Menü schließen




23.12.2021 | 04:44

Morphosys, Nanorepro, Barsele Minerals, Agnico-Eagle – Dramatischer Turnaround schon in 2022!

  • Gold
  • Metalle
  • Biotech
  • Pharma
Bildquelle: pixabay.com

Nach ausgeprägten Aufschwungsphasen suchen aktive Marktteilnehmer oft die vermeintlich zurückgebliebenen Titel. Diese Anlagestrategie geht manchmal auf, in den meisten Fällen jedoch nicht. Denn es gibt doch handfeste Gründe, warum ein Wert die Aufschwungsphase an der Börse nicht mitmacht: Schlechte Zahlen, getrübte Aussichten oder Skandale. Die Gründe, warum Aktien fallen, können vielschichtig sein. Meistens ist auch die Eigentümerstruktur ein Hindernis. Wenn sich Unternehmensstories aber wirklich zum Besseren drehen, sind die Bewegungen im Kurs spürbar. Wir liefern einige Ideen für das Jahr 2022.

Lesezeit: ca. 5 Min. | Autor: André Will-Laudien
ISIN: BARSELE MINERALS | CA0688921083 , NANOREPRO AG | DE0006577109 , MORPHOSYS AG O.N. | DE0006632003 , AGNICO EAGLE MINES LTD. | CA0084741085

Hole Dir die spannenden Kommentare direkt als Newsletter per E-Mail.

Jetzt kostenlos abonnieren

Inhaltsverzeichnis:


    Morphosys – Ein aussichtsreiches Setup für das kommende Jahr

    Der Chart des Biotech-Pharma-Unternehmens zeichnet einen schon länger andauernden Leidensweg seitdem der erhoffte Wachstumsbringer Constellation Pharmaceuticals für ganze 1,7 Mrd. USD übernommen wurde. Damals lag die Marktkapitalisierung der Morphosys-Aktie noch bei etwa 2,5 Mrd. EUR. Heute ist der fusionierte Konzern mit nur noch 1,17 Mrd. EUR an der Börse bewertet. Die Aktie von Morphosys hatte folglich im Dezember ein neues Jahrestief bei 31,50 EUR markiert. Jetzt eine starke Gegenbewegung, dreht sich nun das Blatt?

    Zum Jahresende meldet sich jetzt das Management zu Wort. Neben aktuellen Studienergebnissen findet man in den Aussagen sogar Hinweise auf eine Rückkehr zur Profitabilität. Gegenüber der Börsen-Zeitung sagte der Finanzvorstand Sung Lee: „Wir wollen der nächste große Name in der europäischen Biotechnologie werden. 2025 können wir zwei Medikamente in der hämatologischen Onkologie auf dem Markt haben.“

    Aus der Pipeline könnte so neben Monjuvi bis dahin vielleicht auch Pelabresib eine Zulassung erlangt haben. Erst vor kurzem hat Morphosys weitere Studiendaten zum wichtigsten Hoffnungsträger der US-Tochter veröffentlicht. Das Medikament Pelabresib wird derzeit im Kampf gegen den seltenen und bisher nur begrenzt therapierbaren Knochenmarkkrebs Myelofibrose erforscht. Die auf einem Kongress der American Society auf Hematology (ASH) vorgestellten Daten aus einer Studie der Phase 2 umfassten mehr Patienten und einen längeren Nachbeobachtungszeitraum. Die neuesten Ergebnisse stimmen Morphosys auch zuversichtlich für die bereits laufende Phase 3.

    Der viel beachtete Biotech-Wert sprang auf die Verlautbarungen hin in der Spitze mit plus 8% auf die Gewinnerliste. Charttechnisch könnte sich bei Morphosys nun tatsächlich eine Bodenbildung vollziehen. Die Initialzündung zu deutlich höheren Kursen würde technisch allerdings erst nach Überwindung des Widerstands bei ca. 42 EUR erfolgen, bis dahin klafft noch eine Lücke von 20%. Momentum und RSI drehen gerade auf positiv und die 50-Tage-Linie wartet bei etwa 37,50 EUR. Insgesamt ist das Szenario um Morphosys u.E. eine Spekulation wert, denn der stark zertrümmerte Wert könnte durchaus auch in den Fokus eines größeren Pharma-Unternehmens geraten.

    Barsele Minerals – Gute Fortschritte mit Agnico-Eagle in Schweden

    Für das Jahr 2022 sollte man aus heutiger Sicht auch einen Blick auf den kanadischen Explorer Barsele Minerals in Schweden werfen. Denn das Land zeigt sich gegenüber der Bergbau-Industrie seit Jahren als freundliche Jurisdiktion. Dies ermöglicht auch kleineren Rohstoffunternehmen entsprechende Explorationsprojekte voranzutreiben. Die aussichtsreiche Liegenschaft des Unternehmens befindet sich rund 600 km nördlich von Stockholm, in der Bergbauregion Västerbottens Län in Nordschweden.

    Zusammen mit dem Bergbau-Riesen Agnico-Eagle Mines Ltd. arbeitet man derzeit an der Entwicklung einer Lagerstätte mit förderfähigen Metallen wie Silber, Blei, Zink oder Nickel. Aktuell gibt es vielversprechende News zum Explorationsprogramm 2021, das mit dem 55% Joint-Venture-Partner Agnico Eagle durchgeführt wurde. Der Bergbauriese kann perspektivisch durch den Abschluss einer Vormachbarkeitsstudie weitere 15 % am Barsele-Projekt erwerben. Bis zur faktischen Fertigstellung muss Barsele keine Barmittel aufwenden, das schont die Kapitalreserven.

    Zwischen Januar und Dezember 2021 führten Mitarbeiter von Agnico-Eagle und Auftragnehmer büro- und feldspezifische Explorationsaktivitäten durch. Die Diamantbohrungen, die vom 2. Juni bis zum 29. Juli auf dem 34.533 Hektar großen Grundstück durchgeführt wurden, ergaben insgesamt 3.094m in 18 abgeschlossenen Kernbohrungen. Seit Ende 2015 wurden damit aus insgesamt 422 Bohrlöchern insgesamt 158.439m Abraum durchteuft und Kerne entnommen. Die Analyseergebnisse zeigen sowohl polymetallische VMS-Lagerstätten als auch intrusiv beherbergte orogene Goldlagerstätten. Die strukturell verknüpften, goldmineralisierten Lodien kommen hauptsächlich in einem Granodiorit-Grundgestein und in geringerem Ausmaß in vulkanischem und sedimentärem Gestein vor. Die Arbeiten werden sich im Jahr 2022 fortsetzen. Mit den bisherigen Ergebnissen zeigt sich Barsele hochzufrieden.

    Barsele wird von der Belcarra Group geführt, das Management ist überzeugt vom ökonomischen Potenzial des Projekts. Der aktuelle Börsenwert von rund 51 Mio. CAD spiegelt diese Erwartung wider. Aufgrund der vorliegenden Potenziale kann in 2022 auch eine Übernahme im Raum stehen.

    Nanorepro – Das hatte der Markt aber anders verstanden

    Damit hätten kaum jemand gerechnet. Zu Anfang der Woche hagelte es bei Nanorepro eine massive Umsatz- und Gewinnwarnung. Im laufenden Jahr rechnen die Marburger nach neuen Erkenntnissen nunmehr mit einem Umsatz von 160 bis 175 Mio. EUR, nach niedrigen 16,9 Mio. EUR im Jahr 2020. Das EBITDA soll von 4,7 auf immerhin 36 Mio. bis 48 Mio. EUR ansteigen, sich also in der Spitze verzehnfachen.

    Klingt gut, aber damit wird die Jahresprognose vom Spätsommer deutlich reduziert. Damals schätzte das Management einen Umsatz zwischen 250 und 400 Mio. EUR, für das EBITDA wurde 60 bis 100 Mio. EUR in Aussicht gestellt. Die vorgelegte Begründung spricht von einem starken Nachlassen der Nachfrage nach Corona-Schnelltests, das hat die Geschäfte von Nanorepro nachhaltig beeinträchtigt. Mit Omikron ist aber die Schlagzahl wieder spürbar nach oben gegangen.

    Unvermindert will man sich auch 2022 stark auf die Schnelltests fokussieren. Die Prognose für 2022 lautet: Umsatz 100 bis 150 Mio. EUR, die aktuellen Bestellungen decken davon schon 42 Mio. EUR ab, das EBITDA soll bei 25 bis 37 Mio. EUR liegen. Natürlich unterliegen diese Prognosen auch einer Erwartung zur weiteren Pandemie-Entwicklung. Neben dem Schnelltest-Angebot will Nanorepro das Portfolio ergänzen und erweitern, um auch Produkte für eine Nach-Pandemiewelt im Köcher zu haben. Ein Trostpflaster gibt es: Für 2021 will Nanorepro erstmals eine Dividende von 0,50 EUR ausschütten.

    Das Selbstdiagnostik-Unternehmen aus Marburg galt bislang als Profiteuer der Pandemie und war wegen seiner guten Positionierung im Selbsttestmarkt einer der Börsenlieblinge in 2021. In der Spitze stieg der Kurs im März auf 22,40 EUR, mit den aktuellen Meldungen fällt er unter die Marke von 7 EUR. Anscheinend geht der Beteiligungs-Deal mit Viromed auch nicht so richtig auf, hier gab es aufgrund von Beteiligungsmeldungen unterschiedliche Phantasien. Das strategische Wachstums-Szenario scheint aber nun nicht mehr im Fokus zu stehen. Daher Vorsicht an der Bahnsteinkante, denn auch eine Dividendenzahlung in 2022 schützt nicht vor weiteren Kurskorrekturen.


    Die Börse mag keine Enttäuschungen und liebt positive Überraschungen. Bei Morphosys und Nanorepro sehen wir die Auswirkungen unmittelbar. Zweistellige Bewegungen sind in einem solchen Umfeld normal. Bei Barsele Minerals überzeugen die Projektfortschritte, das kann im Jahr 2022 noch einmal richtig interessant werden.


    Interessenskonflikt

    Gemäß §85 WpHG weisen wir darauf hin, dass die Apaton Finance GmbH sowie Partner, Autoren oder Mitarbeiter der Apaton Finance GmbH (nachfolgend „Relevante Personen“) ggf. künftig Aktien oder andere Finanzinstrumente der genannten Unternehmen halten oder auf steigende oder fallende Kurse setzen werden und somit ggf. künftig ein Interessenskonflikt entstehen kann. Die Relevanten Personen behalten sich dabei vor, jederzeit Aktien oder andere Finanzinstrumente des Unternehmens kaufen oder verkaufen zu können (nachfolgend jeweils als „Transaktion“ bezeichnet). Transaktionen können dabei unter Umständen den jeweiligen Kurs der Aktien oder der sonstigen Finanzinstrumente des Unternehmens beeinflussen.

    Die Apaton Finance GmbH behält sich im Übrigen vor, künftig entgeltliche Auftragsbeziehungen mit dem Unternehmen oder mit Dritten in Bezug auf Berichte zu dem Unternehmen, über die im Rahmen des Internetangebots der Apaton Finance GmbH sowie in den sozialen Medien, auf Partnerseiten oder in Emailaussendungen berichtet wird einzugehen. Die vorstehenden Hinweise zu vorliegenden Interessenkonflikten gelten für alle Arten und Formen der Veröffentlichung, die die Apaton Finance GmbH für Veröffentlichungen zu Unternehmen nutzt.

    Risikohinweis

    Die Apaton Finance GmbH bietet Redakteuren, Agenturen und Unternehmen die Möglichkeit, Kommentare, Interviews, Zusammenfassungen, Nachrichten u. ä. auf www.kapitalerhoehungen.de zu veröffentlichen. Diese Inhalte dienen ausschließlich der Information der Leser und stellen keine Handlungsaufforderung oder Empfehlungen dar, weder explizit noch implizit sind sie als Zusicherung etwaiger Kursentwicklungen zu verstehen. Die Inhalte ersetzen keine individuelle fachkundige Anlageberatung und stellen weder ein Verkaufsangebot für die behandelte(n) Aktie(n) oder sonstigen Finanzinstrumente noch eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von solchen dar.

    Bei den Inhalten handelt es sich ausdrücklich nicht um eine Finanzanalyse, sondern um journalistische oder werbliche Texte. Leser oder Nutzer, die aufgrund der hier angebotenen Informationen Anlageentscheidungen treffen bzw. Transaktionen durchführen, handeln vollständig auf eigene Gefahr. Es kommt keine vertragliche Beziehung zwischen der der Apaton Finance GmbH und ihren Lesern oder den Nutzern ihrer Angebote zustande, da unsere Informationen sich nur auf das Unternehmen beziehen, nicht aber auf die Anlageentscheidung des Lesers oder Nutzers.

    Der Erwerb von Finanzinstrumenten birgt hohe Risiken, die bis zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen können. Die von der Apaton Finance GmbH und ihre Autoren veröffentlichten Informationen beruhen auf sorgfältiger Recherche, dennoch wird keinerlei Haftung für Vermögensschäden oder eine inhaltliche Garantie für Aktualität, Richtigkeit, Angemessenheit und Vollständigkeit der hier angebotenen Inhalte übernommen. Bitte beachten Sie auch unsere Nutzungsbedingungen.


    Der Autor

    André Will-Laudien

    Der gebürtige Münchner studierte zuerst Volkswirtschaftslehre und diplomierte 1995 in Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität. Da er sich schon sehr frühzeitig mit der Börse beschäftigte, verfügt er heute über mehr als 30 Jahre Erfahrung an den Kapitalmärkten.

    Mehr zum Autor



    Lexikon:

    1. Aktie – Als Aktie wird ein Wertpapier bezeichnet, welches einen Anteil am Eigenkapital einer Aktiengesellschaft darstellt.
    2. Dividende – Die Ausschüttung an Aktionäre einer Aktiengesellschaft wird Dividende genannt.
    3. Markt – Auf einem Markt treffen Angebot und Nachfrage aufeinander.
    4. RSI – Der Relative-Stärke-Index (RSI) ist ein oszillierender Indikator und wir häufig bei der technischen Analyse verwendet.

    Weitere Kommentare zum Thema:

    Kommentar von Armin Schulz vom 15.04.2024 | 06:00

    Varta, Carbon Done Right Developments, Bayer – Kaufen, wenn die Kanonen donnern?

    • Varta
    • Carbon Done Right Developments
    • Bayer
    • Batterie
    • Hackerangriff
    • Sanierung
    • Emissionszertifikate
    • CO2-Zertifikate
    • Aufforstung
    • Renaturierung
    • Börse
    • Glyphosat
    • Pharma

    Die Börse ist ein faszinierender Ort an dem Anleger ihre Chancen und Risiken abwägen müssen. Eine oft zitierte Börsenweisheit lautet: "Kaufe, wenn die Kanonen donnern." Dahinter steckt die Idee, dass man in Krisenzeiten, wenn die Stimmung am Markt besonders schlecht ist, Gelegenheiten für lukrative Investments finden kann. Auch Warren Buffett befürwortet die Idee des Kaufens von Wertpapieren oder Unternehmen in Zeiten, in denen die Mehrheit der Anleger pessimistisch ist und die Preise dadurch unter den eigentlichen Wert der Anlagen fallen. Er sagte: „Sei gierig, wenn andere ängstlich sind, und sei ängstlich, wenn andere gierig sind.“ Wir haben uns drei Kandidaten herausgesucht die zuletzt Federn lassen mussten und beleuchten, ob sich ein Investment lohnt.

    Zum Kommentar

    Kommentar von André Will-Laudien vom 10.04.2024 | 04:45

    Achtung: BioTech-Übernahmen, nach MorphoSys jetzt Bayer, Vidac Pharma, BioNTech und Pfizer auf dem Radar

    • Biotechnologie
    • Pharma
    • Krebsforschung

    Seit der Corona-Pandemie hat sich im Biotech-Sektor nicht viel bewegt. Nach einem schwierigen Jahr 2023 konnte der Sektor aber zumindest behauptet ins neue Jahr starten. Die überraschende Übernahme von MorphoSys ließ die Herzen zuletzt wieder schlagen, denn immerhin legte Novartis für den Krebs-Spezialisten aus München ganze 2,7 Mrd. EUR auf den Tisch. Noch Monate zuvor war MorphoSys nur mit 700 Mio. EUR an der Börse gehandelt worden. Kennzeichnend für die besondere Marktlage war in diesem Fall auch die hohe Shortquote, die in der Schlussphase dann zu einem exorbitanten Anstieg von knapp 400 % in der Aktie führte. Spekulative Investoren blicken nun mit Argusaugen auf mögliche Übernahme-Kandidaten, der Sektor kann wieder deutliche Aufmerksamkeit erzeugen. Wir schauen etwas genauer hin und suchen nach der nächsten Perle.

    Zum Kommentar

    Kommentar von Juliane Zielonka vom 05.04.2024 | 06:10

    Desert Gold Ventures, Barrick, Intel Aktie - Stagflation in den USA als Goldpreisturbo?

    • Gold
    • Asset Management
    • Halbleiter
    • Exploration

    Gold erreicht erneut ein Rekordniveau von über 2.300 USD pro Unze. Investoren wetten, dass die US-Zentralbank Federal Reserve in diesem Jahr noch die Zinssätze senken wird. Schon seit Mitte Februar befindet sich Gold im Aufwärtstrend. Zum einen hat es den Ruf, seinen Wert während Inflationsphasen zu halten oder zu steigern. Zum anderen wird es als Werterhalt angesehen, sollte FIAT-Geld erheblich entwertet werden - schließlich gilt Gold seit Jahrtausenden als Währung. Für Desert Gold Ventures stimmt das Timing, um sein Explorationsbohrungsprogramm in Afrika erfolgreich abzuschließen. Die Nachfrage nach dem Edelmetall ist ungebremst. Gute Zeiten für Gold-Explorer und -Produzenten. Barrick CEO Mark Bristow vermutet eine Stagflation in den USA, die dazu führt, dass der Goldpreis weiter steigen wird. Abnehmende Wirtschaft und steigende Inflation? Kein gutes Umfeld für US-Amerikanische Firmen. Wer den Anschluss zu verpassen scheint, ist Intel. Das Unternehmen gab diese Woche eine Gewinnwarnung heraus. Was Stagflation und Goldpreis für Investoren bedeuten.

    Zum Kommentar