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13.08.2021 | 04:58

NEL, dynaCERT, Fuelcell Energy, PlugPower – Steht Wasserstoff vor der nächsten Explosion?

  • Wasserstoff
Bildquelle: pixabay.com

Nicht nur die EU verschärft ihre Klimaziele – rund um den Globus dekarbonisieren immer mehr Länder ihre Wirtschaft. Regen Diskussionsanlass liefert dabei das Thema Wasserstoff. Seit des Schulterschlusses zur E-Mobilität steht er aber nicht mehr im Mittelpunkt. Allerdings haben laut einer Analyse des Weltenergierats (WEC) mindestens 20 Länder, die für fast die Hälfte der globalen Wirtschaftsleistung stehen, eine nationale Wasserstoffstrategie verabschiedet oder stehen zumindest kurz davor. Allen voran Japan, Frankreich, Südkorea, die Niederlande, Australien, Norwegen, Spanien und Portugal. Aber auch Russland, China, Marokko und die USA arbeiten an einer eigenen Strategie. Australien und China leben das Thema besonders vor, in Europa und im Mittleren Osten tut sich bereits richtig viel. Wir blicken auf die erste Liga der H2-Werte.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: André Will-Laudien
ISIN: DYNACERT INC. | CA26780A1084 , NEL ASA NK-_20 | NO0010081235 , PLUG POWER INC. DL-_01 | US72919P2020 , FUELCELL ENERGY DL-_0001 | US35952H6018

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Inhaltsverzeichnis:


    Nel ASA – Großes Zittern vor den Zahlen

    Das Zähneklappern tönt kilometerweit. Nachdem Nel ASA nun zweimal hintereinander mit seinen Zahlen enttäuschte, sind die Investoren für die heutige Verkündung vorsichtig. Die NEL-Aktie konnte sich in den letzten Tagen zwar knapp behaupten, hat aber in den letzten zwei Monaten ganze 40% an Kurswert abgebaut. Auf Jahressicht klafft nun schon ein Minus von 18%, die besten Einstiege bei der Nel-Aktie liegen also schon weit ins Jahr 2020 zurück.

    Dennoch – Nel ASA ist einer der Marktführer in der H2-Tankstellentechnologie und gilt im Wasserstoff-Sektor als bestens vernetzt und aufgestellt. Durch mehrere Kapitalerhöhungen konnten die hohen Kurswerte auch genutzt werden, um die Kasse ordentlich zu befüllen. Somit könnten die heutigen Zahlen zwar abermals enttäuschen, aber wenn der Kurs nicht unter seine Unterstützung von 1,20 EUR fällt, sollte der risikofreudige Anleger zugreifen.

    dynaCERT – Wenig News, aber Anzeichen einer Stabilisierung

    Bei der dynaCERT-Aktie geht es jetzt schon einige Monate nach unten. Dabei kann der kanadische H2-Geräte-Hersteller tatsächlich mit Lösungen aufwarten, die für die Klimadiskussion direkte Ansätze liefern. dynaCERT ist ein Spezialist für die CO2-Reduzierung vor Ort. Logistiker und Fuhrparkbetreiber können durch die Installation eines H2-Verbrennungsoptimierers tatsächlich bis zu einem Fünftel an Energie einsparen. Gerade bei LKWs und Bussen, die sich im Dauereinsatz befinden, ist dynaCERT eine schnelle und erschwingliche Lösung.

    Das zuschaltbare System HydraGEN kam bereits in mehreren kanadischen Kleinstädten wie z.B. Woodstock City zum Einsatz und wird auch von dem europäischen Logistik-Spezialisten Mosolf vertrieben. Durch direkte Wasserstoffzufuhr wird die Verbrennung um bis zu 19% optimiert und das für einen überschaubaren Preis von rund 6.000 CAD je Anlage. Angesichts von Anschaffungskosten über 200-250 Tausend CAD für eine neue Zugmaschine, eine durchaus vertretbare Investition. dynaCERT hat mit HydraLytica auch bereits die passende Telematik-Software an Bord, um die CO2-Einsparungen offiziell zu messen und für die zuständige Umweltbehörde zu dokumentieren. Damit erhält der Fuhrparkbetreiber Gutschriften in Form von CO2-Zertifikaten, eine schöne Belohnung für grünes Wirtschaften.

    Die DYNA-Aktie hat sich der Schwäche des ganzen Sektors nicht entziehen können und landete zuletzt bei Kursen um 0,28 CAD. Die aktuelle Marktkapitalisierung von rund 76 Mio. EUR spiegelt in Summe die Entwicklungskosten und den Kassenbestand wider. Einen weiteren Kursverfall erwarten wir daher auf dem erreichten Niveau nicht mehr. Im Umkehrschluss könnte der Kurs stark anspringen, wenn die richtige Meldung kommt. Der Gründer und CEO Jim Payne jedenfalls kauft fleißig zu.

    FuelCell Energy – Wenig Futter für euphorische Kurse

    FuelCell meldet derzeit sehr wenig und auch die letzten Quartalszahlen konnten nicht recht begeistern. Das vergangene Quartal wurde mit einem Umsatz von insgesamt 14,0 Mio. USD nach 18,9 Mio. USD im Vergleich zum Vorjahr abgeschlossen. Ein Rückgang von 26% spricht dabei nicht gerade von Wachstum. Die Aktie wird damit zu einem breiten Diskussionsthema.

    FuelCell hat eine lange Geschichte von negativen Cashflows und verwässernden Kapitalerhöhungen hinter sich gebracht. Nun ist man dabei, sich auf die Kommerzialisierung neuer Technologien wie Wasserstofferzeugung und Kohlenstoffabscheidung zu konzentrieren. Zuletzt hat das Unternehmen im Dezember 128,8 Mio. USD an zusätzlichen Barmitteln aufgenommen. Hier sollten noch einige Millionen in der Kasse zu finden sein, nun braucht es geeignete Projekte.

    Wir haben die Aktie seit langem auf dem Radar, leider fällt der Kurs seit Februar von Tief zu Tief. Charttechnisch interpretiert, kommen wir jetzt unter 6 EUR in wichtige Unterstützungszonen. Denn unter 5 EUR droht ein weiterer Absturz, über 7,50 EUR könnte wieder erste Hoffnung aufkeimen.

    PlugPower – Der US-Senat kommt zu Hilfe

    PlugPower hat sich innerhalb des Sektors noch recht gut gehalten. Anfang der Woche erfolgte der Spatenstich für eine grüne Wasserstoffproduktionsanlage in Camden Country. Die Anlage soll bis Ende des Jahres fertiggestellt werden und täglich 15 Tonnen flüssigen grünen Wasserstoff produzieren. Der produzierte Wasserstoff wird dabei vollständig aus erneuerbarer Energie hergestellt werden.

    Der neue Standort reiht sich in die bereits angekündigten grünen Wasserstoffanlagen in South Central Pennsylvania und im Western New York Science, Technology and Advanced Manufacturing Park (STAMP) ein. Alle Projekte zusammen sollen laut Planungen des US-Energieministeriums bis 2025 mehr als 500 Tonnen grünen Wasserstoff pro Tag zu produzieren.

    PlugPower setzt mit seiner Investitionspolitik natürlich auf staatliche Hilfe. Unterstützung könnte der Brennstoffzellenhersteller dabei vom US-Senat bekommen. Denn in den USA verfallen Brücken und Straßen, die Wasserversorgung ist überaltert, die Stromversorgung sehr fehleranfällig. Mit über 1 Bio. USD sollen diese Missstände beseitigt werden, dabei sind auch grüne Technologien im Fokus.

    Für die PLUG-Aktie wird es Zeit, dass operative Fortschritte für eine Kursstabilisierung sorgen. Charttechnisch ist die 27 USD-Marke nun unterschritten, das könnte Ungemach bedeuten. Immerhin ist das Unternehmen noch mit 16,7 Mrd. USD kapitalisiert, das liefert ein Kurs-Umsatz-Verhältnis von 33. Auch wenn Plug Power mit 50% p.a. wächst - günstig ist das (immer noch) nicht!


    Die Wasserstoff-Branche ist in ihrer Struktur sehr fragmentiert und lange auf einer Euphorie-Welle geritten. Unternehmen, die eine Produktlösung vorhalten können, sind analytisch im Vorteil, denn sie erzielen bereits greifbare Umsätze. Wenn man allerdings nur an öffentlichen Töpfen hängt, fehlt mittelfristig die privatwirtschaftliche Relevanz. dynaCERT produziert H2-Systemlösungen, ist derzeit günstig und das Management kauft auf tiefen Kursen bereits nach.


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    Der Autor

    André Will-Laudien

    Der gebürtige Münchner studierte zuerst Volkswirtschaftslehre und diplomierte 1995 in Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität. Da er sich schon sehr frühzeitig mit der Börse beschäftigte, verfügt er heute über mehr als 30 Jahre Erfahrung an den Kapitalmärkten.

    Mehr zum Autor



    Lexikon:

    1. Aktie – Als Aktie wird ein Wertpapier bezeichnet, welches einen Anteil am Eigenkapital einer Aktiengesellschaft darstellt.
    2. Software – Oberbegriff für unterschiedliche Arten von Programmen, die für den Betrieb von Computern notwendig sind.

    Weitere Kommentare zum Thema:

    Kommentar von André Will-Laudien vom 19.07.2024 | 04:45

    Top-Energiewende Aktien: 100 % Rendite durch CO2-Vermeidung! Nel ASA, Plug Power, Carbon Done Right und dynaCERT

    • Energiewende
    • Klimaschutz
    • Wasserstoff
    • Alternative Energien
    • Technologie

    Hitzerekorde, Überschwemmungen und Energienotstand. Im Sommer kommen alle Themen der Klimawende auf den Tisch. Seit Abschaltung der Kernkraftwerke fehlt es in Deutschland an einer grundlastfähigen Stromversorgung. Ausgeprägte Netzschwächen häufen sich, eine Besserung ist vorerst nicht in Sicht. Wirtschaftsminister Habeck möchte so schnell wie möglich Gaskraftwerke bauen, die später mit Wasserstoff betrieben werden können. Nette Idee! Um vorhandene Löcher zu stopfen, kaufen die Berliner Wirtschaftsexperten derweil französischen Atomstrom zu. Den klimatechnischen Unterschied zwischen Hüben und Drüben kann wissenschaftlich niemand belegen, der deutsche Verbraucher bezahlt diesen Unsinn aber gerne über seine Stromrechnung. So funktioniert die EU-Energiepolitik. Die Ausgabenseite steigt also unaufhörlich, wir kümmern uns deshalb um einen höheren Einnahmenstrom. Im Folgenden einige Ideen für ihr Energie-Portfolio.

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    Kommentar von Juliane Zielonka vom 11.07.2024 | 05:55

    dynaCERT, Volkswagen, Siemens Energy - Wachstumstreiber erneuerbare Energien, wer führt?

    • Erneuerbare Energien
    • Emissionen
    • Mobilität
    • Netzausbau
    • Wasserstoff

    Im Wasserstoffbusiness setzen Länder staatliche Anreize, um diese innovative Technologie weiter zu fördern. So stellen z. B. die USA durch ihr Energieministerium rund 750 Mio. USD für 52 Projekte in 24 Bundesstaaten bereit. Das Ziel ist klar: sauberen Wasserstoff erschwinglich machen und darüber hinaus die internationale Führungsrolle in diesem Sektor gewinnen. Das kanadische Unternehmen dynaCERT hat eine emissionsreduzierende Technologie entwickelt, um herkömmliche Dieselmotoren nachzurüsten und so emissionsfreier zu machen. Diese Brückentechnologie verbindet das Beste aus beiden Welten: die Effizienz von Dieselmotoren und die nachrüstbare und zuschaltbare CO2-reduzierende Antriebsform. Der Motor selbst bleibt in seiner Funktionsweise unberührt. Ein Grund für das schleppende Vorankommen von großen Wasserstoffprojekten ist die noch fehlende Infrastruktur. Hier kann sich Siemens Energy über einen Vorstoß freuen. In seiner Sparte Grid Technologies verzeichnen sie in Zukunft enormes Wachstum. Dass Subventionen nicht immer zum Vorteil sind, merkt Volkswagen in puncto Elektroautos. Das Werk in Brüssel steht auf der Kippe. Und dann ist da noch eine Schadensersatzforderung in Millionenhöhe aus einem ganz anderen Bereich.

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    Kommentar von Stefan Feulner vom 09.07.2024 | 05:10

    ITM Power, Saturn Oil + Gas, Aixtron – Langfristige Weichenstellung

    • Märkte
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    Nicht nur in der Politik, nachdem am Wochenende die Parlamentswahlen in Frankreich über die Bühne gingen, müssen die Weichen für die Zukunft neu gestellt werden. Auch beim Ölproduzenten Saturn Oil & Gas gab es kürzlich Neuigkeiten, wonach dieser einen großen Schritt in Richtung „Midsize-Produzent“ gegangen ist. Mehrere Analysten hoben im Anschluss an diese bedeutende Transaktion den Daumen und sehen in der Aktie eine Vervielfachungschance. Auch in den Wasserstoffsektor kommt neue Bewegung, so dass hier auf lange Sicht ein Rebound anstehen könnte.

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