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23.02.2022 | 05:10

Barrick Gold, MAS Gold, Gazprom – der Konflikt und seine Folgen

  • Gold
  • Rohstoffe
Bildquelle: pixabay.com

Die nächste Eskalationsstufe im Ukraine-Konflikt ist gezündet, die Folgen sind gravierend. Während die Ölpreise nahe an die 100 USD-Marke rückten, die höchsten Stände seit Ende 2014 verbuchten und das Edelmetall Gold über die wichtige Marke von 1.900 USD schoss, knickten die Aktienmärkte in den ersten Handelsstunden dramatisch ein, um im Handelsverlauf zu einer Rallye und einem Kursfeuerwerk anzusetzen. Trotz der weiter akut vorliegenden Sorgen vor einer Ausweitung des Konfliktes, könnte beim deutschen Leitindex bereits eine Trendwende eingeläutet worden sein.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: Stefan Feulner
ISIN: BARRICK GOLD CORP. | CA0679011084 , GAZPROM ADR SP./2 RL 5L 5 | US3682872078 , MAS Gold Corp. | CA57457A1057

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Inhaltsverzeichnis:


    Brodie Sutherland, CEO, Tocvan Ventures
    "[...] Ein Fokus wird dabei auf Vorkommen in der Nähe der Oberfläche liegen. Das wären gute Argumente für eine schnelle Produktionsentscheidung mit dem kostengünstigen Verfahren der Haufenlaugung. [...]" Brodie Sutherland, CEO, Tocvan Ventures

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    Gold als sicherer Hafen

    Im vergangenen Jahr wurde oft erwähnt, dass ein Investment in Gold langfristig als bester Inflationsschutz dienen dürfte. Durch die hohen Teuerungsraten, die inzwischen auch von den Notenbanken als längerfristig angesehen werden, dem niedrigen Zinsniveau und der hohen Verschuldung mehrerer Staaten, dürfte Gold weiterhin als langfristige Alternative zum Fiat-Geld zählen. Dies würde auch nichts daran ändern, sollten die Währungshüter die avisierten Zinserhöhungen in diesem Jahr durchführen. Zusätzlich kommt das Edelmetall nun auch wieder als Krisenwährung durch den gerade stattfindenden Ukraine-Konflikt auf den Tisch. Wichtig wäre aktuell ein nachhaltiger Bruch des Widerstandes bei 1.916,35 USD, um eine Konsolidierungsformation anschließen zu können.

    Goldminen-Aktien vor dem Turnaround?

    Während sich Anlagen in physischem Gold anbieten, sind auf aktuellem Niveau Aktien von Goldproduzenten und Explorationsunternehmen durchaus attraktiv. Dass die Geschäfte florieren, konnte in der vergangenen Woche der zweitgrößte Produzent Barrick Gold anhand der vorgelegten Zahlen nachweisen. Der Umsatz lag dabei mit 3,31 Mrd. USD rund 17% über dem des Vorquartals und überbot damit die Schätzungen der Analysten, die mit 3,147 Mrd. USD gerechnet hatten. Mit einer Verdopplung des Nettogewinns in Höhe von 726 Mio. USD und einem Gewinn pro Aktie von 0,35 USD wurde auch hier der Analystenkonsens überboten. Neben einem Aktienrückkaufprogramm über insgesamt 1 Mrd. USD erhalten Aktionäre eine Dividende in Höhe von 0,10 USD.

    Aufgrund der steigenden Energie- und Erzeugungskosten wird die Produktion im nächsten Jahr etwas kostspieliger für Barrick Gold. Die All-in Sustaining Costs stiegen bei der Kupferproduktion um 17,5% auf 2,62 USD pro Pfund nach 2,23 USD pro Pfund im Vorjahr. Im Gold-Segment stiegen die Kosten um rund 6% von 967 USD pro Unze 2020 auf aktuell 1.026 USD. Für die nächsten Quartale plant das Unternehmen Kosten zwischen 1.040 USD und 1.1120 USD. Im Nachgang der Zahlen ging es mit rund 6% steil nach oben. Aktuell notiert das in Toronto in Kanada niedergelasse Unternehmen bei 22,86 USD. Ein Überwinden der Marke von 25,37 USD sollte nun zeitnah erfolgen, um ein frisches Kaufsignal generieren zu können.

    MAS Gold mit positiven Signalen

    Natürlich ist der Junior Explorer MAS Gold aktuell noch nicht mit den Großen der Branche vergleichbar, dennoch macht das mit lediglich 10,74 Mio. EUR an Börsenwert ausgestattete Unternehmen mit konstant positivem Newsflow auf sich aufmerksam. Nachdem MAS Gold das 843 Hektar große Goldprojekt von Comstock Metals erwerben will, das an das bereits in Besitz befindliche Konzessionsgebiet Preview-North im Goldgürtel La Ronge im Nordosten von Saskatchewan angrenzt und sich zusammen mit Teilen des Grundstücks Preview-North innerhalb der Mineralienexplorationszone des Lac La Ronge Provincial Park befindet, wurde der Start eines Bohrprogrammes in den beiden Gebieten verkündet.

    Das 8.000m-Programm wurde auf der Lagerstätte North Lake begonnen und wird im weiteren Verlauf auch Bohrungen sowohl auf der Lagerstätte Preview SW als auch auf der Lagerstätte Point umfassen. Die Bohrungen auf dem Grundstück Preview SW sind Gegenstand der Vereinbarung mit Comstock Metals.

    Insgesamt besitzt MAS Gold im historischen Bergbaugebiet La Ronge Gold Belt vier Grundstücke mit einer Gesamtfläche von 34.000 Hektar. In diesem infrastrukturell gut erschlossenen Gebiet mit einer sehr Mining-freundlichen Gesetzgebung liegt unter anderem die ehemalige Goldmine Contact Lake, die bis 1998 von Cameco betrieben wurde und deren Rechte sich MAS Gold noch 2021 sichern konnte. Zudem besitzt das Unternehmen die Grundstücke Preview North, Greywacke Lake, Elizabeth Lake und Henry Lake. Allein in Preview-North werden Ressourcen in Höhe von rund 494.000 Unzen vermutet, Greywacke soll den Schätzungen nach 156.000 Unzen beherbergen. Insgesamt geht das Unternehmen von Goldvorkommen von mehr als 1 Mio. Unzen aus. Durch den positiven Newsflow und in Erwartung einer zusammenfassenden Ressourcenschätzung, mit der im ersten Quartal gerechnet wird, dürfte sich das gesamte Potenzial von MAS Gold aufzeigen.

    Pipeline auf Eis

    Einen Schockmoment mussten nach der Ankündigung von Russlands Präsident gestern Abend die Anleger von Gazprom erleben, denn bereits da wusste man, dass die Sanktionen in Hinblick auf Nord Stream 2 nicht lange auf sich warten lassen. Bundeskanzler Olaf Scholz hatte in einer Pressekonferenz verkündet, dass er das Wirtschaftsministerium gebeten habe, den bestehenden Bericht zur Analyse der Versorgungssicherheit bei der Bundesnetzagentur zurückzuziehen. Hierdurch könne die Pipeline nicht zertifiziert werden und folglich nicht in Betrieb gehen.

    Wenig verwundert über die laufenden Sanktionen äußerte sich Vize-Außenminister Andrej Rudenko am Dienstag in Moskau gegenüber der Nachrichtenagentur Interfax: „Moskau hat vor nichts Angst.“ Nach dem Ausverkauf ist die Aktie im Bereich von 5,50 EUR gut unterstützt und im Hinblick auf die Bewertung auch wieder attraktiv bewertet. Ungewiss ist natürlich der weitere Verlauf des Konflikts.


    Nach Corona und den Inflationssorgen rückt aktuell der Ukraine-Konflikt in den Vordergrund. Durch die Unsicherheiten und der Gefahr eines Krieges in Europa profitieren Goldaktien wie Barrick Gold und MAS Gold. Dagegen leidet Gazprom unter den Sanktionen in Hinblick auf Nord Stream 2.


    Interessenskonflikt

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    Der Autor

    Stefan Feulner

    Mehr als 20 Jahre Börsenerfahrung und ein breit gestreutes Netzwerk kann der gebürtige Franke vorweisen. Seine Leidenschaft gilt dem Analysieren verschiedenster Geschäftsmodelle und dem Durchleuchten neuer Trends.

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