25.03.2022 | 05:08
Defense Metals, Hensoldt, Rheinmetall – Sonderkonjunktur für die Rüstungsindustrie
Durch den Krieg in der Ukraine bekommt die Rüstungsindustrie mehr Gewicht. Aber was steht im Vordergrund? Verteidigung, Abschreckung oder Angriffskrieg? Von höheren Rüstungsbudgets und Aufträgen profitierten die Anteilsscheine der Branchenvertreter zuletzt deutlich. Was man moralisch davon hält, steht auf einem anderen Blatt. Ganz nüchtern betrachtet, bereiten eine stärkere Nachfrage und Gewinnwachstum die Basis für höhere Aktienkurse.
Lesezeit: ca. 3 Min.
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Autor:
Carsten Mainitz
ISIN:
RHEINMETALL AG | DE0007030009 , HENSOLDT AG INH O.N. | DE000HAG0005 , DEFENSE METALS CORP. | CA2446331035
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Inhaltsverzeichnis:

"[...] Unser Ziel ist es, bald zwischen 500 und 1.000 Tonnen pro Monat zu exportieren. Das könnte für uns einen Cashflow zwischen 500.000 und 1 Million CAD bedeuten. [...]" Frederick Kozak, President and CEO, Auxico Resources Canada Inc.
Der Autor
Carsten Mainitz
Der gebürtige Rheinland-Pfälzer ist seit mehr als 25 Jahren leidenschaftlicher Börsianer. Nach seinem BWL-Studium in Mannheim arbeitete er als Journalist, im Equity Sales und viele Jahre im Aktienresearch.
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Defense Metals – Seltenerdmetalle für die Rüstung
Neben der Elektromobilität und der Energiewende gibt es mit der Rüstungsindustrie einen weiteren Sektor, der einen hohen Bedarf an sogenannten Seltenerdmetallen („Seltene Erden“) besitzt. Dabei ist der Name irreführend. Die Vorkommen der 17 Seltenerdmetalle sind größer als die vieler anderer Metalle. Allerdings kommen diese nicht konzentriert alleine oder als Erze vor, sondern sind in Kombination und mit niedrigen Gehalten in Mineralien gebunden. Deswegen und auch aufgrund ähnlicher chemischer Eigenschaften ist ihre Trennung sehr arbeitsintensiv. China dominiert mit großem Abstand den Weltmarkt.
Seltenerdmetalle kommen beispielsweise zur Produktion von Dauermagneten oder in Batteriespeichern zum Einsatz. Durch die sprunghafte Nachfrage im Zuge der Energiewende und Verwerfungen in der Lieferkette durch die weltweite Corona-Pandemie haben viele Länder die Abhängigkeit von China schmerzhaft zu spüren bekommen. Insbesondere bei der Rüstungsindustrie läuteten die Alarmglocken. Hier sind Seltenerdmetalle unabkömmlich, beispielsweise für Raketenlenksysteme, Radaranlagen oder die Satellitentechnologie.
Um die Wiederaufnahme von Produktionsketten von Seltenerdmetallen in anderen Ländern wird gerungen. So hat die US-Regierung das amerikanische Unternehmen MP Metals mit rund 6,95 Mrd. USD gefördert, um ab 2022 die Raffination der in der einzigen in Nordamerika in Produktion befindlichen Mine gewonnenen Seltenerdoxide auf amerikanischem Boden wiederaufzunehmen.
Ein weiterer Pionier, der sich speziell auf die Rüstungsindustrie ausrichtet, ist das kanadische Unternehmen Defense Metals. Deren in einer bekannten Bergbauregion in British Columbia gelegenes Wicheeda-Projekt hat nach einer vorläufigen wirtschaftlichen Bewertung (Preliminary Economic Assessment, PEA) das Potenzial zu einer weltweit bedeutenden Lagerstätte für Seltenerdmetalle zu avancieren.
So indizierte die im November 2021 veröffentlichte PEA einen Wert des Projekts (nach Steuern) von 516,5 Mio. CAD, bei einer Minenlebensdauer von 19 Jahren. Inzwischen hat das Unternehmen weitere Bohrergebnisse veröffentlicht, welche die Ressourcenschätzungen erhöhen und damit die Minenlebensdauer weiter verlängern und somit den Projektwert steigen lassen sollten. Die Gesellschaft besitzt mit 45 Mio. CAD eine überschaubare Marktkapitalisierung.
Hensoldt – Deutscher Rüstungsspezialist im Börsenrausch
Seit dem Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine am 24. Februar und der nachfolgenden Ankündigung der Bundesregierung, ein Sondervermögen von 100 Mrd. EUR für die Modernisierung der Bundeswehr zur Verfügung zu stellen, kennt der Kurs börsennotierter deutscher Rüstungsunternehmen nur noch eine Richtung: nordwärts.
Ein bekannter Vertreter ist das aus der ehemaligen Radar-Sparte von Airbus entstandene Unternehmen Hensoldt, welches seinen Sitz in der bayrischen Landeshauptstadt München hat. Zwar setzten in der letzten Woche kurzfristig Gewinnmitnahmen ein, nun geht die Rallye aber weiter. In den letzten vier Wochen haben die Papiere bereits über 130% zulegen können.
Als nächstes gilt es, die psychologisch wichtige Marke von 30 EUR dauerhaft zu überwinden. Analysten haben angesichts der sich abzeichnenden Auftragsflut ihre Prognosen angehoben. So zog JP Morgan das Kursziel auf Basis einer um bis zu 53% höheren Gewinnprognose für die Jahre 2023 bis 2025 von zuvor 22,50 EUR auf 30 EUR hoch und stufte die Aktie auf „Overweight“.
Rheinmetall – Analysten sehen weiteres Kurspotenzial
Der Düsseldorfer Hersteller von Munition und schwerem Kriegsgerät gilt als einer der größten möglichen Profiteure des vom Bund geplanten Sondervermögens. Dabei sieht sich der Konzern nach Aussage von CEO Armin Papperger gut für die kommende Auftragsflut gerüstet. Aktuell könne der Konzern ein Ausrüstungspaket im Wert von 42 Mrd. EUR an den Bund liefern. Dieses enthalte Munition, Hubschrauber sowie schwere Ketten- und Radpanzer.
Neben dem sich abzeichnenden Gewinnwachstum dürfte für Anleger ein weiterer Faktor für ein Investment in Rüstungskonzerne sprechen: aktuell ist eine Diskussion entbrannt, ob Aktien von Herstellern von Kriegsgerät zukünftig als „nachhaltig“ eingestuft werden können. Die schwedische SEB Bank prescht hier schon vor und hat angekündigt, ab April das Investitionsverbot in Rüstungsunternehmen aufzuheben. Analysten zeigen sich von der Aktie der Düsseldorfer überzeugt. Die Bank of America formuliert ein Kursziel von 220 EUR, Warburg Research setzt die Zielzone mit 210 EUR ähnlich hoch an.
Eine Investition in den Rüstungssektor ist eine moralische Frage, die jeder für sich selbst beantworten muss. Aus ökonomischer Sicht sind hier in nächster Zeit gute Renditen möglich, Konzerne wie Hensoldt oder Rheinmetall gehören zu den Profiteuren. Aussichtsreich ist zudem Defense Metals. Die Kanadier haben das Potenzial, sich zu einem dringend benötigten Hersteller von Seltenerdmetallen zu entwickeln.
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