Menü schließen




06.05.2024 | 06:00

Bayer auf dem Weg aus der Krise. Stehen auch Defence Therapeutics und BioNTech mit ihren Onkologie-Pipelines vor dem Turnaround?

  • Bayer
  • Defence Therapeutics
  • BioNTech
  • Glyphosat
  • Monsanto
  • Umstrukturierung
  • Krebs
  • Biotech
  • Pharma
  • Impfstoff
  • Onkologie
  • Krebstherapie
Bildquelle: pixabay.com

Nach mehreren Jahren, in denen der Pharma- und Agrarchemiekonzern Bayer von einer Krise in die nächste stolperte, zeichnen sich nun Zeichen einer Erholung am Horizont ab. Während Bayer seinen langen und steinigen Weg aus der Krise beschreitet, richten sich die Augen der Investoren und Branchenkenner nun auch auf zwei andere spannende Biotech-Unternehmen: Defence Therapeutics und BioNTech. Beide Unternehmen, die in der Vergangenheit vor allem durch ihre revolutionären Ansätze in der Krebstherapie für Furore sorgten, könnten mit ihren vielversprechenden Onkologie-Pipelines in die Fußstapfen von Bayer treten und einen ähnlichen Weg aus der Ungewissheit in eine strahlende Zukunft beschreiten.

Lesezeit: ca. 5 Min. | Autor: Armin Schulz
ISIN: BAYER AG NA O.N. | DE000BAY0017 , DEFENCE THERAPEUTICS INC | CA24463V1013 , BIONTECH SE SPON. ADRS 1 | US09075V1026

Hole Dir die spannenden Kommentare direkt als Newsletter per E-Mail.

Jetzt kostenlos abonnieren

Inhaltsverzeichnis:


    Bayer – sendet positive Signale

    Bayer hat zweifelsohne eine lange Durststrecke hinter sich. Neben den fortlaufenden juristischen Auseinandersetzungen, insbesondere im Kontext von Glyphosat, steht Bayer auch wegen seines Agrarmodells unter Beobachtung der OECD. Kritiker werfen dem Unternehmen vor, Umwelt- und Menschenrechtsrisiken in südamerikanischen Ländern nicht angemessen zu adressieren. Bayer bleibt jedoch standhaft und beteuert, verantwortungsvoll zu handeln. Das Unternehmen bekräftigte bei der Hauptversammlung Stärke und Resilienz und sieht Handlungsbedarf bei Patentabläufen, Rechtsfällen in den USA, den hohen Schulden und der Bürokratie. Diese Baustellen sollen in einem 3-jährigen Veränderungsprozess behoben werden.

    Der Konzern hat kürzlich einen bedeutenden juristischen Sieg in den Vereinigten Staaten erzielt, der eine signifikante Wendung im anhaltenden Rechtsstreit um die umstrittene Chemikalie PCB darstellt. Das Unternehmen, das durch die Akquisition von Monsanto ins Kreuzfeuer geriet, konnte ein Urteil, das Schadensersatzansprüche in Höhe von 185 Mio. USD gegen sie festsetzte, erfolgreich anfechten. Das Berufungsgericht fand wesentliche Mängel im Urteil der Vorinstanz und ordnete eine Neubewertung des Falles an. Die Leverkusener prüfen alle Möglichkeiten, um die Rechtsstreitigkeiten zu beenden. Derzeit laufen in den USA Gerichtsprozesse, bei denen verklagte Firmen Teile des Geschäfts ausgegliedert haben, um diese dann in die Insolvenz zu schicken und so den Klägern die Grundlage zu entziehen.

    Doch bevor es bei diesen Fällen keine Klarheit gibt, wird Bayer diesen Weg sicherlich nicht bestreiten. Bayer strebt nach Fortschritt in der medizinischen Forschung. Die jüngste Forschungskooperation mit dem Hamburger Unternehmen Evotec im Bereich der Präzisionskardiologie demonstriert das Engagement für die Entwicklung innovativer Therapeutika. Diese Zusammenarbeit knüpft an die bestehende, produktive Partnerschaft zwischen den beiden Unternehmen an und zielt darauf ab, neue Wirkstoffe zu identifizieren, die Herz-Kreislauf-Erkrankungen bekämpfen könnten. Die kommenden Quartalszahlen, die am 14. Mai vorgelegt werden sollen, können zusätzliche Einblicke in die Auswirkungen dieser Entwicklungen auf die Geschäftsergebnisse geben. Die Aktie scheint einen Boden gefunden zu haben und notiert derzeit bei 28,02 EUR.

    Defence Therapeutics - revolutionäre Technologie für den Kampf gegen Krebs

    Das Biotech-Unternehmen Defence Therapeutics will die Krebsbehandlung revolutionieren. Mithilfe seiner ACCUM®-Technologie, die es ermöglicht, Impfantigene oder Antikörper-Wirkstoff-Konjugate (ADCs) zielgenau zu den erkrankten Zellen zu transportieren, entwickelt Defence die nächste Generation von Impfstoffen und ADC-Produkten. Diese Innovation verspricht eine gesteigerte Effizienz und Wirksamkeit in der Bekämpfung von schweren Erkrankungen wie Krebs. Erst Anfang Mai konnte das Unternehmen erfolgreich einen präklinischen Test mit ihrem ARM-002TM-Impfstoff gegen Pankreaskrebs, sprich Bauchspeicheldrüsenkrebs, abschließen, der vielversprechende Ergebnisse zeigte, insbesondere in Kombination mit dem Anti-PD-1-Immuncheckpoint-Inhibitor.

    Dieser Erfolg markiert einen wichtigen Fortschritt für die zukünftige Bekämpfung dieser schwer therapierbaren Krebsart. Der Impfstoff basiert auf AccuTOX und hat mehrere Vorteile gegenüber derzeitigen Krebstherapien. Er stimuliert eine spezifische Immunreaktion zur Heilung von Tumoren. Zusätzlich fördert er ein langanhaltendes immunologisches Gedächtnis zum Schutz vor Rückfällen. Als Impfplattform nutzt er die mesenchymalen Stammzellen zur Umprogrammierung in antigenpräsentierende Zellen. Zu guter Letzt benötigt man durch den optimierten Transport nur geringere Dosierungen, um die Antigenpräsentation in Krebszellen zu verbessen, was die Effizienz steigert und Herstellungsherausforderungen verringern kann.

    Hervorzuheben ist die Skalierbarkeit der Accum™-Plattform. Die Plattform bietet eine vielseitige und flexible Technologie für die zielgerichtete Arzneimittelabgabe, die es ermöglicht, die Wirksamkeit von Therapeutika erheblich zu steigern. Um das Wachstum voranzutreiben und die Entwicklung zu beschleunigen hat Defence Therapeutics die FMS Consult GmbH beauftragt, eine Strategie für die Unternehmensfinanzierung zu entwerfen. Die Aktie wurde trotzdem seit Anfang Februar abverkauft. Auffällig war das Handelsvolumen am 1. Mai in Kanada, als viele Aktien verkauft wurden und der Aktienkurs nicht mehr fiel. Es scheint, als wenn ein großer Abgeber fertig sein könnte. Schon einen Tag später schoss die Aktie wieder um über 40 % nach oben und notiert aktuell bei 1,47 CAD.

    BioNTech – Quartalszahlen im Fokus

    Heute am 6. Mai richtet sich der Blick der Investoren auf BioNTech, das seine Quartalszahlen offenlegt. Mit einem voraussichtlichen Ergebnis pro Aktie von -1,18 USD und geschätzten Einnahmen von 469,09 Mio. USD zeigt sich ein Rückgang von 63,9 % im Jahresvergleich. Doch BioNTechs bisherige Bilanz lässt hoffen: Sowohl Umsatz- als auch Gewinnschätzungen wurden zuletzt immer wieder übertroffen. Trotz einer Reihe von Anpassungen der Gewinnerwartungen in den letzten drei Monaten präsentiert sich das Unternehmen robust gegenüber den Marktschwankungen.

    BioNTechs wahre Stärke offenbart sich in seiner fortschrittlichen Onkologie-Pipeline. Nach dem Erfolg seines mRNA-Impfstoffs gegen COVID-19, der durch eine Partnerschaft mit Pfizer zu hohen Einnahmeschüben führte, setzt das Unternehmen nun verstärkt auf die Entwicklung von Präzisionstherapien gegen Krebs. Das Portfolio umfasst 20 Programme im Bereich Onkologie, was eine breite Palette von Behandlungsmöglichkeiten verspricht - von mRNA-Therapien bis hin zu CAR-T-Zelltherapien. Besonders hervorzuheben ist die CAR-T-Zelltherapie BNT-211, die in Kombination mit dem CARVac-Impfstoff vielversprechende Ergebnisse in klinischen Studien zeigte.

    Trotz der Herausforderungen, die durch das nachlassende Geschäft mit COVID-19-Impfstoffen entstehen, gibt BioNTechs Bewertung Anlass zum Optimismus. Der derzeitige Kurs spiegelt möglicherweise nicht das volle Potenzial der Firma wider, insbesondere, wenn man die fortschrittliche Pipeline und die Aussicht auf zukünftige Einnahmen aus Krebsimpfstoffen berücksichtigt. Hinzu kommt der hohe Cashbestand, der es ermöglicht die Forschung unter Volldampf fortzuführen. Die Aktie konnte sich zuletzt bereits von dem Jahrestief lösen und ist für 86,10 EUR zu haben.


    Aktien aus dem Bereich Pharma und Biotech sind oft hoch volatil. Vor allem wenn das Geschäft auf einigen wenigen Medikamenten basiert. Eine positive Meldung kann eine Aktie dann schnell nach oben katapultieren. Läuft es dagegen schlecht in Studien kann eine Aktie auch abgestraft werden, wie es bei Bayer mit dem Blutverdünner Asundexian der Fall war. Die Leverkusener haben einige Maßnahmen ergriffen, um den Turnaround einzuleiten. Der hat bei Defence Therapeutics bereits begonnen. Operativ waren die Forschungsberichte positiv und trotzdem rutschte die Aktie nach unten. Nach den großen Verkäufen könnte ein größerer Verkäufer fertig sein und der Weg nach oben ist wieder frei. Bei BioNTech waren Umsatzrückgänge zu erwarten und doch wurde die Aktie dadurch immer wieder nach unten gedrückt. Die große Onkologiepipeline und der hohe Cashbestand sollten für mehr Optimismus sorgen.


    Interessenskonflikt

    Gemäß §85 WpHG weisen wir darauf hin, dass die Apaton Finance GmbH sowie Partner, Autoren oder Mitarbeiter der Apaton Finance GmbH (nachfolgend „Relevante Personen“) ggf. künftig Aktien oder andere Finanzinstrumente der genannten Unternehmen halten oder auf steigende oder fallende Kurse setzen werden und somit ggf. künftig ein Interessenskonflikt entstehen kann. Die Relevanten Personen behalten sich dabei vor, jederzeit Aktien oder andere Finanzinstrumente des Unternehmens kaufen oder verkaufen zu können (nachfolgend jeweils als „Transaktion“ bezeichnet). Transaktionen können dabei unter Umständen den jeweiligen Kurs der Aktien oder der sonstigen Finanzinstrumente des Unternehmens beeinflussen.

    Die Apaton Finance GmbH ist daneben im Rahmen der Erstellung und Veröffentlichung der Berichterstattung in entgeltlichen Auftragsbeziehungen tätig.

    Es besteht aus diesem Grund ein konkreter Interessenkonflikt.

    Die vorstehenden Hinweise zu vorliegenden Interessenkonflikten gelten für alle Arten und Formen der Veröffentlichung, die die Apaton Finance GmbH für Veröffentlichungen zu Unternehmen nutzt.

    Risikohinweis

    Die Apaton Finance GmbH bietet Redakteuren, Agenturen und Unternehmen die Möglichkeit, Kommentare, Interviews, Zusammenfassungen, Nachrichten u. ä. auf www.kapitalerhoehungen.de zu veröffentlichen. Diese Inhalte dienen ausschließlich der Information der Leser und stellen keine Handlungsaufforderung oder Empfehlungen dar, weder explizit noch implizit sind sie als Zusicherung etwaiger Kursentwicklungen zu verstehen. Die Inhalte ersetzen keine individuelle fachkundige Anlageberatung und stellen weder ein Verkaufsangebot für die behandelte(n) Aktie(n) oder sonstigen Finanzinstrumente noch eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von solchen dar.

    Bei den Inhalten handelt es sich ausdrücklich nicht um eine Finanzanalyse, sondern um journalistische oder werbliche Texte. Leser oder Nutzer, die aufgrund der hier angebotenen Informationen Anlageentscheidungen treffen bzw. Transaktionen durchführen, handeln vollständig auf eigene Gefahr. Es kommt keine vertragliche Beziehung zwischen der der Apaton Finance GmbH und ihren Lesern oder den Nutzern ihrer Angebote zustande, da unsere Informationen sich nur auf das Unternehmen beziehen, nicht aber auf die Anlageentscheidung des Lesers oder Nutzers.

    Der Erwerb von Finanzinstrumenten birgt hohe Risiken, die bis zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen können. Die von der Apaton Finance GmbH und ihre Autoren veröffentlichten Informationen beruhen auf sorgfältiger Recherche, dennoch wird keinerlei Haftung für Vermögensschäden oder eine inhaltliche Garantie für Aktualität, Richtigkeit, Angemessenheit und Vollständigkeit der hier angebotenen Inhalte übernommen. Bitte beachten Sie auch unsere Nutzungsbedingungen.


    Der Autor

    Armin Schulz

    Der gebürtige Mönchengladbacher studierte Betriebswirtschaftslehre in den Niederlanden. Im Zuge des Studiums kam er erstmals mit der Börse in Kontakt. Er hat mehr als 25 Jahre Erfahrung bei Börsengeschäften.

    Mehr zum Autor



    Weitere Kommentare zum Thema:

    Kommentar von Armin Schulz vom 16.10.2025 | 06:00

    Anleger aufgepasst: BioNxt Solutions verbessert die Blockbuster von Novo Nordisk und Merck und besitzt noch ein Onkologie-Ass

    • BioNxt Solutions
    • Novo Nordisk
    • Merck
    • Blockbuster
    • Darreichungsform
    • Schmelzfilm
    • Cladribin
    • Semaglutid
    • Onkologie
    • Chemotherapie
    • Patente

    Im Biotech-Sektor entscheidet oft eine einzige Technologie über Erfolg oder Misserfolg. Das kanadisch-deutsche Unternehmen BioNxt Solutions setzt hingegen auf drei Säulen, die jeweils massive Märkte adressieren und auf Blockbustern von großen Pharmaunternehmen aufsetzen. Der Oktober brachte schon jetzt entscheidende Fortschritte, von beschleunigtem Patentschutz bis hin zu konkreten Meilensteinen in der Entwicklung. Diese geballten positiven Signale zeigen, dass BioNxt Solutions nicht nur eine vielversprechende Idee hat, sondern auch die Strategie und operative Stärke, sie in Werte zu verwandeln. Eine genauere Analyse lohnt sich.

    Zum Kommentar

    Kommentar von Carsten Mainitz vom 09.10.2025 | 06:10

    BioNxt Solutions, Bayer, Evotec – Enormes Upside! Schnittstelle von Biotech und Pharma!

    • Biotech
    • Pharma
    • Innovationen
    • Übernahmen

    Die weltweite Zunahme von Wohlstandserkrankungen wie Diabetes, Adipositas, Multipler Sklerose (MS) und MASH (metabolisch bedingte Fettleber) sorgt für ein enormes Wachstum im Gesundheitssektor. Ebenso wächst der Markt für Krebspräparate rasant. Der M&A-Markt legt dynamisch zu. Große Pharmaunternehmen müssen handeln, da der Patentschutz ihrer Medikamente endet und sie die eigene Pipeline durch Zukäufe und Partnerschaften sichern müssen. Zusätzlich sind Bereiche gefragt, bei denen Innovationen und Verabreichungsformen für die Aufkäufer aussichtsreich sind. Hier kommt ein chancenreicher Wert aus der zweiten Reihe ins Spiel.

    Zum Kommentar

    Kommentar von Armin Schulz vom 09.10.2025 | 06:00

    Mit der KI zum nächsten Blockbuster: So sieht es aktuell bei Novo Nordisk, NetraMark Holdings und Evotec aus

    • Novo Nordisk
    • NetraMark Holdings
    • Evotec
    • Pharma
    • Biotech
    • Adipositas
    • Diabetes
    • Klinische Studien
    • Künstliche Intelligenz
    • Patientengruppen
    • Wirkstoffentwicklung

    Die Pharmabranche steht vor einem historischen Wendepunkt. Künstliche Intelligenz durchbricht die langwierigen und kostspieligen Entwicklungszyklen, die den Sektor seit Jahrzehnten prägen. Dieser technologische Quantensprung revolutioniert die Wirkstoffentdeckung und verspricht, das Gesundheitswesen von Grund auf zu verändern. Die ersten Unternehmen, die diese KI-Revolution meistern, werden die größten Gewinner eines Milliardenmarktes sein. Wir sehen uns daher mit dem dänischen Pharmariesen Novo Nordisk, dem KI-Spezialisten NetraMark Holdings für klinische Studien und dem deutschen Forschungsdienstleister Evotec drei Unternehmen an, die schon heute KI nutzen, und analysieren ihre aktuelle Situation.

    Zum Kommentar