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21.06.2023 | 04:30

Biotech-Comeback! Mit BioNTech Aktie, Morphosys und BioNxt Solutions profitieren?

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Bildquelle: BASF SE

Biotech-Aktien gehörten in den vergangenen Monaten nicht zu den Lieblingen an der Börse. Nach dem Corona-Hype standen sie im Schatten von BigTech und insbesondere KI. So haben Sartorius, BioNTech und Co. kräftig korrigiert. Doch inzwischen gibt es starke Comeback-Anzeichen. Angeführt von Morphosys. Die Aktie des deutschen Biotech-Urgesteins hat sich seit Anfang April verdoppelt. Auch Medigene und Evotec konnten Kurssprünge verzeichnen. Sind BioNTech und BioNxt Solutions die Nächsten? Und auch Morphosys wird von Analysten weiter gelobt. Aber Goldman Sachs will die Party beenden.

Lesezeit: ca. 3 Min. | Autor: Fabian Lorenz
ISIN: BIONTECH SE SPON. ADRS 1 | US09075V1026 , MORPHOSYS AG O.N. | DE0006632003 , Bionxt Solutions Inc. | CA0909741062

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Inhaltsverzeichnis:


    David Elsley, CEO, Cardiol Therapeutics Inc.
    "[...] Die COVID-19-Pandemie hat deutlich gemacht, wie wichtig es ist, sich mit den zugrunde liegenden Gesundheitszuständen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu befassen, und hat dazu geführt, dass der Herzgesundheit auf breiterer Ebene Priorität eingeräumt wird. [...]" David Elsley, CEO, Cardiol Therapeutics Inc.

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    BioNxt: Starker Newsflow und bald spricht der CEO

    Um 55 % auf 0,532 EUR ging es bei der BioNxt Solutions Aktie zum Jahreswechsel nach oben. Inzwischen hat das Wertpapier wieder auf 0,375 EUR korrigiert. Aufgrund der niedrigen Marktkapitalisierung von 38 Mio. EUR und des weiterhin starken Newsflow könnte im verbesserten Umfeld der Zeitpunkt zum Comeback gekommen sein. Denn das kanadisch-deutsche Biotech-Unternehmen kommt bei der Kommerzialisierung eigener Produkte voran und etabliert sich als Auftragsfertiger für große Pharmaunternehmen.

    Zuletzt hat BioNxt Solutions die Finalisierung der Übernahme einer neuartigen Technologie zur Beschichtung und Verabreichung für orale Arzneimittel in fester Darreichungsform gemeldet. Dafür wird bei Erfolg eine Lizenzgebühr gezahlt. BioNxt CEO Hugh Rogers: „Nachdem BioNxt bereits über etablierte Plattformen für die transdermale und oral lösliche Verabreichung von Arzneimitteln verfügt, ist dieser Erwerb einer neuartigen Beschichtungstechnologie für orale Medikamente ein bedeutender Schritt zur Erweiterung und Festigung unseres Know-hows im Bereich der Arzneimittelverabreichung.“ Durch die neue Methode könnte die Dosierung besser kalkuliert werden und daher die Verabreichung von Medikamenten in Form von Tabletten und Kapseln erheblich verbessert werden. Das Anwendungsfeld ist riesig: von Nahrungsergänzungsmitteln und rezeptfreien Medikamenten bis hin zu verschreibungspflichtigen Arzneimitteln und psychedelischen Substanzen. Oralen Pharmaka in fester Darreichungsform hatten 2021 immerhin einen Anteil von rund 24 % am globalen Markt für pharmazeutische Arzneimittel.

    Außerdem befindet sich BioNxt derzeit in der frühen Planungsphase für eine Pilotvergleichsstudie zur Bioverfügbarkeit am Menschen, mit der die möglichen Anwendungen der Technologie beurteilt werden sollen. Das Unternehmen plant, diese Studie in Nordamerika durchzuführen, und wird dazu zeitnah ein Update veröffentlichen. Als Auftragsfertiger soll die deutsche BioNxt-Tochter Vektor Pharma TF ein oral lösliches Produkt herstellen. Der Vertrag wurde unterschieben und die Anzahlung geleistet.

    BioNTech: Hohe Einnahmen und volle Pipeline

    Wenig Grund zur Freude hatten in den vergangenen Wochen die Aktionäre von BioNTech. Seit Mitte Dezember hat die Aktie gut 40 % verloren und notiert derzeit knapp über 100 EUR. Ende 2021 waren es noch über 320 EUR. Die letzten Analystenstimmen machten auf den ersten Blick wenig Hoffnung. Sowohl die UBS als auch Goldman Sachs stufen BioNTech mit „Neutral“ ein. Dabei sind die Kursziele durchaus ordentlich. Bei der UBS sind es immerhin 153 USD. Zwar wäre der Corona-Impfstoff weiterhin im Fokus von Anlegern, aber die Entwicklung in der Krebs-Forschung seien positiv. Das Onkologie-Portfolio werde Schritt für Schritt erweitert.
    Goldman Sachs traut der BioNTech-Aktie immerhin 140 USD zu. Die Analysten hoben die neuen Studiendaten der Mainzer zu einem Wirkstoff gegen nicht-kleinzelligen Lungenkrebs hervor.

    Die Finanzierung der Forschungspipeline ist für BioNTech jedenfalls kein Problem. Im ersten Quartal lag der Umsatz mit dem Corona-Impfstoff immer noch bei 1,3 Mrd. EUR und der Nettogewinn bei 502 Mio. EUR. Im Gesamtjahr 2023 erwartet das Unternehmen einen Umsatz von rund 5 Mrd. EUR.

    Morphosys: UBS sei Dank

    Das Comeback der Biotech-Aktien eingeläutet hat wohl Morphosys. Seit Anfang April hat sich das Wertpapier fast verdoppelt und notiert inzwischen bei über 27 EUR. Angetrieben wird die Rally von den Analysten der UBS. Sie hatten in einer Erststudie die Aktie mit einem Kursziel von 47 EUR zum Kauf empfohlen. Aus ihrer Sicht wurde bei Morphosys nur noch der Umsatz mit dem Blutkrebsmedikament Monjuvi berücksichtigt. Dieser seit niedriger als erwartet. Die Wirkstoff-Pipeline werde gar nicht mehr mit einbezogen. Dabei habe allein das Blutkrebsmittel Pelabresib Blockbuster-Potenzial.

    Dies haben sich die Analysten von JPMorgan wohl zu Herzen genommen und Morphosys noch mal genauer unter die Lupe genommen. Dabei haben auch sie plötzlich das Potenzial von Pelabresib erkannt. Für das Mittel gegen Knochenmarkkrebs werden Ende 2023 Daten der Phase-III-Studie erwartet. Käme es auf den Markt, könnte die Schallmauer von 1 Mrd. EUR geknackt werden. Entsprechend haben die Analysten die Morphosys-Aktie von "Underweight" auf "Overweight" hochgestuft. Das Kursziel wurde von 12 EUR auf 36 EUR verdreifacht.

    Noch nicht überzeugt sind die Analysten von Goldman Sachs. Sie haben in der vergangenen Woche ihre Verkaufsempfehlung bestätig. Das Management habe sich zwar optimistisch zu Pelabresib geäußert, aber dies reicht den Analysen wohl nicht. Ihr Kursziel liegt weiter bei 12,50 EUR. Also mehr als 50 % unter dem aktuellen Kurs.


    Alle drei besprochenen Unternehmen verfügen über eine interessante Pipeline. Bei BioNTech und BioNxt ist diese breiter als bei Morphosys. BioNTech punktet außerdem mit laufenden Einnahmen und einer hohen Cashposition. Bei einer Marktkapitalisierung von unter 40 Mio. EUR hat BioNxt erstaunlich viele Eisen im Feuer. Die Auftragsfertigung könnte schnell für Einnahmen sorgen und damit auch für eine Neubewertung.


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    Der Autor

    Fabian Lorenz

    Seit über zwanzig Jahren beschäftigt sich der gebürtige Kölner beruflich und privat intensiv mit dem Thema Börse. Seine besondere Leidenschaft gilt dabei nationalen und internationalen Small- und Micro-Cap.

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