08.09.2020 | 05:50
Barrick Gold, Gazprom, Scottie Resources: Wer überzeugt den Markt?
Um vom Markt wahrgenommen werden, bedarf es mehr als nur eines großen Namens. Wie Investoren in einer Phase der globalen Geldflut investieren können.
Noch im März gänzlich am Boden, entwickeln Rohstoff-Aktien seit Monaten eine starke Dynamik. Der Grund: Trotz der Pandemie ist die Nachfrage nach Kupfer und auch Rohöl nicht deutlich eingebrochen. Bei Gold steigt die Nachfrage sogar kontinuierlich an. Hintergrund sind die Maßnahmen von Regierungen und Notenbanken gegen die Krise. Wie schon während der großen Finanzkrise, stützen staatliche Institutionen die Märkte mit Liquidität. Das treibt neben Gold und anderen Edelmetallen auch andere Rohstoffe. Doch wie sollten Anleger in diesem Marktumfeld investieren?
Lesezeit: ca. 2 Min.
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Autor:
Nico Popp
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Inhaltsverzeichnis:
"[...] Wir haben mit über 440 km² eines der größten Landpakete aller Nichtproduzenten im Gürtel aufgebaut und bis heute mehr als 25 Goldentdeckungen auf dem Grundstück erzielt, wobei fünf dieser Entdeckungen insgesamt etwa 1,1 Millionen Unzen Goldressourcen umfassen. [...]" Jared Scharf, CEO, Desert Gold Ventures Inc.
Der Autor
Nico Popp
In Süddeutschland zuhause, begleitet der leidenschaftliche Börsianer die Kapitalmärkte seit rund zwanzig Jahren. Mit einem Faible für kleinere Unternehmen ausgestattet, ist er ständig auf der Suche nach spannenden Investmentstorys
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Barrick Gold: Markt ignoriert herausragende Entwicklung
Wenn es um die Förderung von Gold geht, ist Barrick Gold seit Jahren das Unternehmen, das von vielen Anlegern als erstes genannt wird. Tatsächlich ist Barrick Marktführer – kein anderes Unternehmen produziert mehr Gold als der Konzern aus Toronto. Damit das auch so bleibt, hat Barrick Gold in den vergangenen Jahren immer wieder zugekauft: 2006 hatte man mit der Übernahme von Placer Dome ein gutes Händchen und 2019 schluckte man Randgold Resources. Zwischendurch verleibte sich der Gold-Gigant viele weitere, kleinere Explorationsgesellschaften ein. Bereits vor Beginn des Gold-Booms im Zuge der Corona-Pandemie verbesserten sich bei Barrick die Zahlen deutlich und das Management schlug vor, die Quartalsdividende um vierzig Prozent anzuheben.
Trotz des erfreulichen Geschäftsverlaufs plant das Unternehmen, sich bis Ende des Jahres von mehreren unrentablen Projekten zu trennen. Angesichts des gestiegenen Goldpreises könnte dieser Schritt sogar mehr Mittel in die Kassen Barricks spülen, als gedacht. Trotz der formidablen Aussichten für den Goldsektor angesichts der globalen Geldmengenausweitung kommt der Kurs von Barrick Gold nicht so wirklich in die Gänge und konnte selbst als Gold die Marke von 2.000,00 USD durchbrach, keine neuen Hochs markieren. Noch immer notiert die Aktie heute auf dem Niveau von April. Und das, obwohl ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von nur 15 angesichts des Marktumfeldes Raum nach oben ließe.
Politische Großwetterlage für Gazprom eher ungünstig
Kurspotenzial weckt auch der Blick auf die Aktie von Gazprom – zumindest vordergründig. Der russische Öl- und Gaskonzern besticht seit langer Zeit mit niedrigen Bewertungen und macht aktuell mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von etwas mehr als zwei von sich reden. Obendrauf winkt auch noch eine zweistellige Dividendenrendite. Der weltgrößte Erdgaskonzern kontrolliert rund 7% der weltweiten Vorkommen und sieht Potenziale im Geschäft mit China und der Herstellung von Flüssiggas.
Im Zuge der Vorfälle rund um den russischen Oppositionellen Alexei Nawalny und der deutschen Diskussion, den Bau der Gaspipeline Nord Stream 2 zwischen Russland und Deutschland zu beenden, ist die Aktie unter Druck geraten. Damit bestätigt die Aktie von Gazprom ihre jahrelange Eigenschaft als Value-Falle. Value-Fallen sind Aktien, die zwar aufgrund fundamentaler Kennzahlen als günstig bewertet gelten, aber am Markt trotzdem keine Nachfrage erfahren.
Auch Scottie Resources mit gutem Timing bei Zukäufen
Ein gänzlich anderer Fall ist das kanadische Goldunternehmen Scottie Resources. Erst gestern zog der Kurs der Aktie in Deutschland wieder dynamisch an. Das Unternehmen ist im sogenannten „Goldenen Dreieck“ der kanadischen Provinz British Columbia tätig und besitzt dort die Scottie Gold Mine. Die Mine förderte zwischen 1981 und 1985 mehr als 95.000 Unzen Gold und überzeugte durch hohe Goldgehalte. Aktuell schickt sich das Unternehmen an, benachbarte Regionen ebenfalls zu explorieren und die Vorkommen auf seiner Liegenschaft auszuweiten. Das Ziel: Die Produktion zu günstigen Konditionen wieder aufnehmen. Ähnlich wie auch Barrick Gold, gelang es Scottie, in einer ruhigen Marktphase zuzukaufen: Im April 2019 sicherte sich Scottie Resources eine angrenzende Liegenschaft und verspricht sich davon zusätzliches Potenzial. Bei Scottie fällt zudem positiv ins Gewicht, dass das Unternehmen mit einem Cashbestand von rund 5,0 Mio. CAD solide finanziert erscheint.
Zwar ist Scottie Resources mit einer Marktkapitalisierung von rund 40 Mio. EUR ein sehr kleines Unternehmen, doch haben Investoren das Potenzial bereits erkannt: Allein seit Mitte Juni konnte die Aktie um mehr als 40% an Wert gewinnen. Während der Gold-Boom am Marktführer von Barrick Gold weitgehend vorbei geht und Unternehmen wie Gazprom unter der politischen Großwetterlage leiden, scheinen Titel kleinerer Gesellschaften, die vom Markt bereits als aussichtsreich erkannt wurden, eine spannende Nische zu sein.
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