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20.10.2021 | 04:44

Varta, Graphano Energy, Nel ASA – Wer liefert die Super-Batterie?

  • Batteriemetalle
  • E-Mobilität
Bildquelle: pixabay.com

Das Wettrennen um die leistungsfähigste Batterie macht an vielen Stationen halt. Zum einen geht es um die Batterie-Effizienz als Grundtatbestand der Klimadiskussion, zum anderen fragen sich viele Produzenten, wo denn die ganzen Batteriemetalle überhaupt herkommen sollen, wenn jeder zweite EU-Bürger in den nächsten Jahren auf E-Mobilität umschwenkt. Weder die Lade-Infrastruktur noch wirklich belastbare Batterien sind momentan erhältlich. Die ganze Planung ist eigentlich somit noch mit viel Träumerei behaftet und trotzdem gehen die notwendigen Metalle preislich durch die Decke. Der Grund: Wer auf den Metallen sitzt, dreht an der Preisschraube, auch wenn die reelle Übernachfrage wohl erst in zwei-drei Jahren aufkommen wird. Wir blicken auf Werte, die sich mitten im Taifun befinden.

Lesezeit: ca. 3 Min. | Autor: André Will-Laudien
ISIN: Graphano Energy Ltd. | CA38867G2053 , VARTA AG O.N. | DE000A0TGJ55 , NEL ASA NK-_20 | NO0010081235

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Inhaltsverzeichnis:


    Terry Lynch, CEO, Power Nickel
    "[...] Power Nickel bringt die Zusammenarbeit in erster Linie zwei Vorteile: Wir können in Zukunft einen größeren Bereich der Wertschöpfungskette abdecken und wir sind trotz der weitreichenden Kooperation mit allen positiven Folgen weitreichend unabhängig geblieben. Eine derartige Konstellation gibt es selten. [...]" Terry Lynch, CEO, Power Nickel

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    Varta – Bis zur Superbatterie heißt es ausharren

    Die Masse der Anleger fragt sich: Wann kommen Nachrichten von der neuen Batterie aus Ellwangen? Varta hält sich bis auf einige Ankündigungen bedeckt und verweist auf erste nennenswerte Umsätze im Jahr 2024 – das ist aber erst in drei Jahren! Warum steht die Aktie dann heute schon so hoch? Denn immerhin wird der Wert mit einem Kurs-Umsatz-Verhältnis von 5,5 und einem KGV von 36 bewertet. Operativ wächst die Gesellschaft „nur“ mit etwa 15% per annum, das passt nicht ganz zu den Bewertungsparametern.

    Die Varta-Aktie hat sich nach dem starken Abverkauf während der Sommermonate zuletzt wieder fangen können. Seit Anfang Oktober konnte der Wert bereits wieder über 20% auf gut 130 EUR zulegen - ohne jegliche Meldung. Die Phantasie im E-Mobilitäts-Sektor ist wohl seit der erneuten Rallye bei Tesla zurückgekehrt? Der US-Technologiekonzern konnte gestern mit 875 USD ein neues Allzeithoch erreichen, das beflügelte Lithium-Hersteller und Autoaktien gleichermaßen.

    Ein genauer Blick auf die Technik verspricht aber derzeit nichts Gutes für die Varta-Aktie, denn die seitwärts gerichtete 200-Tage-Linie wird gerade von einer stark fallenden 50-Tage-Linie von oben nach unten durchschnitten, das ist ein Schwächesignal. Sollte Varta also bei aller Markteuphorie nicht signifikant über 130 EUR ausbrechen können, droht ein erneuter Abverkauf Richtung 110 EUR. Stoppen sie ihre Bestände daher sehr eng bei 127,50 EUR, um nicht in diesen Strudel zu geraten.

    Graphano Energy Ltd – Eine Graphitlagerstätte mach von sich reden

    Ein sehr wichtiger Bestandteil von Batterien ist auch das Graphit, denn es ist als Anodenmaterial in der Batteriezelle unverzichtbar. Graphit ist in seinem Aufbau in verschiedenen Schichten organisiert, die ihrerseits auch verschiebbar und flexibel sind. Das macht es zu einem sehr multifunktionalen Baustoff in der Hightech-Industrie. Durch die unzähligen Wechselwirkungen weist das Material je nach Batterietyp in der Praxis unterschiedliche Leistungsparameter und Lebensdauern auf. Damit stellt es für Hersteller von Lithium-Ionen-Batterien in der Verbauung eine große Variabilität dar.

    Graphano Energy ist ein Explorations- und Entwicklungsunternehmen, das sich auf die Entwicklung von Energiemetallressourcen von der Exploration bis zur Produktion konzentriert. Die Liegenschaft des Unternehmens ist im kanadischen Landesteil Quebec beheimatet, einem seit jeher attraktiven Gebiet für natürlichen Graphit. Angesichts der steigenden Nachfrage nach diesem Rohstoff in Hightech-Industrien, wie bei Batterien und anderen Energiespeichertechnologien, kommt die Gesellschaft mit einem guten Setup an den Markt. Der springende Punkt ist die erwartete, exponentielle Nachfrage der nächsten Jahre, welche nur durch neue Minen beliefert werden kann.

    Um den Schwierigkeiten mit den Lieferketten aus Asien zu umgehen, ist es für den Graphitmarkt eine gute Entwicklung, wenn sich auch nordamerikanische Lieferanten an den Markt begeben. Die Arbeiten starteten am Projekt Lac Aux Bouleaux, erste Ergebnisauswertungen zu den Proben erwarten wir bereits in 2022. Ziel ist die Definition einer aussagefähigen Ressourcenschätzung. Die Graphano-Aktie hat in Kanada und Frankfurt erst kürzlich den Handel aufgenommen und steht bei vielen Investoren schon auf der Kaufliste – der Kurs legte in knapp drei Wochen bereits um 50% auf 0,44 CAD zu.

    Nel ASA – Der Stoff aus dem die Träume sind

    Das Hin- und Her-Gezerre um die Nel ASA-Aktie ist schon fast filmreif. Zuerst wurde der Wert in Erwartung einer Wasserstoff-Revolution innerhalb von zwei Jahren um 700% von 0,50 auf 3,40 EUR nach oben gejubelt. Dort oben war dann Schluss und der Wert wurde wie eine heiße Kartoffel wieder fallen gelassen, bis der Kurs mit 1,20 EUR einen Boden fand.

    Schuld an dieser Entwicklung waren zu Beginn die Hype-Bewegungen im gesamten Bereich Wasserstoff. Die Gründe zum Verkauf lieferten dann aber die schmalen operativen Zahlen mit gerade mal 100 Mio. EUR geschätztem Umsatz bei einer Bewertung von gut 2 Mrd. EUR.

    Aktuell ist die Blase wohl geplatzt, und nun läutet auch noch das britische Investmenthaus Bryan Garnier zum Ausstieg. Jene haben ihre Einschätzung für die Aktie des norwegischen Wasserstoff-Unternehmens komplett überarbeitet und kommen zu dem Schluss „Verkaufen“ nach zuvor „Kaufen“ – eine 180-Grad Wende! Gleichzeitig wurde das Kursziel für die Nel-Aktie von zuvor 23 Norwegischen Kronen (NOK) auf nun 10 NOK (umgerechnet 1,02 EUR) eingedampft. Zum aktuellen Kurs wäre dies ein Abschlag von weiteren 25%. Aktive Leser sind sicher schon lange nicht mehr investiert. Wir berichten regelmäßig weiter zum Thema.


    Die Börse hat ihre Höhen und Tiefen. Im Bereich Batterie-Technologie ist die Anlegergemeinde momentan auf der Sonnenseite, der Sektor Wasserstoff bekommt gerade eine Breitseite serviert. Das alles kann sich natürlich wieder ins Verkehrte drehen, deshalb ist strikte Beobachtung gefragt. Bei Graphano Energy Ltd bewegen wir uns im Bereich von 4,5 Mio. EUR Marktkapitalisierung. Ja - so niedrig kann der Anfang sein!


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    Der Autor

    André Will-Laudien

    Der gebürtige Münchner studierte zuerst Volkswirtschaftslehre und diplomierte 1995 in Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität. Da er sich schon sehr frühzeitig mit der Börse beschäftigte, verfügt er heute über mehr als 30 Jahre Erfahrung an den Kapitalmärkten.

    Mehr zum Autor



    Lexikon:

    1. Aktie – Als Aktie wird ein Wertpapier bezeichnet, welches einen Anteil am Eigenkapital einer Aktiengesellschaft darstellt.
    2. Markt – Auf einem Markt treffen Angebot und Nachfrage aufeinander.
    3. Wasserstoff – Technologie zur Nachrüstung von Diesel-Motoren für saubere Verbrennung und Senkung von Abgasemissionen

    Weitere Kommentare zum Thema:

    Kommentar von André Will-Laudien vom 28.02.2024 | 04:45

    E-Mobilität versus Verbrenner: Tesla und BYD strudeln, Mercedes-Benz und Globex Mining en vogue!

    • Automobile
    • E-Mobilität
    • Klimawende
    • Rohstoffe

    Das Tesla-Werk in Brandenburg leitet verschmutztes Abwasser in die Kanäle ein. Zulässige Grenzwerte bei Phosphor und Stickstoff werden um bis das Sechsfache überschritten. Elon Musk hat auf die Vorwürfe noch gar nicht reagiert, denn er plant emsig an der Erweiterung seiner Produktionsstätte. Würden die Behörden hier durchgreifen, könnte das Werk auch einem Produktionsstopp unterliegen, bis die schädlichen Quellen beseitigt sind. Wieder einmal prallen Umweltschutz und die Klimadebatte auf den Egoismus ausländischer Produzenten, für die geltende EU-Rechte offensichtlich nicht auf dem Radar stehen. Die Wasserdebatte ist nämlich wirklich nicht neu. Anliegende Gemeinden haben seit Inbetriebnahme des Werks in Grünheide mit einem Absinken des Grundwasserspiegels zu kämpfen, weil das Werk eine unzulässige Menge an Wasser entnimmt. Wem Tesla damit unsympathisch ist, der sucht nach anderen Möglichkeiten im Automobil-Sektor!

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    Kommentar von André Will-Laudien vom 01.02.2024 | 04:45

    Verbrenner versus Batterie! BYD, Altech Advanced Materials, Mercedes und VW im Fokus

    • Alternative Energien
    • Batterie
    • Hightech
    • E-Mobilität
    • Automotive

    Das Jahr 2024 läuft für den Hightech-Sektor bis jetzt wie geschmiert. Alles was nach „Künstlicher Intelligenz“ riecht, wird relativ unreflektiert deutlich höher an der Börse bewertet. Im DAX 40-Index hat das vor allem Siemens und SAP bewegt, hinzu kam das Thema Rüstung, das wiederum Airbus und Rheinmetall in neue Sphären katapultierte. An der Nasdaq geht es noch schneller, hier sind es vor allem Microsoft und Nvidia, die Furore machen. Die besonders von der Berliner Ampel favorisierte E-Mobilität gerät hingegen wegen der Abschaffung der Umweltprämie im Dezember 2023 ins Straucheln, denn Kunden entscheiden sich neben chinesischen E-Importen auch wieder für hiesige Verbrenner. Wir analysieren die aktuellen Chancen für Investoren.

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    Kommentar von André Will-Laudien vom 05.01.2024 | 04:45

    Berlin schafft die Öko-Prämie ab, was ist nun mit der E-Mobilität? PlugPower, Prospera Energy, VW und Porsche im Fokus

    • Öl und Gas
    • Automotive
    • E-Mobilität
    • Rohstoffe
    • Wasserstoff

    Investoren, die in 2023 auf Grüne Energien gesetzt haben, fielen ordentlich auf die Nase. Denn im Gegensatz zu vielen Zukunftsprognosen konnte der Sektor Wind und Wasserstoff noch keine nachhaltig positive Entwicklung zeigen. Die Budgets der Regierungen reichen einfach nicht aus, um die noch unprofitablen Energieformen zu fördern. Und private Investoren wollen mit ihren Investments eine Rendite sehen. Vermutlich werden noch über Jahre hinweg modernste Verbrenner-Technologien verfügbar sein, denn sie sind effizient und funktionieren in allen Wetterlagen. Wem am 1. Dezember 2023 bei -10 Grad und 1 Meter Neuschnee im Stromer der Saft ausgegangen ist, kann ein Lied von seinem E-Gefährt singen. Wir blicken auf Titel, die den fossilen Energieansatz in ihrer Seele tragen.

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