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13.03.2023 | 05:40

First Majestic Silver, Blackrock Silver, Xiaomi – steht der Silberpreis vor dem nächsten Anstieg?

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Bildquelle: pixabay.com

Silber hat Gold von September bis in den Februar hinein deutlich outperformt. 2022 stellte die Silbernachfrage mit 1,24 Mrd. Unzen bei einem Durchschnittspreis von 21,70 USD einen neuen Rekord auf. In diesem Jahr rechnet das Silver Institute mit einem Durchschnittspreis von 23 USD. Durch die gestiegenen Zinsen ist das Investment in Edelmetalle nicht mehr so attraktiv. Ändert sich die Zinspolitik der FED, was für die zweite Jahreshälfte erwartet wird, dürfte auch Silber wieder deutlich zulegen. Zumal die industrielle Nachfrage aufgrund des Ausbaus der Erneuerbaren Energien wächst und auch die Elektronikbranche nicht ohne Silber auskommt, um nur zwei Branchen zu nennen. Wir sehen uns daher drei Unternehmen rund um Silber an.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: Armin Schulz
ISIN: FIRST MAJESTIC SILVER | CA32076V1031 , Blackrock Silver | CA09261Q1072 , XIAOMI CORP. CL.B | KYG9830T1067

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Inhaltsverzeichnis:


    First Majestic Silver – Jahresverlust von 0,21 CAD je Aktie

    First Majestic ist ein führender Silber- und Goldproduzent mit vier produzierenden Minen. Alle Silberminen liegen in Mexiko, die Silber-/Goldmine San Dimas, der Silber-/Goldmine Santa Elena und der Silbermine La Encantada, mit einer Gesamtkapazität von über 10.000 Tonnen pro Tag. Lediglich die Goldmine Jerritt Canyon befindet sich in Nevada. Diese Mine, die 2021 für 470 Mio. CAD erworben wurde, erweist sich mittlerweile als Problem, denn die Kosten für den Betrieb sind deutlich zu hoch. Schaut man auf den Jahresbericht 2022 so haben alle Silberminen Gewinne eingefahren, während Jerrit Canyon einen Verlust von 92,3 Mio. CAD ausweisen musste.

    Dabei waren die Zahlen ansonsten sehr ordentlich mit 31 Mio. produzierten Unzen Silberäquivalent. Das bedeutet ein Plus von 16 % gegenüber 2021 und gleichzeitig einen Rekordumsatz von rund 624 Mio. CAD. Die gestiegenen Kosten sind derzeit das Hauptproblem. Der Cashflow sank im Zuge dessen um 38 % im Vorjahresvergleich auf 109,4 Mio. CAD. CEO Keith Neumeyer ist sich der Probleme bewusst. Er will die Kosten beim Jerrit Canyon Projekt reduzieren, gleichzeitig muss aber auch die Verarbeitungsanlage modernisiert werden, die aktuell nur 2t anstelle der möglichen 5t am Tag schafft.

    Um die Reserven auszubauen ist ein großes Bohrprogramm über 245.000 m geplant, das mit 30 Bohrgeräten Mitte des Jahres umgesetzt werden soll. In 2023 sollen 33 Mio. Unzen Silberäquivalent produziert werden. Trotz des Jahresverlustes von 0,21 CAD je Aktie will das Unternehmen weiterhin eine Dividende in Höhe von 0,0054 CAD je Aktie zahlen. Das sind 11,5 % weniger als zuletzt. Die Aktionäre schickten die Aktie weiter auf Talfahrt. Aktuell notiert der Wert bei 8,43 CAD. Man sollte abwarten, ob sich die Lage beim Jerrit Canyon Projekt deutlich verbessert.

    Blackrock Silver – neben Silber und Gold gibt es nun auch noch Lithium

    Blackrock Silver ist ein Explorationsunternehmen, das zwei Silber- und Goldprojekte in Nevada sein Eigen nennt. Auf dem Silver Cloud Projekt wurde Anfang Dezember eine neue Bonanza-Entdeckung gemacht mit 56,2 g/t Gold und 606 g/t Silber. Der Goldgehalt wurde am 17. Januar nach einer Metallsiebanalyse auf 70 g/t Gold nach oben korrigiert. Im 2. Quartal soll die Genehmigung für ein 4.000m Bohrprogramm vorliegen, bei dem die Ader weiterverfolgt werden soll. Das Flaggschiffprojekt heißt Tonopah und teil sich in Tonopah West und North auf. Die Liegenschaft gilt als eine der größten historischen Silberdistrikte Nordamerikas mit Millionen von produzierten Gold- und Silber-Unzen.

    Für Tonopah West liegt eine Mineralressourcenschätzung von 2,975 Mio. Tonnen mit einem Gehalt von 446 g/t Silberäquivalent vor, was umgerechnet 42,65 Mio. Unzen Silberäquivalent entspricht. Damit gilt es als eines der hochgradigsten unerschlossenen Silberprojekte der Welt. Schon im letzten Jahr wurde außerhalb der Zonen, die in die Schätzung eingeflossen sind, gebohrt und dabei eine neue Gold- und Silberzone aufgedeckt, die die hochgradigsten Ergebnisse in geringer Tiefe lieferte. Bei Explorationsbohrungen auf Tonopah North wurde hochgradiges Lithium entdeckt. Tearlach Resources hat sich die Option gesichert, 70% Anteile an dem Lithium zu übernehmen. Für 51% muss Tearlach innerhalb von 3 Jahren 5 Mio. USD in Explorationsarbeiten investieren. In Stufe 2 müssen in den 2 darauffolgenden Jahren noch einmal 10 Mio. USD fließen.

    Seit dem 21. Februar hat Tearlach mit den Bohrungen begonnen und im 2. Quartal soll eine Großprobe von ein bis zwei Tonnen entnommen und gleichzeitig metallurgische Tests durchgeführt werden. Am 3. März gab das Unternehmen bekannt, eine Privatplatzierung von bis zu 7,9 Mio. CAD vornehmen zu wollen. Für 0,37 CAD erhält man eine Aktie sowie einen halben Warrant mit einem Strike-Preis von 0,50 CAD. Mit dem Geld soll das operative Geschäft und weitere Explorationsarbeiten vorangetrieben werden. Aufgrund der Ankündigung sackte der Kurs auf 0,34 CAD ab. Somit kann man die Aktien aktuell günstiger als die Investoren erwerben, erhält dafür allerdings keine Warrants.

    Xiaomi – gelingt der Einstieg ins E-Auto Geschäft?

    Xiaomi Corporation ist ein chinesischer multinationaler Elektronikkonzern, der sich auch außerhalb Chinas mit seinem umfangreichen Produktportfolio, das Smartphones, Laptops, Haushaltsgeräte und Wearables umfasst, einen Namen gemacht hat. In vielen dieser Geräte kommt auch Silber zum Einsatz, genau wie im neuesten Geschäftszweig dem Elektroauto, dass der Konzern 2024 in Serienproduktion bringen will. Dort wird sich dann zeigen, ob das Geschäftsmodell erstklassige Produkte zu erschwinglichen Preisen anzubieten auch Früchte trägt.

    Neben der Hardware erzielt das Unternehmen Einnahmen aus internetbasierten Dienstleistungen wie Online-Werbung und mobilen Apps. Die Gewinne von Xiaomi aus seinen Internet-Mehrwertdiensten haben in den ersten neun Monaten des Jahres 2022 bereits 42 % des gesamten Bruttogewinns des Unternehmens ausgemacht. Vor allem in China wächst die Nutzeranzahl stetig. Rund 140 Mio. Chinesen nutzen die Produkte monatlich, weltweit sind es 563 Mio. User. Somit hat sich das Unternehmen diversifiziert aufgestellt.

    Allerdings gehen viele der Gewinne in die Entwicklung der Elektroautos und das, obwohl der Markt vor allem in China schon jetzt hart umkämpft ist. 2022 soll der Konzern rund 400 Mio. USD in die Entwicklung der neuen Sparte gesteckt haben. In Peking soll die Autofabrik schon Mitte des Jahres fertiggestellt sein. Man darf gespannt sein, ob es Xiaomi erneut gelingt das Feld, wie bei den Smartphones, von hinten aufzurollen. Ein Anteilsschein ist derzeit für 1,37 EUR zu haben. Das Level ist gleichzeitig ein Supportbereich.


    Laut dem The Silver Institute & Metals Focus liegt der aktuelle Silberverbrauch der Industrie bei 1,2 Mrd. Unzen, während nur 830 Mio. Unzen jährlich produziert werden. Die neuen Technologien zur Bekämpfung des Klimawandels benötigen mehr Silber, wie beispielsweise die Solarenergie oder die Elektrofahrzeuge. Die Aussichten sind also gut. First Majestic Silver kann zwar seine Produktion erhöhen, aber die die teure Goldmine in Nevada sorgt noch für Verluste. Hier muss nachgebessert werden. Blackrock Silver ist noch nicht in Produktion, hat dafür aber 2 Projekte mit Bonanza-Gehalt an Silbervorkommen. Hinzu kommt neuerdings ein Lithium Vorkommen, dass ein Joint-Venture Partner bearbeitet. Xiaomi verbraucht das Silber und versucht im Bereich Elektromobilität Fuß zu fassen. Dort wird es im nächsten Jahr spannend.


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    Der Autor

    Armin Schulz

    Der gebürtige Mönchengladbacher studierte Betriebswirtschaftslehre in den Niederlanden. Im Zuge des Studiums kam er erstmals mit der Börse in Kontakt. Er hat mehr als 25 Jahre Erfahrung bei Börsengeschäften.

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