20.07.2021 | 05:10
Nel Asa, Saturn Oil + Gas, RWE – Ohne Öl geht es nicht
Der Ölpreis lief seit dem Corona- Schock, bei dem Kurse unter 20 USD je Barell markiert wurden, von Hoch zu Hoch und notierte zuletzt mit knapp 78 USD deutlich höher als vor der Pandemie. Angesichts der Erholung der Weltkonjunktur wird das Ölkartell OPEC und seine Partnerländer, vereint im Verbund OPEC+, ihre Tagesproduktion bis auf weiteres um monatlich 400.000 Barrel steigern. Die Klimaaktivistin Greta Thunberg kritisierte die Entscheidung und bezeichnete sie auf Twitter sarkastisch als "positive Nachrichten". Doch eines muss sich die junge Schwedin eingestehen. Ohne Öl wird es in den nächsten Jahrzehnten nicht gehen.
Lesezeit: ca. 3 Min.
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Autor:
Stefan Feulner
ISIN:
SATURN OIL+GAS O.N. | CA80412L1076 , RWE AG INH O.N. | DE0007037129 , NEL ASA NK-_20 | NO0010081235
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Inhaltsverzeichnis:

"[...] Im Sommer planen wir ein Bohrprogramm zur weiteren Aufwertung und Vergrößerung unserer Lagerstätte. [...]" Craig Taylor, CEO, Defense Metals Corp.
Der Autor
Stefan Feulner
Mehr als 20 Jahre Börsenerfahrung und ein breit gestreutes Netzwerk kann der gebürtige Franke vorweisen. Seine Leidenschaft gilt dem Analysieren verschiedenster Geschäftsmodelle und dem Durchleuchten neuer Trends.
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Umbruch braucht Zeit
Die Weltbevölkerung wächst und damit auch die Nachfrage nach Rohstoffen zur Energiegewinnung. In den nächsten Jahren wird die Welt noch immer mit Öl angetrieben, da alternative Energiequellen wie Wind- und Sonnenenergie noch lange nicht über die benötigten Kapazitäten verfügten, um einen Großteil der Weltwirtschaft verlässlich mit Energie zu versorgen. Das Problem ist in Zukunft jedoch nicht die Nachfrageseite, sondern die Angebotsknappheit. So zwingen Regierungen und Gerichte Unternehmen aus dem fossilen Sektor dazu, ihr Geschäftsmodell radikal umzubauen um langfristig aus dem Ölgeschäft auszusteigen. Dem Ölgiganten Shell wurde kürzlich auferlegt, seine Kohlenstoffdioxid-Emissionen bis 2030 um 45% zurückfahren. Eine weiter anhaltend robuste Nachfrage und ein deutlich geringeres Angebot führt zwangsläufig zu deutlich steigenden Preisen am Ölmarkt.
Produzenten winken lukrative Geschäfte
Nachdem die Erdölriesen wie BP oder Shell mit dem Umbau zu einem grünen Unternehmen beschäftigt sind, ging Saturn Oil & Gas den gegengesetzten Weg und stieg durch eine Riesenakquisition zu einem der bedeutendsten Erdöllieferanten Nordamerikas auf. Durch den Erwerb von Leichtölvorkommen im Oxbow-Gebiet im Südosten von Saskatchewan, die größtenteils in einem der wirtschaftlichsten Ölgebiete Nordamerikas liegen, wird die Förderung auf bis zu 7.000 Barrel pro Tag verzehnfacht.
Die Gesamtkosten der Akquisition beliefen sich auf 93 Mio. CAD und wurden durch eine Kombination aus den Erlösen des bereits angekündigten vorrangig besicherten Darlehens, einer vermittelten Privatplatzierung und einer gleichzeitigen nicht vermittelten Privatplatzierung finanziert. Gleichzeitig stellte Saturn Oil & Gas durch Verkauf von großen Teilen der Erdölproduktion der kommenden zwei Jahre sicher, dass die Rückzahlung des Darlehens nebst Schuldendienst bis Sommer 2023 abgeschlossen ist. Die Feldentwicklung auf der Oxbow-Liegenschaft ist bereits am Laufen. Im Laufe des Sommers sollen zwei neue, nicht betriebene Bohrlöcher gebohrt werden, wobei die erste Bohrung zeitnah durchgeführt werden soll.
Die Attraktivität des Deals zeigt sich in der Bewertung. Den 1,4-fachen Cash Flow zahlte Saturn Oil & Gas lediglich für das rund 280.000 netto Acres große Gebiet, was rund 14.000 CAD pro fließenden BOE gleichkommt. Im Branchenvergleich werden aktuell im Schnitt rund 30.000 CAD pro fließendem BOE bezahlt. Trotz der hervorragenden Aussichten und den gesicherten Hedging-Einnahmen verharrt der Kurs von Saturn Oil & Gas auf dem Niveau der Kapitalerhöhung bei 0,12 CAD. Das Analystenhaus GBC rechnet durch die Optimierung von Prozessabläufen und neuen Bohrlöchern mit einem Nettoertrag von 65 bis 70 Mio. CAD. Umgerechnet auf den aktuellen Börsenwert von 38,3 Mo. EUR würde die potenzielle Rendite um 80% wachsen. Somit besteht laut den Analysten ein Kurspotenzial von mehr als 200%.
Unter Wasser
Die Hochwasserkatastrophe im Westen der Republik hat den Energieproduzenten RWE hart getroffen. Extrem von den Überschwemmungen betroffen war der Tagebau Inden und das angeschlossene Kraftwerk in Weisweiler. Laut Unternehmensmeldungen wurde die Lage stabilisiert, so dass Weisweiler zumindest mit reduzierter Leistung laufen kann. Bis ein Komplettbetrieb erreicht wird, konnte bisher noch nicht ermittelt werden. Die Naturkatastrophe dürfte RWE einen Schaden im mittleren zweistelligen Mio.-Bereich zugefügt haben.
An der Börse sorgte die Horror-Meldung für einen Abverkauf der Aktie, die unter die wichtige Unterstützung bei 30 EUR fiel. Die nächste Unterstützung liegt bei rund 28 EUR. Wir raten, abzuwarten, bis sich die dramatische Situation geklärt hat.
Ähnlich hohe Kursverluste musste der norwegische Wasserstoffspezialist Nel Asa hinnehmen. Das Papier sackte ohne Meldung mehr als 7% ab und liegt sitzt auf der wichtigen Unterstützungslinie um 1,57 EUR. Nächste Ziele im deutlich negativen Chartbild ist bei Unterschreiten der Unterstützungsbereich um 1,34 EUR. Auch hier raten wir aktuell von einem Kauf ab.
Die Zukunft soll grün werden. Die Energiewirtschaft steht vor der größten Transformation ihrer Geschichte. Sowohl Politik als auch Wirtschaft drängen auf den Wechsel von fossilen Brennstoffen zu erneuerbaren Energien. Dieser dürfte jedoch noch einige Zeit brauchen. Die Nachfrage nach fossilen Brennstoffen bleibt auf hohem Niveau, während das Angebot sinkt. Erdöllieferanten wie Saturn Oil & Gas sollten in den nächsten Jahren von der Angebotsknappheit profitieren. Dagegen befinden sich Papiere aus dem Wasserstoffsektor wie Nel Asa weiter im Korrekturmodus. Bei RWE sollten Anleger die Auswirkungen durch die Flutkatastrophe abwarten.
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Lexikon:
- Aktie – Als Aktie wird ein Wertpapier bezeichnet, welches einen Anteil am Eigenkapital einer Aktiengesellschaft darstellt.
- Kapitalerhöhung – Erhöhung des Eigenkapitals eines Unternehmens