30.09.2025 | 06:00
Was ist los bei Gerresheimer? Almonty Industries und Rheinmetall boomen wieder!
In unsicheren Zeiten rücken Unternehmen in den Fokus, die das Rückgrat unserer kritischen Infrastrukturen bilden. Ihre Fähigkeit, widerstandsfähige und transparente Lieferketten für essentielle Güter aufzubauen, entscheidet über unsere kollektive Resilienz gegenüber geopolitischen und wirtschaftlichen Verwerfungen. Wo höchste Qualitäts- und Sicherheitsstandards in Bereichen wie Pharmazie, Hochtechnologie und Verteidigung herrschen, wird nachhaltiges und ethisches Handeln zum entscheidenden Wettbewerbsvorteil und gleichzeitig strengste Nachverfolgbarkeit entlang der Wertschöpfungskette zum neuen Maßstab. Diese Entwicklung macht Werte wie jene von Gerresheimer, Almonty Industries und Rheinmetall besonders interessant.
Lesezeit: ca. 5 Min.
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Autor:
Armin Schulz
ISIN:
GERRESHEIMER AG | DE000A0LD6E6 , ALMONTY INDUSTRIES INC. | CA0203987072 , RHEINMETALL AG | DE0007030009
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Inhaltsverzeichnis:

"[...] nach Abschluss der Untersuchungen unseres Partners, besteht durch diese Vereinbarung die Möglichkeit einer starken Wertschöpfung für unser Unternehmen. [...]" Dr. Aram Mangasarian, CEO, NOXXON Pharma N.V.
Der Autor
Armin Schulz
Der gebürtige Mönchengladbacher studierte Betriebswirtschaftslehre in den Niederlanden. Im Zuge des Studiums kam er erstmals mit der Börse in Kontakt. Er hat mehr als 25 Jahre Erfahrung bei Börsengeschäften.
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Gerresheimer - zwischen systemrelevanter Stärke und akuten BaFin-Bedenken
Gerresheimer hat sich längst vom reinen Verpackungshersteller verabschiedet. Mittlerweile liefert das Unternehmen Lösungen wie beispielsweise Insulin-Pens oder Spezialfläschchen für Krebsmedikamente für die Pharma- und Biotech-Branche. Der Vorteil dabei ist die Verpackung, die die Wirkstoffe nicht nur schützt, sondern eine genaue Dosierung erst möglich macht. Genau diese Rolle in sensiblen Wertschöpfungsketten macht den Konzern so wichtig. Denn der globale Gesundheitsmarkt wächst stetig, angetrieben durch den demografischen Wandel und die Zunahme chronischer Erkrankungen.
Aktuell wird diese strategische Positionierung jedoch von einer erheblichen Verunsicherung überschattet. Die BaFin prüft den Jahresabschluss 2024, konkret die Buchung von Umsätzen aus sogenannten Bill-and-Hold-Vereinbarungen. Es steht die Frage im Raum, ob Erlöse möglicherweise vor der eigentlichen Lieferung verbucht wurden. Wichtig ist in diesem Zusammenhang, dass die Streitigkeit einen Betrag im niedrigen zweistelligen Millionenbereich ausmacht. Das ist weniger als 1 % des Gesamtumsatzes. Allein die Ankündigung der Prüfung hat das Anlegervertrauen schwer erschüttert und zu massiven Kursverlusten geführt. Die eigentliche Sorge ist weniger der finanzielle Einfluss, sondern ein möglicher Reputationsschaden.
Trotz der akuten Verunsicherung bleibt das mittelfristige Fundament intakt. Die Führung hält an ehrgeizigen Zielen fest, darunter ein jährliches Umsatzwachstum von 6 – 9 %. Die kürzlich umgesetzte Akquisition von Bormioli Pharma stärkt das Portfolio in den zukunftsträchtigen Biopharma-Systemen. Für Investoren stellt sich die Frage, ob die aktuellen Bewertungen eine Eintrittschance in ein grundsätzlich gesundes Geschäftsmodell bieten, oder ob die Governance-Bedenken und eine möglicherweise langwierige Prüfung die Erholung noch aufhalten werden. Die kommenden Quartale werden die Weichen stellen. Die Aktie notiert derzeit bei 35,54 EUR.
Almonty Industries – einzigartig für die westliche Welt
Für Investoren, die auf kritische Rohstoffe setzen, ist Almonty Industries längst ein bekannter Name. Das Unternehmen bedient mit seinem Wolfram essentielle Wertschöpfungsketten in Schlüsselsektoren. Der metallische Rohstoff ist aufgrund seiner Härte und Hitzebeständigkeit unverzichtbar für die Verteidigungsindustrie, von Panzerungen bis zu Lenksystemen. Ebenso bauen die Luft- und Raumfahrt sowie die Halbleiter- und Elektromobilitätsbranche auf den kritischen Rohstoff. Almontys Rolle als Lieferant aus politisch stabilen Regionen gewinnt vor dem Hintergrund angespannter Handelsbeziehungen und der Abhängigkeit von China zusätzlich an strategischem Gewicht.
Am 23. September machte das Unternehmen mit einer wichtigen operativen Meldung auf sich aufmerksam. Es startete ein großangelegtes Bohrprogramm auf seinem Sangdong-Gelände in Südkorea, diesmal mit Fokus auf Molybdän. Dieses Metall, dessen Preis sich ebenfalls gut entwickelt, verbessert die Hitzebeständigkeit von Legierungen und ist für Zukunftstechnologien gefragt. Die Bohrungen sollen die Daten liefern, um den technischen Bericht zu aktualisieren und möglichst schnell die Produktion aufzunehmen. Die Dringlichkeit wird durch Versorgungsengpässe in Südkorea unterstrichen, was die potenzielle Bedeutung des Projekts für die regionale Rohstoffsicherheit unterstreicht. Eine entsprechende Abnahmeerklärung mit einem südkoreanischen Space X Zulieferer inklusive eines Mindestpreises liegt bereits vor.
Bereits Anfang September erhielt Almonty eine bedeutende externe Bestätigung. Das Unternehmen wurde in das TSX30-Ranking der Torontoer Börse aufgenommen, das die 30 besten Wachstumswerte der letzten drei Jahre ausweist. Diese Ehrung reflektiert die erfolgreiche Transformation des Unternehmens, einschließlich des Börsengangs in den USA und der Fortschritte im Flaggschiff-Projekt Sangdong. Zusammen mit strategischen Abnahmeverträgen und der politischen Anerkennung seiner Rolle für robuste Lieferketten zeigt sich hier ein langfristiges Wachstumsnarrativ, das über die reine Wolframproduktion hinausreicht. Daher verwundert es nicht, dass die Aktie nahe ihres Allzeithoch handelt und aktuell für 5,93 USD an der NASDAQ zu haben ist.

Rheinmetall -das Rückgrat der europäischen Verteidigung
Rheinmetall positioniert sich als weit mehr als nur ein Rüstungskonzern. Das Unternehmen ist ein strategischer Architekt essenzieller Wertschöpfungsketten, die für die nationale und europäische Sicherheit unverzichtbar sind. Sein Einfluss reicht von der Beschaffung kritischer Rohstoffe wie Seltener Erden und Antimon, unverzichtbar für Hightech-Waffensysteme und Munition, bis zur Entwicklung kompletter Verteidigungssysteme. Um sich von globalen Abhängigkeiten, insbesondere von China, zu lösen, baut der Konzern gezielt alternative Bezugsquellen auf und sichert so die langfristige Lieferfähigkeit. Diese Kontrolle über die gesamte Kette, von der Materialbeschaffung bis zur Logistik, macht Rheinmetall zu einem fundamentalen Pfeiler der Verteidigungsinfrastruktur.
Im September hat Rheinmetall nochmal kräftig aufs Gas gedrückt und seine Expansionsstrategie mit einem echten Paukenschlag untermauert. Der Konzern schnappte sich die Marinesparte NVL von der Lürssen-Gruppe, inklusive der legendären Werft Blohm+Voss. Vorausgesetzt, die Kartellwächter geben grünes Licht, soll der Deal Anfang 2026 über die Bühne gehen. Damit steigt der Dax-Riese in den Schiffbau ein. Plötzlich ist aus dem reinen Landsystem-Spezialisten ein domänenübergreifendes Systemhaus geworden, das jetzt in ganz neuen Gewässern segelt. Die Integration von NVL schafft ein deutsches "Powerhouse" für Überwasserschiffe und eröffnet komplett neue Geschäftsfelder im maritimen Bereich.
Parallel zum Marineeinstieg treibt Rheinmetall die Internationalisierung voran. Auf der Liste der Großprojekte steht auch der Bau einer neuen Munitionsfabrik in Lettland, die als Joint Venture geplant ist. Ab 2026 soll die Anlage, in die rund 275 Mio. EUR fließen, jedes Jahr mehrere zehntausend Artilleriegeschosse produzieren. Damit wird nicht nur die Verteidigungsfähigkeit des Baltikums gestärkt, sondern Rheinmetall baut zugleich sein globales Produktionsnetzwerk kräftig aus. Zusammen mit den geplanten Projekten in den USA und weiteren europäischen Ländern unterstreicht der Konzern seine wachsende Rolle: Er wird immer mehr zum zentralen Garanten für die munitionstechnische Versorgung der NATO-Partner. Die Aktie von Rheinmetall greift wieder die 2.000 EUR Marke an und notiert momentan bei 1.995,00 EUR.
In unsicheren Zeiten beweisen Unternehmen mit systemkritischen Lieferketten ihren Wert. Gerresheimer steht trotz akuter BaFin-Prüfung für systemrelevante Pharmalösungen, deren Geschäftsmodell intakt erscheint. Almonty Industries festigt seine Rolle als strategischer Lieferant seltener Metalle und treibt seine Expansion mit einem neuen Bohrprogramm voran. Rheinmetall hingegen formt sich durch Akquisitionen wie NVL immer mehr zum unverzichtbaren, domänenübergreifenden Systemhaus für die europäische Verteidigung. Ihr gemeinsamer Nenner ist die Resilienz, die heute immer wichtiger wird.
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