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22.04.2024 | 04:45

Krieg in Nahost und der explosive Rohstoff-Zyklus: Rheinmetall, Renk, Globex Mining und Varta im Fokus!

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Bildquelle: pixabay.com

Das ging jetzt aber schnell. Gerade mal eine Woche ist es her, als der Iran einen nächtlichen Angriff auf Israel durchführte. Danach folgten ein paar Tage Bedenkzeit, einige Telefonate mit Washington und der UNO und dann wird am vergangenen Freitag ein israelischer Gegenschlag gemeldet. So richtig klar sind die Agentur-News zwar noch nicht, die Börsen nehmen die aktuelle Unsicherheit aber zum Anlass, endlich mal Luft abzulassen aus dem aufgeblähten System. Denn auch die Notenbanken rudern in den erhofften Zinssenkungen erst mal zurück, zu hoch ist die aktuelle Teuerung und auch die negativen Signale aus der Wirtschaft sind noch nicht überbordend. Summa summarum können sich Rüstungswerte gut behaupten und bei den Rohstoffen beginnt ein neuer Aufwärts-Zyklus. Lang hatte es gedauert, nun braucht es die richtigen Titel im Depot.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: André Will-Laudien
ISIN: GLOBEX MINING ENTPRS INC. | CA3799005093 , VARTA AG O.N. | DE000A0TGJ55 , RENK Group AG | DE000RENK730 , RHEINMETALL AG | DE0007030009

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Inhaltsverzeichnis:


    Dr. Thomas Gutschlag, CEO, Deutsche Rohstoff AG
    "[...] Die Dominanz Chinas ist unter anderem ein Grund dafür, weswegen wir uns so stark auf dem Wolfram-Markt engagieren. Hier sind rund 85% der Produktion in chinesischer Hand. [...]" Dr. Thomas Gutschlag, CEO, Deutsche Rohstoff AG

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    Rheinmetall und Renk Group – Die Profiteure der Angst

    In Sachen Angstbewältigung wird vermeintlich Gold und Silber gekauft, zurzeit sind es aber auch die Rüstungswerte. Wegen unterschiedlicher geopolitischer Konfliktherde setzen Anleger einfach darauf, dass die Nachbestellung von defensivem oder offensivem Kriegsmaterial wie ein warmer Regen auf die Orderbücher der Hersteller trifft. Im Fall von Deutschland kann ein Sondervermögen – eigentlich ist es ein Kredit – von 100 Mrd. EUR zusätzlich für die Bundeswehr eingesetzt werden. Damit sind Titel wie Rheinmetall, Renk Group oder Hensoldt ganz vorne in der Gunst der Anleger.

    Ein Problem gibt es aber: Die personelle Ausstattung und die Lieferketten-Problematik. Speziell Deutschland hat seit der Pandemie obendrein auch noch ein Energie- und Materialproblem. Somit geht es insgesamt sehr langsam. Die Orders der Bundesregierung verlassen per Telefax das bundesdeutsche Beschaffungsamt und bei Rheinmetall laufen die Bänder in Zeitlupe an. So ist es, wenn man durch Abrüstung und unklarer Nato-Politik schon seit Jahren auf der Bremse steht. Kurzum: Die großen Umsatz- und Ertragssprünge werden noch einige Zeit der Kapazitätsanpassungen nach sich ziehen.

    Dumm nur, dass Aktien wie Rheinmetall und Renk ihre Bewertung erstmal ordentlich nach oben angepasst haben. Nun sind die nächsten, als positive Jahre bewerteten Zuwächse längst eingepreist. Die Analysten auf der Plattform Refinitiv Eikon ziehen mit ihren Kurszielen gar nicht mehr nach. Bei Rheinmetall lautet der Durchschnitt 529 EUR, bei Renk ist es 30,60 EUR. Dumm nur dass beide Marken bereits satt erreicht oder gar ordentlich übertroffen wurden. Kurzfristig ist somit die Luft raus. Fazit: Verkaufen oder Gewinnsicherungs-Stop einlegen, ordentlich Platz nach unten ist gegeben.

    Globex Mining – Jetzt beginnt die Erntephase bei Rohstoffen

    Ganz anders stellt sich die Situation im Rohstoff-Komplex dar. Die Energie- oder Klimawende samt Rüstungs-Industrie hat einen hohen Bedarf an Industriemetallen und anderen Ressourcen. Hinzu kommen die Käufe in Gold- und Silber zur Beruhigung der Nerven in unsicheren Zeiten. Auf der Kurstafel haben Gold gut 20 %, Silber 30 %, Kupfer 35 % und Öl 10 % zulegen können - das alles seit März 2024. Damit haben sich einige technische Ausbrüche ins Bild gemogelt, Anschlusskäufe und eine Fortsetzung der Rally werden jetzt wahrscheinlicher.

    Westliche Regierungen haben ein Auge auf die sicheren Jurisdiktionen geworfen, denn sie brauchen für die anstehenden Aufgaben verlässliche Lieferbeziehungen. Dafür ausgezeichnet positioniert ist der kanadische Explorer und Asset Manager Globex Mining aus Quebec. Seit den siebziger Jahren baut der Gründer und CEO Jack Stoch seine Liegenschaften auf, aktuell sind es 249, wie aus der letzten Präsentation auf dem IIF (www.ii-forum.com) zu hören war. Ebenso wurden die gute Kassen- und Liquiditätslage von ca. 20 Mio. CAD. bestätigt. Ein außerordentliches Qualitätsmerkmal von Globex.
    Aktuell gibt es genug Raum für weitere Explorationen oder Options- und Asset Deals quer durch Nordamerika. Globex produziert nicht selbst, sondern erzielt Einnahmeströme aus Beteiligungen, dem Verkauf oder der Verpachtung von Schürfrechten sowie der anteiligen Vereinnahmung von gewonnenen Mineralien. Jüngst verkaufte man eine weitere Natriumsulfat-Alkali-Lagerstätte in Saskatchewan an die Edison Lithium Corp. für 200.000 CAD und 50.000 CAD in Edison-Aktien. In der letzten Woche wurde zudem ein Optionsabkommen mit Victory Battery Metals im Volumen von 400.000 CAD und 1,5 Mio. Aktien gemeldet. Gegenstand des Deals waren Uran-Claims in der Region Sept Iles. Man sieht, dass das Portfolio von Globex lebt und jederzeit Cashflow generieren kann. Aktuell fokussiert sich das Marktinteresse sehr stark auf Edelmetalle, Uran und Batteriebaustoffe.

    Die Aktie jubiliert zurzeit. Sie sprang von 0,78 CAD im März auf über 1,05 CAD allein im April. Lang positionierte Investoren können sich über die Bewertungsanpassung von 35 % freuen, gegenüber früheren Höchstkursen von über 1,70 CAD besteht aber noch ordentlich Luft. Der Rohstoff-Zyklus springt gerade an - wenn nicht jetzt, wann dann?

    Varta im Abwärtsstrudel – Nächste Restrukturierung voraus

    Der Ellwanger Mittelständler Varta gerät in den nächsten Abwärtsstrudel. Ganze 95 % ist die Aktie mittlerweile von ihrer Rekordmarke bei 181,30 EUR aus dem Jahr 2022 entfernt. Nach mehreren Umsatz- und Gewinnwarnungen wurde in 2023 eine Not-Restrukturierung mit dem Verlust von bis zu 800 Arbeitsplätzen bekanntgegeben. Aber die Maßnahmen bis dato reichen noch nicht aus, um das Unternehmen in die Profitabilität zu drehen.

    Mitte April hat sich die Talfahrt der Notierung noch einmal beschleunigt, bis auf ein neues Rekordtief bei 7,43 EUR. Die Marktkapitalisierung liegt nun bei etwa 300 Mio. EUR, der verschärfte Anpassungsdruck könnte aber weitere Verluste bescheren. Erdrückend sind mittlerweile die Bank- und Schuldscheinausleihungen über ca. 485 Mio. EUR. Nun ist die beauftragte Investmentbank Rothschild gefragt, man sucht händeringend nach alternativen Finanzierungsmaßnahmen. Leider wird sich die Wettbewerbssituation kurzfristig nicht zum Besseren wenden, denn der Standort Deutschland liefert massive Kostennachteile in Energie, Steuern und Bürokratie. Wer auf eine Verbesserung der Zahlen hofft, sollte am 15. Mai den Ausführungen des neuen CEO Markus Hackstein zum ersten Quartal lauschen. Eine aktive Kaufempfehlung für die Ellwanger gibt es auf der Plattform Refinitiv Eikon nicht mehr.

    Während Rheinmetall und Renk Group aktuell etwas konsolidieren, vollzieht Globex Mining eine schöne Aufwärtsbewegung. Bei Varta ist wohl derzeit Hopfen und Malz verloren. Quelle: Refinitiv Eikon vom 19.04.2024

    Die Kapitalmärkte preisen ein Potpourri an Einflüssen ein. Da ist zum einen die Künstliche Intelligenz und die Aufrüstungswelle. In beiden Sektoren sind die Aufwärtsbewegungen aber schon sehr fortgeschritten und neigen zur Konsolidierung. Interessant steht Globex Mining im Markt, denn das Portfolio umfasst alle wichtigen Metalle für die Energiewende. Bei Varta sollten sich nur hartgesottene Turnaround-Spekulanten engagieren.


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    Der Autor

    André Will-Laudien

    Der gebürtige Münchner studierte zuerst Volkswirtschaftslehre und diplomierte 1995 in Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität. Da er sich schon sehr frühzeitig mit der Börse beschäftigte, verfügt er heute über mehr als 30 Jahre Erfahrung an den Kapitalmärkten.

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