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08.03.2022 | 05:45

Nel, Hensoldt, Perimeter Medical: Hype-Aktie oder nachhaltig attraktiv?

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Bildquelle: pixabay.com

Seit dem Angriff Russlands auf die Ukraine steht die Welt Kopf. Auch der Aktienmarkt. Die Volatilität ist extrem. Genauso wie die Verunsicherung vieler Anleger. Da lohnt sich ein Blick auf Unternehmen aus Branchen mit langfristig guten Zukunftsperspektiven. Dazu gehören mehr denn je die Erneuerbaren Energien und seit fast zwei Wochen „leider“ auch die Rüstungsindustrie. Wasserstoff ist eine Schlüsseltechnologie und Nel Asa ein Spezialist in diesem Bereich. Jedoch sorgen Insider-Verkäufe für Verunsicherung. Diese gab es auch bei Hensoldt, nachdem ein Großaktionär Kasse gemacht hat – allerdings nur kurzfristig. Medizintechnik steht in diesen Tagen im Abseits, dabei arbeiten Unternehmen wie Perimeter an lebensrettenden Technologien.

Lesezeit: ca. 3 Min. | Autor: Fabian Lorenz
ISIN: PERIMETER MED.IMAG.AI | CA71385D1078 , NEL ASA NK-_20 | NO0010081235 , HENSOLDT AG INH O.N. | DE000HAG0005

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Inhaltsverzeichnis:


    Perimeter will Krebschirurgie revolutionieren

    Bevor wir mit Erneuerbaren Energien und Rüstung zu den Branchen der Stunde kommen, zunächst ein Kandidat aus dem Zukunftsmarkt der Medizintechnik: Perimeter Medical Imaging KI. Die US-Amerikaner mit Sitz in Dallas haben ein klares Ziel. Sie wollen die Krebschirurgie mit ultrahochauflösenden, fortschrittlichen Bildgebungsinstrumenten in Echtzeit revolutionieren. Mit der Perimeter-Technologie sollen Chirurgen, Radiologen und Pathologen künftig in der Lage sein, mikroskopische Gewebestrukturen an den Operationsrändern während und nach der Operation zu visualisieren. Um dieses Ziel zu erreichen, wurde Ende Februar ein wichtiger Meilenstein erreicht. So hat die amerikanische Aufsichtsbehörde Food and Drug Administration (FDA) die 510(k)-Zulassung für die kommerzielle Einführung der Flaggschiff-OCT-Plattform der Perimeter S-Serie erteilt. Darüber hinaus hat die klinische Studie mit der OCT-Plattform der Perimeter B-Serie in Kombination mit ImgAssist AI bei der Brust-Lumpektomie begonnen. Dabei sollen Daten von etwa 300 Patienten an acht Standorten gesammelt und ausgewertet werden. Diese Studie soll noch im laufenden Jahr abgeschlossen werden.

    In den kommenden Monaten soll das Hauptprodukt S-Serie in führenden Krankenhäusern eingeführt werden und die Studie B-Serie vorangetrieben werden. Zur Finanzierung hat Perimeter 48,7 Mio. USD eingesammelt. Entsprechend wird die operative Entwicklung nicht von dem aktuell schwierigen Kapitalmarktumfeld beeinflusst. Stattdessen bietet sich eine interessante Einstiegschance. So hat die Aktie seit dem Hoch Anfang Dezember 2021 rund 50% an Wert verloren und notiert derzeit bei 1,77 EUR. Perimeter notiert an der Toronto Stock Exchange, an der NASDAQ und in Frankfurt. Die Marktkapitalisierung liegt bei 112 Mio. EUR.

    Nel: Schlüsseltechnologie und Insider-Verkäufe

    Bereits vor zehn Tagen hatte Bundesfinanzminister Lindner die Erneuerbaren Energien als „Freiheitsenergien“ bezeichnet und massive Investitionen in die Branche angekündigt. Ziel sei die zur Reduzierung der Abhängigkeit von fossilen Energien – insbesondere aus Russland. Nun hat Lindner am Wochenende nachgelegt. Bis 2026 wird der Bund rund 200 Mrd. EUR für den klimafreundlichen Umbau Deutschlands bereitstellen. Davon sollte der Wasserstoffsektor und damit die Aktie von Nel profitieren. Politiker sprechen bei Wasserstoff regelmäßig von einer Schlüsseltechnologie. Dabei ist Wasserstoff keine Energiequelle, sondern ein Energiespeicher. Da Wasserstoff nur in gebundener Form vorkommt, wie beispielsweise im Wasser, benötigt es Energie, beispielsweise Wind- oder Solarenergie, um diesen abzuspalten. Nel-Insider scheinen allerdings noch nicht von den Erfolgschancen überzeugt zu sein. So hatte der scheidende Nel-CEO Jon André Løkke vor gut zwei Wochen eine Million Nel-Aktien verkauft. Und am vergangenen Donnerstag trennte sich eine Finn Jebsen, Mitglied des Nel-Direktoriums, nahestehende Person von einem größeren Aktien-Paket. So wurden 260.000 Nel-Aktien zu einem Durchschnittspreis von 1,53 EUR verkauft.

    Hensoldt: KKR macht Kasse, aber Perspektiven stimmen

    Die Aktie von Hensoldt gehörte mit einem Plus von zwischenzeitlich über 10% zu den wenigen Gewinnern am Montag. Seitdem Bundeskanzler Olaf Scholz am 27. Februar 2022 hohe Investitionen in die Bundeswehr angekündigte, schoss das Wertpapier des Sensor- und Rüstungsspezialisten von 12 EUR bis auf 33 EUR nach oben. Seitdem ist die Volatilität hoch. Gestern lag der Kurs um die 22 EUR. Zuvor war es am Freitag zu einer größeren Korrektur gekommen. So hat der Investor KKR seine Beteiligung an Hensoldt deutlich reduziert. Die Amerikaner reduzierten ihren Anteil von 17,8% auf 8,3%. Nach dem Kursanstieg nicht überraschend und ein Zeichen, dass die Aktie vielleicht etwas heiß gelaufen ist. Wobei das langfristige Potenzial groß ist. Nicht nur in Deutschland. Gestern hat auch der französische Präsident nochmal bekräftigt, dass Frankreich und die gesamte EU in Verteidigung investieren muss. Und nicht nur davon sollte Hensoldt mit seinen hochmodernen Produkten profitieren. Vergangene Woche berichtete die „Welt am Sonntag“, dass sich die USA für das von Hensoldt entwickelte Passivradar interessieren. Allerdings liegt die Marktkapitalisierung inzwischen bei stolzen 2,35 Mrd. EUR und das KGV ist deutlich zweistellig. Nicht wenig, auch wenn die Analystenschätzungen für die kommenden Jahre inzwischen Luft nach oben haben dürften.

    --

    Erneuerbare Energien, Medizintechnik und Rüstung sind Branchen mit Zukunftspotenzial. Bei Perimeter setzen Anleger auf die erfolgreiche Produkteinführung und brauchen sicher etwas Geduld. Hensoldt steht derzeit klar im Fokus von Anlegern, ist aber kein Schnäppchen mehr. Bei Nel wird die Aufbruchsstimmung durch die Insider-Verkäufe belastet.


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    Der Autor

    Fabian Lorenz

    Seit über zwanzig Jahren beschäftigt sich der gebürtige Kölner beruflich und privat intensiv mit dem Thema Börse. Seine besondere Leidenschaft gilt dabei nationalen und internationalen Small- und Micro-Cap.

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    Lexikon:

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