Menü schließen




31.07.2023 | 06:00

Bayer, Defense Metals, Alibaba – Aktien mit Verdopplungspotential

  • Bayer
  • Defense Metals
  • Alibaba
  • Pharma
  • Düngemittel
  • Aufspaltung
  • Seltene Erden
  • Abhängigkeit
  • HighTech
  • E-Commerce
  • Cloud
  • Ant Group
Bildquelle: pixabay.com

In schwierigen Marktphasen Aktien mit hohem Wachstumspotenzial zu entdecken ist eine schwierige Aufgabe. Zwar kann man nicht garantieren, dass sich der Wert einer Aktie verdoppelt, aber bestimmte Faktoren können helfen, Unternehmen mit vielversprechenden Wachstumsaussichten zu identifizieren. Ein effektiver Ansatz besteht darin, sich auf Branchen zu konzentrieren, die auch unter ungünstigen Marktbedingungen Wachstumschancen bieten. Ansonsten bietet es sich an, die Fundamentaldaten zu untersuchen und darauf zu achten, dass die Story zum aktuellen Zeitgeist passt. Wir haben drei mögliche Verdopplungskandidaten herausgesucht.

Lesezeit: ca. 5 Min. | Autor: Armin Schulz
ISIN: BAYER AG NA O.N. | DE000BAY0017 , DEFENSE METALS CORP. | CA2446331035 , ALIBABA GR.HLDG SP.ADR 8 | US01609W1027

Hole Dir die spannenden Kommentare direkt als Newsletter per E-Mail.

Jetzt kostenlos abonnieren

Inhaltsverzeichnis:


    Bayer – ein Verdoppelungskandidat?

    Bayer hat am 24. Juli seinen Ausblick auf das Geschäftsjahr gesenkt. Anstelle von 51 bis 52 Mrd. EUR peilt der Konzern nur noch zwischen 48,5 und 49,5 Mrd. EUR an. Auch beim EBITDA ging es von geplanten 12,5 bis 13 Mrd. EUR auf 11,3 bis 11,8 Mrd. EUR nach unten. Der Free Cash-Flow wurde von 3 Mrd. EUR auf etwa 0 EUR angepasst. Die genauen Zahlen zum 2. Quartal werden erst am 8. August bekannt gegeben, allerdings hat man bereits gemeldet, dass man etwa 11 Mrd. EUR Umsatz und ein EBITDA von 2,5 Mrd. EUR erwartet. Hauptgrund sind die schlechten Absatzzahlen vor allem bei den Glyphosatprodukten.

    Sieht man sich das Unternehmen aber unter langfristigen Gesichtspunkten an, so ist Bayer gut positioniert. Auf dem Crop Science Innovation Summit stellte das Unternehmen eine Strategie vor, mit der angrenzende Märkte der klassischen Landwirtschaft erschlossen werden sollen. Damit würde sich das Marktpotential von 100 Mrd. EUR auf 200 Mrd. EUR erhöhen. Seitdem der neue CEO Bill Anderson das Ruder übernommen hat, kamen außerdem Gerüchte um eine Abspaltung der Crop Science Sparte auf. Das würde den Wert des Pharmabereichs deutlich heben, denn hier sehen einige Experten einzelne Produkte, die so viel Potential haben wie die aktuelle Marktkapitalisierung des Gesamtkonzerns.

    Auch im Pharmabereich wird eine neue Forschungsstrategie gefahren, mit der man schneller Innovationen auf den Markt bringen will. Im Laufe der nächsten Jahre sollten auch die Rechtsstreitigkeiten rund um Glyphosat in den USA enden und damit würde das ständige Damoklesschwert über dem Konzern endlich verschwinden. Die Aktie reagierte überraschend positiv auf die Prognosesenkung und ging am Freitag mit 52,40 EUR aus dem Xetrahandel. Die Analysten haben ebenfalls in der Mehrzahl positiv reagiert und vergaben trotz der schlechten Nachrichten 6 Kaufempfehlungen mit Kurszielen zwischen 65 und 92 EUR. Lediglich 2 Analysten rieten zum "Halten".

    Defense Metals – Unabhängigkeit von China

    Spätestens seit dem Ausbruch des Ukraine Konflikts ist vielen westlichen Staaten bewusst geworden, dass man sich nicht so sehr in Abhängigkeit einzelner Partner begeben sollte. Ein kritischer Rohstoff auf den das zutrifft ist Seltene Erden, die zur Herstellung vieler Schlüsseltechnologien unabdingbar sind. Die vielfältigen Anwendungsgebiete sorgen für eine wachsende Nachfrage. Sollte China seine Exporte begrenzen, würde das erhebliche Auswirkungen auf die Welt haben. Das kanadische Unternehmen Defense Metals arbeitet intensiv am Seltene-Erden-Projekt Wicheeda in British Columbia um diese Abhängigkeit zu reduzieren. Die Lagerstätte, die 4.244 ha groß ist, weist eine hohe Konzentration von Seltenen Erden auf und ist daher vielversprechend.

    Die vorläufige wirtschaftliche Bewertung ergab einen Kapitalwert nach Steuern von 397 Mio. USD und einen internen Zinsfuß nach Steuern von 18 %. Die Pilotanlage wurde bereits fertiggestellt. Die dafür erforderlichen hydrometallurgischen Phase-II-Pilotanlagentests konnten am 6. Juni erfolgreich abgeschlossen werden. Dabei konnten Praseodym (Pr) und Neodym (Nd) zu über 90 % aus dem sauren Backkalzinat gewonnen werden. Mit den gewonnen Seltenen Erden aus der Pilotanlage hat Defense Metals die Möglichkeit, möglichen Kunden Proben zur Verfügung zu stellen und Geschäftsbeziehungen aufzubauen. Gleichzeitig hat das Unternehmen damit begonnen, eine Vormachbarkeitsstudie (PFS) zu erstellen, die im 1. Halbjahr 2024 abgeschlossen sein soll.

    Nach Fertigstellung des Projekts könnte Defense Metals rund 10 % an der weltweiten Produktion abdecken und pro Jahr rund 25.000 t Seltene Erden-Oxide (REO) liefern können. Das wäre ein 1. großer Schritt in Richtung Unabhängigkeit von China, zumal das Unternehmen genau auf ESG Standards achtet. Die Aktie kam mit der letzten Privatplatzierung unter Druck, bei der das Unternehmen 12,5 Mio. CAD eingenommen hat, und notiert derzeit bei 0,23 CAD. Damit kommt das Unternehmen auf eine Marktkapitalisierung von 58,8 Mio. CAD, was im Vergleich zu vielen Konkurrenten günstig ist. Langfristig denkende Investoren könnten sich mit diesem vielversprechenden Projekt einen möglichen Verdoppler ins Depot holen.

    Alibaba – bringen die Abspaltungen den Durchbruch?

    An Alibaba ist der Aufschwung der Tech-Riesen vorbeigegangen. Das liegt vor allem an regulatorischen Risiken im Zusammenhang mit den Spannungen zwischen den USA und China. Doch es mehren sich die Zeichen, dass der Wind drehen könnte. Der chinesische Konzern hat einen Wechsel an der Unternehmensspitze vorgenommen. Der Wechsel zu Eddie Wu und die Umstrukturierungspläne, wie die Ausgliederung einzelner Geschäftsbereiche, um den Konglomeratsabschlag zu verringern, sollten den Aktionären zu Gute kommen.

    Das Unternehmen prüft derzeit die Möglichkeiten für eine Zusammenführung seiner Videogeschäfte inklusive der Streaming Plattformen und einem möglichen Börsengang. Der könnte möglicherweise auch für die Ant Group wieder in Betracht kommen. Mit der von der chinesischen Zentralbank verhängten Strafe in Höhe von 7,12 Mrd. CYN könnte sich das Ende eines langwierigen regulatorischen Streits andeuten. Diese Umstrukturierungen sollen das Wachstum ankurbeln und den Konzern in verschiedenen Bereichen, wie Cloud-Computing und Logistik, stärken.

    Auch sonst wird viel für die Aktionäre getan. Im letzten Quartal verzeichnete Alibaba ein starkes Wachstum in verschiedenen Geschäftskategorien und eine deutliche Steigerung der Rentabilität aufgrund von Kostensenkungsinitiativen. Das Unternehmen erwirtschaftete einen erheblichen freien Cashflow und tätigte Aktienrückkäufe. Am vergangenen Freitag konnte die Aktie an der New York Stock Exchange die psychologisch wichtige Marke von 100 USD knacken und schloss mit 100,55 USD. Wird die Hürde bei 105,05 USD genommen, sind schnell Kurse von über 120 USD drin. Durch die möglichen Abspaltungen könnten die Aktionäre bald noch höhere Gewinne verzeichnen.


    Will man Aktien finden, die sich verdoppeln können, muss man einen größeren Zeithorizont betrachten. Aktuell schlechte Nachrichten können einen Kurs kurzfristig schwächen, aber solange die langfristigen Prognosen stimmen kann man die Werte akkumulieren. Bayer durchlebt eine schwierige Phase, scheint aber mit neuen Strategien für die Zukunft gut gerüstet. Eine Abspaltung der Crop Science würde die Aktie deutlich beflügeln. Defense Metals bietet die Möglichkeit mit seinen Seltenen Erden die Abhängigkeit von China zu reduzieren. Der kritische Rohstoff wird für die neuen Technologien immer wichtiger. Alibaba tut viel für die Aktionäre und ohne die geopolitischen Spannungen und die chinesische Regierung würde die Aktie heute schon deutlich höher stehen. China wächst und so wird auch Alibaba wachsen.


    Interessenskonflikt

    Gemäß §85 WpHG weisen wir darauf hin, dass die Apaton Finance GmbH sowie Partner, Autoren oder Mitarbeiter der Apaton Finance GmbH (nachfolgend „Relevante Personen“) ggf. künftig Aktien oder andere Finanzinstrumente der genannten Unternehmen halten oder auf steigende oder fallende Kurse setzen werden und somit ggf. künftig ein Interessenskonflikt entstehen kann. Die Relevanten Personen behalten sich dabei vor, jederzeit Aktien oder andere Finanzinstrumente des Unternehmens kaufen oder verkaufen zu können (nachfolgend jeweils als „Transaktion“ bezeichnet). Transaktionen können dabei unter Umständen den jeweiligen Kurs der Aktien oder der sonstigen Finanzinstrumente des Unternehmens beeinflussen.

    Die Apaton Finance GmbH ist daneben im Rahmen der Erstellung und Veröffentlichung der Berichterstattung in entgeltlichen Auftragsbeziehungen tätig.

    Es besteht aus diesem Grund ein konkreter Interessenkonflikt.

    Die vorstehenden Hinweise zu vorliegenden Interessenkonflikten gelten für alle Arten und Formen der Veröffentlichung, die die Apaton Finance GmbH für Veröffentlichungen zu Unternehmen nutzt.

    Risikohinweis

    Die Apaton Finance GmbH bietet Redakteuren, Agenturen und Unternehmen die Möglichkeit, Kommentare, Interviews, Zusammenfassungen, Nachrichten u. ä. auf www.kapitalerhoehungen.de zu veröffentlichen. Diese Inhalte dienen ausschließlich der Information der Leser und stellen keine Handlungsaufforderung oder Empfehlungen dar, weder explizit noch implizit sind sie als Zusicherung etwaiger Kursentwicklungen zu verstehen. Die Inhalte ersetzen keine individuelle fachkundige Anlageberatung und stellen weder ein Verkaufsangebot für die behandelte(n) Aktie(n) oder sonstigen Finanzinstrumente noch eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von solchen dar.

    Bei den Inhalten handelt es sich ausdrücklich nicht um eine Finanzanalyse, sondern um journalistische oder werbliche Texte. Leser oder Nutzer, die aufgrund der hier angebotenen Informationen Anlageentscheidungen treffen bzw. Transaktionen durchführen, handeln vollständig auf eigene Gefahr. Es kommt keine vertragliche Beziehung zwischen der der Apaton Finance GmbH und ihren Lesern oder den Nutzern ihrer Angebote zustande, da unsere Informationen sich nur auf das Unternehmen beziehen, nicht aber auf die Anlageentscheidung des Lesers oder Nutzers.

    Der Erwerb von Finanzinstrumenten birgt hohe Risiken, die bis zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen können. Die von der Apaton Finance GmbH und ihre Autoren veröffentlichten Informationen beruhen auf sorgfältiger Recherche, dennoch wird keinerlei Haftung für Vermögensschäden oder eine inhaltliche Garantie für Aktualität, Richtigkeit, Angemessenheit und Vollständigkeit der hier angebotenen Inhalte übernommen. Bitte beachten Sie auch unsere Nutzungsbedingungen.


    Der Autor

    Armin Schulz

    Der gebürtige Mönchengladbacher studierte Betriebswirtschaftslehre in den Niederlanden. Im Zuge des Studiums kam er erstmals mit der Börse in Kontakt. Er hat mehr als 25 Jahre Erfahrung bei Börsengeschäften.

    Mehr zum Autor



    Lexikon:

    1. Aktie – Als Aktie wird ein Wertpapier bezeichnet, welches einen Anteil am Eigenkapital einer Aktiengesellschaft darstellt.
    2. Börsengang – Der Hauptzweck eines Börsenganges ist die Eigenkapitalbeschaffung, häufig die größte Eigenkapitalaufnahme in der Unternehmensgeschichte.
    3. Markt – Auf einem Markt treffen Angebot und Nachfrage aufeinander.

    Weitere Kommentare zum Thema:

    Kommentar von Armin Schulz vom 05.02.2025 | 07:00

    Bayer, Medigene, Evotec – vom Labor zum Gewinn: Investieren in personalisierte Medizin

    • Bayer
    • Medigene
    • Evotec
    • Pharma
    • Agrar
    • Düngemittel
    • T-Zell-Therapien
    • Krebs
    • Krebstherapie
    • Krebsforschung
    • Asthma
    • Lungenfibrose

    Es gibt einige Faktoren, die zeigen, dass sich die deutsche Biotech- und Pharmabranche vor einem Aufschwung befinden könnte. Im Jahr 2024 konnten sich deutsche Unternehmen aus diesen Bereichen 1,9 Mrd. EUR an externen Finanzierungen durch Venture Capital oder Börsengänge sichern. Das entspricht einem Plus von 100 %. Der Grund dafür sind Entwicklungen in der personalisierten Medizin, die als Wachstumstreiber für die Zukunft gilt. Sieht man sich den deutschen Biotech Basket an, ist eine positive Performance im 2. Halbjahr erkennbar. Wann springen Bayer, Medigene oder Evotec an?

    Zum Kommentar

    Kommentar von André Will-Laudien vom 27.01.2025 | 04:45

    BioTech - jetzt geht´s los! 100 % Chancen für Evotec, BioNxt, Bayer, Formycon und Novo Nordisk!

    • Biotech
    • Pharma
    • Wirkstoffe
    • Forschung

    Der DAX 40-Index erreichte in der letzten Woche mit 21.520 Punkten ein neues Allzeithoch. Das klingt auf den ersten Blick komisch, denn die Hälfte aller Werte krebst an mehrjährigen Tiefstständen. Zugpferde sind allerdings die Schwergewichte SAP, Siemens, Allianz, Airbus und Deutsche Telekom. Sie schieben den Index von Tag zu Tag nach oben. Das bringt die ETF-Fondsmanager unter Zugzwang, denn sie müssen die Gewichte entsprechend nachbilden. Je mehr Kapital aber in die Hauptwerte fließt, desto mehr suchen Anleger auch nach zurückgebliebenen Titeln, die aufgrund operativer Wendepunkte den Chart erfolgreich drehen können. Wir selektieren ein paar BioTech-Chancentitel.

    Zum Kommentar

    Kommentar von André Will-Laudien vom 23.01.2025 | 04:45

    Trump is back! NATO-Aufrüstung mit Rheinmetall, Renk, Hensoldt und Nova Pacific Metals

    • Rüstung
    • HighTech
    • Strategische Metalle
    • Rohstoffe
    • Basismetalle
    • Gold

    Nach einer rauschenden Vereidigungs-Nacht geht es beim 47. US-Präsidenten Donald Trump sofort an die Regierungsgeschäfte. Die ersten Dekrete umfassen einen Ausstieg aus der WHO sowie aus dem Pariser Klimaabkommen. Gleichzeitig wiederholt er die Forderung an die NATO-Staaten ihre Investitions-Budgets drastisch zu erhöhen, wenn sie weiterhin den Schutz der USA erwarten. Schlimm, was sich da für den Planeten auftut. Für die Börse heißt das erstmal, raus aus den GreenTech-Titeln und rein in HighTech und Rüstung. Was auch wieder in den Fokus gerät sind strategische Metalle, denn ohne sie wird es nicht laufen. Wo können Investoren jetzt noch Rendite machen?

    Zum Kommentar