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03.06.2024 | 04:45

Rüstung wird salonfähig, Wasserstoff dreht endlich! Rheinmetall, Hensoldt, dynaCERT, Nel ASA und Plug Power im Fokus!

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Bildquelle: pixabay.com

Wer hätte gedacht, dass Rüstung unter einer pazifistisch angetretenen rot-grün Regierung nun absolut hoffähig wird. Noch nie waren die Chancen für deutsche Rüstungswerte so groß wie jetzt. Denn die deutliche Zunahme an geopolitischen Konflikten haben das Sicherheitsbedürfnis in Mitteleuropa erstarken lassen. Zudem möchte die EU gegenüber dem Aggressor Russland Flagge für die Ukraine zeigen und bestellt ordentlich Kriegsware. Fast in Vergessenheit geraten sind in den letzten zwei Jahren hingegen die Wasserstoff-Werte. Doch nun scheint es, dass es ein Revival geben könnte. Zwei Sektoren mit unterschiedlichen Rahmenbedingungen. Anleger sollten jetzt ihre Sinne schärfen!

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: André Will-Laudien
ISIN: HENSOLDT AG INH O.N. | DE000HAG0005 , RHEINMETALL AG | DE0007030009 , DYNACERT INC. | CA26780A1084 , NEL ASA NK-_20 | NO0010081235 , PLUG POWER INC. DL-_01 | US72919P2020

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Inhaltsverzeichnis:


    Jim Payne, CEO, dynaCERT Inc.
    "[...] Wir haben mit unseren patentierten Wasserstoffprodukten Zertifizierungen und Zulassungen in einem Großteil der größten Märkte auf der gesamten Welt. [...]" Jim Payne, CEO, dynaCERT Inc.

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    Rheinmetall und Hensoldt – Obere Wendepunkte erkennbar

    Geopolitische Konflikte aller Orten haben die Orderbücher der Rüstungskonzerne weltweit gefüllt. Nach Jahren der Schrumpfung fließen nun riesige Mengen an Steuergeldern in die Töpfe der Hightech-Industriekonzerne mit Fokus auf Verteidigungstechnik. Das bedeutet neben vollen Auftragsbüchern natürlich auch strukturelle Anpassungen in Fabrikhallen, Mitarbeitern und Vorprodukten. Von allem braucht es jetzt deutlich mehr und das unter enormen Zeitdruck, denn die internationalen Besteller warten. Ob die Konzerne unter der aktuellen Knappheit von Ressourcen hier zeitgerecht liefern können, bleibt fraglich.

    Die Popularität von Rheinmetall ist aktuell wieder so groß, dass man sogar wieder öffentlichkeitswirksame Sponsoring-Verträge abschließt. Vor 6 Jahren wurde Rheinmetall noch mit Kritik in der Tagespresse überhäuft, weil Rüstungstechnik nach Saudi-Arabien geliefert wurde. So schnell wirkt die Zeitenwende – jetzt wird alles neu bewertet! Für einen einstelligen Millionenbetrag erhält Rheinmetall bei Borussia Dortmund nun die Nutzungsrechte reichweitenstarker Werbeflächen, Vermarktungsrechte sowie Event- und Hospitality-Angebote im Stadion und auf dem Vereinsgelände. Rheinmetall wird zum "Champion Partner" des BVB, also zum finanziell besonders wichtigen Sponsor. Damit folgt man dem Panzergetriebe-Hersteller Renk, der seit September 2023 Sponsor beim FC Augsburg ist.

    Erfahrene Analysten sehen in solchen „Titelblatt-Geschichten“ schon erste Warnzeichen für eine Übertreibung. Denn gemäß Fundamentalanalyse handeln Rheinmetall und Hensoldt zurzeit mit Bewertungen aus dem Jahr 2026, damit wird eine durchgängige Erfolgsgeschichte in 2024 und 2025 unterstellt. Charttechnisch aber, haben die beiden Titel bereits an der 570 bzw. 42 EUR-Marke markant gedreht. Bleibt also nur noch abzuwarten, wie weit die jüngste Übertreibungs-Rally nun nach unten korrigieren muss. Halten sie ihre Stopkurse bei 495 und 35 EUR im Auge, es könnte sehr schnell gehen.

    Plug Power und Nel ASA – Wann kommt der nachhaltige Rebound?

    Ein Wasserstofftitel machte vor zwei Wochen Furore. Als das US-amerikanische Energie-Ministerium (DOE) ein Garantie-Versprechen über 1,65 Mrd. USD für den Bau von sechs Megawatt-H2-Fabriken ausrief, schoss der amerikanische Platzhirsch Plug Power um ganze 75 % von 2,85 USD auf über 5,00 USD nach oben. Jedoch realisierten die Anleger schnell, dass es sich nur um eine Kredit-BackUp-Linie handelte. Plug Power muss also erstmal die Gelder für das Gesamtinvestment einwerben. Der gehypte Wert fiel dann schnell wieder auf 3,20 USD zurück, das Ganze passierte innerhalb von nur 48 Stunden.

    Nun ist allerdings Aufmerksamkeit nötig. Denn der europäische Mitbewerber Nel ASA konnte sich binnen einer Handelswoche ebenso glatt verdoppeln. Von 0,38 EUR ging es hier auf 0,76 EUR nach oben. Der Grund: Der norwegische Wasserstoffspezialist hat über seine hundertprozentige Tochtergesellschaft NEL Hydrogen Electrolyser AS eine Technologielizenzvereinbarung mit dem indischen Konzern Reliance Industries Limited abgeschlossen. Reliance ist Indiens größtes Privatunternehmen und bekommt damit die Möglichkeit, die alkalischen Elektrolyseure von Nel ASA in Indien zu produzieren und weltweit für den Eigenbedarf zu nutzen.

    Aktuell läuft bei Nel nun eine kleine Korrekturbewegung, das ist aber nicht tragisch. Denn sowohl Plug Power als auch Nel sind von der Investment-Community wieder stark beobachtet. Die Umsätze an deutschen Börsen sind mitunter gewaltig. Nächste Woche am 5. Juni treffen sich die Plug-Aktionäre in Latham (NY) zur Hauptversammlung. Mal hören, was CEO Andy Marsh wieder an News auf Lager hat. Nel ASA könnte nach der kleinen Korrektur erneut durchstarten.

    dynaCERT – Deutsche Verstärkung kommt an Bord

    Mit einem Paukenschlag verkündete CEO Jim Payne Mitte August die Ernennung des deutschen Managers Bernd Krüper zum neuen Präsidenten und Direktor des kanadischen Wasserstoff-Spezialisten. Er hat eine Laufbahn über mehrere internationale Universitäten, Daimler Benz, Rolls-Royce Power Systems, der Motorenfabrik Hatz, Deputy Chairman beim VDMA sowie unterschiedliche Advisor- und Aufsichtsratsposten bei StartUps im Gepäck. Als Führungspersönlichkeit mit über 30 Jahren Erfahrung in der Automobil- und Off-Highway-Branche sowie bei nachhaltigen Energie- und Stromerzeugungslösungen passt er exakt in das Profil der Technologieschmiede aus Toronto. Eine gute Verstärkung für die Kanadier!

    dynaCERT ist ein Nischenanbieter für H2-Zusatzgeräte für größere Diesel-Verbrennungsmaschinen, wie Busse, LKWs, Minenfahrzeuge oder Strom-Aggregate. Mit den vielfältigen Anwendungen der HydraGEN®-Technologie lässt sich der Verbrennungsprozess mit Zusatz von Wasserstoff um zweistellige Prozentpunkte optimieren. Für eine Vergrößerung des Marktpotenzials und Eintritt in den Handel von Carbon-Emissionsrechten, lässt dynaCERT seine Apparaturen derzeit vom weltweit tätigen VERRA-Institut zertifizieren. Das Ergebnis wird jede Minute erwartet.

    Ende Mai wurden noch einmal 16,67 Mio. DYA-Aktien zu 0,15 CAD im Rahmen einer Finanzierung angeboten. Mit den 2,5 Mio. CAD geplanten Erlös kann dynaCERT die vorliegenden Aufträge weiter vorfinanzieren und seine internationalen Vertriebsaktivitäten fortsetzen. Man darf gespannt sein, wann die Investoren zum ersten Mal von Bernd Krüper hören. Die Aufnahme ins Board of Directors und Ernennung als President erfolgte per Mitte Mai. Auch wegen der VERRA-Zertifizierung wartet der Kurs geduldig schon seit Wochen in der Trading-Range von 0,14 bis 0,16 CAD. Höchst spannend!

    Während sich Rheinmetall und Hensoldt vor Aufträgen nicht retten können, kämpfen sich die Wasserstoffwerte Plug Power, Nel ASA und dynaCERT wieder langsam nach oben. Der dynaCERT-Chart könnte mit der VERRA-Zertifizierung demnächst einen ordentlichen Ruck erfahren. Quelle: Refintiv Eikon vom 30.05.2024

    Der Wasserstoff-Sektor zieht jüngst wieder Anleger auf seine Seite. Nach gut zwei Jahren mit dicken Kursverlusten konnten sich einige Titel schon markant nach oben arbeiten. Anders im Bereich Rüstung: Hier gab es eine Sonderperformance wegen zahlreicher geopolitischer Konflikte und der neuerlichen Aufrüstung der NATO. Aktuell schauen die Charts aber nach oberen Umkehrformationen aus. Daher: Vorsicht an der Bahnsteigkante und Stops beachten!


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    Der Autor

    André Will-Laudien

    Der gebürtige Münchner studierte zuerst Volkswirtschaftslehre und diplomierte 1995 in Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität. Da er sich schon sehr frühzeitig mit der Börse beschäftigte, verfügt er heute über mehr als 30 Jahre Erfahrung an den Kapitalmärkten.

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    Die jüngsten geopolitischen Spannungen und der Trump-Putin-Gipfel in Alaska verdeutlichen, wie fragil die weltweiten Lieferketten aufgrund der hohen Unsicherheiten derzeit sind – besonders für die europäische Industrie, die unter Energiemangel und Handelsblockaden leidet. Diese Gemengelage spiegelt sich an den Kapitalmärkten wider, wo Zinsen tendenziell steigen und die Risikoaufschläge zunehmen. Trotzdem sind fast täglich neue Höchstkurse zu verzeichnen. Unter dem Druck steigender Rohstoffpreise stehen gerade westliche Industrie-Unternehmen stehen vor der Herausforderung, ihre Beschaffungsstrategien neu auszurichten, um im zunehmend fragmentierten globalen Handel zu bestehen. Für Anleger eröffnen sich dabei Chancen dort, wo flexibel und widerstandsfähig auf diese Veränderungen reagiert wird. Auf welche Investments sollten Anleger also setzen, um das Depot erfolgreich durch die turbulente Phase globaler Umwälzungen zu navigieren?

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    Die Brennstoffzelle gilt seit Jahren als Hoffnungsträger im Antriebsbereich, konnte sich im Automobilsektor aber bislang nur begrenzt etablieren. Während Batterien den Massenmarkt prägen, punkten Brennstoffzellen vor allem im Schwerlast- und Fernverkehr mit Reichweite und kurzen Tankzeiten sowie in stationären Systemen. Plug Power arbeitet an Infrastrukturprojekten, während dynaCERT mit Wasserstoffsystemen bestehende Antriebe effizienter macht und so als Brücke in die nächste Ära dienen kann. Parallel gewinnen Small Modular Reactors (SMRs) von Anbietern wie Oklo und NuScale an Bedeutung, da sie eine stabile, CO2-arme Energieversorgung für die Industrie sowie Wasserstoffproduktion versprechen. Für Anleger eröffnen sich Chancen in zwei Zukunftsmärkten: Nachhaltige Mobilität und Skalierbare Energielösungen – beide mit politischem Rückenwind und hohem Wachstumspotenzial. Wie sollten Anleger mit ihrem Depot verfahren?

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