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01.09.2021 | 05:45

Thyssen Krupp, Triumph Gold, Siemens Energy – Kommt der Turnaround?

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Bildquelle: pixabay.com

Trotz einer galoppierenden Inflation hat Jerome Powell den Marktteilnehmern ihre Skepsis nehmen können und versichert, dass eine Zinserhöhung noch in weiter Ferne liegt. Die Märkte zeigten sich hocherfreut und steigen seitdem. Doch nicht bei allen Unternehmen steigt auch der Aktienkurs. Da lohnt sich eine genauere Betrachtung, denn viele Unternehmen sind fundamental gesehen teuer. Also muss man sich auf Schnäppchensuche machen. Oftmals gibt es gute Gründe für tiefere Aktienkurse, aber es gibt auch Perlen, die gehoben werden wollen. Wir beleuchten heute drei Unternehmen, deren Aktienkurse nicht so richtig vom Fleck kommen.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: Armin Schulz
ISIN: THYSSENKRUPP AG O.N. | DE0007500001 , TRIUMPH GOLD CORP. | CA8968121043 , SIEMENS ENERGY AG NA O.N. | DE000ENER6Y0

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Inhaltsverzeichnis:


    Ryan Jackson, CEO, Newlox Gold Ventures Corp.
    "[...] Wir waren schockiert, als die Ergebnisse aus dem Labor zurückkamen, die zeigten, dass die Abraumhalden einen höheren Gehalt hatten als der Minenplan, den wir zu diesem Zeitpunkt entwickelten. [...]" Ryan Jackson, CEO, Newlox Gold Ventures Corp.

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    Thyssen Krupp – Stahlsparte kommt nicht auf die Beine

    Die Stahlpreise sind seit 2020 enorm gestiegen. Es ging von 680 EUR auf über 1.500 EUR nach oben. Davon hätte Thyssen Krupp ordentlich profitieren müssen, doch dem ist nicht so. Im zweiten Quartal blieben gerade einmal 33 EUR pro Tonne Stahl als Gewinn übrig. Die Konkurrenz verdient zum Teil über 200 EUR pro Tonne. Der Umsatz ging um 11% zurück, dabei spielt auch die Qualität des Stahls eine Rolle. Der Konzern hat in den vergangenen Jahren zu wenig in die bestehenden Anlagen investiert und so bleibt letztlich die Qualität auf der Strecke.

    Erschwerend kommt hinzu, dass die Stahlbranche eine der größten CO2-Schleudern ist. Seitdem mehr Nachhaltigkeit gefragt ist und Kunden das auch von ihren Lieferanten einfordern, ist das Unternehmen aktuell noch nicht in der Lage, diese Nachfrage zu bedienen. Diese Transformation kostet viel Geld, man kalkuliert Investitionen im höheren einstelligen Milliardenbereich. Zuviel für den klammen Konzern. Es wird ja auch immer wieder versucht, die Stahlsparte an die Börse zu bringen, zu verkaufen, oder mit einem Konkurrenten zu verschmelzen. Bis jetzt sind all diese Vorhaben nicht von Erfolg gekrönt gewesen. Auch die Stimmung im Unternehmen ist aufgrund des gewählten Projektnamens „Freedom“ nicht gerade positiv.

    Die Aktie zeigt dagegen erste positive Signale. Der Abwärtstrend konnte am 30. August verlassen und gleichzeitig der 200er gleitende Durchschnitt wieder überwunden werden. Auch die Analysten sind mittlerweile positiv gestimmt. Die Deutsche Bank sieht den fairen Wert bei 17 EUR und hat das Papier auf BUY gesetzt. Auch die DZ Bank rät zum Kauf, sieht das Kursziel aber bei 10,50 EUR. Als investierter Anleger kann man dabeibleiben, die Aktie sollte aber nicht unter 8,33 EUR auf Schlusskursbasis fallen. Dann wäre der Aufwärtstrend gebrochen.

    Triumph Gold – Bohrprogramm läuft

    Der kanadische Explorer Triumph Gold besitzt insgesamt vier Projekte. Aktuell läuft auf dem Freegold-Mountain Projekt ein Bohrprogramm. Das Gebiet befindet sich in Yukon, innerhalb der Dawson Range, und es wurden bereits Gold- und Kupfervorkommen nach dem NI 43-101 Standard vermeldet. Die Bohrungen laufen seit Ende Juni und es sind insgesamt 8.000m Diamantbohrungen in vier verschiedenen Zonen vorgesehen. Zusätzlich sollen 100km Luftlinie Bodenvermessungen und 35km Luftlinie Bodenproben und Oberflächenschürfungen vorgenommen werden.

    Das Unternehmen geht auch bei der Planung ihrer Explorationsziele fortschrittliche Wege. Am 3. August konnte das Unternehmen vermelden, dass eine Studie über die Revenue-Nucleus Zone mittels künstlicher Intelligenz (KI) abgeschlossen wurde, mit Hilfe derer Triumph Gold ihre nächsten Schritte planen wird. Der KI-Algorithmus wurde mit Daten aus über 145.000m Bohrproben gefüttert. Das Ergebnis sind Explorationsziele, die bei Erfolg zu einer Ressourcenerweiterung führen werden.

    Aktuell werden die Ressourcen mit 2 Mio. Unzen Gold und Kupfer beziffert. Als der Goldpreis im letzten Jahr bei über 2.000 USD stand, notierte die Aktie im Hoch bei 0,48 Kanadischen Dollar (CAD). Aktuell ist die Aktie des Unternehmens für gerade einmal 0,14 CAD zu haben und das bei einem Goldpreis von über 1.800 USD. Aktuell ist der Unternehmenswert bei lediglich 19,1 Mio. CAD. Schaut man sich die Produzenten rund um das Gebiet an, wie Rio Tinto oder Newmont, so könnte das Unternehmen schnell ein Übernahmekandidat werden.

    Siemens Energy – Gamesa macht Probleme

    Siemens Energy hat am 4. August die Zahlen des vergangenen Quartals vorgestellt. Nach der Gewinnwarnung von Gamesa war bereits vorher klar, dass die Zahlen nicht gut ausfallen werden. Nach zwei Quartalen mit schwarzen Zahlen musste das Unternehmen ein EBITA von -124 Mio. EUR ausweisen. Ohne Gamesa wäre das Quartal profitabel gewesen. Ebenfalls negativ waren die Auftragseingänge, die um 36.8% zurückgegangen sind.

    Siemens Energy hält 67% an der Gamesa, doch noch scheint es keine echte Zusammenarbeit zu geben. Gamesa Chef Nauen wurde zitiert mit den Worten: „Wir behandeln deshalb jeden Aktionär gleich, auch Siemens Energy.“ Dabei hat es Gamesa versäumt, sich gegen steigende Rohstoffpreise abzusichern. Eigentlich ein Muss, wenn man Projekte drei Jahre im Voraus zu Festpreisen anbietet. In Zukunft will man darauf achten und auch die Länder sorgfältiger aussuchen, in denen man Projekte aufsetzt. Aus China, Russland und der Türkei scheint man sich zurückziehen zu wollen.

    Brasilien ist aus verschiedenen Gesichtspunkten für Gamesa wichtig. Das Land stellt 10% des Umsatzes und es bestreitet 43% seines gesamten Stromverbrauchs mit erneuerbaren Energien. Brasilien plant Produzent von grünem Wasserstoff zu werden, daher sind dort auf Jahre noch aussichtsreiche Geschäfte für Gamesa möglich. Siemens Energy versucht Kosten zu sparen und will 750 Stellen in Berlin streichen. Positiv ist auch, dass Aufsichtsratschef Kaeser selbst Aktien auf diesem Niveau kauft. Um den Abwärtstrend zu verlassen muss die Aktie über 27,65 EUR.


    Alle drei Unternehmen sind von ihren Höchstkursen weit entfernt. Bei Thyssen Krupp ist die Sanierung in vollem Gange. Das Unternehmen kämpft nicht erst seit der Corona Pandemie ums Überleben. Will man in Stahlproduzenten investieren gibt es sicherlich bessere Alternativen. Triumph Gold besitzt Goldvorkommen und versucht aktuell die Ressourcenschätzung zu erweitern. Hier sieht das Chance-Risiko-Verhältnis gut aus. Siemens Energy leidet unter der Tochter Gamesa. Hier sind klare Managementfehler gemacht worden, die hoffentlich in Zukunft abgestellt werden. Dann ist das Unternehmen auch technologisch gut aufgestellt für die Zukunft.


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    Der Autor

    Armin Schulz

    Der gebürtige Mönchengladbacher studierte Betriebswirtschaftslehre in den Niederlanden. Im Zuge des Studiums kam er erstmals mit der Börse in Kontakt. Er hat mehr als 25 Jahre Erfahrung bei Börsengeschäften.

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