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24.11.2021 | 05:00

BioNTech, Defence Therapeutics, Novavax: Weiterer Schritt zur Impfung gegen Krebs

  • Impfstoffe
Bildquelle: pixabay.com

In Portugal und Spanien sind die Impfquoten höher als in Deutschland. Woran das liegt, darüber gibt es verschiedene Diskussionen. Ein Argument ist der Umstand, dass die Kindersterblichkeit in beiden Ländern noch lange hoch war. Wer die Geschichten von toten oder lebenslang geschädigten Kleinkindern noch lebhaft kennt, denkt weniger nach, wenn der Arzt zur Impfung ruft. Auch die jüngste Erfahrung mit BioNTech und anderen Vakzinen könnte der Impfbereitschaft neuen Schub geben. Da trifft es sich doch ganz gut, dass sich inzwischen Impfstoffe gegen vielerlei Krankheiten am Markt abzeichnen.

Lesezeit: ca. 3 Min. | Autor: Nico Popp
ISIN: DEFENCE THERAPEUTICS INC | CA24463V1013 , BIONTECH SE SPON. ADRS 1 | US09075V1026 , NOVAVAX INC. DL-_01 | US6700024010

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Inhaltsverzeichnis:


    BioNTech: Eine einzige Erfolgsgeschichte

    Bevor die Impf-Weltmeister von BioNTech schon früh im Jahr 2020 die Entscheidung für die Entwicklung eines Impfstoffs gegen Covid-19 bekanntgaben, richtete sich der Fokus rund um die mRNA-Technologie auf andere Einsatzzwecke. Unter anderem auf den Kampf gegen Krebs. BioNTech hat zuvor über Jahre geforscht, entwickelt und machte sich die Pandemie zu Nutze. Plötzlich schienen Zulassungsverfahren und die Bürokratie dahinter kein Hindernis mehr zu sein. Auch betonte die US-Regierung, dass ein Impfstoff kosten dürfe, was er wolle. Diese Bedingungen sorgten dafür, dass sich die Impfstoff-Entwickler auf das Wesentliche fokussieren konnten – und ohne Risiko in die Vollen gingen.

    Während eine Fehlleistung bei der Entwicklung von Impfstoffen oder Medikamenten ohne regelmäßige Evaluation sehr teuer werden kann, fiel dieses Risiko beim Impfstoff von BioNTech und Pfizer weitgehend weg. Das Resultat beeindruckte. In Windeseile brachten die beiden Pharma-Spezialisten klinische Studien voran und deren Ergebnisse überraschten alle: Ein Wirkungsgrad von über 90% war weitaus mehr, als viele Beobachter erwartet hatten. Dass die Wirkung mit der Zeit nachlässt und BioNTech wohl wie viele andere Vakzine auch in einem Dreifach-Schema verimpft werden muss, wissen wir erst seit Sommer. Dem Erfolg von BioNTech tut das keinen Abbruch. Die Booster-Welle spült frisches Kapital in die Kassen. Zugleich dürfte BioNTech bereits neue Versionen seines Impfstoffs in der Hinterhand haben, um bei der nächsten Variante Anpassungen vornehmen zu können. Diese Asse im Ärmel zurückzuhalten, macht durchaus Sinn – schließlich stellt sich auch das Virus auf die Bedingungen ein. BioNTech ist ein Unternehmen von Weltrang, aber inzwischen auch teuer.

    Defence Therapeutics: Brust- und Hautkrebs im Fokus

    Dass es manchmal durchaus Sinn macht, bei Investitionen um die Ecke zu denken, zeigt das Beispiel von Defence Therapeutics. Das Unternehmen hat mit Accum™ eine Technologie entwickelt, die es vermag, dass Antikörper bestimmte Wirkstoffe sozusagen Huckepack nehmen und genau dorthin transportieren, wo sie auch gebraucht werden. Diese sogenannten Antibody Drug Conjugates (ADC), also die Kombination aus Antikörper und Wirkstoff, werden in der Forschungs-Community häufig als großer Hoffnungsträger genannt. Da diese ADCs auch dazu geeignet sind, Impfstoffe perfekt einzusetzen, verfolgt Defence Therapeutics auch eine ambitionierte Impfstoff-Entwicklung, die sich nichts Geringeres als den Kampf gegen Krebs auf die Fahnen geschrieben hat.

    Zuletzt vermeldete das Unternehmen, dass man mit dem Lady Davis Institute Cell Processing Center (CPC) eine Vereinbarung zur Produktion des Impfstoffkandidaten AccuVAC-D001 getroffen hat. Schwerpunkt des Impfstoffes ist der Kampf gegen Melanome, also Haut- und gegen Brustkrebs. Beide Krebsarten sind stark verbreitet – nahezu jeder wird von entsprechenden Erkrankungen im Familien- oder Bekanntenkreis schon einmal gehört haben. Die nun geschlossene Vereinbarung ist ein wichtiger Schritt hin zur vollständigen Evaluation und letztlich auch der Zulassung des Impfstoffs nach Abschluss erfolgreicher Studien. „Durch den Abschluss dieser Vereinbarung haben wir einen weiteren Schritt hin zur Einleitung unseres Phase I-Versuchs mit unserer geschützten AccumTM DC-Technologie gemacht. Diese Studien werden nicht nur die „Blaupausen" für unseren Herstellungsprozess festlegen, sondern auch von den Aufsichtsbehörden verlangte wichtige Schritte zur Qualitätskontrolle umsetzen, bevor wir 2022 mit der Behandlung von Melanom- und Brustkrebspatienten beginnen können", erklärte Herr Plouffe, CEO von Defence Therapeutics in einer Pressemitteilung. Die Aktie von Defence Therapeutics befand sich in den vergangenen drei Monaten in einer leicht nach unten gerichteten Konsolidierung, reagierte aber bereits positiv auf die Meldung. Im deutschen Handel könnte der Wert jenseits von 4,50 EUR zusätzlich Fahrt aufnehmen. Anleger sollten aber bedenken, dass der Wert aufgrund des schwebenden Zulassungsverfahrens spekulativ ist. Zukunftsträchtig ist die Technologie aber allemal!

    Novavax: Totgesagte leben länger

    Dass auch alte Technologie Zukunft haben kann, zeigt Novavax. Der Impfstoffhersteller will mit einem Totimpfstoff gegen Covid-19 punkten. Dabei wird den Impflingen ein inaktives Virus gespritzt. Dieses Verfahren ist seit Jahrzehnten bewährt und ist daher auch die bevorzugte Wahl von skeptischen Menschen, wie etwa dem Fußballer Joshua Kimmich. Auch wenn im weitesten Sinne auch die mRNA-Technologie von Moderna und BioNTech auf Totimpfstoffe setzt, könnte die Lösung von Novovax doch neue Impflinge ansprechen und so dabei helfen, Impflücken zu schließen und die Pandemie endlich zu besiegen. Schon in einigen Wochen könnte der Impfstoff von Novavax auch in der EU zugelassen werden.


    Die Aktie hat in den vergangenen vier Wochen bereits rund 60% zugelegt. Mehr Potenzial findet sich aktuell bei Defence Therapeutics. Hier geht es zwar nicht um Covid-19, doch dürften Impfstoffe gegen häufige Krebsarten einen ähnlichen Run auslösen wie einst auf die BioNTech-Aktie. Diese legte allein im vergangenen Jahr um satte 226% zu. Es kann sich daher für Investoren lohnen, ein wenig um die Ecke zu denken.


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    Der Autor

    Nico Popp

    In Süddeutschland zuhause, begleitet der leidenschaftliche Börsianer die Kapitalmärkte seit rund zwanzig Jahren. Mit einem Faible für kleinere Unternehmen ausgestattet, ist er ständig auf der Suche nach spannenden Investmentstorys

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    Lexikon:

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