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04.09.2025 | 06:00

BYD unter Beschuss: Wie First Hydrogen mit der SMR-Revolution und Nel ASA den Wasserstoff-Markt aufmischen wollen

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Bildquelle: pixabay.com

Die Mobilität der Zukunft wird von mehr als einer Technologie geprägt. Während die Elektrobatterie bei PKWs dominiert, bietet Wasserstoff im Schwerlastverkehr, den leichten Nutzfahrzeugen und für die Industrie riesiges Potenzial. Sein Durchbruch hängt von bezahlbarer, grüner Produktion ab. Hier könnten innovative Small Modular Reactors (SMR) der Game-Changer sein und die Kosten radikal senken und dauerhaft die Produktion garantieren. Wir sehen uns daher mit BYD den Branchenführer der Elektromobilität an. First Hydrogen hat bereits Wasserstofffahrzeuge auf der Straße getestet und fokussiert sich nun vermehrt auf die SMR-Entwicklung. Zu guter Letzt analysieren wir das Wasserstoff Urgestein Plug Power.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: Armin Schulz
ISIN: BYD CO. LTD H YC 1 | CNE100000296 , First Hydrogen Corp. | CA32057N1042 , NEL ASA NK-_20 | NO0010081235

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Inhaltsverzeichnis:


    Jerre Foo, Corporate Development Executive, Silkroad Nickel
    "[...] China hat sich zur Produktionshauptstadt der Welt entwickelt, und aufgrund seiner Infrastruktur, Expertise und Fähigkeiten hat sich Silkroad Nickel strategisch positioniert, um mit chinesischen Unternehmen aus der Edelstahl- und Elektrofahrzeugindustrie zusammenzuarbeiten [...]" Jerre Foo, Corporate Development Executive, Silkroad Nickel

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    BYD - gelassen im Wasserstoff-Rennen, fokussiert auf die Straße

    BYD sieht keine unmittelbare Bedrohung durch Wasserstoffantriebe für sein Kerngeschäft. Zwar forscht der Konzern selbst an der Technologie und hält entsprechende Patente, doch der Fokus bleibt klar auf der batterieelektrischen Mobilität. Die Wasserstofftechnologie spielt aktuell vor allem im Nischensegment der Nutzfahrzeuge eine Rolle. Für den Massenmarkt der Pkws setzt BYD weiterhin auf die ausgereiftere und kosteneffizientere Batterie.

    Die jüngsten operativen Zahlen für August untermauern diese Strategie, zeigen aber auch Herausforderungen. Die Gesamtproduktion von Elektro- und Plug-in-Hybridfahrzeugen sank im Vergleich zum Vorjahr um 3,8 % und damit den zweiten Monat in Folge. Interessant ist die Verschiebung innerhalb der Verkaufszahlen. Während die Absätze für reine Elektroautos (BEV) um über 34 % zulegten brachen die Verkäufe der Plug-in-Hybride (PHEV) um fast 23 % ein. Dies unterstreicht den Trend zum vollelektrischen Auto. Bei den letzten Quartalszahlen wurden die Erwartungen der Analysten nicht erfüllt.

    Trotz des Produktionsrückgangs stärkt BYD seine globale Position. Das massive Auslandswachstum von über 150 % bei NEV-Auslieferungen kompensiert heimische Schwächen. Die strategische Ausrichtung auf internationale Märkte und die Weiterentwicklung der eigenen Technologieplattform bleiben entscheidend. Für Investoren steht BYD damit an einem Wendepunkt. Der kurzfristige Margendruck durch den Preiskampf in China trifft auf langfristiges Wachstumspotential durch die globale Expansion. Die Aktie steht nach den Quartalszahlen unter Druck und kostet derzeit 11,85 EUR.

    First Hydrogen - setzt auf SMR für wettbewerbsfähigen Wasserstoff

    First Hydrogen treibt seine Pläne für eine zuverlässige grüne Wasserstoffversorgung gezielt voran. Dafür hat das Unternehmen eigens die Tochter First Nuclear Corp. gegründet, die kleine modulare Reaktoren (SMR) für die Produktion entwickeln soll. Diese SMRs liefern die für die Elektrolyse benötigte Energie konstant und wetterunabhängig, was einen Wettbewerbsvorteil darstellt. Dies könnte die Herstellungskosten für grünen Wasserstoff signifikant senken und ihn für industrielle Anwendungen, wie die Dekarbonisierung der Stahlindustrie, deutlich interessanter machen.

    Die Technologie erhält Rückenwind durch die EU-Taxonomie, die Kernenergie ein grünes Label verleiht. First Hydrogen positioniert sich hier frühzeitig als integrierter Anbieter, der nicht nur die leichten Nutzfahrzeuge mit Wasserstoffantrieb, sondern auch den Kraftstoff der Zukunft bereitstellen will. Die jüngste strategische Erweiterung der Zusammenarbeit mit der University of Alberta fokussiert sich gezielt auf die Optimierung von SMR-Designs, Brennstoffmaterialien und Kühltechnologien mit geschmolzenem Salz, um Effizienz und Sicherheit weiter zu steigern.

    Die Brücke von der Energieerzeugung zur Anwendung schlägt First Hydrogen mit seiner eigenen Fahrzeugflotte. Die leichten Nutzfahrzeuge mit Brennstoffzelle haben in Praxistests in Großbritannien bereits ihre Alltagstauglichkeit unter Beweis gestellt mit über 600 km Reichweite pro Tankfüllung. Dieser Proof-of-Concept ist entscheidend, denn das eigentliche Ziel ist die vertikale Integration. Das Unternehmen arbeitet an einer kompletten Wasserstoff-Ökosystem-Lösung nach dem "Hydrogen-as-a-Service"-Modell. Kunden sollen eine Komplettlösung aus einer Hand erhalten. Die geplante eigene Wasserstoffproduktion via SMR würde First Hydrogen helfen, unabhängiger von der öffentlichen Infrastrukturentwicklung zu agieren. Die Aktie notiert aktuell bei 0,54 CAD.

    Nel ASA – setzt voll auf erneuerbare Energien

    Während Small Modular Reactors (SMRs) derzeit viel mediale Aufmerksamkeit erhalten, ist Nel ASA in diesem Bereich nicht aktiv. Das norwegische Unternehmen setzt weiterhin voll und ganz auf seine Kernkompetenz, die Elektrolyseure die aus erneuerbaren Energien gespeist werden. Der jüngste Quartalsbericht zeigt zwar einen schwierigen Markt, doch das Management verfolgt einen klaren Plan für den Turnaround. Dieser besteht aus strikter Kostendisziplin, der gezielten Weiterentwicklung der eigenen Elektrolyseur-Technologien und dem Beharren auf einer soliden Liquiditätsbasis, um gestärkt aus der aktuellen Phase hervorzugehen.

    Die aktuellen Zahlen lesen sich ernüchternd. Der Umsatz brach im Vergleich zum Vorjahresquartal um 48 % ein, der Auftragseingang sogar um 74 %. Besonders das Alkaline-Segment schwächelt aufgrund verzögerter Investitionsentscheidungen bei Großprojekten und fehlender Meilensteine. Das PEM-Segment hingegen erwies sich als stabiler. Trotz der roten Zahlen verfügt Nel mit liquiden Mitteln von über 1,9 Mrd. NOK über ein robustes Polster, das Handlungsspielraum sichert. Kostensenkungen und die vorübergehende Stilllegung der Herøya-Produktion sollen die Cashburn-Rate reduzieren.

    Für den angestrebten Turnaround setzt Nel auf zwei Hebel: Technologische Führerschaft und strategische Partnerschaften. Die Entwicklung der nächsten Generation von Alkaline- und PEM-Elektrolyseuren schreitet planmäßig voran. Zusätzlich bietet die Partnerschaft mit einem Industrieriesen wie Samsung E&A die Chance, globale Projekte effizienter umzusetzen und neue Märkte zu erschließen. Der Weg zur Profitabilität hängt maßgeblich davon ab, wann die zahlreichen Projektanfragen in konkrete, bezahlte Großaufträge umgewandelt werden können. Die Aktie steht momentan bei 0,192 EUR.


    Die Zukunft der Mobilität und Wasserstoffgewinnung ist vielfältig. BYD bleibt trotz kurzfristiger Herausforderungen gelassen und ist der unangefochtene Leader im batterieelektrischen Massenmarkt. First Hydrogen will mit seiner SMR-Strategie radikal die Kosten für grünen Wasserstoff senken und so seine Wertschöpfungskette erweitern. Nel ASA setzt dagegen konsequent auf seine Kernkompetenz, die Produktion von Elektrolyseuren, die mit erneuerbaren Energien betrieben werden. Jedes Unternehmen verfolgt somit seinen eigenen Weg in die Zukunft.


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    Der Autor

    Armin Schulz

    Der gebürtige Mönchengladbacher studierte Betriebswirtschaftslehre in den Niederlanden. Im Zuge des Studiums kam er erstmals mit der Börse in Kontakt. Er hat mehr als 25 Jahre Erfahrung bei Börsengeschäften.

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