Menü schließen




09.10.2024 | 05:15

Plug Power, First Hydrogen, thyssenkrupp – ist der Boden gefunden?

  • Plug Power
  • First Hydrogen
  • thyssenkrupp
  • Wasserstoff
  • Elektrolyseure
  • grüner Wasserstoff
  • Brennstoffzelle
  • Wasserstoffantrieb
  • Wasserstoff Tankstelle
  • grüner Stahl
  • Förderung
Bildquelle: pixabay.com

Die Wasserstoffindustrie könnte vor einem bedeutsamen Aufschwung stehen, da in jüngster Zeit zahlreiche positive Entwicklungen und Investitionen zu verzeichnen sind. Die US-Regierung hat bedeutende Schritte unternommen, um die Wasserstoffinfrastruktur durch die Einführung von sieben Gigahub-Standorten zu stärken, was Unternehmen wie Plug Power zugutekommt. In Deutschland wird ein rapider Anstieg der Nachfrage nach grünem Wasserstoff erwartet und thyssenkrupp will damit grünen Stahl produzieren. Zudem erwägen Unternehmen aus der Logistikbranche strategische Anpassungen, um sich besser zu positionieren. Gemeinsam mit der globalen Bewegung hin zur Dekarbonisierung ergibt sich daraus ein spannendes Potenzial für diesen Sektor.

Lesezeit: ca. 5 Min. | Autor: Armin Schulz
ISIN: PLUG POWER INC. DL-_01 | US72919P2020 , First Hydrogen Corp. | CA32057N1042 , THYSSENKRUPP AG O.N. | DE0007500001

Hole Dir die spannenden Kommentare direkt als Newsletter per E-Mail.

Jetzt kostenlos abonnieren

Inhaltsverzeichnis:


    Plug Power – Bedarf an grünem Wasserstoff steigt

    Die Aussichten für Wasserstofffahrzeuge in den USA und auf internationaler Ebene zeigen eine positive Tendenz. Branchenanalysen prognostizieren, dass der Markt für wasserstoffbetriebene LKW in den kommenden Jahren erheblich wachsen wird. Bosch sieht bis 2035 weltweit eine Marktdurchdringung von 10 % für neue schwere Nutzfahrzeuge. Dieser Trend wird von Partnerschaften zwischen Unternehmen wie BMW und Toyota unterstützt, die gemeinsam an der nächsten Generation von Brennstoffzellenantrieben arbeiten. Diese Entwicklungen deuten darauf hin, dass Plug Power von einem steigenden Bedarf an Elektrolyseuren und Brennstoffzellen profitieren könnte.

    Dazu passt die Meldung, dass sich Plug Power einen 25 Megawatt (MW) Auftrag für Elektrolyseure von einem BP-Iberdrola-Joint-Venture für ein spanisches Wasserstoffprojekt sichern konnte. Die Elektrolyseure sollen die CO2-Emissionen einer Raffinerie um 23.000 Tonnen jährlich reduzieren. Der Auftrag umfasst fünf 5 MW Einheiten mit möglicher Erweiterung auf 2 GW. Zusätzlich steigt der Bedarf an grünem Wasserstoff durch mehr Fahrzeuge deutlich an. Das Unternehmen hat in diesem Jahr mit der Produktion von eigenem grünem Wasserstoff begonnen und konnte auch aus diesem Grund seine Umsätze zuletzt steigern.

    Plug Power nutzt innovative Finanzierungsstrategien, um seine Expansionspläne zu finanzieren. Die Einführung einer neuen Plattform für das Leasing von Wasserstoffanlagen unterstützt die Kapitalbeschaffung und bietet den Kunden gleichzeitig Finanzierungslösungen. Mit einem Ziel von über 150 Mio. USD aus Leasingtransaktionen stärkt das Unternehmen seine finanzielle Basis, während es die Kontrolle über seine Wasserstoffinfrastruktur behält. Solche strategischen Finanzierungsmaßnahmen sollen Plug Power langfristig wiederkehrende Umsätze sichern und die Kunden an den Konzern binden. Durch die Zinssenkung der FED konnte die Aktie von 1,61 USD bis auf aktuell 2,25 USD klettern.

    First Hydrogen – Europa und Nordamerika im Visier

    First Hydrogen hat sich als Vorreiter im Bereich grüner Wasserstoff positioniert. Mit Hauptsitz in Vancouver und weiteren Standorten wie Montreal, London und demnächst auch in Deutschland verfolgt das Unternehmen die Vision, ein vollständig integriertes Ökosystem für emissionsfreie Mobilität zu schaffen. Der Fokus liegt dabei auf der Entwicklung und Vermarktung von wasserstoffbetriebenen Nutzfahrzeugen sowie der Herstellung von Wasserstofflösungen und Komponenten. Durch strategische Partnerschaften und innovative Technologien möchte First Hydrogen den Markt für grüne Mobilität weltweit durchdringen.

    Am 9. September 2024 kündigte First Hydrogen seine Pläne zur Expansion nach Europa an, wobei Deutschland als erster Zielmarkt festgelegt wurde. Deutschland wurde aufgrund seiner starken Automobilindustrie ausgewählt, die nahtlos zur Strategie von First Hydrogen passt, seinen Brennstoffzellenantrieb in bestehende Fahrzeugplattformen zu integrieren. Das Unternehmen hat bereits bedeutende Fortschritte gemacht und plant die Eröffnung eines Büros in Deutschland, um die lokale Markteinführung zu koordinieren. Unterstützt wird dieser Schritt durch internationale Partner aus den Bereichen erneuerbare Energien und Infrastruktur.

    Daher ist die Entwicklung einer linkslenkenden Version seines Brennstoffzellenfahrzeugs folgerichtig. Der Schritt folgt auf die erfolgreichen Praxistests im Vereinigten Königreich. Damit soll der Eintritt in europäische sowie nord- und südamerikanische Märkte ermöglicht werden. In Kanada plant das Unternehmen den Bau einer Produktionsanlage für 25.000 Fahrzeuge jährlich und einer 35-MW-Anlage zur grünen Wasserstoffherstellung. Diese Schritte sollen es First Hydrogen ermöglichen, von der steigenden Nachfrage nach nachhaltigen Transportlösungen zu profitieren. Nach einer langen Durststrecke für die Aktionäre scheint die Aktie mittlerweile einen Boden auszubilden und notiert aktuell bei 0,40 CAD.

    12. International Investment Forum am 15.10.2024

    thyssenkrupp – grüner Stahl durch Wasserstoff?

    thyssenkrupp sieht sich erheblichen Problemen in seiner traditionsreichen Stahlsparte gegenüber. Nach dem lukrativen Verkauf der Aufzugssparte sind die erlösten Milliarden größtenteils aufgebraucht, während sich die Herausforderungen weiter verschärfen. Massive Überkapazitäten und hohe Energiekosten in Deutschland machen dem Unternehmen zu schaffen, während interne Konflikte für zusätzliche Unruhe sorgen. Versuche, unter Investoren Interesse für den Verkauf von Stahlwerksanteilen zu wecken, blieben erfolglos. Zudem sind Spannungen zwischen der Konzernführung und dem Großaktionär, der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung, spürbar, da diese Gewinne für wohltätige Zwecke benötigt werden.

    Die Transformation hin zu grünem Stahl sollte als der Rettungsanker für die angeschlagene Stahlsparte von thyssenkrupp dienen. Die Pläne, klimaneutralen Stahl zu produzieren, werden durch Bundesförderungen unterstützt – insgesamt 2 Mrd. EUR sollten den Bau einer modernen Direktreduktionsanlage in Duisburg ermöglichen. Doch steigende Kosten gefährden das ambitionierte Projekt, das momentan einer kritischen Überprüfung seitens des Konzerns unterzogen wird. Trotz der finanziellen Zusagen herrschen Unwägbarkeiten in Bezug auf die wirtschaftliche Tragfähigkeit, während der Druck von politischen Seiten aufrecht bleibt, die grüne Umstellung im Ruhrgebiet voranzutreiben. Ansonsten soll der Konzern Gelder zurückzahlen.

    Die Herausforderungen in der Stahlindustrie sind komplex und fordern innovative Lösungen. Die grüne Transformation könnte thyssenkrupp einen Wettbewerbsvorteil verschaffen und langfristig die CO2-Emissionen senken. Dennoch sind die Unsicherheiten erheblich, sowohl bezüglich der Kosten als auch der technologischen Umsetzung. Der Rücktritt mehrerer Führungskräfte von thyssenkrupp steel und ein aufgebender Sigmar Gabriel, Aufsichtsratschef der Stahl-Tochter, sorgen für noch mehr Unsicherheit. Vorwürfe gegenüber dem CEO Miguel Lopez werfen zudem ein schlechtes Bild auf das Management des Konzerns. Die Aktie hat entsprechend reagiert und ging auf Talfahrt. Auch wenn man sich vom Tief bei 2,768 EUR wieder entfernen konnte, so kommt die Aktie bei einem aktuellen Kurs von 3,256 EUR gerade einmal auf einen Marktwert von 2 Mrd. EUR.


    Die Wasserstoffindustrie zeigt vielversprechende Anzeichen für einen Aufschwung. Plug Power profitiert von steigender Nachfrage und innovativen Finanzierungsstrategien, um seine Marktposition zu stärken. Mit einem bedeutenden Auftrag in Spanien untermauert Plug Power sein Wachstumspotenzial. First Hydrogen strebt mit einer Expansion nach Europa und insbesondere nach Deutschland an, sich im Markt für grüne Mobilität zu etablieren. Die Entwicklung von linkslenkenden Brennstoffzellenfahrzeugen unterstützt dieses Ziel. thyssenkrupp prüft derzeit, ob die Produktion von grünem Stahl als Rettungsanker für seine kriselnde Stahlsparte dient. Trotz finanzieller Unterstützung durch Bundesmittel bleibt die wirtschaftliche Tragfähigkeit unsicher.


    Interessenskonflikt

    Gemäß §85 WpHG weisen wir darauf hin, dass die Apaton Finance GmbH sowie Partner, Autoren oder Mitarbeiter der Apaton Finance GmbH (nachfolgend „Relevante Personen“) ggf. künftig Aktien oder andere Finanzinstrumente der genannten Unternehmen halten oder auf steigende oder fallende Kurse setzen werden und somit ggf. künftig ein Interessenskonflikt entstehen kann. Die Relevanten Personen behalten sich dabei vor, jederzeit Aktien oder andere Finanzinstrumente des Unternehmens kaufen oder verkaufen zu können (nachfolgend jeweils als „Transaktion“ bezeichnet). Transaktionen können dabei unter Umständen den jeweiligen Kurs der Aktien oder der sonstigen Finanzinstrumente des Unternehmens beeinflussen.

    Die Apaton Finance GmbH ist daneben im Rahmen der Erstellung und Veröffentlichung der Berichterstattung in entgeltlichen Auftragsbeziehungen tätig.

    Es besteht aus diesem Grund ein konkreter Interessenkonflikt.

    Die vorstehenden Hinweise zu vorliegenden Interessenkonflikten gelten für alle Arten und Formen der Veröffentlichung, die die Apaton Finance GmbH für Veröffentlichungen zu Unternehmen nutzt.

    Risikohinweis

    Die Apaton Finance GmbH bietet Redakteuren, Agenturen und Unternehmen die Möglichkeit, Kommentare, Interviews, Zusammenfassungen, Nachrichten u. ä. auf www.kapitalerhoehungen.de zu veröffentlichen. Diese Inhalte dienen ausschließlich der Information der Leser und stellen keine Handlungsaufforderung oder Empfehlungen dar, weder explizit noch implizit sind sie als Zusicherung etwaiger Kursentwicklungen zu verstehen. Die Inhalte ersetzen keine individuelle fachkundige Anlageberatung und stellen weder ein Verkaufsangebot für die behandelte(n) Aktie(n) oder sonstigen Finanzinstrumente noch eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von solchen dar.

    Bei den Inhalten handelt es sich ausdrücklich nicht um eine Finanzanalyse, sondern um journalistische oder werbliche Texte. Leser oder Nutzer, die aufgrund der hier angebotenen Informationen Anlageentscheidungen treffen bzw. Transaktionen durchführen, handeln vollständig auf eigene Gefahr. Es kommt keine vertragliche Beziehung zwischen der der Apaton Finance GmbH und ihren Lesern oder den Nutzern ihrer Angebote zustande, da unsere Informationen sich nur auf das Unternehmen beziehen, nicht aber auf die Anlageentscheidung des Lesers oder Nutzers.

    Der Erwerb von Finanzinstrumenten birgt hohe Risiken, die bis zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen können. Die von der Apaton Finance GmbH und ihre Autoren veröffentlichten Informationen beruhen auf sorgfältiger Recherche, dennoch wird keinerlei Haftung für Vermögensschäden oder eine inhaltliche Garantie für Aktualität, Richtigkeit, Angemessenheit und Vollständigkeit der hier angebotenen Inhalte übernommen. Bitte beachten Sie auch unsere Nutzungsbedingungen.


    Der Autor

    Armin Schulz

    Der gebürtige Mönchengladbacher studierte Betriebswirtschaftslehre in den Niederlanden. Im Zuge des Studiums kam er erstmals mit der Börse in Kontakt. Er hat mehr als 25 Jahre Erfahrung bei Börsengeschäften.

    Mehr zum Autor



    Lexikon:

    1. Aktie – Als Aktie wird ein Wertpapier bezeichnet, welches einen Anteil am Eigenkapital einer Aktiengesellschaft darstellt.
    2. Markt – Auf einem Markt treffen Angebot und Nachfrage aufeinander.

    Weitere Kommentare zum Thema:

    Kommentar von André Will-Laudien vom 10.04.2025 | 04:45

    Der Zoll Crash alla Trump läuft! dynaCERT macht Furore auf der größten Baumaschinen-Messe der Welt

    • Wasserstoff
    • HighTech
    • Klimawende
    • Alternative Energien
    • Innovationen

    Der Verkehr in München ist derzeit für eine Woche lahmgelegt. Denn mit Beginn der größten Messe für Baumaschinen, Baustoffmaschinen, Bergbaumaschinen, Baufahrzeuge und Baugeräte richtet die „bauma“ in München einen zukunftsgerichteten Blick auf Innovationen in vielen Sektoren der Wirtschaft. Mit über 600.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche und mehr als 3.500 Anbietern bietet sie eine Plattform für grenzüberschreitenden Austausch. Mehr als 500.000 Besucher werden erwartet. Auch wenn die Aktienmärkte derzeit korrigieren, die Themen der Klimawende bleiben auf dem Plan. Unternehmen, welche hier produktive Ansätze liefern können, bleiben im Fokus nachhaltig denkender Investoren. Der kanadische Innovator dynaCERT (WKN: A1KBAV | ISIN: CA26780A1084 | TSE: DYA) kann mit seiner Verbrennungsoptimierung via Wasserstoff signifikante Einsparungen im Energieverbrauch liefern und verschafft seinen Kunden Zugang zu den begehrten CO2-Zertifikaten. Der internationale Rollout läuft bereits auf Hochtouren. Trumps Zoll-Wahnsinn und die aktuelle Börsenkorrektur bieten eine nachhaltige Chance für Investoren.

    Zum Kommentar

    Kommentar von André Will-Laudien vom 02.04.2025 | 04:45

    Tesla ist out, SMRs sind in! Grüner Wasserstoff im Fokus bei nucera, Nel ASA, Plug Power, First Hydrogen und Oklo

    • Wasserstoff
    • Nukleartechnologie
    • HighTech
    • Energiewende

    Auch wenn Donald Trump den Klimawandel negiert, die internationale Staatengemeinschaft hat nach wie vor Wasserstoff und alternative Energien auf dem Plan. Innerhalb der neuen US-Administration sind seit einigen Monaten neben einer Forcierung der fossilen Energieträger immerhin auch nukleare Projekte in der Diskussion. Im Gespräch sind dabei kleine Reaktoren, sogenannte Small Modular Reactors (SMRs). Sie lassen sich in wesentlich kürzerer Zeit planen, in Betrieb nehmen und können äußerst flexibel eingesetzt werden. In den USA schiebt sich Oklo in diesem Bereich nach vorne, auch die kanadische First Hydrogen steht in den Startlöchern, seine innovativen Lösungen auszurollen. Damit bleibt auch der grüne Wasserstoff im Fokus. Welche Aktien rücken in den Vordergrund?

    Zum Kommentar

    Kommentar von André Will-Laudien vom 21.03.2025 | 04:45

    250 % Kursraketen: Achtung, jetzt geht´s ab bei Nel ASA, naoo AG, Steyr, Mutares und Hensoldt

    • Rüstung
    • Defense
    • HighTech
    • IT-Technologie
    • Wasserstoff
    • Turnaround

    Das deutsche Konjunkturpaket ist auf den Weg gebracht. Nun fehlt nur noch die Zustimmung des Bundesrats, die heute erwartet wird. Die öffentliche Meinung ist gespalten, denn die insgesamt bis zu 1 Bio. EUR „Sondervermögen“ sind die größte Schuldenaufnahme, die die nun 75-jährige Bundesrepublik auf den Weg bringt. Die Zweifler sehen die enorme Bürde für kommende Generationen, Befürworter unterstreichen, dass die BRD seit vielen Jahren kaum in seine Zukunft investiert hat und der Erneuerungsstau nun endlich behoben wird. Klar ist, dass man mit dieser Maßnahme den Verschuldungsgrad zum Bruttoinlandsprodukt um etwa 25 % anhebt, gleichzeitig das Wachstum über die gezielten Maßnahmen in Rüstung, Infrastruktur und Klimaschutz mit einer erhöhten Staatsquote um etwa 0,2 bis 0,3 % jährlich anhebt. Die Börse feiert, der in Lohn und Brot stehende Bürger hat rund 500 EUR Zinsen jährlich als zusätzliche Steuerlast einzubringen. Eigentlich waren von den Wahlsiegern wichtige Steuerentlastungen versprochen worden. Wo liegen die Chancen für Anleger?

    Zum Kommentar