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23.05.2023 | 05:10

Analysten euphorisch - Varta, First Phosphate, Freyr Battery

  • Elektromobilität
  • Batterie
Bildquelle: pixabay.com

Die Batterietechnologie hat in den letzten Jahren erhebliche Fortschritte erzielt. Unternehmen investieren stark in Forschung und Entwicklung, um Akkus zu entwickeln, die eine größere Reichweite, eine schnellere Ladezeit und eine längere Lebensdauer besitzen. Mit dem wachsenden Interesse an Elektrofahrzeugen steigt jedoch der Bedarf an Rohstoffen wie Lithium, Kobalt, Nickel oder Phosphat enorm. Das vorhandene Angebot stößt aufgrund der hohen Nachfrage bereits jetzt an seine Grenzen. Profiteure sind klar die Produzenten der knappen Güter.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: Stefan Feulner
ISIN: VARTA AG O.N. | DE000A0TGJ55 , FIRST PHOSPHATE CORP | CA33611D1033 , Freyr Battery | LU2360697374

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Inhaltsverzeichnis:


    Varta AG – Uneinigkeit bei den Analysten

    Die Zahlen für das erste Quartal beim früheren deutschen Innovationsunternehmen sind raus und fielen, wie erwartet, ernüchternd aus. Die Erlöse fielen aufgrund der schwachen Nachfrage um 11 % auf 164 Mio. EUR, wobei die Umsätze im Lithium Knopfzellen-Sektor um 92 % und die Mikrobatterien-Umsätze um 21 % in die Knie gingen. Deutliches Wachstum verzeichnete dagegen das Segment Energiespeichersysteme. Das bereinigte EBITDA lag bei -2 Mio. EUR. Darüber hinaus drückten Restrukturierungskosten in Höhe von ca. 6 Mio. EUR und eine Vervielfachung der Finanzierungskosten auf das Ergebnis des Unternehmens aus Ellwangen. Trotz der kürzlich durchgeführten Kapitalmaßnahme in Höhe von 51 Mio. EUR sowie der Prolongation der Bankfinanzierungen bleibt es abzuwarten, ob es zukünftig zu weiteren Kapitalerhöhungen kommen könnte.

    Uneins zeigten sich derweil die verschiedenen Analystenhäuser bei der Einschätzung zur aktuellen Situation. Alster Research sieht trotz der durchgeführten Finanzierungsschritte noch keine Trendwende in Sicht und lässt höhere Gesamtrisiken bei einer Investition in Varta in ihre Berechnungen einfließen. Aufgrund dessen wurde das Kursziel von 18 EUR auf aktuell 16 EUR gesenkt. Das Anlageurteil bleibt weiterhin bei „Sell“. Optimistischer sind dagegen die Experten der US-Investmentbank Goldman Sachs. So lagen die Kennziffern für das erste Quartal im Rahmen der niedrigen Prognosen. Dabei wurde weder das Kursziel von 30 EUR als auch das Votum „Neutral“ verändert.

    Nach einem fulminanten Börsenstart im Februar 2023 korrigierte die Aktie von First Phosphate. Quelle: Refinitiv Eikon

    First Phosphate – Deutlicher Vertrauensbeweis

    Aktuell stellt die Lithium-Ionen-Batterie noch den Standard bei elektrischen Vehikeln. Dies dürfte sich aufgrund der Vorteile neuartiger Technologien alsbald ändern. Bereits jetzt setzen die großen Player des EV-Marktes wie Tesla, Volkswagen oder Mercedes auf alternative Quellen und Rohstoffe. First Phosphate, ein aussichtsreicher Newcomer auf dem Börsenparkett, fokussiert sich auf die Gewinnung und Reinigung von Phosphat für die Herstellung von aktivem Kathodenmaterial für die Lithium-Eisen-Phosphat-Batterieindustrie. Die Vorteile des Lithium-Eisen-Phosphat-Akkus sind dabei klar ersichtlich. So wird weder Nickel, Mangan noch Kobalt benötigt. Außerdem haben diese eine deutlich längere Lebensdauer und können aufgrund ihrer Feuerfestigkeit besser recycelt werden. Für den globalen Markt sehen Analysten von Business Insights von 2021 bis 2028 jährliche Wachstumsraten von mehr als 25 % und ein Volumen in Höhe von 49,96 Mrd. USD.

    Dabei sind die Kanadier bestrebt, mit einem hohen Reinheitsgrad, unter Einhaltung aller ESG-Standards und mit einem geringen Kohlenstoff-Fußabdruck zu produzieren. First Phosphate besitzt in der Region Saguenay-Lac-St-Jean in Quebec mehr als 1.500 km² Landrechte, die über eine erstklassige Infrastruktur verfügen und schrittweise entwickelt werden. Die Grundstücke enthalten seltenes Anorthosit-Eruptivphosphatgestein, das hochwertiges Phosphatmaterial ohne erhöhte Konzentrationen schädlicher Elemente liefert. Durch eine Reihe von Verarbeitungsschritten kann dadurch hochreine Batteriequalität-Phosphorsäure gewonnen werden. Dabei ist eine vertikale Integration von der Mine aus direkt in die Lieferketten großer nordamerikanischer LFP-Batteriehersteller geplant, die aktives LFP-Kathodenmaterial in Batteriequalität benötigen.

    Kürzlich konnte das Unternehmen den erfolgreichen Abschluss einer überzeichneten Finanzierungsrunde über 2,34 Mio. CAD vermelden. Die Erlöse sollen dabei für Bohrungen auf den Phosphatprojekten von First Phosphate in Québec – Bégin-Lamarch und Lac à l’Orignal – verwendet werden. Zudem lieferte das Management einen weiteren Vertrauensbeweis, indem diese eine Vereinbarung über den Erwerb von 50 % oder 2,7 Mio. First Phosphate-Stammaktien, die sich derzeit in Besitz der Firma Glen Eagle Resources befinden, übernehmen. Glen Eagle hatte im September 2022 durch den Verkauf des Vorzeigeprojekts Lac à l'Orignal an First Phosphate Stammaktien von First Phosphate erworben. Der größte Aktionär von First Phosphate ist bis dato ohnehin CEO John Passalacqua mit einem Anteil von 16,84 %.

    First Phosphate besitzt einen Börsenwert von 22,71 Mio. CAD. Durch die hohe Nachfrage nach Phosphat auf Seiten der Elektroautomobilindustrie könnte langfristig ein wichtiger Player in Nordamerika entstehen.

    Freyr Battery – Bullishe Prognosen

    Das in Luxemburg ansässiges Unternehmen, das Batterien und Batteriezellen entwickelt, hat sich auf die Produktion von Materialien spezialisiert, die für die Herstellung von Batteriezellen benötigt werden. Außerdem verkauft es Batterien und Batteriezellen an Märkte, die Elektromobilität, Energiespeichersysteme sowie Schiffs- und Luftfahrtanwendungen umfassen.
    Für das im März abgeschlossene Quartal vermeldete das Unternehmen einen bereinigten Verlust von 0,09 USD je Aktie. Der ausgewiesene Umsatz lag bei 0, wobei Analysten von 2,09 Mio. USD ausgingen.

    Freyr Battery meldete einen Quartalsverlust von 12,9 Mio. USD. Die Barmittel betrugen zum Stichtag 474,80 Mio. USD. Im ersten Quartal lag der Schwerpunkt auf dem Bau der Giga Arctic in Norwegen. Von den 64,1 Mio. USD Investitionsausgaben flossen daher auch 75 % in das Hauptprojekt, während das restliche Kapital hauptsächlich für die Fertigstellung des Customer Qualifikation Plant benötigt wurde.

    Für das weitere Wachstum setzt Freyr Battery auf Kooperationen mit starken Partnern. So führte das Unternehmen Gespräche zur Bildung einer strategischen Koalition mit Glencore, Caterpillar, Siemens AG und der Nidec Corporation, um den Ausbau nachhaltiger Batterielösungen in Europa, Nordamerika und darüber hinaus voranzutreiben.

    Die Aktie von Freyr notiert aktuell bei 7,19 USD. Auf Reuters Refinitiv gelistete Analysten vergaben dreimal das „Strong buy“-Rating, viermalmal „Buy“ sowohl zweimal „Hold“, wobei das durchschnittliche Kursziel der Analysten bei 15,00 USD liegt, was ein Kurspotential von mehr als 100 % bedeutet.


    Beim Batteriehersteller Varta sind die Analysten nach den Zahlen zwiegespalten. Dagegen liegt der Expertenkonsens bei Freyr Battery rund 100 % über dem aktuellen Kurs. First Phosphate könnte zu einem der wichtigsten Phosphatlieferanten Nordamerikas emporsteigen.


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    Der Autor

    Stefan Feulner

    Mehr als 20 Jahre Börsenerfahrung und ein breit gestreutes Netzwerk kann der gebürtige Franke vorweisen. Seine Leidenschaft gilt dem Analysieren verschiedenster Geschäftsmodelle und dem Durchleuchten neuer Trends.

    Mehr zum Autor



    Lexikon:

    1. Aktie – Als Aktie wird ein Wertpapier bezeichnet, welches einen Anteil am Eigenkapital einer Aktiengesellschaft darstellt.
    2. Markt – Auf einem Markt treffen Angebot und Nachfrage aufeinander.

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