30.06.2023 | 04:44
Verdoppler sind möglich! Bayer, Defence Therapeutics, BioNTech, Valneva – Das ist kaum zu glauben!
Im Jahr 2022 erhielten insgesamt 19,5 Millionen Menschen die schockierende Diagnose „Krebs“. Aktuelle Trends sprechen leider dafür, dass diese Zahl in den nächsten Jahren weiter steigen wird. Dank wachsender Forschungserfolge besteht allerdings Hoffnung, dass die Biotechnologie das Überleben der Betroffenen deutlich wahrscheinlicher macht. Es geht darum, geeignete Wirkstoffe zu entwickeln oder moderne Therapien auf den Weg zu bringen. Jüngst macht die mRNA-Technologie auch in der Krebsvorsorge von sich reden. Innovative BioTech-Unternehmen sind wieder auf dem Radar risikobewusster Investoren. Wir gehen auf die Suche nach Verdoppler-Potenzial.
Lesezeit: ca. 4 Min.
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Autor:
André Will-Laudien
ISIN:
BAYER AG NA O.N. | DE000BAY0017 , DEFENCE THERAPEUTICS INC | CA24463V1013 , BIONTECH SE SPON. ADRS 1 | US09075V1026 , VALNEVA SE EO -_15 | FR0004056851
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Inhaltsverzeichnis:
"[...] Accum™ hilft uns dabei, Wirkstoffe zielgenau an den Ursprung von Infektionen oder Krankheiten zu bringen. [...]" Sébastien Plouffe, CEO und Director, Defence Therapeutics
Der Autor
André Will-Laudien
Der gebürtige Münchner studierte zuerst Volkswirtschaftslehre und diplomierte 1995 in Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität. Da er sich schon sehr frühzeitig mit der Börse beschäftigte, verfügt er heute über mehr als 30 Jahre Erfahrung an den Kapitalmärkten.
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Bayer- Kommt jetzt der Durchbruch bei Parkinson?
Bayer ist eines der deutschen Aushängeschilder für die Krebsforschung. Aktuell machen sich die Leverkusener aber auch im Bereich Parkinson stark. Denn eines der wichtigsten Tochterunternehmen für den Pharma- und Agrarchemiekonzern ist das amerikanische Biotechnologie-Start-up Bluerock Therapeutics, welches an neuartigen Zell- und Gentherapien arbeitet. Mit gut 1 Mrd. USD wurde Bluerock im Jahr 2019 bei der Übernahme bewertet, nun erreicht man in den USA einen ersten wichtigen Zwischenschritt in der Entwicklung einer Parkinson-Therapie.
Wie berichtet wird, haben die 12 Patienten der durchgeführten klinischen Phase 1-Studie die Therapiemaßnahmen durchweg gut angenommen. Alle Probanden sind im Endstadium an Parkinson erkrankt, ihnen wurde nun lebendes Zellmaterial ins Gehirn injiziert, was immerhin ein unumkehrbarer Eingriff ist. In Deutschland fehlt für so etwas noch die behördliche Zulassung, weshalb solche Studien nur außerhalb Europas durchgeführt werden. Die transplantierten Zellen sollen Schäden an den Nervenzellen beheben, welche durch die Parkinson-Krankheit verursacht werden. Bislang gibt es nur wenige Behandlungsmethoden, welche die Symptome zeitweilig abschwächen, mit einem heilenden Medikament würde Bayer aber sofort einen Blockbuster an Bord holen.
Auf der Plattform Refinitiv Eikon gibt es 23 Expertenmeinungen zu Bayer. Darunter befindet sich derzeit keine Verkaufsempfehlung. Die mittlere Kurserwartung auf Sicht von 12 Monaten liegt bei rund 71,80 EUR, das ist immerhin 42 % über dem aktuellen Niveau. Die Bayer-Aktie ist u. E. mit Kursen um 50 EUR hochinteressant für die Langfristanlage mit Dividenden-Garantie.
Defence Therapeutics – Mit weiteren Patenten auf dem Vormarsch
Der kanadische Biotech-Spezialist Defence Therapeutics (DTC) macht derzeit richtig Freude. Denn mit einer Reihe von guten Meldungen konnte der Kurs in 12 Monaten bereits über 40 % zulegen. Nun nimmt das Unternehmen Kurs Richtung NASDAQ. Dort sind die Finanzierungs-Bedingungen für wachstumsstarke Gesellschaften sehr gut. Damit kann Defence seine umfangreichen Forschungsvorhaben einfacher durchfinanzieren und kommt dem Endziel der Kommerzialisierung seiner Produkte wesentlich schneller auf die Spur.
Mit der patentierten ACCUM™-Plattform hat man eine flexible Technologie entwickelt, welche in der aktuellen Krebsforschung große Hoffnung macht. Denn die Verbindung der mRNA-Technologie mit modernen Verfahren der Verabreichung an betroffene Zellen ist ein wirklicher Fortschritt innerhalb der neuesten Forschung. Die jüngste internationale Patentanmeldung untermauert die bereits vorhandenen Verfahren der intrazellulären Verabreichung einer Vielzahl von Frachtgütern unter Umgehung des Problems der endosomalen Einschließung. Defence verdeutlicht damit seinen Anspruch einer schnellen Weiterentwicklung im Bereich moderner Impfmethoden.
Die in der PCT-Anmeldung enthaltenen Ergebnisse zeigen insbesondere die erfolgreiche nukleare Übertragung von funktionalen CRISPR/Cas9- und Leit-RNA-Ribonukleoprotein-Komplexen durch ACCUM™-Varianten. Diese Ergebnisse zeigen nicht nur die breite Anwendbarkeit der ACCUM™-basierten Plattformtechnologie von Defence, sondern ebnen auch den Weg für weitere zukünftige strategische Kooperationen, insbesondere auf dem schnell wachsenden Gebiet des Genome Editing.
"Die Veröffentlichung dieser neuen PCT-Anmeldung ist ein weiterer wichtiger Schritt auf dem Weg zur Kommerzialisierung innovativer therapeutischer und prophylaktischer Kandidaten, welche sich derzeit im Arsenal von Defence befinden.", sagt der CEO Sebastien Plouffe.
Die Aktie hat nun Ende Juni leicht korrigiert und bietet interessierten Anlegern wieder eine günstigere Einstiegsbasis bei knapp über 2,00 EUR. Mit einer aktuellen Marktkapitalisierung von ca. 90 Mio. EUR ist mit weiteren Fortschritten noch riesiges Potenzial. Beachten Sie hierzu auch den aktuellen Beitrag bei www.researchanalyst.com.
BioNTech und Valneva – Ist noch mehr als „Impfen“ im Köcher?
Bei den stark verprügelten Biotech-Titeln BioNTech und Valneva sind sich die Experten derzeit sehr uneinig über die weitere Entwicklung. Während BioNTech aus der Corona-Pandemie noch auf umfangreichen Barmitteln von rund 18 Mrd. EUR sitzt und damit munter weiter forschen kann, sieht es mit der Liquidität bei Valneva etwas schwieriger aus. Immerhin konnte sich der französisch-österreichische Wert wieder recht schnell von seinem Ausverkaufs-Niveau um 4 EUR erholen. Die Aktie war mit einem Minus von über 60 % bereits einer der großen Verlierer aus 2022.
Die Reiselust ist nach den Pandemiejahren zurück. Davon profitieren aktuell nicht nur Touristik-Unternehmen, sondern auch Valneva. Denn man hat pünktlich zum Saisonstart die zwei zugelassenen Reise-Impfstoffe Dukoral und Ixiaroim im Angebot. Der CEO Thomas Lingelbach ist deshalb optimistisch, die mehrfach revidierten Jahresziele zu erreichen. Die acht Experten auf der Plattform Refinitiv Eikon sind durchweg optimistisch und setzen ihre 12-Monatskurserwartung im Schnitt auf 9,75 EUR – das ist immerhin 50 % über dem letztgehandelten Kurs.
Die Marke von 100 EUR zeigt sich bei BioNTech als hartnäckige Wiederstandslinie. Das könnte sich aber schnell ändern, wenn eine der vielen Studien gute Ergebnisse liefert. Mit dem Partner OncoC4 startet BioNTech nun eine klinische Studie der Phase 3 mit dem Therapiekandidaten BNT316/ONC-392. Der auf Monotherapie ausgelegte Wirkstoff dient zur Behandlung des metastasierten, immuntherapieresistenten Lungenkarzinoms. Seit dem vergangenen Jahr besitzt man den Fast-Track-Status der FDA. BioNTech und OncoC4 kooperieren seit dem ersten Quartal dieses Jahres in der Therapieentwicklung, die exklusiven weltweiten Kommerzialisierungsrechte für die Produkte besitzt aber BioNTech alleine. Das Ganze hat neben vielen anderen BioNTech-Forschungsansätzen wirkliches Blockbusterpotenzial. Die Börse wartet derzeit auf solche Meldungen, der Verkaufsdruck wegen sinkender Umsätze nach dem Corona-Impfrausch ist aber noch hoch. Unser Fazit: Beobachten und schnell aufspringen, wenn es mit Momentum Richtung 115 EUR geht! Auch Valneva sollte im Auge behalten werden.
Die Volatilität ist im Biotech-Sektor besonders hoch, denn die Kurse der Unternehmen schwanken sehr stark mit den veröffentlichten Studiendaten. Jeder möchte an Bord sein oder auch nicht, wenn es schief geht. Bayer und Defence Therapeutics sind charttechnisch gut unterwegs, BioNTech und Valneva müssen wohl erst noch eine wirkliche technische Umkehr vollziehen.
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Lexikon:
- Aktie – Als Aktie wird ein Wertpapier bezeichnet, welches einen Anteil am Eigenkapital einer Aktiengesellschaft darstellt.