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23.11.2022 | 05:05

China sorgt für Paukenschlag in Katar: Chance für Nel ASA, Plug Power, First Hydrogen Aktien

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  • grüner Wasserstoff
Bildquelle: pixabay.com

Eigentlich wollte sich Deutschland flüssiges Erdgas (LNG) aus Katar sichern, um die Abhängigkeit von Russland zu reduzieren. Doch jetzt grätscht China rein und sichert sich LNG-Lieferungen für die kommenden 27 Jahre aus dem Emirat. In dieser Zeit sollen 108 Mio. Tonnen geliefert werden. Deutschland wollte sich nur für fünf Jahre verpflichten. Der Deal der Bundesregierung ist damit zwar nicht unbedingt vom Tisch, doch es zeigt, dass die Gasversorgung auch in Zukunft alles andere als sicher und billig sein wird. Und es zeigt, wie wichtig Wasserstoff in Zukunft sein wird und dass die Politik die Förderung forcieren muss. Denn Wasserstoff aus Erneuerbaren Energien kann Erdgas mindestens teilweise ersetzen. Davon können Unternehmen wie Nel ASA, Plug Power und First Hydrogen profitieren. In 2022 hat jedoch nur First Hydrogen überzeugt.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: Fabian Lorenz
ISIN: First Hydrogen Corp. | CA32057N1042 , NEL ASA NK-_20 | NO0010081235 , PLUG POWER INC. DL-_01 | US72919P2020 , ITM POWER PLC LS-_05 | GB00B0130H42

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Inhaltsverzeichnis:


    First Hydrogen: Im Januar wird es spannend

    First Hydrogen hat sich im Vergleich zu Nel und Plug Power im laufenden Jahr deutlich besser entwickelt. Der Aktienkurs hat sich verdoppelt und die Kanadier sind mit einer Marktkapitalisierung von rund 200 Mio. CAD immernoch deutlich günstiger als die beiden Platzhirsche. Gleichzeitig läuft es auch operativ rund: Ein eigenes H2-Tankstellennetz in Nordamerika ist möglich und nachdem die EU sich auf eine konkrete Strategie zur Förderung von Erneuerbaren Energien geeinigt hat, expandiert First Hydrogen auch in Europa. So sollen Flottenbetreiber mit leichten Nutzfahrzeugen für Testeinsätze gewonnen werden. Die Tests in Deutschland und Frankreich sollen Anfang 2024 beginnen. In Großbritannien haben die wasserstoffbetriebenen leichten Nutzfahrzeuge (LNfz) von First Hydrogen bereits die Straßenzulassung erhalten. Fuhrparktests mit großen britischen Betreibern sind für Januar 2023 geplant.

    Insgesamt 14 Flottenbetreiber aus verschiedenen Branchen beteiligen sich über das britische Aggregated Hydrogen Freight Consortium (AHFC) an den Versuchen. Zudem wollen die Kanadier in Kürze ein neues Fahrzeug der nächsten Generation vorstellen. Es soll in Sachen Reichweite, Nutzlast und Gesamtbetriebskosten überzeugen. Damit kommt First Hydrogen der Erschließung eines Milliarden-Marktes näher. Das Unternehmen schätzt, dass der weltweite Markt für leichte Nutzfahrzeuge bis zum Jahr 2030 voraussichtlich 786,5 Mrd. USD erreichen wird. Balraj Mann, Vorsitzender und CEO von First Hydrogen, erklärte: "Unser Automobilteam unter der Leitung von Steve Gill hat in den letzten 18 Monaten erhebliche Fortschritte erzielt: ausgehend von lediglich einer konzeptionellen Idee und zwei Vereinbarungen (mit Ballard Power und AVL Powertrain) werden unsere LNfz nun erfolgreich auf der Teststrecke eingesetzt. Und wir werden unser neues Fahrzeug der nächsten Generation in den nächsten Wochen enthüllen. Dies ist eine spannende Zeit für unser Unternehmen mit Erfolgen, auf die wir stolz sind."

    Zudem prüft First Hydrogen die Möglichkeiten für die Produktion von grünem Wasserstoff. Denn die Ziele der EU sind ambitioniert: Bis zum Jahr 2030 sollen 20 Mio. Tonnen grüner Wasserstoff bereitgestellt werden können. Die Hälfte davon soll innerhalb der EU produziert werden und der Rest importiert werden. Vielleicht kann First Hydrogen auf der kommenden Online-Investorenkonferenz IIF bereits Details vermelden. Das Unternehmen wird am 7. Dezember um 10:00 Uhr präsentieren (zur kostenlosen Anmeldung).

    Nel: Partnerschaften geben Hoffnung

    Von einer Kursverdopplung können Nel-Aktionäre in diesem Jahr nur träumen. Zwar hat sich der Kurs von seinem Jahrestief bei einem Euro erholt, doch notiert er mit 1,34 EUR knapp unter dem Niveau vom Jahresanfang. Die operativen Fortschritte waren im laufenden Jahr einfach zu gering, um die Marktkapitalisierung von immernoch über 2 Mrd. EUR zu rechtfertigen. Gleichwohl gehören die Norweger zu den führenden Wasserstoff-Spezialisten weltweit. Dies wird auch von Behörden und Konzernen geschätzt. So hatte Nel zuletzt unter anderem Forschungsmittel vom US-Verteidigungsministerium erhalten. Mit 5,6 Mio. USD wird die Forschung von Nel im Bereich fortschrittlicher PEM-Elektrolyseure gefördert. Die Neuentwicklungen sollen eine kostengünstige Wasserstoffspeicherung und robuste Anwendungen ermöglichen. Auch der Autoriese General Motors arbeitet mit Nel zusammen. So soll das GM-Brennstoffzellen-Know-how Nel dabei helfen, zu skalieren. Für die Unterstützung bei der Entwicklungsarbeit und den Transfer von geistigem Eigentum erhält GM nicht genauer bezifferte Zahlungen. Sollte es zu erfolgreichen Produktentwicklungen kommen, würde GM auch Lizenzzahlungen erhalten.

    Analysten sind von Nel weiterhin überwiegend überzeugt. Im laufenden Monat haben Jefferies und RBC ihre Kaufempfehlungen erneuert. Die Analysten von RBC trauen der Nel-Aktie 23 NOK zu. Jefferies hat ein Kursziel von 19 NOK. Der aktuelle Auftragsbestand mache die Umsatzentwicklung bis Mitte 2024 gut planbar. Daher ist Nel für die US-Investmentbank der „Top Pick“ im Wasserstoffsektor.

    Plug Power: Ruhe vor dem Sturm?

    Plug Power ist neben Nel das zweite Schwergewicht im Wasserstoff-Sektor. Nach den enttäuschenden Quartalszahlen Anfang des Monats ist es um die US-Amerikaner ruhig geworden. Der Aktienkurs notiert mit 14,50 EUR knapp über den Jahrestief. Zum Jahresanfang notierte das Wertpapier noch bei rund 25 EUR. Analysten trauen dem Unternehmen überwiegend ein Kursniveau von 20 USD zu. Am optimistischsten ist Oppenheimer mit einem Kursziel von 31 USD. Die Citigroup und RBC sehen die Aktie bei 20 USD fair bewertet und bei BMO Capital sind es 18 USD.

    Zu den Wasserstoff-Enttäuschungen des Jahres gehört ITM Power. Nach mehreren Gewinnwarnungen ist die Aktie im laufenden Jahr von 364 auf 87 britische Pence abgestürzt. Auch auf diesem Niveau sieht Jefferies noch keinen Grund zum Kaufen der Aktie. Die Analysten haben ITM Power von "Buy" auf "Hold" abgestuft und das Kursziel von 185 auf 105 Pence gesenkt. Die Umsatzschätzung bis 2024 wurdn für den Wasserstoff-Spezialisten mehr als halbiert.


    Im Wasserstoff-Sektor trennt sich die Spreu vom Weizen. Nel und Plug Power gehören weiterhin zu den Favoriten, doch müssen Umsatz und Ertrag im kommenden Jahr in die richtige Richtung gehen. First Hydrogen gehört zu den Gewinnern des Jahres 2022. Wenn Flottenbetreiber in 2023 bestellen, sollte der Aufwärtstrend andauern. ITM Power gehört zu den Verlierern des Jahres 2022 und muss in 2023 nicht nur operativ auf die Beine kommen, sondern auch verlorenes Vertrauen zurückgewinnen.


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    Der Autor

    Fabian Lorenz

    Seit über zwanzig Jahren beschäftigt sich der gebürtige Kölner beruflich und privat intensiv mit dem Thema Börse. Seine besondere Leidenschaft gilt dabei nationalen und internationalen Small- und Micro-Cap.

    Mehr zum Autor



    Lexikon:

    1. Aktie – Als Aktie wird ein Wertpapier bezeichnet, welches einen Anteil am Eigenkapital einer Aktiengesellschaft darstellt.
    2. Markt – Auf einem Markt treffen Angebot und Nachfrage aufeinander.
    3. Wasserstoff – Technologie zur Nachrüstung von Diesel-Motoren für saubere Verbrennung und Senkung von Abgasemissionen

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    Kommentar von Fabian Lorenz vom 30.03.2023 | 05:45

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    • Wasserstoff
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    Kommentar von Stefan Feulner vom 27.03.2023 | 05:10

    Lithium immer knapper - American Lithium, Blackrock Silver, Standard Lithium

    • Lithium
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    Lithium-Ionen-Batterien sind aufgrund der hohen Energiedichte und der langen Lebensdauer die gängigste Batterietechnologie für elektronische Geräte, Elektrofahrzeuge und Energiespeicher. Zudem findet das kritische Metall Anwendung in der Luft- und Raumfahrtindustrie, der Medizintechnik sowie in der Metallverarbeitung. Die Nachfrage steigt drastisch, das Angebot kann dem hohen Bedarf vor allem aufgrund der Mobilitätswende kaum folgen. Als Profiteure dieses Überhangs dürften in Zukunft zweifelsohne die Produzenten des knappen Gutes hervorgehen.

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