22.10.2025 | 05:30
Bitcoin-Höhenflug: So profitieren Strategy, Nakiki und BlackRock von der neuen MiCA-Regulierung zur Tokenisierung
Bitcoin erreicht neue Rekorde. Die Hashrate explodiert, Analysten prophezeien Kurse von 250.000 USD. Gleichzeitig schafft die EU mit MiCA klare Regeln für die Tokenisierung. Diese einzigartige Konstellation, technologische Stärke und regulatorischer Rahmen, entfesselt ein nie dagewesenes institutionelles Interesse. Im Fokus stehen drei Unternehmen, die diesen Boom strategisch nutzen: Strategy, Nakiki und BlackRock. Wir analysieren genauer, wie sich diese Firmen aufgestellt haben.
Lesezeit: ca. 4 Min.
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Autor:
Armin Schulz
ISIN:
BLACKROCK INC | US09290D1019 , NAKIKI SE | DE000WNDL300 , STRATEGY INC | US5949724083
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Inhaltsverzeichnis:

"[...] Kern unserer Mission war es von je her, Kryptowährungen einfach zugänglich zu machen. [...]" Justin Hartzman, CEO, CoinSmart Financial Inc.
Der Autor
Armin Schulz
Der gebürtige Mönchengladbacher studierte Betriebswirtschaftslehre in den Niederlanden. Im Zuge des Studiums kam er erstmals mit der Börse in Kontakt. Er hat mehr als 25 Jahre Erfahrung bei Börsengeschäften.
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Strategy - zwischen Bitcoin-Ambitionen und Aktionärsinteresse
Die Bitcoin-Strategie von Strategy Inc. wird zunehmend durch eine komplexe Finanzierungsmethode getrieben, die Ausgabe von Vorzugsaktien. Innerhalb kürzester Zeit hat das Unternehmen vier verschiedene Klassen dieser Papiere emittiert, die mit attraktiven Dividenden von bis zu 10,25 % locken. Diese Kapitalbeschaffung fließt direkt in den Kauf weiterer Bitcoins. Für Inhaber der Stammaktien hat diese Taktik jedoch eine spürbare Kehrseite. Die Ausschüttungen an die Vorzugsaktionäre werden durch den Verkauf neuer Stammaktien finanziert, was deren Anteile kontinuierlich verwässert. Diese wachsende Belastung durch Dividendenzahlungen stellt eine erhebliche Herausforderung für den langfristigen Wert der Stammaktie dar.
Die Bewertung von Strategy ist eine eigene Rechnung wert. Anleger zahlen derzeit einen deutlichen Aufschlag auf den reinen Wert der Bitcoin-Bestände des Unternehmens. Dieser "Bitcoin-Premium" ist zwar kürzlich gesunken, besteht aber fort. Vereinfacht gesagt: Man kauft einen Vermögenswert, der 100 USD wert ist, für etwa 130 bis 150 USD. Diese Differenz muss Strategy durch den geschickten Einsatz des aufgenommenen Kapitals wettmachen, indem es pro Aktie mehr Bitcoin akkumuliert. Das etablierte Softwaregeschäft allein rechtfertigt diesen Aufschlag kaum, da es im Vergleich zur digitalen Goldgrube nur noch ein Nischendasein fristet. Für einen reinen Bitcoin-Play erscheinen direkte Investments oder ETFs daher oft effizienter.
Die Tokenisierung von Vermögenswerten könnte genau in Strategys Konzept passen. Als erstes US-Unternehmen, dessen Aktie auf einer großen Kryptobörse tokenisiert wurde, hat es bereits Pionierarbeit geleistet. Dieser Weg ermöglicht globalen, rund um die Uhr Handel und senkt die Eintrittsbarrieren für neue Anlegergruppen. Operativ kann die Blockchain-Technologie Kapitalbeschaffung und Transaktionen deutlich beschleunigen und kostengünstiger machen. Für ein Unternehmen, das sich als "Bitcoin-Treasury-Company" neu erfunden hat, ist die Fähigkeit, digitale Assets effizient zu handeln und zu verwalten, ein logischer und potenziell wertsteigernder Schritt. Derzeit handelt die Aktie bei 296,61 USD.
Nakiki - ein neuer Ansatz für eine Bitcoin-Beteiligung
Für Investoren, die das Phänomen der Bitcoin-Treasury-Gesellschaften verfolgen, betritt mit der Nakiki SE ein interessanter Player den deutschen Markt. Das Unternehmen adaptiert ein erprobtes Geschäftsmodell. Es sammelt Kapital über klassische Börseninstrumente ein und investiert dieses vollständig in Bitcoin. Der Charme für Anleger liegt in der indirekten Partizipation, ohne die Kryptowährung direkt halten zu müssen. Diese Konstruktion eröffnet insbesondere für institutionelle Investoren neue Möglichkeiten, deren Richtlinien oft den direkten Erwerb von Kryptowerten untersagen, nicht aber den von Aktien oder Anleihen.
Die Strategie zielt darauf ab, eine Brücke zwischen der traditionellen Finanzwelt und dem digitalen Asset Bitcoin zu schlagen. Nakiki agiert im geregelten Markt und nutzt diesen Status, um Vehikel zu schaffen, die institutionellen Compliance-Vorgaben entsprechen. Statt nur Bitcoin zu halten, versteht sich das Unternehmen als eine Art Raffinerie, die den Rohstoff in verschiedene finanzielle Produkte verpackt. Geplant ist etwa die Emission einer Bitcoin-Anleihe, um auch Kapital aus konservativeren Anlegerkreisen zu erschließen, für die die Volatilität der Aktie nicht infrage kommt.
Um institutionelles Kapital ins Boot zu holen, setzt Nakiki auf einen agnostischen Ansatz. Das Management sondiert aktiv, welche Instrumente, ob Anleihe, Wandelanleihe oder klassische Aktie, bei Investoren auf Resonanz stoßen. Die Kunst liegt im Risikomanagement. Durch strukturierte Produkte mit bestimmten Rückzahlungsprofilen soll die Volatilität des Bitcoins handhabbar gemacht werden. Ziel ist nicht die Maximierung der Rendite, sondern die Schaffung berechenbarer, regulierungskonformer Produkte für einen bisher unerschlossenen Milliardenmarkt. Die jüngste Absichtserklärung für eine Beteiligung an einer US-Analyseplattform unterstreicht zudem den Willen, datengetriebene Expertise und internationale Reichweite auszubauen. Die Aktie konsolidiert seit ihrem Hoch bei 1,90 EUR und ist aktuell für 0,716 EUR zu kaufen.
BlackRock - zwischen Stärke und Transformation
Die jüngsten Quartalszahlen von BlackRock zeigen das Bild eines robusten, aber sich wandelnden Giganten. Der Umsatz legte kräftig zu, während der Nettogewinn unter dem Vorjahresniveau lag. Dieser leichte Margendruck ist vor allem auf gestiegene operative Kosten und Investitionen zurückzuführen. Nichtsdestotrotz erreichte das verwaltete Vermögen ein neues Rekordhoch, begleitet von soliden Kapitalzuflüssen. Dies unterstreicht das anhaltende Vertrauen der Anleger, auch in einem volatilen Marktumfeld. BlackRock demonstriert damit, dass es weiterwächst, gleichzeitig aber in neue Zukunftsfelder investiert, was kurzfristig die Profitabilität dämpfen kann.
In diesem Zukunftsstreben spielt die Tokenisierung eine zentrale Rolle. BlackRock treibt die digitale Abbildung von Vermögenswerten auf der Blockchain mit Nachdruck voran. Konkret wird diese Vision durch Produkte wie den BUIDL-Fonds, einen der größten tokenisierten Geldmarktfonds weltweit. Die Strategie zielt darauf ab, Transaktionen effizienter zu gestalten und neue Anlegergruppen zu erschließen. Durch die Partnerschaft mit Spezialisten wie Securitize baut das Unternehmen eine Brücke zwischen der traditionellen Finanzwelt und der dezentralen Technologie, um langfristig das gesamte Finanzsystem zu modernisieren.
Die europäische MiCA-Regulierung erweist sich hierbei als unerwarteter Treiber für BlackRocks Pläne. Das Regelwerk schafft endlich klare Verhältnisse für Krypto-Assets und tokenisierte Produkte in der EU. Für einen etablierten Player wie BlackRock, der über die nötigen Compliance-Ressourcen verfügt, ist das ein strategischer Vorteil. Während kleinere Anbieter mit dem regulatorischen Aufwand kämpfen, kann BlackRock seine tokenisierten Fonds rechtssicher auf den Markt bringen. MiCA ebnet somit den Weg für institutionelle Investoren und festigt die Position des Vermögensverwalters im aufstrebenden europäischen Markt für digitale Assets. Momentan ist die Aktie für 1.160,00 USD zu kaufen.
MiCA schafft den Rechtsrahmen, der die Tokenisierung vom Nischen- zum Massenphänomen macht. Strategy war die erste tokenisierte Aktie, kämpft aber mit Aktionärsverwässerung durch sein Vorzugsaktien-Modell. Nakiki agiert als Brückenbauer und schafft regulatorisch konforme Bitcoin-Produkte für den institutionellen Massenmarkt. BlackRock nutzt seine schiere Größe und Ressourcen, um mit tokenisierten Fonds wie BUIDL das gesamte Finanzsystem zu modernisieren. Während ihre Ansätze unterschiedlich sind, treiben alle drei Unternehmen die institutionelle Adoption voran – angetrieben von Regulierung und Technologie.
Interessenskonflikt
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