Menü schließen




12.11.2021 | 04:44

NEL, dynaCERT, Fuelcell Energy, PlugPower – Wie weit trägt die Wasserstoff-Welle?

  • Wasserstoff
  • Technologie
Bildquelle: pixabay.com

Um maximal 1,5 Grad Celsius soll die Durchschnittstemperatur auf der Erde in den nächsten Jahrzehnten höchstens steigen. Auf dieses Ziel hatten sich 190 Staaten bereits im Jahr 2015 in Paris geeinigt. Seitdem gab es vier weitere Weltklimakonferenzen. Die fünfte läuft im schottischen Glasgow und geht am 12. November zuende. Nicht nur die EU verschärft ihre Klimaziele – rund um den Globus dekarbonisieren immer mehr Länder ihre Wirtschaft. Regen Diskussionsanlass liefert dabei das Thema Wasserstoff. Hier stellt sich die Frage, wann es denn richtig los geht? Laut einer Analyse des Weltenergierats (WEC) haben mindestens 20 Länder, die für fast die Hälfte der globalen Wirtschaftsleistung stehen, bereits eine nationale Wasserstoffstrategie verabschiedet oder stehen zumindest kurz davor. Wir schauen auf bekannte Protagonisten.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: André Will-Laudien
ISIN: DYNACERT INC. | CA26780A1084 , PLUG POWER INC. DL-_01 | US72919P2020 , FUELCELL ENERGY DL-_0001 | US35952H6018 , NEL ASA NK-_20 | NO0010081235

Hole Dir die spannenden Kommentare direkt als Newsletter per E-Mail.

Jetzt kostenlos abonnieren

Inhaltsverzeichnis:


    Nel ASA – Ist der Weg jetzt frei?

    Der Aktienkurs des norwegischen Wasserstoff-Unternehmens Nel ASA konnte sich an der Euronext Oslo in den letzten sechs Wochen vom erreichten Tief bei 11.89 NOK bis in den Bereich der 20 NOK-Marke erholen. Anfang November stockt der Kurs nun an dieser Ausbruchsmarke. Die zuletzt gemeldeten Zahlen haben Analystenerwartungen etwas getoppt. Ob das aber für 80% Kursanstieg ausreicht?

    In der öffentlichen Diskussion rückt durch die UN-Klimakonferenz das Thema Wasserstoff endlich mal wieder in den Fokus. Wie gigantisch die Perspektive unter anderem für den norwegischen Wasserstoffspezialisten Nel ist, zeigt das Beispiel der EU. Denn Europa plant bis 2030 den Ausbau seiner Elektrolysekapazitäten in Sachen „Grüner Wasserstoff“ auf die Zielgröße von 40 Gigawatt. Momentan können die Norweger pro Jahr Elektrolyseure mit einer Gesamtleistung von etwa 40 Megawatt produzieren, also nur ein Promille der von der EU definierten Leistung. Investitionen vorausgesetzt, könnte Nel zukünftig einen ordentlichen Anteil für sich verbuchen. Was es jetzt braucht, sind neben den staatlichen Forschungsgeldern auch noch private Initiativen.

    Der Nel-Kurs hat sich bei 2,04 EUR technisch erstmal den Kopf angestoßen und prallte wieder auf 1,90 EUR zurück. Das liegt alles noch im Rahmen einer normalen Konsolidierung nach dem starken Anstieg. Long-Investoren sollten zur Gewinnsicherung eine Stop-Linie bei 1,80 EUR einziehen.

    dynaCERT – Rückenwind durch Klima-Konferenz in Glasgow

    Für die dynaCERT-Aktionäre kam die Klima-Konferenz in Glasgow genau im richtigen Moment. Der Aktienkurs war bei dünner Nachrichtenlage seit Monaten nach unten durchgereicht worden und erreicht in Kanada ein Tief von 0,20 CAD. Doch dann startete Anfang November der Gegenangriff. In nur zwei Handelstagen verdoppelte sich der Kurs auf 0,40 CAD. Was war passiert?

    dynaCERT konnte zum Start der Konferenz mit zwei wichtigen Fortschrittsmeldungen aufwarten. Zum einen vermeldete Verra, ein internationales Institut für die Verwaltung von Treibhausgas-Programmen, dass dynaCERT mit seiner Technologie eine wichtige Genehmigungsstufe nach vorne gerückt ist. Monika Wojcik von Environmental Partners of the UK, Beraterin von dynaCERT in Bezug auf Carbon Credits, erklärte hierzu: "Die Genehmigung der neuen Methode könnte eine wichtige Rolle für den freiwilligen Kohlenstoffmarkt spielen, der von 300 Mio. auf über 550 Mrd. USD ansteigen könnte, um die Nachfrage nach Kohlenstoffneutralität in naher Zukunft zu decken. In der noch nicht vertretenen Transportbranche auf dem Kohlenstoffmarkt ist die Einführung der HydraGEN Units von dynaCERT ein Meilenstein in der CO2-Reduzierung, da die Monetarisierung via Zertifikate für Kunden bald unterstützt werden kann."

    Zum Start der Konferenz gab es auch noch einen wichtigen Vertragsabschluss mit Sofina Foods. Über den Partner KarbonKleen Inc wird Sofina weitere 16 HydraGEN Technologie-Einheiten von dynaCERT beziehen, um mit Hilfe der patentierten Technologie die Effizienz von Dieselmotoren zu verbessern und deren Schadstoffausstoß zu verringern. dynaCERT hat mit HydraLytica auch bereits die passende Telematik-Software an Bord, um die CO2-Einsparungen offiziell zu messen und für die zuständige Umweltbehörde zu dokumentieren. Die DYA-Aktie hat somit wieder soliden Boden unter den Füßen und kann im Reigen der Wasserstoff-Werte seine Stärken ausspielen.

    FuelCell Energy versus PlugPower – Das könnte es gewesen sein!

    Ein genauerer Blick auf den Zustand der Branche offeriert sich bei der technischen Analyse der Milliarden-Protagonisten FuelCell Energy und PlugPower. Beide Aktien sind analytisch nicht zu fassen, denn die Kurs-Umsatz-Verhältnisse von 30 bzw. 22 auf Basis der 2022er Erlöse zeigen immer noch, mit welchem mehrjährigen Vorlauf diese Werte an der Börse bewertet werden.

    FuelCell Energy hat eine lange Geschichte von negativen Cashflows und verwässernden Kapitalerhöhungen hinter sich gebracht. PlugPower hatte Anfang 2021 bilanzielle Bewertungs-Relationen bereinigen müssen und konnte erst gegen September wieder so richtig Fuß fassen.

    Beide Werte stehen aber unverändert in der Gunst der Anleger. Ähnlich wie Nel konnten sie pünktlich zur Klimakonferenz eine wahre Rallye zünden und verbesserten sich binnen 6 Wochen um ganze 80%. Etwas dynamischer ging es dabei beim alten Börsenliebling PlugPower zur Sache. Nun stehen beide Aktien aber an wichtigen Widerständen von 10 bzw. 38 EUR. Das Momentum in beiden Titeln kippt nun rechts etwas ab, der MACD gibt bereits ein kurzfristiges Verkaufssignal.

    Die Aktie von FuelCell konnte erst vor einer Woche wieder über ihre 200-Tage-Linie gehen, die aber immer noch nach unten geneigt ist. PlugPower hat die 200-Tage-Linie mit 20% sehr stark überwunden und könnte sie in den nächsten Wochen wieder nach oben eindrehen. Im Fazit sind beide Aktien fundamental immer noch von der Rolle und das Momentum lässt auch wieder nach. Vermutlich kann sich PlugPower noch etwas länger halten, ein Investment ist aber in beiden Titeln nach wie vor ein Husarenritt.


    Die Wasserstoff-Branche war temporär sicherlich ein Top-Performer unter allen Zukunftssegmenten der Börse. Insgesamt hat das in der Spitze nur eine Tesla-Aktie übertroffen. Unternehmen, die eine Produktlösung vorhalten können, sind analytisch im Vorteil, denn sie erzielen bereits greifbare Umsätze. dynaCERT produziert H2-Systemlösungen, die nun immer mehr nachgefragt werden. Auch die Aktie beginnt wieder Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.


    Interessenskonflikt

    Gemäß §85 WpHG weisen wir darauf hin, dass die Apaton Finance GmbH sowie Partner, Autoren oder Mitarbeiter der Apaton Finance GmbH (nachfolgend „Relevante Personen“) ggf. künftig Aktien oder andere Finanzinstrumente der genannten Unternehmen halten oder auf steigende oder fallende Kurse setzen werden und somit ggf. künftig ein Interessenskonflikt entstehen kann. Die Relevanten Personen behalten sich dabei vor, jederzeit Aktien oder andere Finanzinstrumente des Unternehmens kaufen oder verkaufen zu können (nachfolgend jeweils als „Transaktion“ bezeichnet). Transaktionen können dabei unter Umständen den jeweiligen Kurs der Aktien oder der sonstigen Finanzinstrumente des Unternehmens beeinflussen.

    Die Apaton Finance GmbH behält sich im Übrigen vor, künftig entgeltliche Auftragsbeziehungen mit dem Unternehmen oder mit Dritten in Bezug auf Berichte zu dem Unternehmen, über die im Rahmen des Internetangebots der Apaton Finance GmbH sowie in den sozialen Medien, auf Partnerseiten oder in Emailaussendungen berichtet wird einzugehen. Die vorstehenden Hinweise zu vorliegenden Interessenkonflikten gelten für alle Arten und Formen der Veröffentlichung, die die Apaton Finance GmbH für Veröffentlichungen zu Unternehmen nutzt.

    Risikohinweis

    Die Apaton Finance GmbH bietet Redakteuren, Agenturen und Unternehmen die Möglichkeit, Kommentare, Interviews, Zusammenfassungen, Nachrichten u. ä. auf www.kapitalerhoehungen.de zu veröffentlichen. Diese Inhalte dienen ausschließlich der Information der Leser und stellen keine Handlungsaufforderung oder Empfehlungen dar, weder explizit noch implizit sind sie als Zusicherung etwaiger Kursentwicklungen zu verstehen. Die Inhalte ersetzen keine individuelle fachkundige Anlageberatung und stellen weder ein Verkaufsangebot für die behandelte(n) Aktie(n) oder sonstigen Finanzinstrumente noch eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von solchen dar.

    Bei den Inhalten handelt es sich ausdrücklich nicht um eine Finanzanalyse, sondern um journalistische oder werbliche Texte. Leser oder Nutzer, die aufgrund der hier angebotenen Informationen Anlageentscheidungen treffen bzw. Transaktionen durchführen, handeln vollständig auf eigene Gefahr. Es kommt keine vertragliche Beziehung zwischen der der Apaton Finance GmbH und ihren Lesern oder den Nutzern ihrer Angebote zustande, da unsere Informationen sich nur auf das Unternehmen beziehen, nicht aber auf die Anlageentscheidung des Lesers oder Nutzers.

    Der Erwerb von Finanzinstrumenten birgt hohe Risiken, die bis zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen können. Die von der Apaton Finance GmbH und ihre Autoren veröffentlichten Informationen beruhen auf sorgfältiger Recherche, dennoch wird keinerlei Haftung für Vermögensschäden oder eine inhaltliche Garantie für Aktualität, Richtigkeit, Angemessenheit und Vollständigkeit der hier angebotenen Inhalte übernommen. Bitte beachten Sie auch unsere Nutzungsbedingungen.


    Der Autor

    André Will-Laudien

    Der gebürtige Münchner studierte zuerst Volkswirtschaftslehre und diplomierte 1995 in Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität. Da er sich schon sehr frühzeitig mit der Börse beschäftigte, verfügt er heute über mehr als 30 Jahre Erfahrung an den Kapitalmärkten.

    Mehr zum Autor



    Lexikon:

    1. Aktie – Als Aktie wird ein Wertpapier bezeichnet, welches einen Anteil am Eigenkapital einer Aktiengesellschaft darstellt.
    2. Software – Oberbegriff für unterschiedliche Arten von Programmen, die für den Betrieb von Computern notwendig sind.

    Weitere Kommentare zum Thema:

    Kommentar von Juliane Zielonka vom 19.07.2024 | 05:55

    Globex Mining, Barrick Gold, Amazon - Goldgräber und Datensammler: auf der Jagd nach wertvollen Ressourcen

    • Gold
    • KI
    • Technologie
    • Big Data
    • Exploration

    Gold ist seit jeher ein sicherer Hafen zur Risikominimierung im Depot. Das traditionsreiche Explorationsunternehmen Globex Mining zählt über 200 Liegenschaften mit unterschiedlichsten wertvollen Metallen zu seinem Portfolio. Nun hat Globex in einem Tauschgeschäft weitere Goldgebiete hinzugewonnen. Aktionäre profitieren von der ausgeklügelten Strategie zur Werterhaltung der Aktienanteile des Unternehmens - ohne Verwässerung. Auch für den Platzhirsch Barrick Gold sind die Aussichten bestens. Dank gestiegener Produktion und weiter ansteigendem Goldpreis sind Analysten ebenfalls zuversichtlich, was das Wachstum von Barrick angeht. Für Amazon und AWS sind hingegen Daten das neue Gold. Kluge Entwickler, die wertvollste Ressource als Investition in die Zukunft. Mit einer globalen KI-Tour in strategisch wichtigen Ländern wie Indien, Brasilien, UK und Frankreich lockt der Tech-Riese Talente an und fördert Entwicklungen in der Künstlichen Intelligenz. Wer ist der beste Jäger von diesen drei Kandidaten und bietet den höchsten Mehrwert für Investoren?

    Zum Kommentar

    Kommentar von André Will-Laudien vom 19.07.2024 | 04:45

    Top-Energiewende Aktien: 100 % Rendite durch CO2-Vermeidung! Nel ASA, Plug Power, Carbon Done Right und dynaCERT

    • Energiewende
    • Klimaschutz
    • Wasserstoff
    • Alternative Energien
    • Technologie

    Hitzerekorde, Überschwemmungen und Energienotstand. Im Sommer kommen alle Themen der Klimawende auf den Tisch. Seit Abschaltung der Kernkraftwerke fehlt es in Deutschland an einer grundlastfähigen Stromversorgung. Ausgeprägte Netzschwächen häufen sich, eine Besserung ist vorerst nicht in Sicht. Wirtschaftsminister Habeck möchte so schnell wie möglich Gaskraftwerke bauen, die später mit Wasserstoff betrieben werden können. Nette Idee! Um vorhandene Löcher zu stopfen, kaufen die Berliner Wirtschaftsexperten derweil französischen Atomstrom zu. Den klimatechnischen Unterschied zwischen Hüben und Drüben kann wissenschaftlich niemand belegen, der deutsche Verbraucher bezahlt diesen Unsinn aber gerne über seine Stromrechnung. So funktioniert die EU-Energiepolitik. Die Ausgabenseite steigt also unaufhörlich, wir kümmern uns deshalb um einen höheren Einnahmenstrom. Im Folgenden einige Ideen für ihr Energie-Portfolio.

    Zum Kommentar

    Kommentar von Juliane Zielonka vom 11.07.2024 | 05:55

    dynaCERT, Volkswagen, Siemens Energy - Wachstumstreiber erneuerbare Energien, wer führt?

    • Erneuerbare Energien
    • Emissionen
    • Mobilität
    • Netzausbau
    • Wasserstoff

    Im Wasserstoffbusiness setzen Länder staatliche Anreize, um diese innovative Technologie weiter zu fördern. So stellen z. B. die USA durch ihr Energieministerium rund 750 Mio. USD für 52 Projekte in 24 Bundesstaaten bereit. Das Ziel ist klar: sauberen Wasserstoff erschwinglich machen und darüber hinaus die internationale Führungsrolle in diesem Sektor gewinnen. Das kanadische Unternehmen dynaCERT hat eine emissionsreduzierende Technologie entwickelt, um herkömmliche Dieselmotoren nachzurüsten und so emissionsfreier zu machen. Diese Brückentechnologie verbindet das Beste aus beiden Welten: die Effizienz von Dieselmotoren und die nachrüstbare und zuschaltbare CO2-reduzierende Antriebsform. Der Motor selbst bleibt in seiner Funktionsweise unberührt. Ein Grund für das schleppende Vorankommen von großen Wasserstoffprojekten ist die noch fehlende Infrastruktur. Hier kann sich Siemens Energy über einen Vorstoß freuen. In seiner Sparte Grid Technologies verzeichnen sie in Zukunft enormes Wachstum. Dass Subventionen nicht immer zum Vorteil sind, merkt Volkswagen in puncto Elektroautos. Das Werk in Brüssel steht auf der Kippe. Und dann ist da noch eine Schadensersatzforderung in Millionenhöhe aus einem ganz anderen Bereich.

    Zum Kommentar