23.03.2022 | 05:10
Rheinmetall, Altech Advanced Materials, K+S – Das Momentum nutzen
Seit dem Ausbruch des Ukraine-Konfliktes vor etwa drei Wochen und der Verkündung von Sanktionen gegenüber russischen Gütern und Unternehmen kristallisierten sich die Gewinner und Verlierer am Aktienmarkt deutlich heraus. Waren Rüstungsfirmen in jüngster Vergangenheit aus ethischen Gesichtspunkten weder für Fondsmanager noch für private Anleger ein Anlageobjekt, wird nun kräftig in Unternehmen wie Rheinmetall, Hensoldt & Co. investiert. Dabei sind bislang weder Rüstungsaufträge durch die Bundesregierung vergeben, noch ist unklar, ob dafür die nötigen Rohstoffe zur Verfügung stehen werden. Es wäre somit wenig verwunderlich, wenn die aktuell aufgeblasenen Bewertungen bald implodieren würden.
Lesezeit: ca. 3 Min.
|
Autor:
Stefan Feulner
ISIN:
RHEINMETALL AG | DE0007030009 , ALTECH ADV.MAT. NA O.N. | DE000A2LQUJ6 , K+S AG NA O.N. | DE000KSAG888
Hole Dir die spannenden Kommentare direkt als Newsletter per E-Mail.
Inhaltsverzeichnis:
"[...] 2020 sind die Würfel in der Automobilindustrie endgültig in Richtung Elektromobilität gefallen. [...]" Dirk Harbecke, Executive Chairman, Rock Tech Lithium Inc.
Der Autor
Stefan Feulner
Mehr als 20 Jahre Börsenerfahrung und ein breit gestreutes Netzwerk kann der gebürtige Franke vorweisen. Seine Leidenschaft gilt dem Analysieren verschiedenster Geschäftsmodelle und dem Durchleuchten neuer Trends.
Tag-Cloud
Aktien-Cloud
Neue Hochs bei Rheinmetall
Aus charttechnischer Sicht ist es nichts Ungewöhnliches, wenn eine Aktie, nachdem sie eine mächtige Kurslücke eröffnet, diese nicht sofort schließt, sondern noch einmal ein neues Hoch markiert. So geschehen beim Düsseldorfer Rüstungsunternehmen Rheinmetall. Nach Verkündung der Aufstockung des Bundeswehretats um 100 Mrd. EUR, explodierte Rheinmetall am darauffolgenden Handelstag um mehr als 50% auf 160 EUR.
Wie in einem ausführlichen Report erläutert, habe der Konzern der Bundesregierung bereits eine umfassende Lieferung von Rüstungsgütern angeboten. Insgesamt hätte das Paket bestehend aus Munition, Hubschrauber sowie Ketten- und Radpanzer ein Volumen in Höhe von 42 Mrd. EUR. Zudem erwartet der Vorstandchef nicht nur Aufträge aus Deutschland, sondern auch von anderen Ländern. Er habe bereits Anfragen aus einer Reihe von NATO-Ländern, vor allem aus Osteuropa erhalten.
Hier drängt sich natürlich die Frage auf, wie die Abarbeitung der Aufträge zum einen aus personeller Sicht zu garantieren sind. Noch dramatischer ist die Lage jedoch bei den benötigten Rohstoffen. Bereits im abgelaufenen Jahr hatten die Düsseldorfer mit Ausfällen durch Angebotsmangel von benötigten Werkstoffen zu kämpfen, was zu geringeren Kundenabrufen und somit zu Umsatzausfällen führte. Der Gesamtumsatz lag hier bei lediglich 5,66 Mrd. EUR, das mögliche Auftragsvolumen, das auf Rheinmetall zukommen könnte, hätte den Faktor 7,4.Insgesamt gilt für investierte Anleger, einen engen Stopp zu setzen und die positive Entwicklung laufen zu lassen. Langfristig dürfte das Gap bei 107 EUR geschlossen werden und eine Normalisierung eintreten.
Innovator der Klima- und Mobilitätswende
Bei Altech Advanced Materials geht es weder um die Produktion von Rohstoffen, noch um den Bau von Panzern. Vielmehr könnten die Heidelberger, deren Marktkapitalisierung aktuell lediglich 8,58 Mio. EUR beträgt, den Markt für Lithium-Ionen-Aggregate revolutionieren. Herkömmliche Lithium-Batterien verlieren schon beim ersten Ladezyklus deutlich an Leistung und die Autobauer suchen global nach alternativen Technologien. Altech verwendet eine Anodenbeschichtung mit hochreinem Aluminiumoxid (HPA) und einer Anreicherung von Silizium.
So kann die Leistungsfähigkeit von Batterien um mehr als 15% gesteigert und die Lebensdauer sogar um bis zu 30% erhöht werden. Aktuell forscht das Unternehmen daran, den Silizium-Anteil an der Anode zu erhöhen, was Performance-Steigerungen zwischen 50 und 100% zur Folge hätte.
In naher Zukunft plant Altech den Bau eines Produktionswerks für Anodenmaterial, das eine Kapazität von rund 10.000t jährlich produzieren soll. Über ein Tochterunternehmen konnte kürzlich ein rund 14 Hektar großes Industriegelände erworben werden. Das Grundstück liegt im Industriepark Schwarze Pumpe in der Gemeinde Spreewald in Sachsen. Da die Lithiumpreise immer neue Hochs aufweisen, dürfte die Automobilindustrie für ihre Batterieentwicklung ein wachsames Auge auf die Entwicklung der Altech-Technologie werfen. Somit küren sich die Heidelberger nach unserer Meinung bereits jetzt zu einem interessanten Übernahmekandidaten.
K+S als Profiteur der Sanktionen
Eine ähnliche Performance wie die des deutschen Bergbauunternehmens mit den Schwerpunkten Kali- und Salzförderung sah man in Vergangenheit nur von Hightech- bzw. Krypto-Werten. Knapp 400% Kursperformance stehen seit September 2020 zu Buche. Durch die Sanktionen gegen russische Konkurrenzunternehmen, im Speziellen gegen die russische Uralkali sowie Belaruskali aus Weißrussland wurde das Kaliangebot noch einmal um rund ein Drittel für die westliche Welt gekürzt.
Neben dem drittgrößten europäischen Anbieter K+S kommen aktuell nur noch die zwei weiteren Kali-Produzenten Nutrien und Mosaic in Frage. Nun hat der kanadische Kaliproduzent Nutrien bereits angekündigt, die Produktion aufgrund der ausgerufenen Sanktionen gegen russische Unternehmen zu erhöhen, was den Kalipreis und somit die Aktie von K+S belasten dürfte. Ähnlich Rheinmetall gilt hier die Strategie, einen relativ engen Stopp zu setzen und die Gewinne laufen zu lassen.
Die Profiteure der aktuellen Krise wie Rüstungs- oder Rohstoffunternehmen legten in den vergangenen Wochen eine beeindruckende Performance hin, sind jedoch bereits heiß gelaufen. Dabei dürfte uns das Thema Angebotsknappheit bei Rohstoffen wie Düngemittel noch länger belasten, was langfristig K+S in die Karten spielen dürfte. Rheinmetall dürfte bei Entspannung der Situation stärker korrigieren, Altech Advanced Materials könnte durch seine Innovation für jeden Elektroautobauer interessant werden.
Interessenskonflikt
Gemäß §85 WpHG weisen wir darauf hin, dass die Apaton Finance GmbH sowie Partner, Autoren oder Mitarbeiter der Apaton Finance GmbH (nachfolgend „Relevante Personen“) ggf. künftig Aktien oder andere Finanzinstrumente der genannten Unternehmen halten oder auf steigende oder fallende Kurse setzen werden und somit ggf. künftig ein Interessenskonflikt entstehen kann. Die Relevanten Personen behalten sich dabei vor, jederzeit Aktien oder andere Finanzinstrumente des Unternehmens kaufen oder verkaufen zu können (nachfolgend jeweils als „Transaktion“ bezeichnet). Transaktionen können dabei unter Umständen den jeweiligen Kurs der Aktien oder der sonstigen Finanzinstrumente des Unternehmens beeinflussen.
Die Apaton Finance GmbH ist daneben im Rahmen der Erstellung und Veröffentlichung der Berichterstattung in entgeltlichen Auftragsbeziehungen tätig.
Es besteht aus diesem Grund ein konkreter Interessenkonflikt.
Die vorstehenden Hinweise zu vorliegenden Interessenkonflikten gelten für alle Arten und Formen der Veröffentlichung, die die Apaton Finance GmbH für Veröffentlichungen zu Unternehmen nutzt.
Risikohinweis
Die Apaton Finance GmbH bietet Redakteuren, Agenturen und Unternehmen die Möglichkeit, Kommentare, Interviews, Zusammenfassungen, Nachrichten u. ä. auf www.kapitalerhoehungen.de zu veröffentlichen. Diese Inhalte dienen ausschließlich der Information der Leser und stellen keine Handlungsaufforderung oder Empfehlungen dar, weder explizit noch implizit sind sie als Zusicherung etwaiger Kursentwicklungen zu verstehen. Die Inhalte ersetzen keine individuelle fachkundige Anlageberatung und stellen weder ein Verkaufsangebot für die behandelte(n) Aktie(n) oder sonstigen Finanzinstrumente noch eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von solchen dar.
Bei den Inhalten handelt es sich ausdrücklich nicht um eine Finanzanalyse, sondern um journalistische oder werbliche Texte. Leser oder Nutzer, die aufgrund der hier angebotenen Informationen Anlageentscheidungen treffen bzw. Transaktionen durchführen, handeln vollständig auf eigene Gefahr. Es kommt keine vertragliche Beziehung zwischen der der Apaton Finance GmbH und ihren Lesern oder den Nutzern ihrer Angebote zustande, da unsere Informationen sich nur auf das Unternehmen beziehen, nicht aber auf die Anlageentscheidung des Lesers oder Nutzers.
Der Erwerb von Finanzinstrumenten birgt hohe Risiken, die bis zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen können. Die von der Apaton Finance GmbH und ihre Autoren veröffentlichten Informationen beruhen auf sorgfältiger Recherche, dennoch wird keinerlei Haftung für Vermögensschäden oder eine inhaltliche Garantie für Aktualität, Richtigkeit, Angemessenheit und Vollständigkeit der hier angebotenen Inhalte übernommen. Bitte beachten Sie auch unsere Nutzungsbedingungen.