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17.04.2023 | 05:45

BP, Saturn Oil + Gas, Shell – Öl Aktien gegen den Inflationsdruck

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Bildquelle: pixabay.com

Der Ölpreis steigt seit rund einem Monat. Der Auslöser war die Entscheidung der OPEC+ ihre Produktion um 1 Mio. Barrel pro Tag zurückzufahren. Dabei nimmt der Öl-Bedarf in China zu, nachdem die Lockdown Maßnahmen gelockert wurden und die Wirtschaft wieder an Schwung gewinnt. Zusätzlich fallen die US-Lagerbestände weiter. Die Internationale Energie Agentur (IEA) geht von einer Rekordnachfrage in 2023 aus, bei der die Nachfrage um 2 Mio. Barrel am Tag im Vergleich zum Vorjahr ansteigt, während das Angebot um 400.000 Barrel fällt. Damit könnte der Ölpreis die Inflation wieder anfachen. Will man sich davor schützen, könnten Anleger in Öl Aktien investieren. Wir sehen uns daher 3 Öl-Unternehmen an.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: Armin Schulz
ISIN: BP PLC DL-_25 | GB0007980591 , Saturn Oil + Gas Inc. | CA80412L8832 , Shell PLC | GB00BP6MXD84

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Inhaltsverzeichnis:


    John Jeffrey, CEO, Saturn Oil + Gas Inc.
    "[...] Das Oxbow-Asset liefert nun einen beträchtlichen freien Cashflow, mit dem wir unsere wirkungsvollen Bohr- und Workover-Programme intern finanzieren können. [...]" John Jeffrey, CEO, Saturn Oil + Gas Inc.

    Zum Interview

     

    BP – neue Ölplattform in Betrieb

    Corona, die Inflation und der Ukraine Konflikt haben das Investieren schwieriger gemacht und verlangen von den Anlegern, dass sie sich auf die verändernden Marktbedingungen einstellen. Litt die Energiebranche zu Corona Beginn deutlich, so ist die Katerstimmung spätestens seit dem Ausbruch des Kriegs in der Ukraine verflogen. BP hat stark von den explodierten Ölpreisen 2022 profitiert und konnte seine Gewinne auf ein 14-Jahres-Hoch steigern. Nachdem der Ölpreis von Brent am Freitag bei 86,33 USD und WTI bei 82,60 USD im Steigen begriffen ist, sind die Aussichten des Unternehmens wieder gut.

    Das Raffineriegeschäft war noch nie so stark wie heute, da die weltweiten Lagerbestände an Öl- und Gasprodukten sehr niedrig sind. BP ist gut positioniert, um von diesem günstigen Betriebsumfeld zu profitieren. Am 13. April gab das Unternehmen bekannt, dass man im Golf von Mexiko die 5. Ölplattform namens Argos in Betrieb genommen hat. Es ist die erste neue Plattform seit 2008 und kann pro Tag bis zu 140.000 Barrel Öl fördern. CEO Bernard Looney freute sich, die digitalste Anlage mit den neuesten Technologien in Produktion zu bringen und erwähnte dabei auch, dass er die Aktie für unterbewertet hält und eine Dividendenerhöhung durchaus möglich ist.

    Schon im vergangenen Jahr hat das Unternehmen umfangreiche Aktienrückkaufprogramme initiiert und auch die Dividende erhöht. Trotz der Abhängigkeit vom schwachen Erdgasmarkt, scheint BP weiteres Potential zu haben. Das Umfeld dafür ist aktuell günstig. Die Dividendenrendite beträgt beim derzeitigen Aktienkurs von 5,96 EUR rund 3,7 %. Von 15 Analysten haben 6 die Aktie auf "Halten" gestuft, 5 auf "Kaufen" und 4 haben sogar ein "Strong Buy" herausgegeben.

    Saturn Oil + Gas – auf dem Wachstumspfad

    Saturn Oil + Gas hat eine beeindruckende Wachstumsstory hingelegt. Lag die Produktion Anfang 2021 noch bei ein paar hundert Barrel soll dieses Jahr die Marke von 30.000 Barrel Leichtöl am Tag überschritten werden. Am 28. März gab das Unternehmen seine Jahreszahlen für 2022 bekannt und hat damit gleich eine Reihe neuer Rekorde aufgestellt. Die Produktion wurde um 133 % auf durchschnittlich 9.593 Barrel pro Tag gesteigert. Im 4. Quartal wurden im Durchschnitt allerdings schon 12.514 Barrel am Tag gefördert. Lag der bereinigte Kapitalfluss 2021 noch bei 27,3 Mio. CAD, waren es 2022 118,7 Mio. CAD. Ein Plus von 335 %.

    Doch die Zahlen sind schon wieder Makulatur, denn durch die Übernahme von Ridgeback Recources kommen etwa 17.000 Barrel hinzu, was einer Steigerung von 140 % entspricht. Das Unternehmen rechnet dementsprechend für 2023 mit einem EBITDA von 475 Mio. CAD und einem freien Cashflow von 1,84 CAD je Aktie. Die Rechnungen basieren auf einem angenommenen WTI-Ölpreis von 80 USD. Die derzeitigen Schulden können innerhalb von 3 Jahren vollständig abgetragen werden, selbst wenn der Ölpreis kollabieren sollte. 12.238 Barrel der Produktion sind mit einem Schnitt von 71,66 USD gehedged. 60 % des Cashflows fließt in die Schuldentilgung und 40 % wird für Bohrungen verwendet, um die Produktion auszubauen.

    Am 14. März gab das Unternehmen seine Reserven bekannt. Insgesamt verfügt man über 62,9 Mio. Barrel an nachgewiesenen und wahrscheinlichen Reserven, womit der Vorjahreswert um 24 % gesteigert werden konnte. Der Nettoinventarwert liegt bei 6,92 CAD je vollständig verwässerter Aktie. Wer mehr über das Unternehmen erfahren möchte sollte sich den 10. Mai um 18 Uhr vormerken. Dort präsentiert Kevin Smith Saturn International Investment Forum und stellt sich den Fragen der Aktionäre. Die Aktie steht derzeit bei 2,68 CAD und kommt damit auf eine Marktkapitalisierung von rund 371 Mio. CAD. Das entspricht nur dem 1,46-fachen des freien Cashflows, was eine sehr günstige Bewertung darstellt.

    Shell – Ausblick auf das 1. Quartal

    Der Öl- und Energiekonzern Shell ist mit einer Marktkapitalisierung von fast 200 Milliarden Dollar eines der größten Unternehmen der Welt. Er trägt jedoch die Bürde des Gerichtsurteils von Den Haag aus 2021 mit sich herum, das besagt, dass der Konzern seine CO2-Emissionen bis 2030 um 45 % im Vergleich zu 2019 senken muss. Am 14. April gab die niederländische Regierung bekannt, dass sie Shell dabei unterstützen will. Das Unternehmen befindet sich seit dem Urteil in einer Transformation und setzt auf ein einzigartiges und dezentrales Geschäftsmodell, um hohe Renditen für seine Aktionäre zu erzielen.

    Das Unternehmen hat am 6. April vorab einen Ausblick auf das 1. Quartal gegeben. Vor allem bei der Gasproduktion und dem Flüssigerdgas soll die Fördermenge deutlich gesteigert werden. Bei Öl soll es kaum Unterschiede zum Vorquartal geben. Aufgrund von einmaligen Steuerbelastungen wird ein bereinigter Verlust zwischen 900 Mio. und 1,2 Mrd. USD erwartet. Die immer wichtiger werdenden Erneuerbaren Energien sollen zwischen 100 und 700 Mio. USD zum bereinigten Ergebnis beitragen. Der Bereich braucht also noch seine Zeit, um zu den fossilen Brennstoffen aufzuschließen.

    Im 4. Quartal 2022 hat das Unternehmen starke Renditen erzielt und eine Dividendenerhöhung von 15 % bekanntgegeben. Auch in den kommenden Jahren soll die Dividende jährlich um 4 % steigen. Selbst bei einem deutlichen Rückgang des Ölpreises will man ordentliche Renditen für Aktionäre generieren. Am 4. Mai werden die offiziellen Zahlen zum 1. Quartal vorgelegt. Die Aktie ging am Freitag mit 28,10 EUR aus dem Handel. Im April gab es 3 Kaufempfehlungen mit Kurszielen zwischen 29 und 33 EUR. Die Dividendenrendite beträgt momentan rund 3 %.


    Auch wenn Öl verpönt ist, so wird es dennoch benötigt und die Nachfrage steigt. Die OPEC+ fährt die Produktion zurück und sorgt so für einen höheren Ölpreis, der letztlich allen Ölfirmen zugutekommt. BP schüttet viel Geld an die Aktionäre in Form von Dividenden und Aktienrückkaufprogrammen aus. Zusätzlich soll die Dividende weiter steigen. Saturn Oil + Gas zahlt noch keine Dividende, ist aber in 3 Jahren schuldenfrei. Dann sollte der Aktienkurs ganz andere Niveaus erreicht haben. Shell verdient gutes Geld, hat aber noch mit dem Gerichtsurteil aus den Niederlanden zu kämpfen.


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    Der Autor

    Armin Schulz

    Der gebürtige Mönchengladbacher studierte Betriebswirtschaftslehre in den Niederlanden. Im Zuge des Studiums kam er erstmals mit der Börse in Kontakt. Er hat mehr als 25 Jahre Erfahrung bei Börsengeschäften.

    Mehr zum Autor



    Lexikon:

    1. Aktie – Als Aktie wird ein Wertpapier bezeichnet, welches einen Anteil am Eigenkapital einer Aktiengesellschaft darstellt.
    2. Dividende – Die Ausschüttung an Aktionäre einer Aktiengesellschaft wird Dividende genannt.

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