01.10.2025 | 05:30
Die Wasserstoff-Formel: So positionieren Sie sich mit Nel ASA, dynaCERT und Plug Power im Milliardenmarkt
Die globale Industrie steht vor der wohl größten Transformation unserer Zeit. Getrieben vom Drängen nach Klimaneutralität gewinnt der Wasserstoffmarkt rasant an Fahrt und zieht das Kapital auch wieder an. Nach einer Phase der Konsolidierung signalisiert der jüngste Börsenaufschwung eine neue Reifephase. Die Bandbreite der Technologien, von grüner Erzeugung über Cleantech-Anwendungen bis hin zu effizienterer Nutzung fossiler Ressourcen, ist enorm. Genau hier liegt die Chance für Anleger, rechtzeitig die Gewinner von morgen zu finden. Wir sehen uns mit Nel ASA, dynaCERT und Plug Power drei Unternehmen an und analysieren ihre Chancen.
Lesezeit: ca. 4 Min.
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Autor:
Armin Schulz
ISIN:
NEL ASA NK-_20 | NO0010081235 , DYNACERT INC. | CA26780A1084 , PLUG POWER INC. DL-_01 | US72919P2020
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Inhaltsverzeichnis:

"[...] dynaCERT hat mit dem Gerät HydraGEN eine Lösung auf den Markt gebracht, die zur Nachrüstung von Dieselmotoren entwickelt wurde, um die Umwelt zu schützen und die zugleich wirtschaftliche Vorteile mit sich bringt. [...]" Bernd Krüper, President & Director, dynaCERT Inc.
Der Autor
Armin Schulz
Der gebürtige Mönchengladbacher studierte Betriebswirtschaftslehre in den Niederlanden. Im Zuge des Studiums kam er erstmals mit der Börse in Kontakt. Er hat mehr als 25 Jahre Erfahrung bei Börsengeschäften.
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Nel ASA – was folgt auf die Stille?
Schon vor der Meldung vom 11. September, dass Nel aus dem norwegischen Leitindex OSEBX ausgeschlossen wird, war es schon lange still um den Wasserstoffpionier. Für Investoren, die an das disruptive Potenzial der Technologie glauben, ist diese Funkstille ernüchternd. Der Konzern, der sonst für eine aktive Kommunikation bekannt ist, hat seit Monaten keine nennenswerten operativen Neuigkeiten mehr verkündet. Diese Pause wirft Fragen auf. Steckt das Unternehmen in einer strategischen Neuausrichtung unter seinem neuen Großaktionär Samsung? Oder mangelt es schlichtweg an positiven Nachrichten? Die nächsten Zahlen lassen noch auf sich warten.
Die zuletzt vorgelegten Ergebnisse für das 2. Quartal zeichneten ein klares, aber zwiespältiges Bild. Während der Gesamtumsatz um 48 % einbrach offenbarte sich eine deutliche Schieflage zwischen den Geschäftsbereichen. Das Geschäft mit der etablierten alkalischen Elektrolyse befand sich im freien Fall, mit einem Umsatzrückgang von 70 %. Ganz anders die PEM-Sparte, die sich als stabiler Fels in der Brandung erwies, mit nahezu unveränderten Einnahmen und einem wachsenden Auftragsbestand. Diese Divergenz unterstreicht, dass die Nachfrage sich hin zu flexibleren, modularen Lösungen verschiebt.
Trotz der aktuellen Schwierigkeiten verfügt Nel weiterhin über starke Trümpfe. Die strategische Partnerschaft mit Samsung E&A verleiht globale Reichweite und technologische Glaubwürdigkeit. Zudem arbeitet das Unternehmen intensiv an einer neuen Generation von Elektrolyseuren, die drastisch kleiner und kostengünstiger werden sollen. Mit einer liquiden Mittelreserve von über 1,9 Mrd. NOK hat das Unternehmen genug Spielraum, um diese anspruchsvolle Transformationsphase zu bewältigen. Der Weg zurück zur Profitabilität hängt nun davon ab, wann die technologischen Fortschritte und Partnerschaften in konkrete Großaufträge umgemünzt werden können. Die Aktie ist derzeit für 2,158 NOK zu haben.
dynaCERT - Aufstellung für die nächste Wachstumsphase
Die vergangenen Wochen brachten für dynaCERT entscheidende operative Impulse. Ein zentraler Erfolg ist der Einstieg in den mexikanischen Markt, einen der größten Lkw-Märkte weltweit. Über den Partner Hydrofuel Technologies lief eine erste Order über 100 HydraGEN™-Einheiten ein, von denen bereits 25 ausgeliefert werden. Hydrofuel agiert künftig als offizieller Vertriebspartner für Mexiko und Texas, eine strategisch kluge Positionierung in einem Logistik-Korridor, der fast die Hälfte des US-mexikanischen Lkw-Handels abwickelt. Dies ist mehr als nur ein Einzelauftrag, es ist der Startschuss für die Skalierung in einer Schlüsselregion.
Parallel dazu gewinnt die Technologie auch in Europa weiter an Boden. Der Hafen Rochefort Tonnay Charente in Frankreich setzt die HydraGEN™-Technologie nach erfolgreichem Testbetrieb nun fest ein und wird sie bis Ende 2025 auf alle fünf Hafenkräne ausrollen. Die regionale Förderung durch die Regierung von Nouvelle Aquitaine unterstreicht die politische und wirtschaftliche Akzeptanz. Solche Referenzprojekte in anspruchsvollen Industrieumgebungen stärken die Glaubwürdigkeit und eröffnen dynaCERT die Tür zu weiteren Häfen und Logistikzentren auch in Europa.
Im September vollzog dynaCERT einen bedeutenden Führungswechsel. John Amodeo, seit kurzem im Board of Directors, übernahm die Position des Chief Financial Officers. Der erfahrene Manager bringt über 40 Jahre Expertise in leitenden Finanzfunktionen mit, unter anderem in der Metall- und Stahlindustrie. Seine Kompetenz in globaler Geschäftsentwicklung soll die Expansionsbestrebungen des Unternehmens unterstützen. Zuvor hatte das Unternehmen bereits seine Bilanz gestärkt und passte im September die Konditionen ausstehender Warrants an, um deren Attraktivität für Investoren zu erhöhen und langfristiges Kapital zu binden. Die Aktie hat positiv auf die letzten Nachrichten reagiert und notiert aktuell bei 0,135 CAD.

Plug Power - auf dem Weg zur operativen Stabilität
Die Wasserstoffbranche bleibt ein dynamisches, aber anspruchsvolles Pflaster. Plug Power steht aktuell im Fokus, da das Unternehmen einen schwierigen Spagat meistern muss. Es gilt, das rasante Wachstum mit einer dringend notwendigen Verbesserung der Profitabilität in Einklang zu bringen. Die jüngsten operativen Daten liefern hierfür durchaus ermutigende Signale. So meldete die Produktionsstätte in Georgia für August einen Rekordausstoß von 324 t grünem Wasserstoff bei einer beeindruckenden Anlagenverfügbarkeit von 99,7 %. Solche Zahlen untermauern, dass die Technologie im Großmaßstab funktioniert und die Zuverlässigkeit der Anlagen zunimmt.
Angetrieben wird das Wachstum momentan vor allem durch das Elektrolyseurgeschäft. Im Vergleich zum Vorjahr haben sich in diesem Bereich die Umsätze mehr als verdreifacht. Parallel festigt Plug Power seine Marktposition durch strategische Allianzen, etwa mit Industriegaskonzernen oder in Großprojekten wie der 2 Gigawatt Anlage in Usbekistan. Diese internationalen Vorstöße, gepaart mit staatlichen Darlehensgarantien in Milliardenhöhe, erweitern das Geschäftsfeld und schaffen wiederkehrende Einnahmequellen. Das operative Rückgrat bildet dabei das interne Programm „Project Quantum Leap“, das auf Kostensenkung und effizientere Abläufe abzielt und bereits erste Früchte trägt.
Trotz dieser Fortschritte bleibt die finanzielle Lage herausfordernd. Zwar stieg der Umsatz im 2. Quartal auf 174 Mio. USD, ein Plus von 21 %, und die Bruttomarge verbesserte sich deutlich von negativ 92 % auf negativ 31 %. Dennoch verbucht das Unternehmen weiterhin Verluste. Die größte Baustelle ist der negative Cashflow, auch wenn die Führung betont, über ausreichend Liquidität zu verfügen. Für Anleger ist die Kernfrage, ob es gelingt, das Wachstumstempo beizubehalten und gleichzeitig den Pfad in Richtung Break-even, der für das 4. Quartal anvisiert wird, konsequent weiterzugehen. Die Weichen scheinen gestellt, die Bewährungsprobe steht jedoch noch aus. Die Aktie hat eine beeindruckende Rallye bis 3,16 USD hingelegt und konsolidiert seitdem bis auf momentan 2,27 USD.
Das Wasserstoff-Rennen ist eröffnet, doch die Wege der Unternehmen könnten unterschiedlicher nicht sein. Nel ASA muss nach der Börsen-Flaute und dem Index-Ausschluss nun mit technologischen Fortschritten und der Samsung-Partnerschaft dringend wieder operative Schlagkraft beweisen. dynaCERT gelingt mit konkreten Markteintritten in Mexiko und Europa sowie neuen Industriepartnern der Schritt von der Entwicklung in die skalierte Vermarktung. Plug Power demonstriert zwar beeindruckende Produktionszahlen und Wachstum, steht aber weiterhin vor der Herkulesaufgabe, aus den hohen Umsätzen auch operative Profitabilität zu generieren.
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