07.07.2022 | 05:10
K+S AG, Viva Gold, Rheinmetall, Hensoldt - Rezessionsängste auf breiter Front
Immer stärker zunehmende Ängste vor einer globalen Rezession schicken die Kapitalmärkte auf Tauchstation. So markierte der DAX ein neues Jahrestief bei 12.385 Punkten, der Euro sackte aufgrund schwacher Wirtschaftsdaten aus der Euro-Zone im Vergleich zum USD auf niedrigsten Stand seit fast 20 Jahren ab. Neben dem seit Wochen haussierenden Ölpreis kamen auch die Edelmetallmärkte unter die Räder, Gold brach dabei unter die psychologisch wichtige Unterstützungszone bei 1.800 USD. Aufgrund der teilweise übertriebenen Kursreaktionen ergeben sich hierbei jedoch langfristig antizyklische Kaufgelegenheiten.
Lesezeit: ca. 3 Min.
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Autor:
Stefan Feulner
ISIN:
K+S AG NA O.N. | DE000KSAG888 , VIVA GOLD CORP. | CA92852M1077 , RHEINMETALL AG | DE0007030009 , HENSOLDT AG INH O.N. | DE000HAG0005
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Inhaltsverzeichnis:

"[...] Wir haben uns für Afrika und insbesondere für den Westen Malis entschieden, weil die Region über eine unglaubliche Goldreserven verfügt. [...]" Jared Scharf, CEO, Desert Gold Ventures Inc.
Der Autor
Stefan Feulner
Mehr als 20 Jahre Börsenerfahrung und ein breit gestreutes Netzwerk kann der gebürtige Franke vorweisen. Seine Leidenschaft gilt dem Analysieren verschiedenster Geschäftsmodelle und dem Durchleuchten neuer Trends.
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Finale Welle
Die feste Leitwährung, der US-Dollar, der gegenüber dem Euro den höchsten Stand seit fast 20 Jahren erreichte, trug maßgeblich zu einem weiteren Abverkauf am Edelmetallmarkt bei, der den Goldpreis erst unter die psychologische 1800er-Marke und dann unter die Unterstützungszone bei 1.780 USD je Feinunze Gold bugsierte. Obwohl sowohl die geopolitischen Rahmenbedingungen als auch die makroökonomischen Daten weiterhin langfristig für einen steigenden Goldpreis sprechen, ist der Edelmetallsektor noch kurzfristig angezählt. Laut Experten der Elliott-Wave-Methode befindet sich der Markt gerade in der finalen Korrekturwelle, die den Zielbereich zwischen 1.600 USD und 1.680 USD zur Folge hätte. Dann sehen die Chartisten eine Bodenbildung und langfristig steigende Kurse, die deutlich neue Höchststände zur Folge hätten.
Auch Goldproduzenten wie Barrick oder Newmont befinden sich noch im Korrekturmodus. Dagegen sind kleinere Goldexplorationsunternehmen schon deutlich wieder fortgeschritten und dürften auf aktuellem Niveau eine langfristig interessante antizyklische Einstiegschance bieten. Viva Gold, ein Explorationsunternehmen mit Sitz in Vancouver und neben Toronto und dem OTCQB auch in Frankfurt gehandelt, korrigierte seit dem Gold-Hoch im August 2020 um 83%, die Entwicklung des 100% im Besitz befindlichen Tonopah Gold Project geht dagegen in die positive Richtung. Dabei befindet sich die 4.250 Hektar große Liegenschaft auf dem für die hohe Mineralisierung bekannten Walker Lane Trend in Nevada. Nevada wurde 2021 vom Fraser Institute als Nummer 3 der weltweit besten Goldlagerstätten gekürt. Lediglich 30km von Tonopah entfernt liegt die Round-Mountain-Mine von Kinross, in der 2021 258k Unzen Gold produziert wurden.
Viva Gold - Attraktiver Explorer auf verbilligtem Niveau
Dabei verfügt das Flaggschiff-Projekt von Viva Gold über eine gruben begrenzte gemessene und angezeigte Goldmineralressource von 394.000 Unzen mit einem Goldgehalt von 0,78 g/t und 206.000 Unzen abgeleitete Ressourcen mit 0,87 g/t. Viva treibt nun das Projekt in Richtung Machbarkeitsstudie und Genehmigungsverfahren voran. Gestartet wurde nun ein neues Bohrprogramm mit einer Länge von bis zu 2.000m und bis zu 10 Löchern, wobei sich die Bohrungen auf den westlichen und östlichen Teil der Hauptlagerstätte konzentrieren.
Der Börsenwert von Viva Gold ist auf rund 5,20 Mio. EUR geschrumpft. Bei positiven Ergebnissen und dem Start der Machbarkeitsstudie und einem langfristig anziehenden Goldpreis könnte dem Unternehmen eine Outperformance gelingen. Positiv zu erwähnen ist hierbei, dass 56% der Aktien in festen Händen liegen.
Zurück auf Los bei K+S
Als die russische Armee Ende Februar in die Ukraine einmarschierte, brachen in Folge dessen die Börsen auf breiter Basis zusammen, der DAX verlor rund 20%. Doch wie vorher bei der Corona-Pandemie zu beobachten, als Impfstoffproduzenten und Aktien mit E-Commerce-Bezug zu den Siegern zählten, gab es selbst ihm ärgsten Kriegszustand Unternehmen, die sich innerhalb weniger Tage verdoppeln konnten. Dazu zählten neben den noch kurz zuvor als „sozial schädlich“ bezeichneten Rüstungsunternehmen wie Rheinmetall oder Hensoldt auch Konzerne, die von den ausgerufenen Sanktionen gegen russische beziehungsweise belarusische Firmen profitierten. Der Düngemittelhersteller K+S aus Kassel, die Nummer fünf der weltweiten Kaliproduzenten, war einer dieser Profiteure.
Durch die Sanktionen gegen Uralkali sowie Belaruskali, wir berichteten in einem ausführlichen Report, die für rund ein Drittel der Kaliproduktion in den vergangenen Jahren verantwortlich waren, mussten nun westliche Anbieter die mächtige Angebotslücke ausgleichen. Im Hinblick auf ein blendendes Gesamtjahr wurden die Prognosen für das Gesamtjahr bereits im März nach oben geschraubt. Das MDAX-Mitglied erwartet nun ein stark steigendes operatives Ergebnis zwischen 1,6 bis 1,9 Mrd. EUR.
Im Geschäftsbericht 2021 ging CEO Lohr auch auf die längerfristigen Ziele ein. So soll die K+S-Gruppe ab dem Jahr 2023 im Ganzen sowie jedes einzelne Werk auch bei vorübergehend niedrigen Kalipreisen einen positiven freien Cashflow erwirtschaften. Über einen 5-Jahres-Zyklus sollen die Kapitalkosten mit einer EBITDA-Marge von mehr als 20% verdient werden.
Der Kalipreis, der durch den Einmarsch und den ausgerufenen Sanktionen explodierte, konsolidiert seit Wochen, auch das benötigte Gas verlor rund 40% seit den Höchstständen in diesem Jahr. Noch stärker Federn lassen musste die K+S-Aktie. Seit der Invasion Russlands konnte sich das Papier von rund 19 EUR auf 36,50 EUR nahezu verdoppeln. Durch die aktuelle Marktkorrektur büßte der Kurs seine komplette Aufwärtsbewegung jedoch wieder ein. Der nächste Unterstützungsbereich liegt beim seit Oktober 2020 ausgebildeten Aufwärtstrend bei aktuell 17,70 EUR. Die Schweizer Großbank UBS sieht die Aktie des Kaliproduzenten auf höheren Gefilden und wiederholte das Kursziel in Höhe von 30 EUR und das Anlageurteil „neutral“.
Die Angst vor einer anstehenden weltweiten Rezession lassen fast alle Anlageklassen stürzen. Die Aktei des noch vor kurzen gehypten Kaliproduzenten K+S dürfte auf aktuellem Niveau wieder interessant werde, Explorationsunternehmen wie Viva Gold sind antizyklisch ebenfalls eine langfristig attraktive Chancen. Dagegen dürfte die Korrektur bei Rüstungsunternehmen noch andauern.
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