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18.08.2021 | 05:10

Nel Asa, Enapter, Nordex – Hochgejubelt und tief gefallen

  • Wasserstoff
  • erneuerbare Energien
Bildquelle: Enapter AG

Die Euphorie um Aktien der erneuerbaren Energien war im vergangenen Jahr riesig. Unternehmen aus den Bereichen Wasserstoff, Windenergie oder Elektromobilität konnten sich vervielfachen und erreichten Bewertungen, die sie in den nächsten Jahren niemals rechtfertigen würden. Befeuert wurde dieser Lauf mit Milliardenprogrammen zur Förderung der Energiewende durch die Politik. Seit Monaten ist eine Marktbereinigung am Laufen. Welche Aktien sind nun aussichtsreich und welche besitzen weiteres Korrekturpotenzial?

Lesezeit: ca. 2 Min. | Autor: Stefan Feulner
ISIN: ENAPTER AG INH O.N. | DE000A255G02 , NEL ASA NK-_20 | NO0010081235 , NORDEX SE O.N. | DE000A0D6554

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Inhaltsverzeichnis:


    Bernd Krüper, President & Director, dynaCERT Inc.
    "[...] dynaCERT hat mit dem Gerät HydraGEN eine Lösung auf den Markt gebracht, die zur Nachrüstung von Dieselmotoren entwickelt wurde, um die Umwelt zu schützen und die zugleich wirtschaftliche Vorteile mit sich bringt. [...]" Bernd Krüper, President & Director, dynaCERT Inc.

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    Aktie mit relativer Stärke

    Im Vergleich zur Peer-Group im Wasserstoffsegment, so besitzt Nel Asa beispielsweise selbst nach einer 50%-Korrektur noch immer eine Marktkapitalisierung von über 2 Mrd. EUR, ist die Enapter AG mit Sitz in Heidelberg mit 620,30 Mio. EUR noch vergleichsweise bescheiden bewertet. Dabei besitzt das Unternehmen, das kürzlich vom World Economic Forum als "Technology Pioneer 2021" für seine innovative AEM Elektrolyse-Technologie ausgezeichnet wurde, durch die Errichtung des Enapter-Campus im Nordrhein-Westfälischen Saerbeck und den Start der Massenproduktionsanlage, die Ende 2022 fertiggestellt sein soll, enorme Phantasie.

    Gestützt von der Politik, erst kürzlich erhielt die Enapter Immobilien GmbH, eine 100 %-ige Tochtergesellschaft der Enapter AG, einen Bescheid über einen nicht rückzahlbaren Zuschussbetrag in Höhe von 7,16 Mio. EUR von der KFW, soll die Produktion von grünem Wasserstoff „Made in Germany“ weiter vorangetrieben werden. Grüner Wasserstoff gilt als fehlendes Puzzlestück für die Energiewende. Aktuell sind die Preise für Produktion und Logistik noch zu hoch. Die Vision des CEOs, Sebastian-Justus Schmidt, ist es, mit Hilfe der AEM-Elektrolysetechnologie grünen Wasserstoff deutlich günstiger im Vergleich zu Diesel zu machen.

    Die Analysten von First Berlin Equity Research bestätigten ihr Kaufurteil und erhöhten nach Bekanntgabe der Zahlen für das erste Halbjahr das Kursziel von 26 EUR auf 34 EUR. Ausschlaggebend für die deutliche Erhöhung der Schätzungen waren für die Experten wichtige Fortschritte in den Bereichen Elektrolyseurproduktion, Planung der Massenproduktionsstätte, Personalrekrutierung, Vertriebsausbau, Fördermittelakquisition und Eigenkapitalbeschaffung.

    Es kommt knüppeldick

    Kurz vor Veröffentlichung der Quartalszahlen, die am 19. August erwartet werden, kommt es knüppeldick für den norwegischen Wasserstoff-Spezialisten Nel Asa. Durch den Fall unter die wichtige Unterstützung bei 1,35 EUR gab es einen weiteren Ausverkauf mit hohem Volumen auf 1,29 EUR. Nächstes Ziel ist der Unterstützungsbereich bei 1,18 EUR. Sollten am Donnerstag schwächer als erwartete Zahlen über die Ticker laufen, droht im Worst Case sogar ein Rückfall unter die wichtige 1,00 EUR-Marke. Dass Nel Asa noch einmal zu einem Penny Stock mutieren könnte, hätte vor einem Jahr nicht einmal der größte Pessimist erwartet.

    Prekäre Situation

    Trotz positiver Analystenstimmen geht auch die Talfahrt der Nordex-Aktie weiter. Das Analysehaus Jefferies empfiehlt die Aktie weiterhin zum Kauf und vergab ein Kursziel von 25 EUR. Die Zahlen seien gut ausgefallen, allerdings wird auf den Preisdruck in der Windenergiebranche hingewiesen, weshalb die Schätzung für die Rentabilität der Hamburger gesenkt wurde. Durch den Rutsch unter die Marke von 15,31 EUR wurde ein neues Jahrestief markiert. Der Kurs notiert bei 14,90, eine kleine Unterstützung bei 14,74 EUR könnte den Rücksetzer in den 14 EUR-Bereich aufhalten, ein Einstieg auf dem derzeitigen Niveau erscheint jedoch äußerst risikoreich.


    Den erneuerbaren Energien gehört ohne Frage die Zukunft. Durch Förderprogramme der Politik und den Umstieg von fossilen Energieträgern zu erneuerbaren Systemen soll die Dekarbonisierung weiter vorangetrieben werden. Enapter ist Marktführer in der aussichtsreichen AEM-Elektrolysetechnologie, durch die in den nächsten Jahren kostengünstig grüner Wasserstoff produziert werden kann. Bei den einstigen Highflyern Nel Asa und Nordex ist dagegen aktuell aus technischer Sicht Vorsicht geboten.


    Interessenskonflikt

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    Der Autor

    Stefan Feulner

    Mehr als 20 Jahre Börsenerfahrung und ein breit gestreutes Netzwerk kann der gebürtige Franke vorweisen. Seine Leidenschaft gilt dem Analysieren verschiedenster Geschäftsmodelle und dem Durchleuchten neuer Trends.

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