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01.07.2021 | 05:08

Pure Extraction, Ballard Power, SFC Energy – H2-Mobilität für Nutzfahrzeuge: Das sind die Gewinner!

  • Wasserstoff
Bildquelle: pixabay.com

Der mit der Energiewende und Notwendigkeit zur Dekarbonisierung einhergehende Vormarsch der E-Mobilität, macht auch vor dem Segment der Nutzfahrzeuge nicht Halt. Allerdings hat die Batterietechnologie gerade in diesem Bereich entscheidende Nachteile: Sie ist teuer, besitzt ein hohes Gewicht und das Laden ist zeitintensiv. Daher wird fieberhaft nach Alternativen gesucht. Kann Wasserstoff diese Lücke füllen? Im Gegensatz zu Anbietern wie BYD, die weiterhin vornehmlich auf Batteriemobilität setzen, konzentrieren sich die folgenden Unternehmen voll auf die Wasserstoff-Technologie. Wer macht das Rennen?

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: Carsten Mainitz
ISIN: PURE EXTRACTION CORP. | CA74622J1012 , BALLARD PWR SYS | CA0585861085 , SFC ENERGY AG | DE0007568578

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Inhaltsverzeichnis:


    Aus Pure Extraction wird First Hydrogen – Zusammen mit Ballard Power und AVL an die Spitze

    Der Name First Hydrogen sagt Ihnen nichts? Keine Sorge, dies dürfte sich bald ändern. Denn First Hydrogen schickt sich an, den Markt für emissionsfreie Lieferwagen kräftig aufzumischen. Das zunächst als Tochterunternehmen der kanadischen Pure Extraction Corp. gegründete Unternehmen wird in den nächsten Wochen Namensgeber für den gesamten Konzern sein. Und dieser ist Programm: Mittels eines „Best of“-Ansatzes plant das Unternehmen innerhalb von nur zwölf Monaten, einen auf der Wasserstoff-Brennstoffzellen-Technologie basierenden Prototypen eines emissionsfreien Lieferwagens herzustellen, der sämtliche Nachteile der Batterietechnologie hinter sich lässt: kurze Reichweite, lange Ladezyklen und eingeschränkter Stauraum aufgrund der Größe der Batteriepacks gehören damit der Vergangenheit an.

    Um dies zu bewerkstelligen, hat First Hydrogen jüngst Verträge mit zwei leistungsstarken Partnern unterzeichnet, Ballard Power und AVL. Während Ballard Power als Weltmarktführer die passende Brennstoffzellentechnologie liefern wird, wurde mit AVL das größte private Unternehmen zur Entwicklung und Prüfung von Antriebssträngen für die Planung und Herstellung des Prototyps auf Basis eines erprobten Chassis verpflichtet. Die Kosten für die Entwicklung schätzt das Unternehmen, das an der Börse aktuell mit 87 Mio. CAD bewertet wird, auf etwa 2 Mio. CAD. Dass für klimaneutrale Lieferwagen ein Markt besteht, sieht man u.a. am StreetScooter der Deutsche Post AG, welche die Eigenproduktion ihres elektrischen Lieferfahrzeugs trotz Verlusten mangels Alternativen noch bis mindestens 2022 verlängern musste. Und nicht nur Paketdienste wie DHL, Hermes oder UPS sind potenzielle Abnehmer, auch Onlinehändler Amazon oder Lieferdienste wie Flaschenpost oder Gorillas werden sich zunehmend nach klimaneutralen Fahrzeugen umsehen (müssen).

    Da First Hydrogen aktuell erst am Anfang der Entwicklung steht, sind die Papiere des kanadischen Unternehmens zum jetzigen Zeitpunkt noch als spekulativ anzusehen. Aber die Anteilsscheine bieten ein riesiges Potenzial. Allein, dass es gelungen ist, zwei so angesehene Projektpartner mit ins Boot zu holen, beeindruckt. Das aktuelle Preisniveau eröffnet noch eine günstige Einstiegsmöglichkeit.

    Ballard Power Systems – Positiver Newsflow, Rebranding geplant

    Eine Reihe positiver Nachrichten in den vergangenen Tagen und Wochen hat zu einer spürbaren Erholung des in der allgemeinen Korrektur bei Wasserstoffaktien stark unter Druck geratenen Ballard Power Systems geführt. So hatte das Unternehmen kürzlich eine strategische Partnerschaft mit dem amerikanischen Industrieunternehmen W.L. Gore zur Lieferung einer leistungsfähigeren Membran vermeldet, welche die Lebensdauer der von Ballard´s gefertigten Brennstoffzellen stark verlängert. Dies war verbunden mit der Ankündigung, dass man gemeinsam an weiteren Effizienzverbesserungen mit dem Ziel eines höheren Wirkungsgrades und damit an Kostensenkungen bei der Brennstoffzellentechnologie arbeite.

    Außerdem konnte der bereits 1979 gegründete Brennstoffzellenpionier die Auslieferung und Bestellung weiterer Busse an Wrightbus (London, 20 Doppeldeckerbusse) sowie an New Flyer (Oakland, Kalifornien, 20 Reisebusse) vermelden. Nachdem Brennstoffzellen von Ballard seit der Firmengründung bereits mehr als 80 Mio. Kilometer in mehr als 20 Ländern zurückgelegt haben, beginnt mit dem Eintritt in die Serienfertigung von Brennstoffzellenbussen für das Unternehmen ein neues Kapitel, was der Konzern auch optisch unterstreichen möchte. Man habe sich daher zu einem behutsamen Rebranding unter Beibehaltung des Unternehmensnamens entschieden, teilte CEO Randy MacEwen in einer Unternehmensmeldung mit. So habe man beschlossen, sowohl das Firmenlogo als auch die Tagline sowie die Webseite anzupassen.

    Diese Maßnahmen stehen für eine neue Aufbruchstimmung im Bereich der Brennstoffzellentechnologie, die sich allmählich doch durchzusetzen scheint. Zumindest im Bereich Public Transport, in dem viele Batterieprojekte aufgrund von Problemen bei der Aufladung oder der Reichweite bei Kälte oder bei unvorhersehbaren Staus wieder eingestellt werden mussten. Und in diesem Bereich ist Ballard Power mit über 40 Jahren Erfahrung sicherlich einer der gefragtesten Anbieter. Aber auch im Bereich der Nutzfahrzeuge ist Ballard nicht untätig. Gespannt warten Anleger auf die ersten Ergebnisse der Kooperation mit dem zweitgrößten kanadischen Automobilzulieferer Linamar, die im Mai bekannt gegeben wurde, sowie aus der oben beschriebenen Verbindung mit First Hydrogen. Analysten trauen dem Papier aktuell jedenfalls im Schnitt rund 14% Kurspotenzial zu.

    SFC Energy – Portable Brennstoffzellentechnologie Made in Germany

    Nach dem großen Abschwung bei Wasserstoffaktien vor einigen Monaten, liegen viele Papiere noch deutlich unter ihren Höchstkursen, so die Aktien von Plug Power, Nel und Ballard Power. Besser durch die Krise kam hingegen der deutsche Brennstoffzellenpionier SFC Energy aus dem oberbayrischen Brunnthal. Die Papiere von SFC hatten zwischenzeitlich ebenfalls rund 30% eingebüßt, nach Bekanntgabe der Umsatzziele für 2025 von rund 350 bis 400 Mio. EUR hat der Kurs fast wieder Vor-Crash-Niveau erreicht.

    Was unterscheidet SFC von anderen Brennstoffzellenherstellern? Zunächst einmal, dass SFC seine Technologie nicht für den Bereich eMobility entwickelt. Im Fokus stehen vielmehr die hybride und dezentrale Langzeit-Stromversorgung wie beispielsweise von Wettermessstationen in Offshore-Windparks oder an anderen, schwer zugänglichen Stellen. Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal von SFC ist die Tatsache, dass das Unternehmen nicht nur Brennstoffzellen produziert, sondern auch die dazu benötigte Leistungselektronik, Messtechnik, etc. bereitstellt, die bei hochanspruchsvollen Messungen oder in der kritischen Industrieproduktion benötigt wird. Hier kann SFC auf ein großes Know-how zurückgreifen.

    Ein positiver Newsflow wie die Ankündigung einer vertieften Entwicklungspartnerschaft mit der GWU-Umwelttechnik GmbH im Bereich Windenergie, sowie eine gut gefüllte Auftragspipeline, machen das Unternehmen aktuell zu einem Börsenliebling, der möglicherweise in nicht allzu ferner Zukunft Chancen auf einen Aufstieg in den TecDAX hat. Für uns ist die SFC Energy sicherlich einer der spannendsten Akteure im Bereich der Brennstoffzellentechnologie. Analysten sehen im Mittel übrigens aktuell ein Kurspotenzial von rund 20%.


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    Der Autor

    Carsten Mainitz

    Der gebürtige Rheinland-Pfälzer ist seit mehr als 25 Jahren leidenschaftlicher Börsianer. Nach seinem BWL-Studium in Mannheim arbeitete er als Journalist, im Equity Sales und viele Jahre im Aktienresearch.

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    Lexikon:

    1. Markt – Auf einem Markt treffen Angebot und Nachfrage aufeinander.

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    Hitzerekorde, Überschwemmungen und Energienotstand. Im Sommer kommen alle Themen der Klimawende auf den Tisch. Seit Abschaltung der Kernkraftwerke fehlt es in Deutschland an einer grundlastfähigen Stromversorgung. Ausgeprägte Netzschwächen häufen sich, eine Besserung ist vorerst nicht in Sicht. Wirtschaftsminister Habeck möchte so schnell wie möglich Gaskraftwerke bauen, die später mit Wasserstoff betrieben werden können. Nette Idee! Um vorhandene Löcher zu stopfen, kaufen die Berliner Wirtschaftsexperten derweil französischen Atomstrom zu. Den klimatechnischen Unterschied zwischen Hüben und Drüben kann wissenschaftlich niemand belegen, der deutsche Verbraucher bezahlt diesen Unsinn aber gerne über seine Stromrechnung. So funktioniert die EU-Energiepolitik. Die Ausgabenseite steigt also unaufhörlich, wir kümmern uns deshalb um einen höheren Einnahmenstrom. Im Folgenden einige Ideen für ihr Energie-Portfolio.

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    Im Wasserstoffbusiness setzen Länder staatliche Anreize, um diese innovative Technologie weiter zu fördern. So stellen z. B. die USA durch ihr Energieministerium rund 750 Mio. USD für 52 Projekte in 24 Bundesstaaten bereit. Das Ziel ist klar: sauberen Wasserstoff erschwinglich machen und darüber hinaus die internationale Führungsrolle in diesem Sektor gewinnen. Das kanadische Unternehmen dynaCERT hat eine emissionsreduzierende Technologie entwickelt, um herkömmliche Dieselmotoren nachzurüsten und so emissionsfreier zu machen. Diese Brückentechnologie verbindet das Beste aus beiden Welten: die Effizienz von Dieselmotoren und die nachrüstbare und zuschaltbare CO2-reduzierende Antriebsform. Der Motor selbst bleibt in seiner Funktionsweise unberührt. Ein Grund für das schleppende Vorankommen von großen Wasserstoffprojekten ist die noch fehlende Infrastruktur. Hier kann sich Siemens Energy über einen Vorstoß freuen. In seiner Sparte Grid Technologies verzeichnen sie in Zukunft enormes Wachstum. Dass Subventionen nicht immer zum Vorteil sind, merkt Volkswagen in puncto Elektroautos. Das Werk in Brüssel steht auf der Kippe. Und dann ist da noch eine Schadensersatzforderung in Millionenhöhe aus einem ganz anderen Bereich.

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    ITM Power, Saturn Oil + Gas, Aixtron – Langfristige Weichenstellung

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    Nicht nur in der Politik, nachdem am Wochenende die Parlamentswahlen in Frankreich über die Bühne gingen, müssen die Weichen für die Zukunft neu gestellt werden. Auch beim Ölproduzenten Saturn Oil & Gas gab es kürzlich Neuigkeiten, wonach dieser einen großen Schritt in Richtung „Midsize-Produzent“ gegangen ist. Mehrere Analysten hoben im Anschluss an diese bedeutende Transaktion den Daumen und sehen in der Aktie eine Vervielfachungschance. Auch in den Wasserstoffsektor kommt neue Bewegung, so dass hier auf lange Sicht ein Rebound anstehen könnte.

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