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13.11.2023 | 06:00

Wasserstoff gescheitert! Chancen für JinkoSolar, Saturn Oil + Gas sowie Nordex

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Bildquelle: pixabay.com

Wenn Plug Power, das größte Unternehmen der neuen Wasserstofftechnologie, bekannt gibt, dass das Geld wohl in 12 Monaten ausgehen wird, ist das ein Paukenschlag für die gesamte Branche. Wenn es schon der Big Player nicht schafft profitabel zu werden, gibt es offenbar auch Probleme mit der Technologie. Das Ausrollen dürfte zumindest länger dauern. Doch die Energieprobleme weltweit bestehen noch immer. Das erhöht die Chancen für die Solarenergie, Ölindustrie und möglicherweise auch die der Windkraft. Wir sehen uns aus jedem der Bereiche ein Unternehmen an und durchleuchten die Zukunftsperspektiven.

Lesezeit: ca. 5 Min. | Autor: Armin Schulz
ISIN: JINKOSOLAR ADR/4 DL-00002 | US47759T1007 , Saturn Oil + Gas Inc. | CA80412L8832 , NORDEX SE O.N. | DE000A0D6554

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Inhaltsverzeichnis:


    JinkoSolar – sehr starkes 3. Quartal

    Die Solarbranche lief gut bis SolarEdge, ein Wechselrichter Spezialist, am 19. Oktober eine Gewinnwarnung veröffentlichte. Als am 1. November die offiziellen Zahlen zum 3. Quartal veröffentlicht wurden, ging es nicht nur für Aktie von SolarEdge nach unten, sondern auch für viele andere Solar-Aktien, die in Sippenhaft genommen wurden. Eine Ausnahme bildet JinkoSolar, die am 30. Oktober ihrerseits sehr gute Quartalszahlen vorlegten und davon ausgehen, die eigene Prognose für 2023 zu übertreffen. Grund dafür ist der Preisverfall in der Lieferkette. CEO Xiande Li sagte: „Wir glauben, dass wir als Branchenführer noch stärker werden, wenn sich der Wettbewerb verschärft“.

    Die Bilanz des letzten Quartals zeigt ein deutliches Wachstum der wichtigsten operativen und finanziellen Kennzahlen. Die vierteljährlichen Lieferungen des Unternehmens erreichten 22.597 MW, ein Plus von 21,4 % gegenüber dem Vorquartal und beeindruckende 108,2 % gegenüber dem Vorjahr. Die Gesamteinnahmen für das Quartal beliefen sich auf 4,36 Mrd. USD, was ebenfalls über dem Vorquartal und dem Vorjahr liegt. JinkoSolars Effizienz zeigt sich im Bruttogewinn, der 840,6 Mio. USD erreichte. Damit wurde das Vorjahresergebnis fast verdoppelt. Die Bruttomarge konnte auf 19,3 % zulegen und übertraf die Erwartungen der Analysten.

    Der Gewinn pro American Depositary Share (ADS) lag bei 3,52 USD (unverwässert) und 2,53 USD (verwässert). Mittlerweile beträgt der Anteil der hochwertigen Module des Typs N etwa 60 % aller Modullieferungen weltweit. Den Wettbewerbsvorteil kann das Unternehmen in Zukunft noch weiter ausbauen, da es nach eigenen Angaben einen technologischen Durchbruch für seine Solarzelle erreicht hat. So konnte ein neuer Rekord beim maximalen solaren Umwandlungswirkungsgrad von 26,89 % erreicht werden. Die Aussichten für JinkoSolar bleiben sehr gut. Seit dem 30. Oktober konnte die Aktie in der Spitze über 44 % zulegen und notiert aktuell bei 36,12 USD.

    Saturn Oil & Gas – erneut mit einem Rekord-Quartal

    Auch wenn die Welt sich gerne von den fossilen Brennstoffen verabschieden möchte, geht es mangels Alternativen nicht ganz so schnell wie gewünscht. Neben Kraftstoff und Heizöl sind etliche Branchen auf den Rohstoff angewiesen. Dazu zählt die Kunststoff-, Pharma- und Kosmetikindustrie. Jetzt wo Wasserstoff einen Rückschlag erlitten hat, sind das gute Nachrichten für Ölproduzenten wie Saturn Oil & Gas. Das Unternehmen ist im vergangenen Jahr mit der Ridgeback-Übernahme noch einmal deutlich gewachsen. Im 3. Quartal produzierte man im Schnitt 26.250 Barrel Öläquivalent. Im Vorjahr waren es lediglich 10.965 Barrel.

    Neben der Rekord-Durchschnittsproduktion wurde folgerichtig auch beim Umsatz eine neue Bestmarke mit 201,1 Mio. CAD erzielt. Das EBITDA lag bei 100,3 Mio. CAD und hat sich gegenüber dem Vorjahr fast verdoppelt. Der bereinigte Cashflow markierte mit 76,5 Mio. CAD ebenfalls einen Bestwert. Davon wurden 35,3 Mio. CAD in die Erschließung von 18 Bohrlöchern investiert. Die Erfolgsquote der niedergebrachten Bohrungen liegt bei 100 %. Durch die Übernahme von Ridgeback konnten die Verarbeitungsausgaben und Transportkosten gesenkt werden. Auch die Nettoverschuldung wurde im letzten Quartal um rund 37 Mio. CAD reduziert, so dass man auf ein Verhältnis von Nettoverschuldung zum annualisierten vierteljährigem bereinigten Cashflow von 1,5 kommt.

    Im laufenden 4. Quartal will das Unternehmen die Erschließungen so aktiv wie nie zuvor vorantreiben und führt 3 Bohrprogramme gleichzeitig durch. Damit soll das Ziel von 27.000 Barrel Öläquivalent pro Tag im Dezember erreicht werden, zumal die bisherige Bohr-Performance in diesem Jahr zwischen 15 und 52 % besser als erwartet war. Vergleicht man das Unternehmen mit seiner Peer-Group auf Basis des Unternehmenswertes im Verhältnis zum schuldenbereinigten Cashflow liegt der Durchschnitt in Kanada bei 3,4. Saturn wird mit unter 2 gehandelt. Die Aktie, die aktuell bei 2,40 CAD handelt, hat damit Nachholpotenzial. Wer mehr wissen möchte, sollte sich den Bericht auf researchanalyst.com anschauen. Am 5. Dezember kann man sich auf dem 9. International Investment Forum auch wieder Informationen aus 1. Hand holen.

    Auch auf dem 9. IIF vertreten - Saturn Oil & Gas

    Nordex – vor den Quartalszahlen

    Eigentlich sind die Voraussetzungen für den Ausbau der Windkraft sehr gut. Die EU plant bis 2030 insgesamt 500 GW Leistung zu erreichen. Da das Ziel in Gefahr war, wurde am 24. Oktober der Wind Power Action Plan von der EU-Kommission vorgestellt. In Zukunft soll nicht mehr automatisch das günstigste Angebot den Zuschlag erhalten, sondern auch Faktoren wie Nachhaltigkeit oder Cybersicherheit sollen eine Rolle spielen. Das dürfte für Nordex förderlich sein. Durch die Schwierigkeiten von Siemens Energy wird allerdings auch Nordex kritisch beäugt, denn steigende Zinsen und Bürokratie treffen auch Nordex.

    Am 14. November will das Unternehmen seine Zahlen zum 3. Quartal präsentieren. Dann wird sich zeigen, ob Nordex ähnliche Schwierigkeiten wie Siemens Energy hat. Vorab hat der Konzern einige Zahlen veröffentlicht. Im letzten Quartal erhielt man Aufträge für 365 Windenergieanlagen mit einer Gesamtnennleistung von 2,2 GW, im Vorjahr waren es lediglich 1,4 GW. Allerdings sank der durchschnittliche Verkaufspreis auf 0,79 Mio. EUR/MW. Der Auftragseingang stieg in den ersten 9 Monaten um 10,6 % auf 4,9 GW. Dabei lag der durchschnittliche Verkaufspreis bei 0,85 Mio. EUR/MW.

    Nordex-CEO José Luis Blanco erklärte, dass die Auftragsdynamik spürbar angezogen habe und sich die Produkte in Europa und Lateinamerika als sehr wettbewerbsfähig erwiesen haben. Als interessierter Investor sollte man die offiziellen Quartalszahlen abwarten, um dann eine Entscheidung zu treffen. Im Gegensatz zur Solarenergie sind die bürokratischen Hürden bei der Windkraft deutlich höher. Im Oktober gab es von Goldman Sachs eine Halten-Empfehlung, während die Deutsche Bank und Jefferies den Titel als Kauf mit einem Kursziel von 17 EUR einstuften. Derzeit zahlt man für einen Anteilsschein 10,80 EUR.


    Nachdem die Wasserstofftechnologie einen Rückschlag erlitten hat, sind die Chancen für die Erneuerbaren Energien und die die herkömmlichen fossilen Brennstoffe wieder gestiegen. Der Energiebedarf ist vorhanden und will gestillt werden. JinkoSolar stemmt sich erfolgreich gegen den Abwärtssog und hat starke Quartalszahlen vorgelegt und einen positiven Ausblick gegeben. Saturn Oil & Gas hat Rekordzahlen präsentiert. Der hohe Ölpreis im Oktober dürfte auch für das kommende Quartal positive Auswirkungen haben. Wenn das große Bohrprogramm mit 3 Bohrgeräten Früchte trägt, sollte die Produktion weiter steigen. Nordex steht vor den Quartalszahlen. Die Politik hat die Weichen für den Ausbau der Windkraft gestellt und dabei europäische Anbieter gestärkt. Gut für Nordex.


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    Der Autor

    Armin Schulz

    Der gebürtige Mönchengladbacher studierte Betriebswirtschaftslehre in den Niederlanden. Im Zuge des Studiums kam er erstmals mit der Börse in Kontakt. Er hat mehr als 25 Jahre Erfahrung bei Börsengeschäften.

    Mehr zum Autor



    Lexikon:

    1. Aktie – Als Aktie wird ein Wertpapier bezeichnet, welches einen Anteil am Eigenkapital einer Aktiengesellschaft darstellt.
    2. Bank – Das Kreditwesengesetz (KWG) regelt in Deutschland die erlaubten Geschäfte einer Bank.

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    Damit schädliche Emissionen in Europa reduziert werden, hat die Europäische Kommission eine Wasserstoffbank ins Leben gerufen. Mit finanziellen Anreizen werden Wasserstoff-Projekte in dreistelliger Millionenhöhe finanziert. Plug Power kann mit seinem Wissensvorsprung punkten und sichert sich einen 25 MW Deal für seine Elektrolyseur-Anlagen mit einem Unternehmen in der EU. Doch fossile Brennstoffe sind weiterhin wesentlicher Bestandteil der globalen Wirtschaftsinfrastruktur. So kann sich Saturn Oil & Gas über den Abschluss einer frischen Akquisition im kanadischen Süd-Saskatchewan freuen. Investoren wiederum freut die Liquidität und der weitere Schuldenabbau des Unternehmens. Weniger erfreut zeigen sich die Anleger der SMA Solar AG. Nach der Gewinnwarnung schoss die Aktie in den Keller. Analysten zeigen sich verstimmt. Ist das nun das Aus für die Solarbranche made in Germany? Chinesische Unternehmen sind weiter auf dem Vormarsch. Wo lohnt sich ein Investment?

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    Die Aktien von Bayer, Saturn Oil & Gas und TUI haben das Potenzial in naher Zukunft zu steigen. Bei Bayer scheinen die negativen Effekte des schwierigen Jahres 2023 eingepreist zu sein. Saturn Oil & Gas beeindruckt durch einen starken Cashflow und wird als zukünftige Dividenden-Aktie gehandelt. Analysten sehen hier ein Potenzial von über 100 %. Für TUI sind die Bilanzprobleme weitgehend gelöst und die Prognosen für 2024 sowie die Sommersaison versprechen Rekordbuchungen, was die Aktie zusätzlich beflügeln könnte. Grund genug sich die drei Unternehmen genauer anzusehen.

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    Die Welt steht vor der Herausforderung, den Klimawandel einzudämmen und saubere Energiequellen zu entwickeln. Für Unternehmen die sich darauf fokussieren, innovative Lösungen für eine nachhaltige Zukunft anzubieten, entsteht langfristig ein Wettbewerbsvorteil. Gerade bei energiehungrigen Industrien ist es schwierig, den gesamten Bedarf durch saubere Energieerzeugung zu decken, und so benötigt man Emissionsgutschriften um den CO2-Ausstoß auszugleichen. Durch den Einsatz von CO2-Zertifikaten werden Emissionen kompensiert und so ein wertvoller Beitrag zum Klimaschutz geleistet. Wir sehen uns mit Siemens Energy einen sauberen Energieerzeuger an, Carbon Done Right Developments produziert CO2-Zertifikate und thyssenkrupp will seine Stahlindustrie auf Wasserstoffenergie umstellen.

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