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17.05.2023 | 05:05

Bewegung im Wasserstoff-Sektor: Was machen Nel ASA, ThyssenKrupp und dynaCERT

  • Wasserstoff
  • Brennstoffzelle
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  • Elektromobilität
  • Energiewende
Bildquelle: thyssenkrupp nucera

Im Wasserstoffsektor wird es wohl nie langweilig. Nach den Horrorzahlen und der angekündigten Kapitalmaßnahme bei Plug Power, ist die Beteiligung von Stellantis an Symbio ein positives Signal für den Sektor. Die französische Symbio ist auf emissionsfreie Wasserstoffmobilität fokussiert und gehörte bisher der Forvia-Gruppe und dem Reifenhersteller Michelin. Jetzt hat Stellantis, immerhin der drittgrößste Autohersteller der Welt mit Marken wie Peugeot, Opel und Fiat, einen Anteil von 33,3 % erworben. Wasserstoff-Brennstoffzellen seien notwendig, um die Klimaschutzziele zu erreichen, so Stellantis. Dazu will auch dynaCERT beitragen. Vielleicht steigt bei den Kanadiern bald auch ein großer Partner ein? Und was macht der Wasserstoff-Pionier Nel ASA mit seinem Partner General Motors? ThyssenKrupp macht die Tochter hübsch für das Wasserstoff-IPO.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: Fabian Lorenz
ISIN: THYSSENKRUPP AG O.N. | DE0007500001 , DYNACERT INC. | CA26780A1084 , NEL ASA NK-_20 | NO0010081235

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Inhaltsverzeichnis:


    Bernd Krüper, President & Director, dynaCERT Inc.
    "[...] dynaCERT hat mit dem Gerät HydraGEN eine Lösung auf den Markt gebracht, die zur Nachrüstung von Dieselmotoren entwickelt wurde, um die Umwelt zu schützen und die zugleich wirtschaftliche Vorteile mit sich bringt. [...]" Bernd Krüper, President & Director, dynaCERT Inc.

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    dynaCERT: Wann platzt der Knoten?

    Auch dynaCERT könnte für einen großen Fahrzeughersteller interessant werden. Immerhin überzeugen die Kanadier im laufenden mit einem positiven Newsflow. Auf der einen Seite füllen Aufträge großer Minenunternehmen für die HydraGEN-Serie HG4C die Bücher und dürften im laufenden Jahr die Kasse klingeln lassen. Die HydraGEN-Technologie reduziert den Kraftstoffverbrauch und die CO2-Emissionen sowie die NOx-Emissionen (Stickstoffoxide) und die CO- und THC-Emissionen von Nutzfahrzeugen. Überdies wird die Motorleistung und das Drehmoment erhöht, was zu einer Verlängerung der Lebensdauer von Motor und Öl führt. Im laufenden Jahr scheint der Durchbruch endlich gelingen zu können.

    Außerdem steigt dynaCERT mit dem Partner Cipher Neutron in die Produktion von grünem Wasserstoff ein. Dabei will man besonders günstige Produktionsverfahren anbieten und damit die Wettbewerbsfähigkeit von grünem Wasserstoff entscheidend verbessern. Der erste 5 KW-Anionen-Austauschmembran-Elektrolyseur (AAM) soll bereits im laufenden Jahr marktreif sein. Aufgrund der höheren Stromdichte soll dieser 28-mal mehr Wasserstoffgas produzieren, als ein klassischer Alkali-Elektrolyseur. Ein großer 250 KW-AAM-Elektrolyseurs befindet sich ebenfalls bereits in der Entwicklung. Zuletzt konnte bereits ein Kunde bzw. Partner gefunden werden. Für Molymet, einem führenden Hersteller für Molybdän- und Rhenium-Produkte aus Chile, soll eine Anlage für die Herstellung von grünem Wasserstoff entwickelt werden. Damit will Molymet die eigenen Fabriken mit Energie versorgen. Zudem könnten die von Molymet entwickelten Rhenium-Produkte dafür geeignet sein, die Effizienz von Elektrolyseuren weiter zu verbessern. Schließlich hat sich dynaCERT auch noch frisches Kapital in Höhe von 2 Mio. EUR besorgt. Eine Kapitalmaßnahme dürfte derzeit also nicht drohen. Die dynaCERT-Aktie hat sich in den letzten Wochen zwischen 0,10 CAD und 0,14 CAD eingependelt. Hält der positive Newsflow an, ist die Marktkapitalisierung von unter 70 Mio. CAD alles andere als hoch. Wer jetzt neugierig geworden ist, sollte sich den Vortrag des dynaCERT-Chefs auf dem letzten IIF ansehen. Hier gibt es zur Youtube-Aufzeichnung.

    Der dynaCERT-Chef hat sich auf dem IIF optimistisch geäußert. Quelle: IIF

    Nel: Bald neue Aufträge von Everfuel?

    Mit einer Marktkapitalisierung von 24,8 Mrd. NOK ist Nel ASA sicher kein Schnäppchen. Doch der Wasserstoff-Pionier aus Norwegen scheint das operative Geschäft endlich in den Griff zu bekommen. Die Umsätze steigen und die Verluste sinken endlich. Damit heben sich die Norweger positiv von dem anderen Wasserstoff-Pionier Plug Power positiv ab.

    Und Nel ASA ist der Partner eines anderen Automobilriesen der – wie Stellantis – in Wasserstoff investiert: General Motors. General Motors hat seinen Hauptsitz in Detroit. Nicht weit davon will Nel rund 400 Mio. EUR investieren und eine automatisierte Elektrolyseur-Fabrik bauen. In mehreren Ausbaustufen soll die Produktionskapazität von alkalischen und PEM-Elektrolyseuren auf bis zu 4 GW steigen. Das Konzept der vollautomatischen Fabrik soll Referenzcharakter haben. Vielleicht ordert auch Everfuel bald eine solche Fabrik. Nel ist mit über 10 % an Everfuel beteiligt und produziert bereits für die Dänen. Bald könnten weitere Orders folgen, denn Everfuel hat ein Joint Venture mit Hy24 gegründet. Bei Hy24 handelt es sich um den weltweit größten Infrastrukturfonds für sauberen Wasserstoff. In den kommenden Jahren will das Joint Ventures 1 GW an grünen Wasserstoffprojekten in Skandinavien ermöglichen. Dafür stehen 200 Mio. EUR Eigenkapital zur Verfügung. Das Investitionsbudget dürfte durch EU-Förderungen und Fremdkapital deutlich höher sein.

    ThyssenKrupp will Wasserstoff skalieren

    Als deutsche Wasserstoffhoffnung gilt ThyssenKrupp bzw. das Tochterunternehmen nucera. Diese wird schon länger als IPO Kandidat gehandelt und scheint sich für den Börsengang hübsch zu machen. So wurde ein neuer Produktname für die innovative Lösung zur Herstellung von grünem Wasserstoff eingeführt. Dieses 20-MW-Modul heißt fortan „scalum“. Dies gab der Anbieter weltweit führender Technologien für hocheffiziente Elektrolyse-Anlagen auf der internationalen Branchenmesse „World Hydrogen Summit 2023“ in Rotterdam bekannt. Der neue Produktname leitet sich von dem Begriff Maßstab (Skala) ab. Er zahlt auf die Skalierbarkeit des Moduls ein, das mehrere Module zu sehr hohen Anlagekapazitäten zusammenschaltet. Die Skalierbarkeit spielt beim Einsatz von grünem Wasserstoff als neuer, kohlenstoffreier Energieträger der Zukunft eine zentrale Rolle. Für die Dekarbonisierung der energieintensiven Industrie müssen großskalige Wasserelektrolyse-Anlagen zum Einsatz kommen, die diesen klimafreundlichen Energieträger unter Einsatz von erneuerbaren Energien im großen Maßstab herstellen. So wird der CO2-Fußabdruck der Industrie minimiert. „Um Kapazitäten zur Herstellung von grünem Wasserstoff im Maßstab von mehreren Hundert MW oder sogar GW Leistung verlässlich darzustellen, müssen unsere Anlagen ein hohes Maß an Skalierbarkeit und Verfügbarkeit garantieren. Unser Produktname ‚scalum‘ spiegelt dieses Qualitätsversprechen wider, das wir unseren Kunden geben und an dem wir uns messen lassen“, sagt Dr. Christoph Noeres, Head of Green Hydrogen. „scalum“ soll der Beginn einer neuen unternehmensweit einheitlichen Namenssystematik für die AWE-Produktfamilie im Wasserstoffbereich von ThyssenKrupp nucera sein.


    Wasserstoff wird einen wichtigen Beitrag im Energiemix der Zukunft leisten. Das Wettrennen um Technologie- und Marktführerschaft läuft. Plug Power musste in den vergangenen Wochen Rückschläge hinnehmen, aber darf sicher noch nicht abgeschrieben werden. Bei Nel sieht es derzeit sicher besser aus, aber bis zur Profitabilität haben die Norweger noch ein ganzes Stück vor sich. dynaCERT könnte im laufenden Jahr zum Überraschungskandidaten werden. So scheinen die Kandier im laufenden Jahr den Durchbruch zu schaffen. Bei ThyssenKrupp erwartet man mit Spannung weitere News zum IPO von nucera.


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    Der Autor

    Fabian Lorenz

    Seit über zwanzig Jahren beschäftigt sich der gebürtige Kölner beruflich und privat intensiv mit dem Thema Börse. Seine besondere Leidenschaft gilt dabei nationalen und internationalen Small- und Micro-Cap.

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