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26.01.2023 | 05:10

Nordex, Manuka Resources, American Lithium – Die Profiteure der Knappheit

  • Energie
  • Rohstoffe
  • Klimawende
Bildquelle: pixabay.com

Täglich begleitet uns neben dem tobenden Krieg in der Ukraine die Diskussion über die Energiewirtschaft der Zukunft. Dass der Weg über erneuerbare Energien wie Windkraft und Photovoltaik führt, ist bereits beschlossene Sache. Ebenso ist die Abkehr vom Verbrennungsmotor zu mit Batterie betriebenen Elektromotoren in trockenen Tüchern. Doch die Probleme bei der Umsetzung kommen in den nächsten Jahren auf uns zu. Woher erhalten die Produzenten die bereits heute knappen Rohstoffe? Ein weiter zentraler Punkt ist die Energiespeicherung. Auch hier wird ein Rohstoff vermehrt nachgefragt, der aktuell vor allem in Russland und China produziert wird.

Lesezeit: ca. 5 Min. | Autor: Stefan Feulner
ISIN: NORDEX SE O.N. | DE000A0D6554

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Inhaltsverzeichnis:


    Nordex – Schwache Auftragslage, höhere Marktanteile

    Die vorläufigen Zahlen für das Gesamtjahr brachten eine negative Überraschung in Bezug auf die zurückgehende Auftragslage. Dabei sank die Gesamtleistung im Gesamtjahr 2022 auf 6,33 GW, Im Vergleich zu 7,95 GW im Jahr zuvor. Selbst im starken viertel Quartal verbuchten die Hamburger mit 386 Windenergieanlagen und einer Gesamtleistung von 1,9 GW deutlich weniger als im vierten Quartal 2021, als noch 678 Anlagen mit einer Gesamtleistung von 3,3 GW vertrieben wurden. Lediglich der durchschnittliche Verkaufspreis von 0,89 EUR pro MW steigerte sich gegenüber 0,74 EUR pro MW im Vorjahreszeitraum. Endgültige Zahlen erwartet der Windkraftanlagenbauer am 28.3.2023.

    Trotz der rückläufigen Auftragslage ist Nordex auf seinem Heimartmarkt Marktführer und lieferte 2022 in Deutschland knapp ein Drittel der neu angeschlossenen Windleistung an Land. Auf Basis der von Kunden gemeldeten Inbetriebnahmen von Onshore-Windenergieanlagen im Marktstammdatenregister für das Jahr 2022 in Deutschland belegt die Nordex Group laut Angaben der Fachagentur Windenergie an Land den Spitzenplatz unter den Herstellern. Demnach hat die Nordex Group im Jahr 2022 insgesamt 173 Turbinen in der Bundesrepublik errichtet, was einer Leistungssteigerung von rund 170% entspricht.

    Insgesamt ging die Auftragslage für die Nordex SE 2022 zurück, in Deutschland stieg die Gesamtleistung jedoch um 170%. Quelle: Nordex SE

    Manuka Resources – Wichtiger Bestandteil der Energiewende

    Jeder spricht von der Knappheit der Rohstoffe für die Energiewende. Lithium, Kobalt oder Kupfer, alles wird durch den steigenden Bedarf der erneuerbaren Energien zu raren Gütern. Dabei vergessen viele das Industriemetall Vanadium, dass von der steigenden Nachfrage durch den Boom bei Energiespeichersystemen profitiert. Hier geht es um die Frage, wie man Energie aus Sonne und Wind speichern kann, wenn sie nicht benötigt wird. Während bei Elektroautos Lithium bevorzugt wird, liegt Vanadium bei Großanwendungen vorne.

    Bei Lithium-Ionen-Batterien lässt die Energieabgabe Schritt für Schritt nach. Bei Batterien auf Vanadium-Basis, sogenannten Vanadium Redox Flow-Batterien, gibt es dagegen kein Verfallsdatum, was bei Solar- oder Windkraftanlagen, die jahrelang in Betrieb sind, klare Vorteile schafft. Vanadium wurde von den Regierungen in den USA, der EU und Australien als kritisches Mineral eingestuft, die Nachfrage soll laut dem CEO von Manuka Resources, Dennis Karp, enorm steigen und sich Prognosen zufolge bis 2026 verdoppeln. China und Russland sind bis dato die größten Vanadium-Förderer der Welt.

    Mit dem South-Taranaki-Bight-Projekt (STB-Projekt) könnte Manuka Resources jedoch zukünftig zum größten Förderer der westlichen Welt emporsteigen und sich für die globale Jahresproduktion von 15% verantwortlich zeigen. Für STB wurde bereits eine vorläufige Machbarkeitsstudie erstellt und bisher mehr als 50 Mio. USD investiert. Das Projekt verfügt über eine erteilte Bergbaulizenz und eine außerordentlich große JORC-Ressource von 3,8 Mrd.t. Aktuellen Prognosen zufolge liegt es im untersten Kostenquartil für die Eisenerzproduktion und im untersten Quartil der Kohlenstoffemissionen pro Tonne produzierten Erzes. Darüber hinaus enthält das STB-Konzentrat einen bedeutenden Vanadium-Gehalt von 0,5 %/t, ausgedrückt als Vanadiumpentoxid. Bei diesem Gehalt und basierend auf ersten Schätzungen der jährlichen Abbauraten für das STB-Projekt würde die geschätzte Jahresproduktion von Vanadium etwa 55 Mio. Pfund betragen.

    Neben der hochgradigen Minerallagerstätte unterhält Manuka Resources zudem zwei aussichtsreiche Bergbauprojekte im Cobar-Basin-Becken mit einer Explorationszone von insgesamt 1.150 qkm. Mit dem Mt. Bobby- Goldprojekt gehört den Australiern eine der historisch reichsten Goldminen des Kontinents, in der in früherer Produktion 500.000 Unzen Gold mit einem durchschnittlichen Gehalt von einer halben Unze pro Tonne Erz abgebaut wurde. 2020 wurde diese wieder in Produktion genommen, mit dem Ziel, 24.000 Unzen Gold zu fördern, was mit dem Faktor 2 übertroffen wurde. Von Seiten der Unternehmensführung wird vermutet, dass die Ressource in der Tiefe weiteres deutliches Potenzial besitzt.

    Das Wonawinta-Silber-Projekt ist das zweite Edelmetallprojekt von Manuka Resources. Mit einer Mineralressourcenschätzung von 51 Mio. Unzen zählt die Liegenschaft zu einem der größten Silberproduzenten Australiens. Zudem wurden 200.000t vorhandenes Blei geschätzt. Ein weiteres Asset ist die auf der Lagerstätte vorhandene Verarbeitungsanlage, mit der beide Edelmetalle behandelt werden können. Das Projekt befindet sich aktuell in Produktion und verarbeitet die 515.000 t Halde, die sich auf dem ROM-Pad neben der Anlage befindet. Aktuell ruht die Produktion, bei einem steigenden Basispreis soll diese jedoch zügig aktiviert werden.

    Damit besitzt Manuka Resources zum einen durch den steigenden Gold- und Silberpreis erhebliches Aufwärtspotenzial. Zum anderen könnte das Unternehmen zu einem führenden Player in der grünen Energiewirtschaft transformieren. Die Marktkapitalisierung beträgt aktuell 44,36 Mio. CAD.

    American Lithium – Führend in der Mangelwirtschaft

    Bis 2030 sollen allein in Deutschland rund 15 Mio. Elektrofahrzeuge auf den Straßen fahren. Das Problem hierbei liegt darin, dass dies nur schwer bis unmöglich umzusetzen ist. Denn es fehlt schlicht und einfach an dem für die Batterie existenziellen Rohstoff Lithium. Laut Schätzungen wächst der Bedarf auf mehr als 550.000t pro Jahr. Davon beträgt die Nachfrage aus der Batterieindustrie rund 90%. Wie das Handelsblatt“ berichtet, fehlen dann laut den Experten der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) 2030 im schlechtesten Fall 300.000t Lithium pro Jahr. Im besten Fall immer noch 90.000t.

    Die Profiteure dieser starken Angebotsknappheit sind dabei eindeutig die Lithium-Produzenten, allen voran diejenigen aus der westlichen Hemisphäre. Einer der bekanntesten Player am Lithiummarkt ist das in Vancouver, Kanada niedergelassene Unternehmen American Lithium. In den USA besitzt das Unternehmen die Lithiumlagerstätte TLC Claystones, die sich in unmittelbarer Nähe der Tesla-Gigafabrik in Nevada befindet. Nach der Übernahme von Plateau Energy Metals treibt American Lithium die Erschließung der großen Hartgestein-Lithiumlagerstätte Falchani sowie eines der ergiebigsten Uranvorkommen Lateinamerikas, Macusani, voran, die sich beide im Südosten Perus befinden.

    Nun kündigte American Lithium an, dass es eine Vereinbarung mit Nevada Alaska Mining Co. Inc. abgeschlossen hat, die verbleibende 1%ige Lizenzgebühr für das unternehmenseigene Lithiumprojekt TLC (TLC") im Lithiumgebiet Esmerelda nordwestlich von Tonopah, Nevada zurückzukaufen.

    Simon Clarke, CEO von American Lithium, sagte: "Wir freuen uns sehr, dass wir mit dem Inhaber der Lizenzgebühr eine Vereinbarung über den Rückkauf dieser wertvollen Lizenzgebühr getroffen haben, die auch sicherstellt, dass das Unternehmen 100 % aller Konzessionen von TLC kontrollieren wird. Im Zuge der Erschließung von TLC und der Aufnahme der Produktion dürfte sich diese Transaktion als äußerst wertsteigernd erweisen und den Wert des Projekts maximieren. Der Wegfall dieser verbleibenden Lizenzgebühr ermöglicht es uns auch, TLC in unserer ersten PEA, die in den nächsten Tagen veröffentlicht werden soll, als völlig unbelastet darzustellen."


    Der Bedarf an kritischen Metallen für die Energiewende ist enorm. American Lithium konnte mit dem Rückkauf der Lizenzgebühr den Wert seiner Liegenschaft steigern. Manuka Resources profitiert zum einen von steigenden Edelmetallpreisen und ist zudem ein führender Player in der grünen Energiewirtschaft. Nordex konnte seine Marktanteile in Deutschland ausbauen.


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    Der Autor

    Stefan Feulner

    Mehr als 20 Jahre Börsenerfahrung und ein breit gestreutes Netzwerk kann der gebürtige Franke vorweisen. Seine Leidenschaft gilt dem Analysieren verschiedenster Geschäftsmodelle und dem Durchleuchten neuer Trends.

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