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10.10.2022 | 04:44

Hier ist Hochspannung geboten: Rheinmetall, Hensoldt, Kleos Space, Kion unter Strom!

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  • Rüstung
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Bildquelle: pixabay.com

Im aktuellen Umfeld ist guter Rat teuer. Manch Fundamentalanalyse liefert die günstigsten Bewertungsparameter seit fünf Jahren, gleichzeitig sorgt das depressive Umfeld für einen großen Verkaufsschub nach dem anderen. Vor nicht einmal einem Jahr wurden Aktien in der Rentenvorsorge von Banken und Fondsmanager sogar als „alternativlos“ angesehen. Das ist auf sehr lange Sicht richtig, trotzdem geht diese Rechnung nur auf, wenn die darüberliegende Portfoliosteuerung die großen Wellen richtig einschätzt und die richtige Risikoquote einstellt. Bei der Betrachtung von Einzelwerten lohnt sich bei manch ausgebombten Aktien schon ein erster Blick.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: André Will-Laudien
ISIN: KION GROUP AG | DE000KGX8881 , KLEOS SPACE CDI/1/1 | AU0000015588 , HENSOLDT AG INH O.N. | DE000HAG0005 , RHEINMETALL AG | DE0007030009

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Inhaltsverzeichnis:


    Andy Bowyer, CEO, Kleos Space S.A.
    "[...] Der Anwendungsbereich unserer Daten ist vielfältig. Jeder, der wissen will, wo sich Personen oder Gegenstände aufhalten, ist interessiert. [...]" Andy Bowyer, CEO, Kleos Space S.A.

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    Kion – Die Analysten drehen auf positiv

    Störungen in den Lieferketten und deutlich gestiegene Kosten für Material, Energie und Logistik belasten den Gabelstapler-Hersteller Kion derzeit schwer. Der MDAX-Konzern rechnet in Q3 wegen gestiegener Kosten im Projektgeschäft mit einem Verlust im niedrigen dreistelligen Millionen-Bereich. Die Krux liegt an den Lieferverpflichtungen. Kion hat wie auch andere Hersteller von industriellen Produkten feste Abnehmer und verhandelte Preise, die sich in dieser Schnelligkeit und Höhe der Verteuerung von Inputfaktoren nicht unmittelbar weitergeben lassen.
    Derweil war das Unternehmen in Zeiten der Corona-Krise bestens aufgestellt, denn das rasante Wachstum des Onlinehandels ließ viele Unternehmen reichlich Geld in den Ausbau und die Automatisierung ihrer Lager- und Lieferabläufe stecken. Der Boom scheint aber jetzt erst einmal vorbei, denn die extreme Teuerung lässt die Orderbücher schrumpfen und setzt die ehemaligen Krisengewinner unter Druck.

    Da der Aktienkurs von Kion mittlerweile um 80% eingebrochen ist, rechnen viele Analysten nochmal genauer nach. Sollte nämlich in 2023 eine Preisüberwälzung an einen immer noch wachsenden Bedarf erfolgen, könnte sich das bilanzielle Bild bei Kion auch schnell wieder drehen. Berenberg, Baader, JPMorgan und UBS sehen positive Zeichen und votieren mit Kauf oder Übergewichten. Zwar reduzieren sich die Kursziele drastisch, z.B. bei UBS von 75 auf 29 EUR oder Baader von 65 auf 40 EUR, doch allmählich überwiegt die mittelfristig positive Sicht. Aktuell bewegt sich Kion noch auf einem schmalen Grat zwischen kurzfristigen Risiken und strukturellen Chancen. Wenn die Konjunktur tatsächlich stärker einbricht, dürfte die Durststrecke für Aktionäre noch etwas andauern.

    Kleos Space S.A. – Die nächste Stufe geht an den Start

    Aussichtsreich stellen sich hingegen die Perspektiven für die Kleos Space S.A. (KSS) dar. Denn in geopolitisch unsicheren Zeiten ist Information und Aufklärung ein hohes Gut für strategische Entscheidungen, sowohl in der Privatwirtschaft als auch für Regierungen. Das Hochtechnologie-Unternehmen mit geschäftlichem Sitz in Luxemburg bringt Satelliten in den Orbit, um vor allem maritime und landgebundene Funk- und Bewegungsaktivitäten aus der Ferne zu erfassen sowie qualitativ hochwertig und kundengerecht aufzubereiten. Genauso wichtig ist die Analyse für den Kampf gegen den Klimawandel, hier z.B. zur Entdeckung von Steppen- und Waldbränden, Veränderungen von Wasserpegeln und illegale Müllverbrennungen. Die Bedeutung von weltraumbasierten Daten und Technologien wird in diesem Kontext immer größer.

    Aktuell ist Kleos dabei, seine nächste Ausbaustufe an Satellitenclusters zu installieren. Unter dem Projektnamen „Observer Mission KSF3“ wurden nun alle Testphasen für die Umweltverträglichkeit und die technischen Funktionalitäten abgeschlossen. Mit der nächsten Space-X Mission Transporter-6 soll es dann von Cape Canaveral in den Orbit gehen. Zwischenzeitlich konnte Kleos mit dem National Reconnaissance Office aus Virginia einen ersten Auftrag abschließen. Die US-Behörde gehört dem Verteidigungsministerium an und stellt für Kleos eine ausgezeichnete Referenz dar.

    Mit steigender Datenerfassungskapazität um weitere 119 Millionen Quadratkilometer kann der DaaS-Anbieter in Zukunft für weitere lukrative Großaufträge in den Ring steigen. Die KSS-Aktie bewegt sich derzeit in einem engen Band zwischen 0,30 und 0,38 AUD, die Marktkapitalisierung summiert sich zu niedrigen 41 Mio. EUR. Für risikobewusste Anleger ist Kleos Space eine herausragende Diversifikationsmöglichkeit im Bereich Hochtechnologie.

    Hensoldt und Rheinmetall – Die große Rallye ist erst mal vorbei

    Mit Beginn der Russland-Ukraine-Invasion verlagerte sich viel Investitionskapital in Richtung Rüstungswerte. Regierungen weltweit versuchen in erster Linie, die humanitäre Katastrophe aufzufangen, trotzdem ist auch die Lieferung von moderner Verteidigungstechnologie zum festen Ausgabenplan geworden. In Deutschland wurde ein 100 Mrd. EUR-Sondertopf für die Bundeswehr geschaffen, der nun über Jahre hinweg für stetige Aufträge der öffentlichen Hand an private Hochtechnologie-Unternehmen wie Rheinmetall und Hensoldt sorgt. Doch nicht jede Bestellung kann im Umfeld knapper Rohstoffe und steigender Beschaffungspreise allzu einfach abgearbeitet werden. Trotzdem hat die Börse den betreffenden Titeln viel Vorschusslorbeeren zukommen lassen, speziell Rheinmetall und Hensoldt konnten in der Spitze um über 150% zulegen. Seit einigen Wochen kehrt allerdings Ernüchterung ein, denn die Gewinne werden auch in der Rüstung nicht in den Himmel wachsen.

    Die Aktie von Hensoldt stieg in den letzten acht Monaten von etwa 12 EUR auf 32 EUR und fiel anschließend wieder auf unter 20 EUR zurück. Aktuell raten fünf Analysten noch zum Kauf, das mittlere Kursziel liegt bei 26,72 EUR. Fundamental wird im Konsens erwartet, dass der Umsatz pro Jahr um bis zu 20% steigt, ebenso die operativen Gewinne. Das Kurs-Umsatz-Verhältnis (KUV) liegt bei ca. 1,4. Rheinmetall stieg im gleichen Zeitraum von etwa 90 auf 227 EUR, etwas weniger stark wie Hensoldt, im Jahresvergleich bleibt aber ein solides Plus von 81%. Zehn verschiedene Experten sehen ein mittleres Kursziel von 196,67 EUR, das wäre ein Aufschlag von 28%. KUV und KGV sind mit 1,3 und 14,7 eher niedrig angesiedelt, die in Aussicht gestellte Dividenden-Rendite ist mit 2,6% ordentlich.

    Auch wenn bei beiden Aktien die große Rallye wohl vorbei ist, sind sie im aktuellen Fahrwasser mit gutem Wachstums-Potenzial ausgestattet. Ein plötzliches Kriegsende könnte die Werte aber nochmals unter Druck bringen. Das wären dann aber gute Einstiegsmöglichkeiten, da mit einem Anwachsen der Verteidigungsbudgets aller europäischen Regierungen zu rechnen ist.


    Industrie- und Rüstungswerte leiden gleichermaßen unter den explodierenden Herstellungskosten. Eine sorgfältige Kalkulation oder vertragliche Preisindex-Gleitklauseln sind unverzichtbar. Bei ausgebombten Titeln ist überdies zu prüfen, ob das Geschäftsmodell noch funktioniert. Steigende Verteidigungsbudgets sorgen bei Rheinmetall, Hensoldt und Kleos Space weiterhin für exzellente Wachstumsmöglichkeiten.


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    Der Autor

    André Will-Laudien

    Der gebürtige Münchner studierte zuerst Volkswirtschaftslehre und diplomierte 1995 in Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität. Da er sich schon sehr frühzeitig mit der Börse beschäftigte, verfügt er heute über mehr als 30 Jahre Erfahrung an den Kapitalmärkten.

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    Lexikon:

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