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13.10.2025 | 05:00

Wasserstoff als explosive Mischung: First Hydrogen, Plug Power, Amazon

  • Wasserstoff
  • Industrie
Bildquelle: KI

Wasserstoff bleibt der Hoffnungsträger für Industrie und Logistik. Darüber sind sich Experten trotz des erschwerten Wasserstoffhochlaufs in Deutschland einig. Die Marktbeobachter von McKinsey gehen etwa davon aus, dass die Kosten für grünen Wasserstoff in den kommenden Jahren rapide fallen werden. Damit würden viele Projekte, über die sich heute selbst Experten noch streiten, endlich profitabel. Unternehmen, die bereits am Markt positioniert sind, können dann profitieren. Wir stellen drei Wasserstoff-Visionäre vor und erklären, ob die zugehörigen Aktien vom Wasserstoff-Boom profitieren können.

Lesezeit: ca. 3 Min. | Autor: Nico Popp
ISIN: First Hydrogen Corp. | CA32057N1042 , PLUG POWER INC. DL-_01 | US72919P2020 , AMAZON.COM INC. DL-_01 | US0231351067

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Inhaltsverzeichnis:


    Wasserstoff ist längst in der Industrie angekommen

    Ausgerechnet Amazon in einem Atemzug mit zwei reinen Wasserstoff-Unternehmen zu nennen, mag auf den ersten Blick überraschen - schließlich ist der E-Commerce- und Cloud-Gigant kein Hersteller von Energietechnik. Doch Amazon befindet sich in einer Doppelrolle: Einerseits als großer Nachfrager und Anwender von Wasserstofflösungen in der eigenen Logistik, andererseits als Investor und Impulsgeber, der die Entwicklung neuer Technologien vorantreibt. Hintergrund ist Amazons ambitioniertes Nachhaltigkeitsziel, bis 2040 klimaneutral zu sein. Um diesem Ziel näher zu kommen, hat man schon vor Jahren die eigenen Logistikzentren und die dort genutzten Gabelstapler als geeigneten Ort für den Einsatz von Brennstoffzellen identifiziert. Gemeinsam mit Plug Power setzte Amazon das Projekt um - und profitiert von einer höheren Verfügbarkeit der Maschinen, die nahezu rund um die Uhr im Einsatz sind. Anders als batteriebetriebene Gabelstapler können Wasserstoff-Stapler binnen weniger als 5 Minuten vollgetankt werden. Da Logistikzentren zudem Sonnenstrom bieten und dieser mit Elektrolyseuren in Wasserstoff umgewandelt werden kann, lohnen sich derartige Investments schnell. Noch in diesem Jahr will Amazon 20.000 Wasserstoff-Gabelstapler in über 100 Logistikzentren einsetzen.

    Wasserstoff und Logistik: Zahlreiche Anwendungsfälle

    Darüber hinaus prüft Amazon den Einsatz von Brennstoffzellen in anderen Bereichen seines riesigen Logistiknetzwerks. Beispiele sind etwa Schwerlast-LKW und Lieferwagen, die gegenüber batteriebetriebenen Fahrzeugen einige Vorteile bieten. Gemeinsam mit dem Wasserstoff-Unternehmen First Hydrogen führte Amazon bereits erfolgreiche Tests auf den Straßen Großbritanniens durch. Auch für die Notversorgung von Rechenzentren ist der Einsatz von Brennstoffzellen denkbar.

    Während etablierte Platzhirsche wie Plug Power aufgrund ihrer jahrelangen Expertise bei vielen Anlegern spontan die erste Wahl sind, wenn sie nach Investments in Wasserstoff suchen, überzeugen Unternehmen wie First Hydrogen mit ihrer vergleichsweise geringen Marktkapitalisierung und ihrer Agilität. First Hydrogen bietet sowohl Lösungen für Fahrzeugflotten und will den bereits gemeinsam mit Amazon erprobten Lieferwagen 2028 in einer neuen Version mit einer Reichweite von bis zu 1.000 km auf den Markt bringen, als auch Wasserstoff-Infrastruktur. Letzterer Bereich umfasst Elektrolyseure und Wasserstoff-Tankstellen ebenso wie die mögliche Lieferung von Wasserstoff direkt zum Kunden.

    First Hydrogen will mit umfassendem Angebot punkten

    Die in seinen Lieferwagen erprobte Technologie will First Hydrogen auch in angrenzenden Märkten ausrollen und so etwa Bootsantriebe, Landmaschinen, Notstromaggregate oder mittelgroße LKW CO2-neutral machen. Damit dockt das Unternehmen direkt an die Pläne an, die auch Weltkonzerne wie Amazon als mögliche Einsatzbereiche für Wasserstoff identifiziert haben. Statt alles selbst zu entwickeln, baut man bei First Hydrogen auf starke Partnerschaften. Die Wasserstoff-Lieferwagen stammten etwa von bekannten Herstellern und wurden mit zugelieferten Brennstoffzellen von Ballard Power ausgestattet. Dieses „Asset-light-Geschäftsmodell" ermöglicht, dass First Hydrogen viele Zukunftsthemen besetzt und bei Bedarf Produkte in diesen Bereichen ausrollen kann. Selbst im Bereich der kleinen Atomkraftwerke sieht First Hydrogen Chancen. Diese modular aufgebauten Minireaktoren könnten ebenfalls dazu dienen, grünen Wasserstoff herzustellen und darüber hinaus das Problem hoher Stromkosten für Unternehmen aus der Industrie lösen. Das Tochter-Unternehmen First Nuclear besteht seit 2025.

    First Hydrogen und Plug Power: Wasserstoff-Schub steht erst noch bevor

    Während die Atomkraft-Sparte von First Hydrogen noch eine Wette auf die Zukunft ist, zieht das Geschäft mit Elektrolyseuren weltweit an. Die jüngsten Quartalszahlen von Plug Power zeigen einen Anstieg des Umsatzes um rund 40 % zum Vorjahr. Zugleich erwirtschaftete das Unternehmen aber erneut einen Verlust. Folglich sind auch Analysten zwiegespalten und sehen für die Plug-Power-Aktie Kursziele zwischen 0,50 und 7 USD. Auch bei First Hydrogen zeigen sich Beobachter vorsichtig - der große Wasserstoff-Durchbruch steht noch aus. Da weltweit allerdings Unternehmen wie Amazon, aber auch Shell, BASF und viele andere groß in die Technologie investieren, dürfte der große Schub für die Wasserstoff-Wirtschaft erst noch bevorstehen. Vorbehaltlich erfolgreicher Finanzierungsrunden sind Unternehmen wie Plug Power und First Hydrogen, die schon heute umfassende Lösungen im Angebot haben, perfekt positioniert, um zu profitieren. Mit seiner Mini-Marktkapitalisierung von nur 23 Mio. EUR bietet First Hydrogen im Falle des nächsten Wasserstoff-Hypes die für Aktionäre explosivste Mischung.


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    Der Autor

    Nico Popp

    In Süddeutschland zuhause, begleitet der leidenschaftliche Börsianer die Kapitalmärkte seit rund zwanzig Jahren. Mit einem Faible für kleinere Unternehmen ausgestattet, ist er ständig auf der Suche nach spannenden Investmentstorys

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