28.10.2024 | 04:45
US-Wahlfieber beflügelt Aktien! Mercedes, VW, Saturn Oil + Gas, Lufthansa und TUI super günstig!
Die Börse haussiert! Und während die NASDAQ sich mittlerweile mit KGVs jenseits der 30 etabliert hat, gibt es am deutschen Aktienmarkt historisch niedrige Bewertungen. Europa steckt in der Krise, das drückt auf die Bewertungen. So haben internationale Fonds mittlerweile einen übermächtigen Anteil von US-Werten. Zum Bespiel der allseits bekannte MSCI World: 72 % des Index setzt sich aus US-Titeln zusammen, mit etwa 20 % tauchen mittlerweile die „Magnificent Seven“ in der Liste auf. Für Anleger, die dort investiert sind, schon ein jahrelanges Freudenfest – kurz vor der US-Wahl aber auch ein großes Klumpenrisiko. Zeit umzudenken, Gewinne aus den Top-Titeln mitzunehmen und ein Chancen-Portfolio mit einstelligen KGVs ins Auge zu fassen.
Lesezeit: ca. 4 Min.
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Autor:
André Will-Laudien
ISIN:
Saturn Oil + Gas Inc. | CA80412L8832 , VOLKSWAGEN AG VZO O.N. | DE0007664039 , MERCEDES-BENZ GROUP AG | DE0007100000 , TUI AG NA O.N. | DE000TUAG505 , LUFTHANSA AG VNA O.N. | DE0008232125
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Inhaltsverzeichnis:
"[...] Das einzige, was wir nicht verkaufen, ist das Wohnmobil selbst. [...]" Joe Bleackley, CEO, Pathfinder Ventures Inc.
Der Autor
André Will-Laudien
Der gebürtige Münchner studierte zuerst Volkswirtschaftslehre und diplomierte 1995 in Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität. Da er sich schon sehr frühzeitig mit der Börse beschäftigte, verfügt er heute über mehr als 30 Jahre Erfahrung an den Kapitalmärkten.
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Lufthansa und TUI – Die ersten Linien nach oben sind geknackt
Seit Anfang August hat die TUI-Aktie ganze 43 % zugelegt. Keine schlechte Performance für Investoren, die auch mal unten eingestiegen sind. Kaufen, wenn die Kanonen donnern, das hat beim Reise-Europa-Marktführer aus Hannover glänzend funktioniert. Die TUI-Aktie profitiert aktuell von einer starken Nachfrage nach Urlaubsreisen, für die kommende Wintersaison sind die Bücher gefüllt. Hinzu kommen die sinkenden Zinsen in der Euro-Zone, welche niedrigere Refinanzierungskosten mit sich bringen. Auch der kürzlich gesunkene Ölpreis kommt dem Reiseveranstalter zugute. Nun strebt CEO Sebastian Ebel an, die Beiträge zum Deutschen Reisesicherungsfonds (DRSF) abzuschaffen. Denn in Deutschland gefährden hohe Kosten und Überregulierung die Pauschalreise, der Preisnachteil durch bürokratische Vorgaben liegt bei 3 bis 5 %. Der DRSF ist nach Jahren der Einzahlungen ausreichend gefüllt, weshalb die jährlichen Beiträge nun entfallen oder sinken sollten. Die Aktie steht knapp unter unserem ersten Kursziel von 8 EUR, wenn es dynamisch von statten geht, sind auch 9 EUR drin.
Bei der Kranich-Airline läuft es immer noch holprig, aber immerhin hat der Kurs die 6 EUR-Marke nun hinter sich gelassen. Aktuell gibt es wieder Warnstreiks in Leipzig und Dresden. Die Gewerkschaft Verdi hat die Beschäftigten der Lufthansa-Tochterunternehmen Airport Service Dresden GmbH (ASD) und Airport Service Leipzig GmbH (ASL) zu einem zweitägigen Ausstand aufgerufen. Lufthansa hatte angekündigt, beide Unternehmen demnächst schließen zu wollen. Analysten schätzen für Lufthansa ab 2024 Umsatzzuwächse von etwa 5 % pro Jahr. Sollte die Airline, trotz aller deutscher Widrigkeiten hinsichtlich explodierender Kosten auf Kurs kommen, ist ein 2025er KGV von unter 5 möglich. Die Aktie notiert immerhin 30 % unter Buchwert, damit besteht Potenzial bis 8 EUR. Daher bis 6,80 EUR weiterhin zukaufen, wir hatten bei 5,85 EUR erste Positionen empfohlen.
Saturn Oil & Gas – Mit KGV 1,5 einer der günstigsten Aktien der Welt
Saturn Oil hat im Jahr 2024 eine historische Transformation durchgemacht. Denn seit Mitte Juni ist der Erwerb der neuen Aktiva in Saskatchewan abgeschlossen. Die Dealgröße lag diesmal bei 525 Mio. CAD und bringt die tägliche Förderleistung um weitere gut 10.000 Barrels (BOE) auf eine neue Größenordnung von 38.000 bis 40.000 BOE nach oben. Durch die gelungene Transaktion rangiert Saturn Oil nun in der Riege der „Midsize-Producer“. Für institutionelle Anleger ist insbesondere wichtig, dass der Unternehmenswert mittlerweile jenseits der 1,5 Mrd. liegt. Begeisterungsfähig ist die Möglichkeit des gewachsenen Konzerns, mit einem freien Cashflow zwischen 350 und 400 Mio. CAD eine schnelle Entschuldung zu erzielen. Damit werden wie bei Ölwerten üblich, endlich Dividendenzahlungen und Aktienrückkäufe möglich. Gerade Pensionskassen und Kapitalsammelstellen benötigen für ihre Anlagegelder eine Verzinsung, die den Versicherten für die Altersvorsorge zu Gute kommt.
Die Minderperformance der letzten Monate liegt einerseits an den 10 % niedrigeren WTI-Preisen, andererseits fokussierten sich Rohstoff-Anleger vermehrt auf Edelmetalle, denn hier gab es nach mehreren Jahren Saure-Gurken-Zeit eine ausgeprägte Rally. Das Interesse für Öl- und Gasaktien dürfte aber in der Wintersaison zurückkehren. Analysten haben zuletzt ihre positiven Einschätzungen bestätigt. So votieren 5 von 6 Analysten auf der Plattform Refinitiv Eikon mit „Kauf“ und einem durchschnittlichen 12-Monatskursziel von 5,50 CAD. Aus heutiger Sicht liefert das eine 130 %-Chance bei einer Aktie mit einem aktuellem KGV 2025e von 1,5. Der Bericht zum 3. Quartal am 6. November dürfte weitere Einblicke liefern. Günstiger geht nicht – der aktuelle Kurs von 2,30 CAD kann sich auf Sicht von 12 bis 24 Monaten als Traum-Einstieg erweisen.
VW und Mercedes – Die Gewinnwarnungen sind jetzt eingepreist
VW befindet sich in einem transitorischen Restrukturierungs-Jahr! Im dritten Quartal lieferte der Konzern weltweit 2,18 Mio. Fahrzeuge aller Marken aus, 7,1 % weniger als im Vorjahr. Der Absatz von E-Fahrzeugen verringerte sich um knapp 30 % und die Auslieferungen nach China gingen um 15 % nach unten. Trotzdem hat der Kurs nun Mitte Oktober eine Stabilisierung über der 90 EUR-Marke erreichen können. Denn die Restrukturierung ist bereits in den Köpfen der Anleger angekommen, sie wird schmerzlich und insbesondere der Arbeitsplatzabbau in Deutschland könnte einige Mrd. Euro kosten. Dennoch: Das KGV 2025e ist mittlerweile auf 3,4 abgesunken, 16 von 28 Experten auf der Plattform Refinitiv Eikon votieren mit „Kauf“ und einem durchschnittlichen 12-Monats-Kursziel von 117 EUR. Das ist ein Potenzial von 27 %, in guten Jahren hat VW auch mal ein 8er KGV, denn wären wir im Kurs aber weit über 200 EUR. Unser Rat: Bis 93,50 EUR einsammeln!
Nicht viel besser erging es der Premium-Schmiede aus Stuttgart im dritten Quartal. Die Mercedes-Benz Group hat wegen der Schwäche auf dem wichtigen chinesischen Markt einen herben Gewinneinbruch erlitten. Bei einem 6,7 % niedrigeren Umsatz von 34,5 Mrd. EUR sackte das EBIT im Jahresvergleich um fast die Hälfte auf 2,52 Mrd. EUR ab. Die um Sondereffekte bereinigte operative Gewinnmarge kollabierte von 12,4 % im Vorjahr auf nur noch 4,7 %. Mercedes-Chef Ola Källenius hatte bereits im September die Gewinnprognosen des Konzerns deutlich gesenkt, damit blieb die Kursreaktion nach unten aus. Auch hier ein niedriges 2025e KGV von 5,7 und obendrauf 7,4 % Dividendenrendite. Klarer Kauf bis 58,50 EUR!
Das Börsenjahr geht ins letzte Quartal 2024. Noch sind die Renditen nicht im Kasten, außer Investoren machen nun die Tür zu und warten erst mal die US-Wahl ab. Fondsmanager sehen in der Wahl keinerlei Risiko, denn die Zinsen sinken und die Rüstungs-Maschinerie läuft. Ob Demokratin oder Republikaner, Ansagen im Weißen Haus werden für Investoren keinen Malus beinhalten, denn schließlich muss die USA komplett runderneuert werden. Das kostet Geld und verschafft den Unternehmen üppige Gewinne. Geopolitische Konflikte korrelieren mittlerweile positiv mit dem Aktienmarkt!
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