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12.08.2024 | 06:00

Daimler Truck, dynaCERT, Plug Power – Elektro auf dem absteigenden Ast! Schlägt jetzt die Stunde von Wasserstoff?

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Bildquelle: pixabay.com

In den letzten Jahren galt die Elektromobilität als das unangefochtenes Zugpferd der globalen Verkehrswende, doch jüngste Entwicklungen zeichnen ein anderes Bild: stagnierende Verkaufszahlen und wachsende Herausforderungen in der Rohstoffversorgung werfen die Frage auf, ob die Ära der Elektrofahrzeuge ihren Zenit überschritten hat. Dadurch rückt ein anderer alternativer Antrieb in den Fokus: Wasserstoff. Mit verstärkten Investitionen und technologischen Fortschritten im Wasserstoffsektor stellt sich die Frage, ob nun der Zeitpunkt gekommen ist, an dem der Energieträger Wasserstoff seinen großen Durchbruch erleben und das Rennen um die nachhaltige Mobilität für sich entscheiden kann.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: Armin Schulz
ISIN: Daimler Truck Holding AG | DE000DTR0013 , DYNACERT INC. | CA26780A1084 , PLUG POWER INC. DL-_01 | US72919P2020

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Inhaltsverzeichnis:


    Bernd Krüper, President & Director, dynaCERT Inc.
    "[...] dynaCERT hat mit dem Gerät HydraGEN eine Lösung auf den Markt gebracht, die zur Nachrüstung von Dieselmotoren entwickelt wurde, um die Umwelt zu schützen und die zugleich wirtschaftliche Vorteile mit sich bringt. [...]" Bernd Krüper, President & Director, dynaCERT Inc.

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    Daimler Truck – muss Prognosen reduzieren

    Für Transportunternehmen ist es keine einfache Zeit. Bis 2030 müssen die Flottenbetreiber in der EU bestimmte Anforderungen zur Reduzierung der CO2-Emissionen einhalten. Die EU hat strengere CO2-Normen für schwere Nutzfahrzeuge eingeführt, die eine Reduzierung der Emissionen um 45 % im Zeitraum 2030-2034 im Vergleich zu den Werten des Jahres 2019 vorschreiben. Die Frage ist, wie die Unternehmen das umsetzen wollen, denn die Elektro-LKWs sind noch nicht für lange Strecken ausgelegt. Daimler Truck hat die Nöte erkannt und hat mittlerweile auch Wasserstoff-LKWs in der Entwicklung, denn hier sind die Tankzeiten deutlich kürzer und bedienen so den Bedarf des Transportwesens.

    Im Zwischenbericht zum 2. Quartal von Daimler Truck zeigen die Hauptkennzahlen einen deutlichen Rückgang im Vergleich zum Vorjahr. Der Konzernabsatz betrug 112.195 Einheiten, was einem Rückgang von 15 % entspricht, während der Umsatz auf 13,3 Mrd. EUR fiel, 4 % unter dem Vorjahr. Das EBIT sank um 22 % auf 1.076 Mio. EUR, belastet durch eine Wertberichtigung in Höhe von 120 Mio. EUR auf Beteiligungen in China. Das bereinigte EBIT fiel um 18 % auf 1,17 Mrd. EUR und das Konzernergebnis betrug 789 Mio. EUR, ein Minus von 21 % oder 0,93 EUR je Aktie. Dementsprechend musste das Management die Jahresprognosen im Hinblick auf Umsatz und Gewinn nach unten korrigieren.

    Für das Gesamtjahr 2024 erwartet Daimler Truck einen Absatz von 460.000 bis 480.000 Einheiten und einen Umsatz zwischen 53 und 55 Mrd. EUR. Zudem wird eine bereinigte Umsatzrendite im Industriegeschäft von 8 % bis 9,5 % prognostiziert. Diese Anpassungen spiegeln die Herausforderungen auf den Märkten wider, aufgrund der Unsicherheiten und verhaltener Nachfrage. Trotz der enttäuschenden Zahlen gab es 7 Analysten, die die Aktie ausnahmslos als Kauf einstufen. Die Kursziele liegen zwischen 46 und 56 EUR. Die Aktie handelte zuletzt bei 33,44 EUR.

    dynaCERT - Treffen mit Ursula von der Leyen

    Wenn ein Transportunternehmen schon jetzt entscheidende Schritte zur Reduzierung seiner Emissionen unternehmen möchte, kann es dies tun. Die patentierte HydraGEN™-Technologie von dynaCERT bietet eine effiziente Lösung, um den Kraftstoffverbrauch von Dieselfahrzeugen um bis zu 10 % zu senken und gleichzeitig die schädlichen Emissionen wie CO2 und Nox durch den Einsatz von Wasserstoff und Sauerstoff deutlich zu reduzieren. Das System ist nachrüstbar. Mit einem geringen Installationsaufwand und einem schnellen ROI von weniger als einem Jahr, ist der Einsatz dieser innovativen Technologie besonders vorteilhaft für Unternehmen, die sich frühzeitig als umweltbewusst positionieren möchten.

    Am 13. Mai gab dynaCERT bekannt, dass man den deutschen Topmanager Bernd Krüper zum President ernannt hat. In dieser Position ist er seit dem Sommer maßgeblich daran beteiligt, das Unternehmen in Richtung globales Wachstum und Innovation zu führen, insbesondere im Bereich umweltfreundlicher Technologien und Wasserstofftechnologie. Im Zuge dessen war Herr Krüper auf dem Sommerfest der Unternehmerverbände in Hannover und konnte vor Ort mit der Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, über die Produkte und die damit verbundenen Möglichkeiten von dynaCERT sprechen. Frau von der Leyen zeigte sich interessiert und auch sonst dürfte das Event das Netzwerk von dynaCERT erweitert haben.

    Das Unternehmen wartet nach wie vor auf die Freigabe der Zertifizierung nach dem Verified Carbon Standard (VCS) durch Verra. Diese Zertifizierung würde nicht nur eine neue Einnahmequelle durch CO2-Zertifikate für dynaCERT erschließen, sondern wäre auch ein Verkaufsargument für die Technologie, denn damit würden auch die Kunden die Einsparung von CO2 bestätigt bekommen. Auch die Beteiligung an Cipher Neutron trägt langsam Früchte. Im 4. Quartal soll das Unternehmen beginnen, zwei 250 kW Elektrolyseure für die Simon Fraser University zu entwickeln und zu bauen. Die Aktie ging am Freitag mit 0,21 CAD aus dem Handel.

    dynaCERT President Bernd Krüper im Austausch mit Ursula von der Leyen, Präsidentin der Europäischen Komission

    Plug Power – enttäuscht erneut

    Für die Einführung der Wasserstofftechnologie benötigt es eine Infrastruktur. Diese will Plug Power zur Verfügung stellen, indem das Unternehmen ein umfassendes Ökosystem für grünen Wasserstoff aufbaut, das Produktion, Speicherung, Lieferung und Energieerzeugung umfasst. Plug Power hat über 69.000 Brennstoffzellen und mehr als 250 Tankstellen weltweit installiert und plant den Bau einer Wasserstoff-Autobahn in Nordamerika und Europa. Durch innovative Produktionsanlagen und strategische Partnerschaften zielt Plug Power darauf ab, die Dekarbonisierung der Wirtschaft voranzutreiben und industrielle Anwendungen zu unterstützen.

    Doch was sich gut anhört ist in der Praxis deutlich schwieriger umzusetzen. Das Unternehmen enttäuschte mit seinen jüngsten Quartalszahlen. Der Umsatz im 2. Quartal belief sich auf 143,4 Mio. USD, rund 45 % weniger als im Vorjahr und deutlich unter den prognostizierten 186 Mio. USD. Damit einhergehend verzeichnete das Unternehmen einen Verlust von 0,36 USD je Aktie, was die Markterwartung von 0,30 USD je Aktie deutlich verfehlte. Trotz der gestiegenen Produktionskapazität im Werk von Georgia und strategischer Preiserhöhungen bleibt eine nachhaltige Besserung der Margen aus. Der Nettoverlust stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 26 Mio. USD auf nunmehr 262,3 Mio. USD an.

    Trotz der enttäuschenden Quartalszahlen versucht Plug Power optimistisch in die Zukunft zu blicken. CEO Andy Marsh betont die Fortschritte bei der Erhöhung der Produktionskapazitäten und den strategischen Partnerschaften, darunter bedeutende Projekte wie die Ausweitung der Elektrolyseurproduktion und das grüne Ammoniak-Projekt in Australien. Zudem plant das Unternehmen, bis Ende des Jahres weitere 100 MW an Elektrolyseuren zu installieren. Ein Lichtblick könnte die mögliche Anpassung der US-Steuergutschriften für Wasserstoff darstellen, was Plug Power erheblich entlasten könnte. Die durchaus guten Nachrichten im 1. Quartal hätten sich in den Zahlen bemerkbar machen müssen. Das ist leider nicht passiert und so markierte die Aktie mit 1,93 USD ein Mehrjahrestief. Aktuell notiert die Aktie bei 1,97 USD.


    Daimler Truck steht vor Herausforderungen mit gesenkten Prognosen und sinkenden Absatzzahlen, zeigt jedoch Engagement in der Entwicklung von Wasserstoff-LKWs. dynaCERT hingegen setzt positive Akzente mit der HydraGEN™-Technologie zur Emissionsreduktion und verstärkt sein Team durch einen erfahrenen Manager für globales Wachstum. Im Gegensatz dazu enttäuscht Plug Power durch einen Umsatzrückgang von 45 % und einem gestiegenen Nettoverlust von 262,3 Mio. USD. Diese Entwicklungen verdeutlichen das Spannungsfeld zwischen Fortschritten und Rückschlägen in der Wasserstofftechnologie.


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    Der Autor

    Armin Schulz

    Der gebürtige Mönchengladbacher studierte Betriebswirtschaftslehre in den Niederlanden. Im Zuge des Studiums kam er erstmals mit der Börse in Kontakt. Er hat mehr als 25 Jahre Erfahrung bei Börsengeschäften.

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