16.03.2021 | 04:50
Bayer, Cardiol Therapeutics, Xiaomi – Biotech: Hier steckt Blockbuster-Potenzial!
Mit zwei Unternehmen, BioNTech und CureVac, ist Deutschland führend im Rennen um einen Impfstoff gegen das Coronavirus. Die Biotechbranche erlebt aktuell einen Wachstumsschub, der in den nächsten Jahren, wenn nicht Jahrzehnten, anhalten wird. In Deutschland werden in Forschung und Entwicklung alleine 7 Mrd. EUR jährlich investiert. Die Entwicklung neuer Therapien, um Krankheiten vorzubeugen, zu lindern und zu heilen, ist das Ziel. Die Chance auf überproportionale Kursgewinne durch Investitionen in ein Unternehmen in frühem Forschungsstadium ist gigantisch.
Lesezeit: ca. 3 Minuten. Autor: Stefan Feulner
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"[...] nach Abschluss der Untersuchungen unseres Partners, besteht durch diese Vereinbarung die Möglichkeit einer starken Wertschöpfung für unser Unternehmen. [...]" Dr. Aram Mangasarian, CEO, NOXXON Pharma N.V.
Der Autor
Stefan Feulner
Mehr als 20 Jahre Börsenerfahrung und ein breit gestreutes Netzwerk kann der gebürtige Franke vorweisen. Seine Leidenschaft gilt dem Analysieren verschiedenster Geschäftsmodelle und dem Durchleuchten neuer Trends.
Steiniger Weg voraus
Neue Medikamente zu entwickeln ist ein langwieriger Prozess. Von 5.000 bis 10.000 Hoffnungsträgern, die in den Forschungslabors der Pharmafirmen getestet werden, landet im Durchschnitt nur einer als fertiges Medikament in der Apotheke. Dazwischen liegt im Schnitt ein Zeitraum von 13,5 Jahren. Dazwischen werden 3 Phasen durchlaufen: In der präklinischen Studie wird der Wirkstoffkandidat an Zellkulturen sowie an Tieren erprobt, während bei der klinischen Phase 2-Studie erstmals an Menschen getestet wird. In Phase III erproben Ärzte das Arzneimittel dann an tausenden von Patienten, um zu sehen, ob sich Wirksamkeit und Unbedenklichkeit auch bei vielen unterschiedlichen Patienten bestätigen lassen. Dabei werden auch Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten untersucht. Wenn ein neues Medikament alle vorgeschriebenen Studien und Tests bestanden hat, beantragt das Biotech-Unternehmen schließlich eine Arzneimittelzulassung bei der zuständigen Behörde.
Potenzial im Boom-Markt
Einen weiten Weg hinter sich hat bereits das Unternehmen Cardiol Therapeutics. Die Kanadier konzentrieren sich auf die Herstellung pharmazeutischer Cannabidiol (CBD)-Produkte und die Entwicklung innovativer Therapien für Herzerkrankungen, einschließlich akuter Myokarditis und anderer Ursachen von Herzversagen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf dem Produkt CardiolRx, welches sich bereits in der klinischen Studie der Phase II/III befindet. CardiolRx ist eine pharmazeutisch hergestellte orale Cannabidiol-Formulierung. Ziel ist, die Wirksamkeit und Sicherheit des Wirkstoffs als kardio-protektive Therapie zur Verringerung von Mortalität und schwerwiegenden Herzerkrankungen bei COVID-19-Patienten mit Herzkreislaufvorerkrankungen und Risiken zu bewerten und den Einfluss des Wirkstoffes auf Schlüsselmarker entzündlicher Herzkrankheiten zu untersuchen.
Vergleich mit USA hinkt
Die aktuelle Börsenbewertung von Cardiol Therapeutics, dass neben dem Blockbuster-Kandidaten CardiolRx noch weitere CBD-Präparate in der Entwicklung hat, besitzt im Moment einen Börsenwert von knapp 80 Mio. EUR. Vergleicht man US-Biotechs in einer vergleichbaren Entwicklungsphase, sollte hier noch erhebliches Potenzial vorhanden sein. Um sich einem breiteren Investorenkreis zu zeigen wurde deshalb vom Management ein Antrag auf Börsennotierung an der Nasdaq gestellt. Ein weiterer positiver Umstand ist, dass dem Unternehmen 10 Mio. CAD aus der Ausübung von Optionsscheinen und Aktienoptionen zufließen, Kapital, welches für die weiteren Entwicklungsschritte eingesetzt werden soll.
Blick auf Wachstum
Den Glyphosat-Vergleich im Rücken, den Blick nach vorne. Der Pharma-und Argrarkonzern Bayer will in den kommenden Jahren sowohl sein Wachstum beschleunigen als auch seine Rentabilität verbessern. Gelingen soll dies laut Firmenzentrale durch neue Innovationen. Die alles entscheidende Frage ist jedoch, wie der Rechtsstreit im Zuge der Monsanto-Übernahme endet. Hier rechnet Bayer-Chef Werner Baumann mit einer möglichen Einigung frühestens Ende Juni. Trotz der unklaren Aussagen im Hinblick auf den erwarteten Vergleich sind die Analystenhäuser weiter positiv gestimmt. So belässt das US-Analysehaus Bernstein Research die Bayer-Aktie auf „kaufen“ und vergibt ein Kursziel von 69,00 EUR. Die NordLB hob ihr Kursziel von 61,00 EUR auf 64,00 EUR. Positiv sehen die Experten den laufenden Transformationsprozesses, die Aufstellung der drei Sparten und das eingeleitete Effizienzprogramm.
Das Blatt wendet sich
Punktsieg für den chinesischen Technologiekonzern Xiaomi. Das Verteidigungsministerium hatte Xiaomi noch kurz vor dem Ende der Amtszeit von Präsident Donald Trump unter dem Vorwurf von Verbindungen zum chinesischen Militär auf eine schwarze Liste gesetzt. Xiaomi weist die Anschuldigungen zurück. Nun setzte ein Richter die Strafmaßnahmen aus, die Gründe lagen laut dem Gericht bei einer nicht angemessenen Begründung des US-Verteidigungsministeriums.
Wichtig für Xiaomi ist die Tatsache, dass US-Investoren nun wieder in die Papiere der aktuellen Nummer drei der weltweiten Smartphone-Hersteller investieren dürfen. Zudem wurde bereits vergangene Woche ein neues Aktienrückkaufprogramm in Höhe von 1,29 Mrd. USD angekündigt. Das Management ist der Ansicht, dass ein Aktienrückkauf unter den gegenwärtigen Bedingungen das Vertrauen des Unternehmens in die eigenen Geschäftsaussichten demonstriert und Wert für die Aktionäre schafft. Ein guter Zeitpunkt, schließlich verlor Xiaomi seit Januar sagenhafte 40%.