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29.03.2023 | 05:05

Aktien Nel ASA und Varta weiter im Rückwärtsgang: dynaCERT überzeugt Analysten bei Ortsbesuch

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Bildquelle: Nel ASA

In einem Zukunftsmarkt aktiv zu sein, ist keine Erfolgsgarantie. Dies mussten Aktionäre von Varta in den vergangenen Monaten schmerzhaft realisieren. Zwar hat sich der deutsche Batterie-Konzern mit Banken auf eine Restrukturierung geeinigt. Von einem Befreiungsschlag kann jedoch nicht die Rede sein. Laut Analysten könnte der die Aktie weiter abrutschen. Auch bei Nel ASA sind Experten eher zurückhaltend. Auch charttechnisch sieht es beim Wasserstoff-Spezialisten nicht rosig aus. Dagegen könnte bei dynaCERT im laufenden Jahr eine Neubewertung anstehen. Aus sich von Experten hat das Greentech-Unternehmen die Weichen für den kommerziellen Durchbruch in 2023 gestellt.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: Fabian Lorenz
ISIN: NEL ASA NK-_20 | NO0010081235 , VARTA AG O.N. | DE000A0TGJ55 , DYNACERT INC. | CA26780A1084

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Inhaltsverzeichnis:


    Dirk Graszt, CEO, Clean Logistics SE
    "[...] Wir können Busse und LKW vollständig klimaneutral umbauen. Dabei gehen wir modular und inkrementell vor. So können wir mit allen gängigen Fahrzeugtypen arbeiten und zudem auf neue Technologie und Innovation reagieren [...]" Dirk Graszt, CEO, Clean Logistics SE

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    dynaCERT: Starker Turnaround in 2023 erwartet

    Für die Experten von Researchanalyst.com ist dynaCERT ein Turnaround-Kandidat für das laufende Jahr. Vor ihrem aktuellen Research-Update hatten die Analysten die zentrale des kanadischen Greentech-Unternehmens besucht und vor Ort mit CEO Jim Payne gesprochen. Das Fazit des Besuchs fällt positiv aus. Insbesondere die Nachfrage großer Minenunternehmen hinsichtlich der HydraGEN-Serie HG4C dürfte die Auftragsbücher weiter füllen und für ein weiteres Rekordquartal sorgen. Zudem soll die lange erwartete Aufnahme in das Verified Carbon Standard von Verra endlich erfolgen. Bei einer erfolgreichen Einführung der innovativen AAM-Elektrolyseure könnte die Aktie von dynaCERT auf längere Sicht in eine neue Liga aufsteigen. Bei einer Börsenwert rund 70 Mio. CAD wäre eine Neubewertung absehbar.

    Worauf basiert der Optimismus der Analysten? Das Unternehmen hat sich darauf spezialisiert, die CO2-Emissionen von Fahrzeugen zu reduzieren. In mehr als 10 Jahren Forschungs- und Entwicklungsarbeit hat dynaCERT rund 90 Mio. CAD investiert und die patentierte HydraGEN-Technologie entwickelt. Diese reduziert den Kraftstoffverbrauch und die CO2-Emissionen sowie die NOx-Emissionen (Stickstoffoxide) und die CO- und THC-Emissionen. Überdies wird die Motorleistung und das Drehmoment erhöht, was zu einer Verlängerung der Lebensdauer von Motor und Öl führt. Die vier verschiedenen HydraGEN-Produktlinien sprechen zahlreiche Branchen an, vom Bergbau über das Transportwesen hin zu Baugewerbe oder Landwirtschaft. Das Produkt für schwere Nutzfahrzeugen kostet beispielsweise rund 50.000 CAD und soll sich nach Angaben von dynaCERT bereits nach 5 Monaten amortisiert haben. Im vierten Quartal 2022 hat dann endlich auch die Kommerzialisierung begonnen. In den drei Monaten wurden 137 Einheiten an Unternehmen wie Codelco, Vale, Nexa Resources oder Antamina verkauft. Im laufenden Quartal soll der Trend weiter nach oben gehen. Neben dem ansteigenden Ordervolumen verweist Researchanalyst.com (hier zum Update) auf zwei weitere Kurstreiber: Zum einen wird die lang ersehnte Aufnahme in das Verified Carbon Standard- von Verra, dem global am weitest verbreiteten Programm zur Anrechnung von eingesparten Treibhausgasen, im April erwartet. Zum anderen könnte mit der bereits verkündeten Kooperation mit Cipher Neutron ein wichtiger Player bei der Produktion von günstigem, grünem Wasserstoff entstehen.

    dynaCERT wird am 10. Mai 2023 auf dem iif präsentieren (Anmeldung kostenlos auf ii-forum.com). Quelle: IIF

    Varta: Verliert die Aktie nochmals mehr als 20%?

    Von positiven Zukunftsperspektiven kann Varta derzeit leider nur träumen. Nach dem rasanten Aufstieg zum führenden Hersteller von Micro-Batterien für Apples Airpods & Co. ist das Unternehmen tief gefallen. Im Kernmarkt verliert man Marktanteile und die Margen schrumpfen. Zudem hat man es nicht geschafft, sich im Bereich der Batterien von E-Autos zu positionieren. Es folgten gleich mehrere Gewinnwarnungen und hektische Vorstandswechsel. Und die Lage hat sich weiter zugespitzt. So musste in den vergangenen Wochen eine Kapitalerhöhung deutlich unter Börsenkurs umgesetzt werden und man musste sich mit den Banken auf ein Restrukturierungskonzept einigen.

    Auf Basis eines IDW-S6-Gutachtens und dem frischen Eigenkapital haben die Banken einer Verlängerung von Finanzierungen und Änderungen der Kreditbedingungen zugestimmt. Dies zeigt, wie schwierig die Situation bei Varta ist. Und an strategischen Perspektiven fehlt es derzeit praktisch völlig. Daher sehen auch die Analysten von Warburg Research kein Licht am Ende des Tunnels und haben ihre Empfehlung „Verkaufen“ bestätigt. Das Kursziel liegt bei 18,50 EUR. Derzeit notiert die Aktie bei 23,20 EUR. Die Maßnahmen seien ein solider Schritt, um Varta finanziell zu stabilisieren. Mehr aber auch nicht: Die Situation im Kerngeschäft der Lithium-Ionen-Knopfzellen sei schwer vorherzusagen und die Profitabilität schwach.

    Nel ASA: Aktie im Abwärtstrend

    Einen Kursrutsch gab es gestern bei der Aktie von Nel ASA – erneut, muss man leider sagen. Der Wasserstoff-Spezialist ist angeschlagen. Dies gilt für den Aktienchart und das Vertrauen in das Geschäftsmodell. Die Aktie notiert inzwischen wieder bei unter 1,20 EUR und hat damit alle Kursgewinne aus dem laufenden Jahr wieder abgegeben.
    Dabei hatte sich Nel-Chef Håkon Volldal zuletzt positiv über die jüngsten Initiativen der Europäischen Union zur Förderung von grünem Wasserstoff geäußert. Das Installationsziel für Elektrolyseure aus europäischer Produktion sei positiv, so Volldal. Demnach sollen bis 2030 40% des jährlichen EU-Bedarfs an Elektrolyseuren aus europäischer Produktion kommen. Um Genehmigungsverfahren für Elektrolyseur-Hersteller zu vereinfachen und zu beschleunigen, sollen EU-weit einheitliche Regeln eingeführt werden. Doch die Rahmenbedingungen sind derzeit nicht das Problem bei Nel. Vielmehr fehlt Anlegern mehr und mehr der Glaube, dass Nel – und andere Unternehmen aus der Branche – in absehbarer Zeit ihr Geschäftsmodell profitabel betreiben können.


    Die Energiewende ist in vollem Gang. Doch nicht jeder profitiert davon. dynaCERT hat lange geforscht und entwickelt, doch 2023 könnte der operative Knoten endlich platzen. Bei Varta fehlt derzeit eine positive Perspektive. Nach dem Kursdebakel ist zwar eine Gegenbewegung möglich, aber nachhaltige Kurssteigerungen sind eher unwahrscheinlich. Auch bei der Nel-Aktie drängt sich ein Kauf derzeit nicht auf.


    Interessenskonflikt

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    Die Apaton Finance GmbH ist daneben im Rahmen der Erstellung und Veröffentlichung der Berichterstattung in entgeltlichen Auftragsbeziehungen tätig.

    Es besteht aus diesem Grund ein konkreter Interessenkonflikt.

    Die vorstehenden Hinweise zu vorliegenden Interessenkonflikten gelten für alle Arten und Formen der Veröffentlichung, die die Apaton Finance GmbH für Veröffentlichungen zu Unternehmen nutzt.

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    Der Autor

    Fabian Lorenz

    Seit über zwanzig Jahren beschäftigt sich der gebürtige Kölner beruflich und privat intensiv mit dem Thema Börse. Seine besondere Leidenschaft gilt dabei nationalen und internationalen Small- und Micro-Cap.

    Mehr zum Autor



    Lexikon:

    1. Aktie – Als Aktie wird ein Wertpapier bezeichnet, welches einen Anteil am Eigenkapital einer Aktiengesellschaft darstellt.
    2. Kapitalerhöhung – Erhöhung des Eigenkapitals eines Unternehmens

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