA-Therapien, sollen zeigen, dass die Pipeline großes Potenzial hat. Trotz sinkender COVID-19-Erlöse investiert BioNTech weiter massiv in Forschung und Entwicklung, für die 2025 zwischen 2,6 und 2,8 Mrd. EUR eingeplant sind. Die Kombination aus Antikörpern und mRNA-Technologie könnte langfristig Wettbewerbsvorteile sichern. Für Investoren bleibt die Frage, ob die vielversprechende Onkologie-Strategie auch in kommerziellen Produkten mündet – und wann sich dies im Kurs widerspiegelt. Die Aktie ist an einer wichtigen Unterstützung bei 89,80 EUR angekommen und kostet derzeit 90,60 EUR.


    Bayer stemmt sich mit Partnerschaften wie der InflammAge-Diagnostik gegen sein Image als Klagen-Konzern und zeigt, wie Tradition durch Biotech-Kooperationen Zukunftsfähigkeit erhält. Vidac Pharma hingegen beweist, dass kleine Player mit neuen Therapieansätzen – etwa der Überwindung der Blut-Hirn-Schranke – Großes bewegen können, selbst wenn die Börse diese Durchbrüche noch nicht eingepreist hat. BioNTech will die mRNA-Erfolgsgeschichte neu schreiben. Statt Impfstoffe liefert der Pionier nun Krebs-Cocktails, die trotz sinkender COVID-Erlöse Hoffnung schüren.


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    Der Autor

    Armin Schulz

    Der gebürtige Mönchengladbacher studierte Betriebswirtschaftslehre in den Niederlanden. Im Zuge des Studiums kam er erstmals mit der Börse in Kontakt. Er hat mehr als 25 Jahre Erfahrung bei Börsengeschäften.

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    Lexikon:

    1. Aktie – Als Aktie wird ein Wertpapier bezeichnet, welches einen Anteil am Eigenkapital einer Aktiengesellschaft darstellt.

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    Die vorläufige Zollausnahme für Medikamente und pharmazeutische Produkte bietet der Branche eine Atempause – doch der Schein trügt. Gestützt auf WTO-Regeln schützen die Ausnahmen zwar deutsche Exporte in dem milliardenschweren US-Markt, doch indirekte Risiken lauern in Form von steigenden Kosten für Vorprodukte, politische Unberechenbarkeit und die Abhängigkeit von globalen Lieferketten. Während die Branche kurzfristig aufatmet zwingen langfristige Handelskonflikte zu strategischem manövrieren. Für Bayer ist der US-Absatzmarkt sehr wichtig, BioNxt Solutions entwickelt disruptive Medikamentenverabreichungslösungen und Evotec will mit Künstlicher Intelligenz die Wirkstoffforschung neu definieren. Wir sehen uns die drei Unternehmen genauer an.

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