10.02.2025 | 06:00
Palantir, Desert Gold, MicroStrategy – Gewinne mit Daten, Gold und Bitcoin
In Zeiten von einem drohenden Handelskrieg und hoher Volatilität, wie zuletzt von DeepSeek ausgelöst, sollte man sein Geld in Geschäftsmodelle investieren, die boomen. Ansonsten sollte man in den unruhigen Zeiten zumindest einen Teil seines Portfolios in „sichere Häfen“ bringen. Traditionell ist das Gold, aber für die jüngere Generation, die risikofreudiger ist, sind es Kryptowährungen. Um langfristig den Markt zu schlagen, bedarf es Geduld und Weitsicht. Wir sehen uns heute drei Unternehmen an aus den Bereichen Datenverarbeitung, Gold sowie Kryptowährungen und schauen, wo die Risiken und Chancen liegen.
Lesezeit: ca. 4 Min.
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Autor:
Armin Schulz
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Inhaltsverzeichnis:

"[...] Wir haben ein starkes Management-Team und alle von uns haben bei globalen Medien- und Technologieunternehmen gearbeitet, bevor sie sich für Aspermont entschieden haben. [...]" Alex Kent, Managing Director, Aspermont Limited
Der Autor
Armin Schulz
Der gebürtige Mönchengladbacher studierte Betriebswirtschaftslehre in den Niederlanden. Im Zuge des Studiums kam er erstmals mit der Börse in Kontakt. Er hat mehr als 25 Jahre Erfahrung bei Börsengeschäften.
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Palantir - zwischen KI-Boom und Bewertungsdebatte
Palantir Technologies legte im 4. Quartal 2024 ein beeindruckendes Tempo vor: Der Umsatz stieg um 36 % auf 827,5 Mio. USD, womit die Erwartungen deutlich übertroffen wurden. Besonders der US-Markt glänzte mit einem Plus von 52 %, angetrieben durch die kommerzielle Sparte mit einem Plus von 64 % und stabile Regierungsaufträge mit einem Anstieg um 45 %. Der bereinigte Gewinn je Aktie kletterte auf 0,14 USD, 0,03 USD über den Prognosen. Für 2025 peilt das Unternehmen 3,75 Mrd. USD Umsatz an – ein klares Signal für weiteres Vertrauen in die KI-getriebene Expansion. Die Integration des KI-Chatbots Grok von Elon Musks xAI unterstreicht die strategische Ausrichtung.
Palantir positioniert sich als Schlüsselakteur der KI-Revolution. Die Plattformen Gotham für staatliche und Foundry für kommerzielle Nutzer generieren stabile Cashflows, während die US-Nachfrage explodiert. Die kommerzielle Kundenzahl stieg 2024 um 52 %, gestützt durch das „Bootcamp“-Vertriebsmodell, das schnellere Implementierungen ermöglicht. Langfristige Regierungsverträge – wie die Verlängerung des Army-Vantage-Deals um vier Jahre – bieten Planungssicherheit. Analysten wie Wedbush sehen Parallelen zu Tech-Giganten wie Oracle und prophezeien weiteres Upside-Potenzial durch Skaleneffekte.
Trotz der Erfolge bleibt Palantirs Bewertung ein Knackpunkt: Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von über 180 und einem Kurs-Umsatz-Verhältnis von rund 75 liegt der Kurs weit über dem Branchendurchschnitt. Kritiker warnen, dass selbst das prognostizierte Wachstum diese Premiums kaum rechtfertigt. Zudem offenbart die regionale Verteilung Schwächen: Während die US-Sparte boomt, stagniert Europa mit mageren 4 % Wachstum – hier hemmen Imageprobleme und kulturelle Differenzen. Auch die Präsentation von Sonderausgabenbereinigungen (non-GAAP) in Verbindung mit wiederkehrenden Aktienvergütungen (SBC) schmälern die Transparenz. Die Aktie notiert aktuell bei 110,85 USD.
Desert Gold - macht Explorationsfortschritte
Desert Gold hat mit der Ernennung von Diallo Cheick Ousmane zum Vice President of Exploration sein Team weiter verstärkt. Der erfahrene Geologe bringt über 15 Jahre Expertise aus Projekten im Birimian Greenstone Belt und Arabisch-Nubischen Schild mit – darunter Schlüsselrollen bei Avocet Mining und Barrick Gold. Seine Kenntnisse der regionalen Geologie sollen die Exploration des 440 km² großen SMSZ-Projekts in Mali vorantreiben. Gleichzeitig tritt Don Dudek als Direktor zurück, bleibt dem Unternehmen aber als Senior Technical Advisor erhalten. CEO Jared Scharf betonte, die Neuausrichtung ermögliche eine fokussiertere Umsetzung der Wachstumsstrategie.
Anfang Februar konnte das Unternehmen die Ergebnisse der neu entdeckten historischen Daten von 49 Bohrlöchern in Mogoyafara South und 29 in Linnguekoto West veröffentlichen. Darunter waren Goldgehalte mit Werten von 1,58 g/t Gold über 33 m und 3,4 g/t über 12 m. Die Ergebnisse deuten auf mögliche Erweiterungen der Lagerstätten hin – insbesondere in Mogoyafara South, wo die Mineralisierung um bis zu 450 m ausgedehnt werden könnte. Zusammen belaufen sich die vermuteten Ressourcen beider Zonen auf 479.000 Unzen bei einem Goldgehalt von 1,09 g/t. CEO Scharf sieht darin die Bestätigung für das „erhebliche unerschlossene Potenzial“ des SMSZ-Projekts.
Die geplante vorläufige Wirtschaftlichkeitsstudie (PEA) zu Oxid- und Übergangsvorkommen in Barani East und Gourbassi West soll im ersten Quartal 2025 abgeschlossen werden. Parallel arbeitet Desert Gold an aktualisierten Bohrplänen, um neu identifizierte Zonen wie lateritbedeckte Gebiete bei Linnguekoto West zu erkunden. Außerdem ist eine Mineralressourcenschätzung für die Lagerstätte Gourbassi West North fast abgeschlossen. Mit einer bestehenden Mineralressource von 1,1 Mio. Unzen und einer Marktkapitalisierung von rund 15,8 Mio. CAD bleibt das Unternehmen trotz Fortschritten unterbewertet. Analysten sehen Chancen durch strategische Partnerschaften oder Übernahmen, da etliche große Rohstoffproduzenten in der Nachbarschaft bereits produzieren. Die Aktie steht momentan bei 0,075 CAD.

MicroStrategy - Rebranding und Blackrock Investment
Aus MicroStrategy wurde Strategy – ein Rebranding, das den radikalen Wandel des Unternehmens unterstreicht. Mit einem Bitcoin (BTC) inspirierten Logo und orangefarbener Corporate Identity positioniert sich das Unternehmen als „Bitcoin Treasury Company“. Im 4. Quartal 2024 stockte Strategy seine BTC-Bestände auf 471.107 Einheiten (Wert rund 45,7 Mrd. USD) auf, kaufte allein 218.887 Bitcoin für 20,5 Mrd. USD nach. Trotz eines Umsatzrückgangs um 3 % und eines Nettoverlusts von 670,8 Mio. USD – verursacht durch Abschreibungen – hält CEO Phong Le an den langfristigen Zielen, darunter ein jährlicher „BTC-Gewinn“ von 10 Mrd. USD, fest.
Donald Trumps Äußerungen, Bitcoin könne eine „strategische Reservewährung“ werden, spielen Strategy indirekt in die Karten. Sein vorgeschlagener Plan, eine staatliche Bitcoin-Reserve im Wert von 20 Mrd. USD aufzubauen, passt zu Strategys These, Bitcoin als Wertaufbewahrungsmittel zu nutzen. Analysten weisen darauf hin, dass Strategys Bitcoin-Bestände – mittlerweile 2,5 % des Gesamtangebots – das Unternehmen zu einem gehebelten Proxy für Bitcoin-Preisbewegungen machen. Kritiker warnen jedoch, dass politische Veränderungen oder regulatorische Maßnahmen diese Dynamik destabilisieren und Strategy erhöhter Volatilität aussetzen könnten.
Für Blackrock ist Strategy trotzdem ein interessantes Investment, denn sie halten jetzt rund 11,2 Mio. der Aktien, was rund 5 % aller Anteile entspricht. Die passive Investition des Vermögensverwalters, die über eine Schedule-13G-Meldung offengelegt wurde, fiel mit dem erfolgreichen Nasdaq-Start von Strategys unbefristeten Vorzugsaktien (STRK) zusammen, die am ersten Handelstag um 2 % stiegen. Langfristig strebt Strategy eine Aufnahme in den S&P 500 an, sobald neue Bilanzierungsstandards für Kryptowährungen eingeführt werden. Während optimistische Analysten ein Kursziel von 560 USD prognostizieren, lauern Risiken: Bitcoin-Preisschwankungen, regulatorische Unsicherheiten und operative Kosten könnten das Unternehmens auf die Probe stellen. Die Aktie steht bei 327,56 USD und läuft aktuell seitwärts.
In volatilen Zeiten bieten Palantir, Desert Gold und MicroStrategy unterschiedliche Chancen. Palantir überzeugt durch KI-Innovation und starkes US-Wachstum, doch die exorbitante Bewertung und regionale Schwächen in Europa bleiben Risiken. Desert Gold punktet mit Explorationserfolgen in Mali und unterbewertetem Potenzial, während man am Start der Goldproduktion arbeitet. MicroStrategy (jetzt Strategy) setzt radikal auf Bitcoin als Wertreserve, profitiert von politischen Narrativen, ist aber durch Regulierung und BTC-Volatilität gefährdet.
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