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04.03.2022 | 04:44

TUI, Aspermont, Lufthansa – Von der Ukraine-Krise stark betroffen, aber es gibt Hoffnung!

  • Big Data
  • Reisen
  • Touristik
Bildquelle: pixabay.com

Putins Angriff gegen die freiheitlich-demokratische Grundordnung wird weitreichende Konsequenzen haben. In die Geschichtsbücher wird er als Kriegshetzer und Aggressor eingehen, für westliche Politiker mit Charakter ist er auf Jahre hin verbrannt. Das russische Oberhaupt zahlt einen hohen humanitären und wirtschaftlichen Preis für die Grenzmarkierung zwischen Ost und West. Die eigene Bevölkerung ist dabei der Hauptverlierer. Von der NATO ging niemals eine Gefahr aus, da es sich hierbei um einen Verteidigungspakt handelt. Kriegerische Aktionen liegen dem Westen seit Jahren fern, diesseits wird reagiert nicht agiert. Freiheit und Demokratie sind für die Ukraine schwer zu bewahren, aber man sollte die Flinte nicht zu früh ins Korn werfen. Folgende Werte sind unter die Räder gekommen, werden aber bei einer Beruhigung wieder Durchstarten.

Lesezeit: ca. 5 Min. | Autor: André Will-Laudien
ISIN: ASPERMONT LTD | AU000000ASP3 , TUI AG NA O.N. | DE000TUAG000 , LUFTHANSA AG VNA O.N. | DE0008232125

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Inhaltsverzeichnis:


    Alex Kent, Managing Director, Aspermont Limited
    "[...] Wir haben ein starkes Management-Team und alle von uns haben bei globalen Medien- und Technologieunternehmen gearbeitet, bevor sie sich für Aspermont entschieden haben. [...]" Alex Kent, Managing Director, Aspermont Limited

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    TUI – Der russische Großaktionär zieht sich zurück

    Russisches Geld ist zum Großteil im Westen investiert. Ob es Fußballclubs, Hotels, Grundstücke oder Industriebeteiligungen sind, überall findet man die Investoren aus dem Osten. Verständlich ist das schon, denn westliche Investments sind nicht nur schön, sie steigen in der Regel auch im Wert und erfreuen den Anleger. Nicht ganz so verhält es sich mit dem TUI-Anteil von Alexej Mordaschow. Mehrmals musste der Investor aus dem Osten sein Engagement erhöhen, TUI kann sich über seine langjährige Treue nicht beklagen.

    Wegen der aktuell auch für Milliardäre prekären Situation, reagiert der russische Milliardär konsequent und verlässt aus freien Stücken das Kontrollgremium des Konzerns. Er kommt den EU-Behörden damit zuvor, denn Ziel der Sanktionen ist es vornehmlich, dass Herr Mordaschow nicht mehr über seine TUI-Aktien verfügen kann oder adhoc seine Gelder abzieht. Ein Verkauf über die Börse wäre für TUI ein Desaster, denn es würde den eh schon niedrigen Kurs extrem ins Taumeln bringen und zukünftige Refinanzierungen deutlich erschweren. Der russische Milliardär ist seit rund 15 Jahren Anteilseigner der Hannoveraner und mit rund einem Drittel der Anteile der größte Einzelaktionär des Touristikriesen.

    Wie der Reisekonzern nun langfristig mit seinem befreundeten Mehrheitseigner umgehen möchte, ist noch nicht bekannt. Wichtig ist erstmal, dass die Aktien nicht gehandelt werden können. Indes läuft es operativ gut, die Buchungen für die wichtige Sommersaison ziehen an und liegen seit Anfang Februar sogar über dem Niveau der Vorkrisenwochen vom Februar 2019, so der Deutsche Reiseverband (DRV). Diese Aussage ist sehr optimistisch und macht Mut. Bleibt charttechnisch nur zu hoffen, dass das November-Tief von 2,25 EUR so schnell nicht mehr aufleuchten wird. Beobachten!

    Aspermont Ltd. – Hochwertige Informationen via Bedürfnisanalyse

    Deutlich runder läuft es bei Aspermont Ltd aus Perth, Medien- und Fintech-Unternehmen in einem. Das Stammgeschäft von Aspermont ist zum einen noch printorientiert in Form von regelmäßig erscheinenden Publikationen für den Bergbau-Sektor, zum anderen aber höchst modern, durch das Erbringen von Datendienstleistungen in einem XaaS-Modell.In der jetzigen Aufstellung ist Aspermont der führende Mediendienstleister der globalen Rohstoffbranche im Bereich B2B, welcher hochwertige Inhalte an eine wachsende globale Klientel verbreitet. Dieses vielseitige Modell kann so skaliert werden, dass es jederzeit neue Geschäftsbereiche in neuen Ländern und Sprachen bedienen kann. Die zunehmende Größe des zahlenden Publikums hat eine Möglichkeit zur Monetarisierung der Daten eröffnet, die das Unternehmen nun sukzessive erschließt.

    Anlässlich der Jahreshauptversammlung nützt CEO Alex Kent seine Möglichkeiten, den Erfolg des Aspermont-Geschäftsmodells besser zu erklären. Als Informationsunternehmen geht es im Kern um die globale Verbreitung von Nachrichten, Forschungsergebnissen und Daten für die Bergbau-, Energie- und Agrarindustrie. Die Dienste werden von 4 Millionen Menschen genutzt, sie werden punktgenau auf die aktuellen Kundenbedürfnisse zugeschnitten. So kann Aspermont neue und relevante Inhalte von Branchenführern und wichtigen Interessengruppen generieren. Die Analyse des Leserverhaltens hilft dabei, neue Trends zu erkennen und dynamisch zu reagieren. Eine kontinuierliche Anpassung erfordert dabei sowohl Innovation als auch organisatorische Flexibilität.

    Aspermont setzt sich für einen raschen Wandel in jenen Branchen ein, die 19% des globalen BIP erwirtschaften und zusammen mit ihren Lieferketten einen signifikanten Einfluss auf die Weltbevölkerung haben. Ein wichtiger Ertragsfaktor ist die Skalierung des Geschäfts, da jeder neuer Kunde die Ertragsbasis erhöht, aber damit nicht zwingend eine Kostensteigerung eintritt. Der operative Trend überzeugt, denn auch im ersten Quartal konnten die Erlöse und Gewinne um 10% gesteigert werden. Der Aktienkurs hat im Ukraine-Ausverkauf etwas gelitten, der liquide Wert kann in Australien zu 0,022 AUD oder in Deutschland bei etwa 0,014 EUR erworben werden.

    Lufthansa – Kurzfristig belastet, mittelfristig am Durchstarten

    Kriegerische Aktivitäten führen zu weniger Flügen und vermindern die Reisebereitschaft. Viele Geschäftstermine werden wieder in die Online-Welt verlegt, eine ähnliche Situation hatten wir bereits zu Beginn der Pandemie im Frühjahr 2019. Die Lufthansa-Aktie hatte deshalb kräftig Federn lassen müssen und in nur zwei Wochen gute 20% verloren. Aber man sollte als Investor nicht gleich die Flinte ins Korn werfen. Heute wurden die Zahlen für das letzte Quartal veröffentlicht.

    Im zweiten Corona-Jahr 2021 konnte der Lufthansa-Konzern seinen Verlust im Vergleich zu 2020 deutlich reduzieren. Dank eines Rekordgewinns der Frachtsparte und einer spürbaren Erholung im Passagiergeschäft verringerte sich der operative Fehlbetrag unter dem Strich um zwei Drittel auf rund 2,3 Mrd. EUR. Bereinigt um die Kosten für den Konzernumbau samt Streichung tausender Arbeitsplätze wäre das Minus knapp 600 Mio. EUR niedriger ausgefallen. Trotz der Erholung in 2021 ist die Lufthansa noch weit von den Geschäftszahlen aus der Zeit vor der Pandemie entfernt. So zählte der Konzern 2021 rund 47 Millionen Fluggäste - rund 29% mehr als im ersten Corona-Jahr, aber fast 100 Millionen weniger als im Vorkrisenjahr 2019. Der Umsatz lag mit 16,8 Mrd. EUR zwar ein Viertel höher als 2020, blieb aber immer noch weit hinter den 36,4 Mrd. EUR aus der Zeit vor der Krise zurück.

    An sich erwartete die Kranich-Airline "ein starkes Reisejahr 2022" mit einer Auslastung für Europa fast auf Vorkrisenniveau. Die von Analysten erwartete Prognose einer Rückkehr zu Gewinnen nach zwei Jahren milliardenhoher Verluste blieb aber vom Management aus - vor allem wegen der Ungewissheit über die Folgen der Entwicklungen in der Ukraine. Der LHA-Kurs ging nach der Präsentation der Zahlen erst mal um 8% auf 6,10 EUR zurück. Sollte die Marke von 5,50 EUR aber halten, wäre charttechnisch beim Überwinden der 8,5 EUR-Linie der Himmel wieder blau für weitere Steigflüge in Richtung 11 EUR. Ein greifbares Krisenende vorausgesetzt, glauben wir mittelfristig an dieses Szenario.


    Die Ukraine-Krise hält die Welt in Atem und schürt Verbitterung. Auch die Stimmung an den Aktienmärkten ist sichtlich angeschlagen. Große Risiken möchte niemand eingehen, die tägliche Verteuerung von Energie produziert wirtschaftliche Zukunftsängste. In diesem Umfeld werden Reise- und Transportunternehmen erstmal links liegen gelassen. Im Vergleich dazu arbeitet Aspermont krisenunabhängig und sehr profitabel, insgesamt bietet sich auf diesem Niveau ein gutes Chance-Risiko-Verhältnis.


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    Der Autor

    André Will-Laudien

    Der gebürtige Münchner studierte zuerst Volkswirtschaftslehre und diplomierte 1995 in Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität. Da er sich schon sehr frühzeitig mit der Börse beschäftigte, verfügt er heute über mehr als 30 Jahre Erfahrung an den Kapitalmärkten.

    Mehr zum Autor



    Lexikon:

    1. Aktie – Als Aktie wird ein Wertpapier bezeichnet, welches einen Anteil am Eigenkapital einer Aktiengesellschaft darstellt.

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