11.03.2024 | 06:00
Encavis, Manuka Resources, Rheinmetall – Vanadium: Vom Metall zur Energiequelle
Die Energiewende stellt uns vor die Herausforderung, erneuerbare Energien effizient zu speichern. Ein Schlüsselrohstoff in diesem Prozess ist Vanadium, das in Vanadium-Redox-Flow-Batterien (VRFBs) zum Einsatz kommt und hauptsächlich aus der Stahlproduktion bekannt ist. Diese Batterien zeichnen sich durch ihre Langlebigkeit mit bis zu 20.000 Ladezyklen ohne nennenswerte Leistungsverluste und ihre Sicherheit aus, da sie nicht entflammbar sind. Darüber hinaus ermöglicht ihre Skalierbarkeit den Einsatz sowohl im großflächigen Netzspeicher als auch im privaten Sektor. Durch die Speicherung von Strom aus Wind- und Solarenergie sind VRFBs ein kritisches Element, um den Übergang zu einer nachhaltigeren Energieversorgung zu unterstützen und für Stahllegierungen zu sorgen, die auch in der Rüstungsindustrie eingesetzt werden können.
Lesezeit: ca. 5 Min.
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Autor:
Armin Schulz
ISIN:
ENCAVIS AG INH. O.N. | DE0006095003 , Manuka Resources Limited | AU0000090292 , RHEINMETALL AG | DE0007030009
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Inhaltsverzeichnis:
"[...] Silumina Anodes® ist ein keramisch beschichtetes Graphit/Silizium-Anodenverbundmaterial, das wir in Schwarze Pumpe, Sachsen, produzieren wollen. Hier wollen wir Herstellern von Batterien für E-Autos eine Anwendungsbereite Drop-In Technologie liefern, die günstig, leistungsstark und sicher ist. [...]" Uwe Ahrens, Direktor, Altech Advanced Materials AG
Der Autor
Armin Schulz
Der gebürtige Mönchengladbacher studierte Betriebswirtschaftslehre in den Niederlanden. Im Zuge des Studiums kam er erstmals mit der Börse in Kontakt. Er hat mehr als 25 Jahre Erfahrung bei Börsengeschäften.
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Encavis – Übernahmegespräche sorgen für Fantasie
Wie wichtig die Speicherung der erneuerbaren Energien ist, hat auch der Wind- und Solaranlagenbetreiber Encavis erkannt. Ende August letzten Jahres erweiterte das Unternehmen seine Geschäftsfelder durch den Einstieg in den Markt für Batterieparks. Man sicherte sich ein Projekt in Hettstedt, Sachsen-Anhalt. Dies markierte eine signifikante Ergänzung zum bisherigen Fokus auf Wind- und Solaranlagen, da der neu erworbene Lithium-Ionen-Speicher über eine Kapazität von 12 Megawatt (MW) Leistung und 24 Megawattstunden (MWh) Energie verfügt. Geplant ist die Inbetriebnahme noch im 1. Halbjahr dieses Jahres, wodurch Encavis die Möglichkeit erhält, überschüssige Energie aus seinen deutschen Anlagen effizient zu speichern.
Ob Encavis das Projekt noch selbst in Betrieb nimmt und so Angebotsschwankungen ausgleichen kann sowie Energie für den Verkauf zu speichern, ist derzeit nicht klar. Der Wind- und Solarparkbetreiber befindet sich in vorläufigen Gesprächen über eine potenzielle Übernahme durch den amerikanischen Finanzinvestor KKR, wobei das Unternehmen möglicherweise mit über 2 Mrd. EUR bewertet wird, was je Aktie knapp über 13 EUR entspricht. Experten sehen den Übernahmepreis als zu niedrig an, da der Aktienkurs von Encavis im Sog des sektorweiten Rückgangs in der erneuerbaren Energiebranche gelitten hat und Ende August 2022 noch bei über 23 EUR handelte. Auch die Zustimmung des Managements dürfte alles andere als sicher sein, denn einige Organe der Gesellschaft haben im letzten Jahr Insidertrades zu teils deutlich höheren Kursen getätigt.
Davon abgesehen läuft es operativ sehr gut, auch wenn sich das noch nicht im Aktienkurs widergespiegelt hat. 2023 wurde das Ausbauziel der Stromproduktion mit dem Zukauf von 1 TWh deutlich übertroffen. In diesem Jahr begann der Konzern mit dem Bau des zweitgrößten Solarparks Deutschlands, "Big, Bigger, Bartow", mit 260 MW Erzeugungskapazität über 205 ha Fläche in Bartow. Man darf also gespannt sein wie die Übernahmegespräche weiter verlaufen, es ist aber auf jeden Fall als positives Signal für die Branche der grünen Technologien zu sehen. Die Ankündigung der Gespräche hat bereits eine positive Wirkung auf den Aktienkurs von Encavis gezeigt, der stieg vom Jahrestief um mehr als 30 % an. Am Freitag ging die Aktie mit 14,05 EUR aus dem Xetrahandel.
Manuka Resources – die Spannung steigt
Manuka Resources, ein Unternehmen mit Sitz in Australien, gewinnt zunehmend an Bedeutung in der Bergbaubranche durch seine einzigartigen Projekte in Australien und offshore in Neuseeland. Mit zwei bedeutenden Edelmetallprojekten und einem bahnbrechenden Vanadium-Titan-Magnetit (VTM)-Projekt setzt Manuka neue Maßstäbe in der Gewinnung und Nutzung von Bodenschätzen. Das VTM-Projekt, lokalisiert 22 km vor der Westküste Neuseelands, ragt durch seine Weltklasse-Ressourcen und die niedrigen Kohlenstoffemissionen heraus. Mit einer JORC-Ressource von über 3,2 Mrd. t hebt sich das Projekt durch seine umweltschonende und kosteneffiziente Fördermethode ab. Im Vergleich zu anderen Eisenerzproduzenten produziert das Projekt die geringsten Kohlenstoffemissionen pro t.
Dieses Projekt könnte nicht nur die Bergbaubranche revolutionieren, sondern auch einen bedeutenden wirtschaftlichen Nutzen für Neuseeland bringen, indem es zentrale Arbeitsplätze schafft und erhebliche Steuereinnahmen generiert. Mit der großen Vanadium-Ressource, die für grüne Technologien wie Vanadium-Redox-Flow-Batterien essentiell ist, hat sich Manuka sehr gut positioniert. Während das Unternehmen sich auf die Finalisierung seiner Umweltlizenzen und die kommerzielle Produktion vorbereitet, markieren die jüngsten Entwicklungen in Neuseeland einen bedeutenden Wendepunkt, der das Potenzial hat, das Unternehmen zu transformieren.
Mitte März soll im neuseeländischen Parlament über das VTM-Projekt entschieden werden. Das die neue Regierung es ernst meint zeigt auch der eingebrachte Gesetzentwurf für beschleunigte Genehmigungen bei Bergbau Projekten. Bei grünem Licht für das Projekt mit einem Nettogegenstandswert von rund 1,8 Mrd. USD dürfte eine Neubewertung der Aktie anstehen. Neben dem VTM-Projekt betreibt Manuka auch zwei Edelmetallprojekte in New South Wales, darunter das historische Mt Boppy Goldprojekt und ein großes Silberprojekt namens Wonawinta, das potenziell eines der größten Silbervorkommen Australiens darstellt. Bei den zuletzt gestiegenen Edelmetallpreisen gibt es auch dort Potenzial. Die Aktie ist auch bereits angesprungen und für 0,085 AUD zu haben. Damit kommt Manuka auf eine günstige Marktkapitalisierung von rund 55 Mio. AUD.
Rheinmetall – es läuft wie am Schnürchen
Die Rüstungsbranche ist im Boom. Das steigert auch die Nachfrage nach Vanadium, das für seine außergewöhnliche Fähigkeit, Stahl zu härten und zu verstärken, bekannt ist. Vanadium wird in einer Vielzahl von militärischen Anwendungen eingesetzt, von Panzerstahl bis hin zu Raketengehäusen. In einer Zeit, die von einem immer dynamischeren geopolitischen Umfeld geprägt ist, wird die strategische Bedeutung von Vanadium für die Rüstungsindustrie immer deutlicher. Das gilt auch für Rheinmetall, dessen Auftragsbücher immer voller werden. Rückenwind kommt aus Europa.
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen fordert eine erhebliche Erweiterung der europäischen Verteidigungskapazitäten angesichts globaler Sicherheitsrisiken. Sie plädiert dabei für erhöhte Ausgaben, europäische Kooperationen und gemeinsame Einkäufe von Rüstungsgütern, um Unabhängigkeit und Planungssicherheit zu stärken. Die Europäische Kommission schlägt vor, bis 2030 mindestens 50 % der Rüstungsausgaben im EU-Binnenmarkt zu tätigen und bietet finanzielle Anreize für gemeinsame Projekte an. Sie erwägt auch EU-Investitionen in militärische Produktionen. Davon würde der Konzern sicherlich profitieren.
Doch nicht nur im Rüstungsbereich läuft es rund. Am 6. März konnten die Düsseldorfer einen bedeutenden Auftrag von einem führenden Automobilhersteller an Land ziehen. Rheinmetall liefert elektrische Ölpumpen im Gegenwert eines niedrigen dreistelligen Millionenbetrags. Die Produktion beginnt im Mai. Angesichts der Auftragslage und den prosperierenden Perspektiven verwundert auch der Kursverlauf der Aktie nicht. Seit Anfang Oktober konnte die Aktie in der Spitze um mehr als 90 % zulegen. Am vergangenen Freitag gab es erstmals einen Rücksetzer. Aktuell ist ein Anteilsschein für 421,80 EUR zu haben.
Vanadium wird in gleich 2 Wachstumsbranchen benötigt. Die Nachfrage wird in der nächsten Zeit eher steigen als sinken. Die Energiespeicher sind für Encavis mittlerweile sogar zu einem eigenen Geschäftsbereich geworden. Ob die Übernahme kommt, bleibt abzuwarten, und wenn, dann wahrscheinlich zu höheren Preisen als 13 EUR. Manuka Resources stehen spannende Tage bevor. Gibt die neue neuseeländische Regierung ihr GO für das Vanadium-Titan-Magnetit-Eisensandprojekt ist das Unternehmen auf einen Schlag kein Edelmetallunternehmen mehr und dürfte neu bewertet werden. Rheinmetall kann sich vor Aufträgen kaum retten und auch die EU sendet Signale der weiteren Aufrüstung. Ein Ende des Booms ist nicht in Sicht, aber man sollte einen größeren Rücksetzer abwarten, bevor man ein Investment eingeht.
Interessenskonflikt
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