Menü schließen




07.09.2021 | 05:10

SMA Solar, Royal Helium, RWE – Das Angebot wird immer knapper

  • Rohstoffe
Bildquelle: pixabay.com

Ob für das Auto oder die Unterhaltungselektronik, kaum eine Maschine kommt mehr ohne Mikrochips aus. Seit Anfang des Jahres bringt der Mangel an Halbleitern besonders die Automobilindustrie außer Tritt und sorgt für Produktionsausfälle und Kurzarbeit. Ein Ende der Lieferkrise ist derweil nicht in Sicht. Knappheit, soweit das Auge reicht, dabei nimmt der Bedarf durch die Technisierung weiter zu. Der Bedarf steigt auch bei Rohstoffen enorm, die für die Dekarbonisierung der Wirtschaft benötigt werden.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: Stefan Feulner
ISIN: ROYAL HELIUM LTD. | CA78029U2056 , RWE AG INH O.N. | DE0007037129 , SMA SOLAR TECHNOL.AG | DE000A0DJ6J9

Hole Dir die spannenden Kommentare direkt als Newsletter per E-Mail.

Jetzt kostenlos abonnieren

Inhaltsverzeichnis:


    Das Jahrzehnt der Rohstoffe

    Blickt man auf das vergangene Jahr 2020 zurück, sticht neben dem Ausbruch der Corona-Pandemie sofort der Ausfall der globalen Lieferketten ins Auge. Alles wurde teurer. Holz, Plastik, ja sogar die Preise für Fahrräder schossen in die Höhe, sofern man noch ein Exemplar ergattern konnte. Bei dem erstgenannten ist inzwischen wieder etwas Normalität eingetreten, der Chipmangel dürfte uns laut Expertenmeinungen jedoch noch bis mindestens 2023 begleiten. Anders sieht es bei den benötigten Rohstoffen für die Klimawende aus. Neben Kupfer wird die Nachfrage nach Lithium, Kobalt, Nickel und seltenen Erdmetallen exorbitant in die Höhe schnellen, dabei herrscht bereits jetzt ein Angebotsdefizit. Auch bei Helium, dem neben Wasserstoff am häufigsten vorkommenden Element im Universum, wird das Angebot knapp.

    Experten der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) warnen seit längerem vor einer drohenden Helium-Krise. Das Angebot sei zuletzt weltweit stark zurückgegangen - und so niedrig wie seit fast 20 Jahren nicht mehr. Die Europäische Union stuft Helium daher als strategischen Rohstoff ein, die US-Regierung spricht gar von einem kritischen Element. Doch auch hier wächst die Nachfrage vor allem aufgrund des steigenden Bedarfs im Gesundheitssektor, im Speziellen in der Diagnostik. Ein Magnetresonanz-Tomografen (MRT) kann unmöglich ohne Helium betrieben werden. Stark zugenommen hat in jüngster Vergangenheit auch die Nachfrage aus den Industriezweigen Chipfertigung oder bei der Produktion von Quantencomputern. Das boomende Raumfahrtgeschäft um die neuen Astronauten Bezos, Musk oder Branson ist ebenso auf große Mengen an Helium angewiesen.

    Knappe Produzenten

    Der wachsenden Nachfragemenge steht jedoch ein dünngesätes Angebot gegenüber. Die kanadische Royal Helium konzentriert sich auf die Exploration und Entwicklung eines größeren Projekts zur Heliumproduktion in Süd-Saskatchewan. Mit über 400.000 Hektar aussichtsreichen Flächen, die im Rahmen von Genehmigungen und Pachtverträgen gehalten werden, ist Royal einer der größten Helium-Produzenten Nordamerikas.

    Die Entwicklung der letzten Monate war bei dem mit lediglich 12,17 Mio. EUR Börsenwert ausgestatteten Unternehmen äußerst positiv. Neben einer erfolgreich platzierten Kapitalerhöhung über 17,2 Mio. CAD zeigten die Probebohrungen in den Projekten Climax I bis III eine wirtschaftlich nutzbare Heliumkonzentration, wodurch Royal Helium direkt in die Produktion einsteigen und Cash Flow generieren kann. Im Vergleich zur Goldförderung ist es bei Helium möglich, dass man mit einem gebohrten Loch sofort in Produktion gehen kann.

    Zudem erhielt Royal Helium die Bohrgenehmigung für seine vierte Heliumbohrung auf dem Climax-Block im Südwesten von Saskatchewan. Climax-4 wird speziell auf die neue Regolith-Helium-Entdeckungszone abzielen, um das Helium zu fördern, das in dieser Formation am Standort Climax-3 gefunden wurde und für die Förderung zugelassen ist. Es wird erwartet, dass die Bohrung bis zu einer Gesamttiefe von ca. 2.700m erfolgt. Während der Erprobung von Climax-4 wird die Bohranlage in den Südosten von Saskatchewan verlegt, um dort mit der ersten Bohrung auf dem Bengough-Landblock zu beginnen.

    Für Andrew Davidson, CEO von Royal Helium, bedeutet dies einen weiteren Meilenstein in der Firmenhistorie: „Wir freuen uns, dass wir in den nächsten Wochen und Monaten mehrere wichtige Aktivitäten durchführen können - die Definition und Produktion des Climax-Regolith-Reservoirs und das Bohren von sechs neuen Bohrungen in drei separaten Landblöcken im Südosten von Saskatchewan, wo die höchsten historischen Heliumkonzentrationen gemessen wurden.“

    Die Aktie von Royal Helium korrigierte im Zuge der Kapitalmaßnahme nach einem Höchststand von 0,63 EUR im Mai auf aktuell 0,32 EUR. Eine attraktive Möglichkeit, am langfristigen Helium-Trend zu partizipieren.

    Einbruch nach Senkung

    Die Engpässe der Lieferkette machen auch nicht vor dem Solartechnikkonzern SMA Solar halt. Die Umsatz- und Ergebnisprognosen wurden gesenkt, die Aktie verbilligte sich daraufhin um mehr als 10%. Das SMA-Gremium rechnet nun für das Gesamtjahr mit einem Umsatz zwischen 980 Mio. EUR und 1.030 Mio. EUR (zuvor: 1.075 Mio. EUR bis 1.175 Mio. EUR) und einem EBITDA zwischen 50 Mio. EUR und 65 Mio. EUR nach einer zuvor geschätzten Spanne zwischen 75 Mio. EUR und 95 Mio. EUR. Bei einem aktuellen Kurs von 37,16 EUR wurden mehrere Unterstützungen durchbrochen. Eine nächste liegt bei 35 EUR. Aktuell drängt sich bei SMA Solar kein Investment auf.

    Der grüne Konzern

    Die Transformation von RWE zu einem der größten Ökostromkonzerne läuft ungehindert weiter. Wachstum geht bei RWE vor Dividende. Der Schwenk zu grüner Energie wird auch von Analysten positiv gesehen. So lies Credit Suisse die Einstufung auf „Outperform“ mit einem Kursziel von 35,70 EUR. Auch Goldman Sachs setzt den DAX-Titel weiterhin auf seine "Conviction Buy List" und traut dem Essener Unternehmen ein Kursziel von 47 EUR zu.


    Die Knappheit an Rohstoffen ist eines der beherrschenden Themen der nächsten Jahre. Beim kritischen Element Helium sticht das kanadische Unternehmen Royal Helium hervor. RWE wird durch seine Wandlung zum Ökostromanbieter von den Analysten positiv gesehen. Bei SMA Solar dürften die Experten dagegen eher weniger euphorisch gestimmt sein.


    Interessenskonflikt

    Gemäß §85 WpHG weisen wir darauf hin, dass die Apaton Finance GmbH sowie Partner, Autoren oder Mitarbeiter der Apaton Finance GmbH (nachfolgend „Relevante Personen“) ggf. künftig Aktien oder andere Finanzinstrumente der genannten Unternehmen halten oder auf steigende oder fallende Kurse setzen werden und somit ggf. künftig ein Interessenskonflikt entstehen kann. Die Relevanten Personen behalten sich dabei vor, jederzeit Aktien oder andere Finanzinstrumente des Unternehmens kaufen oder verkaufen zu können (nachfolgend jeweils als „Transaktion“ bezeichnet). Transaktionen können dabei unter Umständen den jeweiligen Kurs der Aktien oder der sonstigen Finanzinstrumente des Unternehmens beeinflussen.

    Die Apaton Finance GmbH behält sich im Übrigen vor, künftig entgeltliche Auftragsbeziehungen mit dem Unternehmen oder mit Dritten in Bezug auf Berichte zu dem Unternehmen, über die im Rahmen des Internetangebots der Apaton Finance GmbH sowie in den sozialen Medien, auf Partnerseiten oder in Emailaussendungen berichtet wird einzugehen. Die vorstehenden Hinweise zu vorliegenden Interessenkonflikten gelten für alle Arten und Formen der Veröffentlichung, die die Apaton Finance GmbH für Veröffentlichungen zu Unternehmen nutzt.

    Risikohinweis

    Die Apaton Finance GmbH bietet Redakteuren, Agenturen und Unternehmen die Möglichkeit, Kommentare, Interviews, Zusammenfassungen, Nachrichten u. ä. auf www.kapitalerhoehungen.de zu veröffentlichen. Diese Inhalte dienen ausschließlich der Information der Leser und stellen keine Handlungsaufforderung oder Empfehlungen dar, weder explizit noch implizit sind sie als Zusicherung etwaiger Kursentwicklungen zu verstehen. Die Inhalte ersetzen keine individuelle fachkundige Anlageberatung und stellen weder ein Verkaufsangebot für die behandelte(n) Aktie(n) oder sonstigen Finanzinstrumente noch eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von solchen dar.

    Bei den Inhalten handelt es sich ausdrücklich nicht um eine Finanzanalyse, sondern um journalistische oder werbliche Texte. Leser oder Nutzer, die aufgrund der hier angebotenen Informationen Anlageentscheidungen treffen bzw. Transaktionen durchführen, handeln vollständig auf eigene Gefahr. Es kommt keine vertragliche Beziehung zwischen der der Apaton Finance GmbH und ihren Lesern oder den Nutzern ihrer Angebote zustande, da unsere Informationen sich nur auf das Unternehmen beziehen, nicht aber auf die Anlageentscheidung des Lesers oder Nutzers.

    Der Erwerb von Finanzinstrumenten birgt hohe Risiken, die bis zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen können. Die von der Apaton Finance GmbH und ihre Autoren veröffentlichten Informationen beruhen auf sorgfältiger Recherche, dennoch wird keinerlei Haftung für Vermögensschäden oder eine inhaltliche Garantie für Aktualität, Richtigkeit, Angemessenheit und Vollständigkeit der hier angebotenen Inhalte übernommen. Bitte beachten Sie auch unsere Nutzungsbedingungen.


    Der Autor

    Stefan Feulner

    Mehr als 20 Jahre Börsenerfahrung und ein breit gestreutes Netzwerk kann der gebürtige Franke vorweisen. Seine Leidenschaft gilt dem Analysieren verschiedenster Geschäftsmodelle und dem Durchleuchten neuer Trends.

    Mehr zum Autor



    Lexikon:

    1. Aktie – Als Aktie wird ein Wertpapier bezeichnet, welches einen Anteil am Eigenkapital einer Aktiengesellschaft darstellt.
    2. Dividende – Die Ausschüttung an Aktionäre einer Aktiengesellschaft wird Dividende genannt.
    3. Kapitalerhöhung – Erhöhung des Eigenkapitals eines Unternehmens

    Weitere Kommentare zum Thema:

    Kommentar von André Will-Laudien vom 17.07.2024 | 04:45

    Elon Musk finanziert Donald Trump – Jetzt strategisch vorgehen mit Rheinmetall, Aixtron, Almonty Industries und Varta

    • HighTech
    • Rüstung
    • Halbleiter
    • Rohstoffe
    • Wolfram
    • Strategische Metalle

    Ein Mordversuch mit Folgen. Tech-Milliardär Elon Musk hat Präsidentschaftskandidat Trump nach dem Attentat seine tiefste Solidarität bekundet. Der Tesla-Chef wird den Wahlkampf des republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump fortan massiv finanziell unterstützen. Musk möchte offenbar monatlich rund 45 Mio. USD zur Verfügung stellen, berichtete die Zeitung „Wall Street Journal“. Jüngste Wahlumfragen sehen den Republikaner nun klar vor Biden. Damit könnte eine stark US-orientierte Politik im Sinne „America First“ folgen. Trump möchte vor allem die Zuwanderung stoppen, in die marode Infrastruktur investieren, den Sicherheitsstaat massiv aufrüsten und das „Alte Amerika“ revitalisieren. Alles spricht dafür, dass die Blockbuster-Sektoren HighTech und Rüstung erstmal weiterlaufen werden. Klar im Fokus stehen wegen der Verringerung von ausländischen Abhängigkeiten die strategischen Rohstoffe. Wo liegen die Chancen für Aktionäre?

    Zum Kommentar

    Kommentar von Stefan Feulner vom 08.07.2024 | 05:10

    Varta, Royal Helium und Lufthansa mit mächtig Aufholpotenzial

    • Rebound
    • Märkte
    • Rohstoffe

    Nach den Korrekturen der vergangenen Wochen konnte der deutsche Leitindex DAX mit einem Wochenplus in Höhe von rund 2 % ein Comeback feiern. Einer der Shooting-Stars war nach langer Leidenszeit die Aktie der Lufthansa AG. Mit einem Kursverlust von über 55 % allein seit Jahresanfang, keimen nach einer Meldung auch Hoffnungen auf ein Comeback der Varta-Aktie auf. Das größte Potenzial dürfte jedoch der Rebound des Heliumunternehmens Royal Helium besitzen, das gerade den Wandel vom Explorer zum Industriegasunternehmen abgeschlossen hat.

    Zum Kommentar

    Kommentar von André Will-Laudien vom 25.06.2024 | 04:45

    EM 2024 Achtelfinale – Sommermärchen auch an den Börsen? BYD, VW, Power Nickel und Rheinmetall vorzeitig qualifiziert

    • Polymetalle
    • Gold
    • Rohstoffe
    • E-Mobilität
    • Rüstungsindustrie

    Fußball war schon immer geeignet, die Massen etwas abzulenken. Menschen lieben den Sport, weil er selbst beim Zuschauen entspannt. Ein probates Mittel gegen die Multikrisen, die sich immer weiter in unser Gemüt schrauben. Zum Glück handeln die Aktienmärkte so weit oben, so dass sich die anbahnende Bankenkrise alla China und Japan medial nicht bis nach Europa durcharbeitet. Die EU-Finanzmärkte haben seit der Wahl ordentlich Federn gelassen, denn während die NASDAQ von Top zu Top eilt, legt der EuroStoxx eine fast unbemerkte 5 % Korrektur aufs Parkett, Frankreich sogar 10 %. Die EU-Spreads zu Bundesanleihen dehnen sich weiter aus, ein Szenario, dass seit 2008 vergessen schien. Und im Fußball geht Deutschland hoffnungsvoll ins Achtelfinale, auch unsere Aktienauswahl strotzt vor Stärke.

    Zum Kommentar