25.03.2022 | 05:10
SGL Carbon, Almonty Industries, HeidelbergCement – Preise gehen durch die Decke
Bereits weit vor dem Einmarsch Russlands in die Ukraine kam es zu Störungen von Lieferketten und der Knappheit an bestimmten Rohstoffen. So führte bereits im vergangenen Jahr der Halbleitermangel besonders in der Autoindustrie zu Kurzarbeit und Schließungen von Produktionsstätten. Die aktuellen geopolitischen Spannungen verstärken die inflationären Entwicklungen. Zwar versuchen die Notenbanken erstmals, entgegenzuwirken. Ein weiteres Ausufern der Preisspirale ist jedoch alles andere als unwahrscheinlich. Profiteuere sind dabei die Rohstoffproduzenten.
Lesezeit: ca. 3 Min.
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Autor:
Stefan Feulner
ISIN:
SGL CARBON SE O.N. | DE0007235301 , ALMONTY INDUSTRIES INC. | CA0203981034 , HEIDELBERGCEMENT AG O.N. | DE0006047004
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Inhaltsverzeichnis:
"[...] Die Dominanz Chinas ist unter anderem ein Grund dafür, weswegen wir uns so stark auf dem Wolfram-Markt engagieren. Hier sind rund 85% der Produktion in chinesischer Hand. [...]" Dr. Thomas Gutschlag, CEO, Deutsche Rohstoff AG
Der Autor
Stefan Feulner
Mehr als 20 Jahre Börsenerfahrung und ein breit gestreutes Netzwerk kann der gebürtige Franke vorweisen. Seine Leidenschaft gilt dem Analysieren verschiedenster Geschäftsmodelle und dem Durchleuchten neuer Trends.
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Rohstoffproduzenten als Profiteure
„Die Welt steht vor einer hohen Inflation, einem langsameren Wirtschaftswachstum und einer Verknappung von Rohstoffen. Und wenn es der Federal Reserve nicht gelingt, die Dinge in den Griff zu bekommen, könnte es Jahre dauern, das Problem zu lösen“, so Lewis Black, CEO von Almonty Industries anlässlich eines Interviews mit Kitco News. Der Manager kennt sich aus mit Lieferketten und knappen Rohstoffen. Bei Almonty Industries geht es um Wolfram. Durch seine herausragenden Eigenschaften findet man Wolfram in vielen Anwendungen, etwa in der Schweißtechnik, Lichttechnik, Schneid- und Bearbeitungstechnik von Metallen, aber auch in der Wehrtechnik. Wolfram ist heute für die moderne Hightech-Industrie unverzichtbar.
Strategisch wichtiger Produzent
Aufgrund der aktuellen geopolitischen Spannungen und dem sich weiter verschärfenden Handelskrieg zwischen China und Russland auf der einen Seite und den westlichen Staaten auf der anderen, spielt Almonty für die Beschaffung von Wolfram eine strategische Hauptrolle. Denn bisher kommen rund 85% der globalen Wolfram-Erzeugung aus dem Reich der Mitte. Damit besitzt China ein Quasi-Monopol und hat die Hand auf der Preisbildung. Seit drei Jahren hat der Preis für Wolfram-APT (Ammonium Paratungsten) erstmals die Marke von 300 USD pro metrischer Tonneneinheit überschritten. Mit der sich aktuell im Bau befindlichen weltgrößten Wolfram-Mine der Welt, der Sangdong-Mine in Südkorea, dürfte ab Ende des laufenden Jahres eine Entspannung bei den Lieferketten für Wolframkonzentrate eintreten. Rund 50% der weltweiten Wolfram-Versorgung außerhalb Chinas produziert dann die 100%-Tochtergesellschaft der Almonty, Woulfe Mining.
Neben dem Abbau von Wolfram bietet sich auf der Lagerstätte zusätzliches Potenzial durch ein größeres Molybdän-Vorkommen, das in diesem Jahr näher erkundet werden soll. Zusätzlich besitzt Almonty Industries mit zwei weiteren Projekten in Spanien und Portugal großes Potenzial. Der Kurs der Almonty-Aktie konnte sich auf Tradegate in den vergangenen Wochen stark entwickeln und steht mit 0,70 EUR kurz vor dem Bruch des markanten horizontalen Widerstandes. Sollte dieser gebrochen werden, dürften die Allzeit-Hochs bei 0,90 EUR nur noch eine Frage der Zeit sein. Aufgrund der fundamentalen Voraussetzungen ist Almonty Industries in jedem Fall ein aussichtsreiches Unternehmen.
Erste Gewinne seit langer Zeit
Knapp 7% auf 5,47 EUR verlor die Aktie der SGL Carbon nach den Zahlen für das Gesamtjahr 2021. Dabei war das vergangene Jahr das erste mit Gewinnen in Höhe von 75,4 Mio. EUR seit drei Jahren. Negativ fassten die Anleger und Analysten den Ausblick für das unsichere Geschäftsjahr 2022 auf. Hier sieht das Management unterbrochene Lieferketten und Produktionsunterbrechungen bei ihren Kunden ebenso als mögliche Belastung wie die gestiegenen Energie- und Rohstoffkosten. Der Konzernumsatz soll 2022 auf dem Niveau des Vorjahres liegen. Beim EBITDA werden 110-130 Mio. EUR angepeilt. Damit würden die Wiesbadener hinter den aktuellen Ergebnissen für 2021 liegen.
Nach dem Abprallen des Kurses bei 6,00 EUR könnten aktuell noch einmal die Jahrestiefststände bei 4,65 EUR angepeilt werden. Insgesamt erscheinen die Aussichten wackelig, so dass sich der Wert maximal auf der Watchlist befinden sollte.
Schwach nach Zahlen
Ebenfalls starke Verkäufe musste der Baustoffkonzern HeidelbergCement nach Veröffentlichung der Geschäftszahlen für das Gesamtjahr 2021 hinnehmen. Dabei vermeldete das Unternehmen einen Gewinn in Höhe von 1,76 Mrd. EUR nach einem Verlust von über 2,0 Mrd. EUR im Jahr 2020.
Für das Geschäftsjahr 2021 wollen die Heidelberger eine Dividende von 2,40 EUR bezahlen. Das sind 0,20 EUR mehr als im Vorjahr. Analysten hatten allerdings mehr erwartet. Das Unternehmen hatte bereits im Februar vorläufige Gesamtjahreszahlen vorgelegt und einen ersten Ausblick auf das laufende Jahr gegeben.
Auch bei HeidelbergCement hat sich das Chartbild eingetrübt, der Weg könnte ebenfalls in Richtung des Jahrestiefs bei 47,01 EUR gehen.
Die Inflation steigt, der Ukrainekonflikt verstärkt dies noch weiter. Rohstoffe werden knapper. Preise, wie beim Rohstoff Wolfram, eilen von Hoch zu Hoch. Almonty Industries ist außerhalb Chinas für die Versorgung der westlichen Welt mit Wolfram verantwortlich und langfristig interessant. Dagegen sollten Anleger bei SGL Carbon und HeidelbergCement lediglich beobachten.
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