30.09.2025 | 05:30
Elektroauto, Batterie, Windkraft: So gewinnen Sie mit Volkswagen, Graphano Energy und Nordex den Energiewende-Poker
Die Transformation von Energie und Mobilität beschleunigt sich rasant. Getrieben von regulatorischen Vorgaben und technologischen Sprüngen entsteht ein Milliardenmarkt, der traditionelle Branchengrenzen einreißt. Der Schlüssel liegt in der Symbiose aus sauberer Energie, leistungsstarker Speicherung und elektrischer Fortbewegung. In diesem Ökosystem der Zukunft formen drei spezialisierte Player die Wertschöpfungskette neu. Volkswagen ist ein Gigant der Automobilwirtschaft, Graphano Energy ein Explorer für kritische Batterierohstoffe und Nordex ein Pionier der Windkraft. Welche Unternehmen werden die Gewinner des Umbruchs sein?
Lesezeit: ca. 4 Min.
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Autor:
Armin Schulz
ISIN:
VOLKSWAGEN AG VZO O.N. | DE0007664039 , Graphano Energy Ltd. | CA38867G2053 , NORDEX SE O.N. | DE000A0D6554
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Inhaltsverzeichnis:

"[...] 2020 sind die Würfel in der Automobilindustrie endgültig in Richtung Elektromobilität gefallen. [...]" Dirk Harbecke, Executive Chairman, Rock Tech Lithium Inc.
Der Autor
Armin Schulz
Der gebürtige Mönchengladbacher studierte Betriebswirtschaftslehre in den Niederlanden. Im Zuge des Studiums kam er erstmals mit der Börse in Kontakt. Er hat mehr als 25 Jahre Erfahrung bei Börsengeschäften.
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Volkswagen - zwischen Strom und Sturm
Volkswagen steckt mitten in der Transformation, die aktuell jedoch nicht ganz nach Fahrplan verläuft. Zwar legten die Auslieferungen vollelektrischer Fahrzeuge im 1. Halbjahr kräftig um 47 % zu, doch macht der Anteil an den Gesamtverkäufen erst rund 11 % aus. Diese verhaltene Nachfrage in einigen Regionen zwingt den Konzern zum Gegensteuern. An den deutschen E-Auto-Standorten Zwickau und Emden wurde die Produktion vorübergehend gedrosselt. Das Ziel ist klar: Angebot und Nachfrage in Einklang bringen und Lagerbestände kontrollieren. Für Investoren ist dies ein Signal, dass der Hochlauf der Elektromobilität holpriger verläuft als erhofft.
Die finanzielle Lage des Konzerns bleibt herausfordernd. Einerseits erreichte der Umsatz mit rund 158 Mrd. EUR das Vorjahresniveau, andererseits brach das operative Ergebnis im 1. Halbjahr deutlich ein. Es ging von 10,0 Mrd. EUR 2024 auf 6,7 Mrd. EUR in diesem Jahr zurück. Gründe sind gestiegene US-Importzölle, Belastungen durch CO2-Vorgaben und Währungseffekte. Positiv zu vermerken ist die nach wie vor solide Netto-Liquidität von 28,4 Mrd. EUR in der Automotive-Sparte. Sie bietet Puffer für die anstehenden Herausforderungen. Allerdings deutet der negative Netto-Cashflow auf erhöhten Druck im kurzfristigen Liquiditätsmanagement hin.
Als Reaktion auf das raue Marktumfeld schärft Volkswagen seine Strategie. Der Fokus liegt verstärkt auf Kostenkontrolle und Kerngeschäft. Ein wichtiges Zugpferd soll die neue T-Roc-Generation werden, die im November auf den Markt kommt. Parallel arbeitet VW an der „Electric Urban Car Family“, einer Plattform für erschwingliche Stadt-E-Autos, um das Portfolio langfristig zu verschlanken. Diese Neuausrichtung zeigt, dass der Konzern versucht, flexibel auf Marktschwankungen zu reagieren, ohne die langfristigen Ziele der Elektrifizierung aus den Augen zu verlieren. Die Aktie notiert derzeit bei 91,92 EUR.
Graphano Energy - Graphit-Player in der Pole-Position
Die Nachfrage nach Graphit, einem unverzichtbaren Bestandteil von Lithium-Ionen-Batterien, boomt. Während China den Markt lange dominierte setzen westliche Länder zunehmend auf entkoppelte Lieferketten. Genau hier positioniert sich Graphano Energy geschickt. Das Unternehmen konzentriert seine Aktivitäten voll auf die bergbaufreundliche Provinz Québec, die nicht nur über erstklassige Infrastruktur und saubere Energie verfügt, sondern auch politische Stabilität bietet. Diese Kombination aus idealer Geographie und günstigem geopolitischen Timing könnte Graphano einen echten Wettbewerbsvorteil verschaffen, um zu einem relevanten regionalen Lieferanten aufzusteigen.
Aktuell richtet sich der Blick auf das Black Pearl-Projekt, wo Mitte September eine erste Bohrkampagne startete. Mit den Bohrungen wird das Ziel verfolgt, die bereits durch Oberflächenproben identifizierte, vielversprechende Mineralisierung mit Werten von bis zu 17,9 % Graphitkohlenstoff (Cg) über 9 m, im Untergrund zu bestätigen und zu erweitern. Das Programm umfasst rund 600 m und zielt auf kilometerlange leitfähige Zonen ab, die durch geophysikalische Messungen entdeckt wurden. Sollte die Kampagne erfolgreich sein, könnte Black Pearl den Projektportfolio-Wert des Unternehmens erheblich steigern.
Neben diesem neuen Schwerpunkt baut Graphano auf zwei weitere vielversprechende Projekte. Das Lac Aux Bouleaux (LAB)-Projekt verfügt über eine angezeigte Ressource von 690.000 t bei 8,01 % Cg und eine abgeleitete Ressource von 600.000 t bei 6,74 % Cg. Das Material kann direkt in der Anlage von Northern Graphite verarbeitet werden, eine entsprechende Vereinbarung liegt vor. Sein Pendant, das Standard Property-Projekt, weist eine angezeigte Ressource von 950.000 t bei 6,27 % Cg und eine höhergradige abgeleitete Ressource von 980.000 t bei 7,16 % Cg auf. Beide Lagerstätten haben in metallurgischen Tests bereits ihre Eignung für die Batterieproduktion unter Beweis gestellt und bilden eine solide Basis für die weitere Entwicklung. Die Aktie hat Mitte Juli ihren Ausbruch nach oben geschafft und notiert aktuell bei 0,20 CAD.

Nordex - globale Expansion trifft auf solide Operative
Nordex zeigt sich aktuell in einer beeindruckenden Expansionsdynamik. Das Unternehmen hat in kurzer Folge mehrere strategisch wertvolle Aufträge in neuen Märkten eingefahren. Ein spanischer Energieerzeuger orderte erstmals die neue Turbinengeneration N175/6.X, ein Prestigeprojekt, das die Technologieführerschaft unterstreicht. Noch bedeutender ist der erste Großauftrag aus Ecuador, der die Windkraftkapazität des Landes praktisch verdoppelt. Zusammen mit einem weiteren Großprojekt für Mercedes-Benz in Deutschland demonstriert Nordex eindrucksvoll seine wachsende internationale Reichweite und die Fähigkeit, in unterschiedlichsten Märkten zu punkten.
Die operative Entwicklung untermauert diesen Erfolgskurs. Im zweiten Quartal legte der Auftragseingang kräftig zu, was die anhaltend hohe globale Nachfrage widerspiegelt. Entscheidend ist jedoch die verbesserte Profitabilität: Das EBITDA sprang deutlich, die Marge kletterte auf beachtliche 5,8 %. Dies zeigt, dass das Unternehmen trotz scharfem Wettbewerb seine Preise halten und die Effizienz steigern kann. Besonders wertvoll sind die langfristigen Serviceverträge, die mit vielen Projekten einhergehen und stetige Erträge unabhängig vom Neugeschäft garantieren.
Finanziell steht Nordex auf einem soliden Fundament. Die liquiden Mittel sind substanziell, und der freie Cashflow fiel zuletzt deutlich positiv aus. Dieser finanzielle Spielraum ist entscheidend, um die Expansion weiter voranzutreiben und in neue Technologien zu investieren. Die Mehrheit der Analysten blickt daher optimistisch in die Zukunft. Die jüngsten Kursziele liegen zwischen 22,50 EUR und 26,00 EUR. Sie erwarten, dass Nordex von den globalen politischen Initiativen für die Energiewende profitiert und seine Margen mittelfristig weiter steigern kann. Die Weichen für nachhaltiges Wachstum scheinen gestellt. Die Aktie ist momentan für 21,84 EUR zu kaufen.
Die Energiewende erzeugt Gewinner entlang der gesamten Wertschöpfungskette, doch die Wege sind unterschiedlich schwierig. Volkswagen steuert mit operativen Rückschlägen und einer strategischen Fokussierung auf Kostenkontrolle sowie erschwinglichen E-Autos durch die turbulenten Märkte. Graphano Energy profitiert vom Boom des Batterierohstoffs Graphit und könnte mit seinen Projekten in Québec zu einem wichtigen regionalen Lieferanten aufsteigen. Nordex hingegen glänzt mit solider operativer Performance, globaler Expansionsdynamik und verbesserten Margen, die das Fundament für nachhaltiges Wachstum in der Windkraft legen.
Interessenskonflikt
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