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13.06.2024 | 07:45

Ritterschlag! Es geht voran bei Evotec und Medigene, CureVac und BioNTech konsolidieren!

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Bildquelle: pixabay.com

Es braucht nicht immer einen Ritterschlag, um Kurse zu bewegen. An der NASDAQ gibt es derzeit fast täglich neue Allzeit-Höchststände, seit der EU-Parlamentswahl kann der DAX 40-Index hier leider nicht mehr mithalten. Internationale Investoren sind wohl seit der Auflösung des französischen Parlaments über den Fortgang der Europäischen Union nachhaltig besorgt. Gestern konnte sich der Markt aber den starken Anstiegen in den USA nicht mehr widersetzen. Am Spielfeldrand gibt es derzeit immer wieder interessante Meldungen, die für Kursveränderungen sorgen. Sehr gute Nachrichten kommen aktuell von Evotec und Medigene, hingegen sind die jüngsten Anstiege bei BioNTech und CureVac schon wieder Schnee von gestern. Wie geht es weiter im volatilen BioTech-Sektor?

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: André Will-Laudien
ISIN: EVOTEC SE INH O.N. | DE0005664809 , MEDIGENE AG NA O.N. | DE000A1X3W00 , CUREVAC N.V. O.N. | NL0015436031 , BIONTECH SE SPON. ADRS 1 | US09075V1026

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Inhaltsverzeichnis:


    Dr. Aram Mangasarian, CEO, NOXXON Pharma N.V.
    "[...] nach Abschluss der Untersuchungen unseres Partners, besteht durch diese Vereinbarung die Möglichkeit einer starken Wertschöpfung für unser Unternehmen. [...]" Dr. Aram Mangasarian, CEO, NOXXON Pharma N.V.

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    Evotec – Neurologie-Partnerschaft mit BMS beflügelt

    Nach aufregenden Kursbewegungen im April hat sich die Notiz der Evotec-Aktie wieder beruhigt. Am 10. Juni wurde dann die Hauptversammlung abgehalten. Das neue Evotec-Management tut ihr Bestes daran, das Jahr 2023 schnell hinter sich zu lassen. Da gab es den verheerenden Cyber-Angriff und den unrühmlichen Abgang von ex CEO Dr. Lanthaler. Aus beiden Themen ließen sich keine positiven Impulse schöpfen, der Kurs erreichte dann im Juni noch einmal das Tief von 8,35 EUR. Damit bildete sich zumindest in technischer Sicht ein doppelter Boden.

    Gestern gab es dann eine positive Wendung. Kooperationspartner Bristol-Myers Squibb, mit dem Evotec bereits seit 2016 zusammenarbeitet, hat den Hamburger Konzern mit einer Meilensteinzahlung in Höhe von 20 Mio. USD bedacht. Die Zahlung steht im Zusammenhang mit den Bemühungen neue Wirkstoffe für den Bereich neurodegenerativer Erkrankungen, wie z. B. Alzheimer, zu finden. Ziel der Kooperationspartner ist es, künftig nicht nur Symptome zu behandeln, sondern auch das Fortschreiten von Erkrankungen zu verlangsamen oder gar zu verhindern. Kurzzeitig erreichte Evotec wieder Kurse um 9,25 EUR, fiel aber im Handelsverlauf wieder leicht zurück. Anleger sollten nun in den nächsten Tagen hohe Aufmerksamkeit walten lassen. Der Wert könnte eine kräftige Erholung gebrauchen.

    Medigene – An vorderster Front mit neuen TCR-Patenten

    Das Münchener Biotech-Unternehmen Medigene hat mit der letzten Kapitalerhöhung nun die nötigen Mittel eingeworben, um sich wieder ungestört den Forschungen widmen zu können. Dabei ist das Unternehmen nun bis Juli 2025 finanziell kalkulieren. Der größte Teil gilt hierbei der Weiterentwicklung des führenden TCR-T-Programms MDG1015. Ende Mai hat man erfolgreich die Verlängerung der Zusammenarbeit mit BioNTech zur Entwicklung von T-Zell-Immuntherapien vermelden können. Nun reichte Medigene beim Europäischen Patentamt drei neue Anträge ein, die die innovativen TCR-Tracking-Technologie sowie die Interferon-gamma (IFNγ)-Biosensor-Technologie des Unternehmens betreffen. Medigene erweitert und verbessert sein Patentportfolio fortlaufend mit neuen Technologien und weitet bestehende Patente auf zusätzliche Rechtsgebiete aus. Das Unternehmen hält weltweit mittlerweile mehr als 20 verschiedene Patentfamilien.

    CEO Selwyn Ho kommentiert: „Diese innovativen Methoden ermöglichen es Medigene, die Effizienz bei der Entwicklung unserer potenziell erstklassigen TCRs und TCR-basierten Therapien zu steigern, indem wir bereits in einem frühen Stadium des Entwicklungsprozesses die Reproduzierbarkeit bei der Messung von Sicherheits- und Wirksamkeitsparametern erhöhen. Dadurch können wir Zeit und Kosten erheblich reduzieren."

    Für das Gesamtjahr sollen die Erlöse den Korridor von 9 bis 11 Mio. EUR erreichen, gleichzeitig erwartet man F & E-Aufwendungen von 11,5 bis 13,5 Mio. EUR (ursprünglich: 11 bis 13 Mio. EUR). Wegen volatiler Börsen erreichte der Kurs Ende Mai einen Stand von 1,12 EUR. Von diesem Punkt aus haben die Investoren nun aber auf den beachtlichen Newsflow reagiert. Bei relativ guten Umsätzen sprang der Titel in dieser Woche um rund 20 % auf über 1,30 EUR gen Norden. Es sollte nicht verwundern, wenn die Rally sich noch eine Weile fortsetzt. Ein mittelfristiges, technisches Kaufsignal wird mit Überwinden der 1,50 EUR-Marke generiert.

    BioNTech und CureVac – Konsolidierung trotz neuer Impfstoffe

    Die Aktien der ehemaligen Corona-Impfstoff-Wettbewerber BioNTech und CureVac machen in den letzten Tagen wieder auf sich aufmerksam. BioNTech arbeitet derzeit konzentriert an seinen Krebs-Impfstoffen und baut nebenbei im afrikanischen Ruanda eine Produktionsstätte für Impfstoff auf. Aber auch in den Kooperationen geht es voran. Mit seinem Partner Genmab hat man zuletzt auf der ASCO 2024-Konferenz in Chicago Daten zu einem vielversprechenden Antikörper vorgestellt. Das Präparat Acasunlimab zeigte bei der Behandlung des metastasierten nicht-kleinzelligem Lungenkarzinoms deutliche Erfolge. Daraufhin kündigte Judith Klimovsky von Genmab Pläne für eine Phase-3-Zulassungsstudie zur weiteren Entwicklung von Acasunlimab an, die noch vor Ende 2024 beginnen soll. Das klingt alles sehr vielversprechend, die Aktie von BioNTech kam nach einem kurzen Anstieg auf knapp 100 EUR aber wieder in den Bereich 92 EUR zurück. Technische Kaufsignale gibt es erst oberhalb der 115 EUR-Marke. Abwarten!

    Auch bei CureVac gibt es Neuigkeiten. Das Tübinger Biotech-Unternehmen hat im Rahmen einer Phase-2-Studie mit einem multivalenten Impfstoffkandidaten gegen die saisonale Grippe den ersten Probanden geimpft. Der neue, mRNA-basierte Impfstoff soll alle drei von der World Health Organisation (WHO) empfohlenen Influenzastämme abdecken. Bei der Entwicklung des Impfstoffs arbeitet CureVac mit GSK zusammen. Für die Tübinger ist dieser Etappenerfolg wichtig, denn nach der blamablen Corona-Vorstellung in 2021 ist der Kurs um sagenhafte 98 % gefallen. Aktuell gibt es einen kleinen Rebound, der aber erst oberhalb der 5 EUR-Marke technische Relevanz erhält.

    Ein wildes Chartbild zeigt sich im BioTech-Sektor in den letzten 12 Monaten. Nach zwischenzeitlichen Erholungsversuchen befinden sich alle ausgewählten Titel wieder im negativen Terrain. Mit guter Nachrichtenlage könnte der eine oder andere Wert aber schnell nach oben ausbrechen. Quelle: Refinitiv Eikon vom 12.06.2024

    Die Stimmung im Biotech-Sektor hatte sich Ende des ersten Quartals markant gebessert. Dominiert haben die Erwartungen an die Notenbanken, dass die Zinsen nach langer Steigerungsperiode auch mal wieder gen Süden tendieren könnten. In der letzten Woche hat die EZB dann die erste Anpassung durchgeführt. Jetzt fehlt nur noch ein Zündfunke für die anstehende Branchenrotation zugunsten höherer Betas.


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    Der Autor

    André Will-Laudien

    Der gebürtige Münchner studierte zuerst Volkswirtschaftslehre und diplomierte 1995 in Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität. Da er sich schon sehr frühzeitig mit der Börse beschäftigte, verfügt er heute über mehr als 30 Jahre Erfahrung an den Kapitalmärkten.

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    Lexikon:

    1. Aktie – Als Aktie wird ein Wertpapier bezeichnet, welches einen Anteil am Eigenkapital einer Aktiengesellschaft darstellt.
    2. Hauptversammlung – Die Hauptversammlung ist ein Organ einer Aktiengesellschaft und das Mitwirkungsgremium der Aktionäre.
    3. Kapitalerhöhung – Erhöhung des Eigenkapitals eines Unternehmens

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    Die vorläufige Zollausnahme für Medikamente und pharmazeutische Produkte bietet der Branche eine Atempause – doch der Schein trügt. Gestützt auf WTO-Regeln schützen die Ausnahmen zwar deutsche Exporte in dem milliardenschweren US-Markt, doch indirekte Risiken lauern in Form von steigenden Kosten für Vorprodukte, politische Unberechenbarkeit und die Abhängigkeit von globalen Lieferketten. Während die Branche kurzfristig aufatmet zwingen langfristige Handelskonflikte zu strategischem manövrieren. Für Bayer ist der US-Absatzmarkt sehr wichtig, BioNxt Solutions entwickelt disruptive Medikamentenverabreichungslösungen und Evotec will mit Künstlicher Intelligenz die Wirkstoffforschung neu definieren. Wir sehen uns die drei Unternehmen genauer an.

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