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11.12.2023 | 05:10

Infineon, First Hydrogen, Plug Power – Chancen über Chancen bei der Dekarbonisierung

  • erneuerbare Energien
  • Wasserstoff
  • Elektromobilität
Bildquelle: pixabay.com

Erneut war das Börsenjahr 2023 eines zum Vergessen für Unternehmen aus den Sektoren der erneuerbaren Energien. Kursstürze von rund 70 % bei marktführenden Unternehmen waren hierbei eher die Regel als die Ausnahme. Doch die Dekarbonisierung läuft, die Nachfrage steigt und das Potenzial ist riesig. Aufgrund dessen ergeben sich bei ausgesuchten Werten langfristig enorme Chancen auf überproportionale Kursgewinne.

Lesezeit: ca. 3 Min. | Autor: Stefan Feulner
ISIN: INFINEON TECH.AG NA O.N. | DE0006231004 , First Hydrogen Corp. | CA32057N1042 , PLUG POWER INC. DL-_01 | US72919P2020

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Inhaltsverzeichnis:


    Infineon Technologies – 30 % Marktanteil

    Die Veröffentlichung der Quartals- und Jahreszahlen 2023 markierte einen Wendepunkt für den Aktienkurs bei einem der führenden Anbieter von Halbleiterlösungen. Das Unternehmen aus der bayerischen Landeshauptstadt verzeichnete einen Jahresumsatz von 16,31 Mrd. EUR, einer Steigerung von 15 % gegenüber dem Vorjahr, und ein Jahresergebnis von 4,399 Mrd. EUR, welches 30 % über dem Wert aus dem Jahr 2022 lag. Für 2024 erwartet das Management eine Verlangsamung des Umsatzwachstums, zielt jedoch auf einen Umsatz von etwa 17 Mrd. EUR und eine bereinigte Bruttomarge von 45 %.

    Der Schwerpunkt für die Zukunft liegt im Ausbau der Investitionen in den Bereichen Elektromobilität sowie erneuerbaren Energien. Im Gros sind Investitionen von 3,3 Mrd. EUR geplant, hauptsächlich in Anlagen für die Herstellung von Siliziumkarbid (SiC) und Galliumnitrid (GaN)-basierten Produkten. Die Halbleiter der dritten Generation sind zunehmend in Elektroautos, Ladestationen und Energiespeichern gefragt. Infineon strebt an, bis Ende des Jahrzehnts einen Marktanteil von etwa 30 % am globalen SiC-Markt mit einem Jahresumsatz von 7,6 Mrd. EUR zu erreichen.

    Positiv gestimmt sind aktuell mehrere Analysten auf Infineon. So wiederholte die britische Investmentbank Barclays ihre Bewertung mit "Overweight" und einem Kursziel von 47 EUR. Goldman Sachs behält ebenfalls seine „Buy"-Einstufung mit einem Kursziel von 47,50 EUR bei.

    First Hydrogen – Wertschöpfungskette im Blick

    Manchmal ist die Börse schon irrational, wie am Beispiel des kanadischen Wasserstoffunternehmens First Hydrogen zu erkennen ist. Die Unternehmensentwicklung ging in den vergangenen zwölf Monaten steil nach oben, doch der Aktienkurs verlor dagegen rund 72 % an Wert.

    So testeten mit Rivus und SSE bislang zwei von sechzehn großen Fuhrparkbetreibern aus diversen Branchen die Fahrzeuge der 1. Generation von First Hydrogen, die mit Wasserstoff-Brennstoffzellen betrieben werden, unter realen Straßenbedingungen. Dabei waren die ersten Ergebnisse durchschlagend. Rund 630 km Reichweite wurde mit einer einzigen Betankung erreicht, außerdem wurde ein bemerkenswert geringer Durchschnittsverbrauch von 1,58 kg Wasserstoff pro 100 km, selbst bei durchgehend hohen Geschwindigkeiten, gemessen. Im Vergleich dazu schaffen es vergleichbare leichte Nutzfahrzeuge mit Elektroantrieb gerade einmal 240 km weit.

    Doch damit nicht genug. First Hydrogen arbeitet neben der Entwicklung der leichten Nutzfahrzeuge weiterhin an der Abdeckung der kompletten Wasserstoffwertschöpfungskette. Mit der EV Technologies Inc. wurde eine Absichtserklärung hinsichtlich der Entwicklung einer kompakten Hochleistungsbatterie unterzeichnet, die dem neuesten Stand der Technik entspricht und speziell für wasserstoffbetriebene Brennstoffzellenfahrzeuge konzipiert sein soll. So soll das neue Batteriesystem, das entwickelt und geplant wird, nach Vorgabe des Ingenieurteams von First Hydrogen eine bessere Effizienz und eine höhere Leistungsfähigkeit für seine wasserstoffbetriebenen Brennstoffzellenfahrzeuge besitzen.

    Nach einer scharfen Korrektur hellt sich das Chartbild von First Hydrogen weiter auf. Nachdem der Wert zweimal die vertikale Unterstützung aus dem September 2021 erfolgreich verteidigen konnte, arbeitet der Chart bei einem Kurs von 1,70 CAD weiter an seinem Boden. Wichtig wäre ein Überwinden des seit Juli etablierten Abwärtstrends bei 1,88 CAD. Dadurch würde ein Kaufsignal mit einem nächsten kurzfristigen Kursziel von 2,24 CAD generiert werden.

    Plug Power – Aussichten weiter getrübt

    Eine einzige Enttäuschung war in diesem Jahr die Entwicklung des Brennstoffzellenpioniers Plug Power, nicht nur was die Aktienkursentwicklung anbelangt. Über 70 % Minus auf 4,01 USD stehen seit dem 1. Januar des aktuellen Börsenjahres auf der Kurstafel. Und dies berechtigt, weil das Unternehmen um den umtriebigen CEO Andy Marsh bei den Quartalszahlen regelmäßig enttäuschte.
    Aufgrund des hohen Cash-Burns dürfte in den nächsten Monaten eine Kapitalmaßnahme anstehen, die wie so oft in der langjährigen Historie eine Verwässerung der Altaktionäre zur Folge haben dürfte. Pessimistisch gestimmt ist zumindest die US-Bank Morgan Stanley, die das Unternehmen auf „Underweight“ herabsetzte und das Kursziel von 3,50 USD auf 3,00 USD senkte.

    Zusätzlicher Druck entsteht durch einen geleakten Entwurf des US-Finanzministeriums für Steuergutschriften für Wasserstoff im Rahmen des Klimaschutzgesetzes der Biden-Administration. Der Entwurf habe Bedenken geweckt, dass diese Vorschriften die Entwicklung der noch jungen Branche erheblich beeinträchtigen könnte. Dabei wird die American Clean Power Association wie folgt zitiert:

    „Wenn dies zutrifft, wird die von der Biden-Administration vorgeschlagene Strategie zur Umsetzung dieser Bestimmungen nicht ausreichen, um diese neue Industrie in Gang zu bringen."


    Analysten sind bei dem Halbleiterhersteller Infineon deutlich positiv gestimmt und sehen großes Potenzial. Dagegen senken diese beim Brennstoffzellenpionier Plug Power den Daumen. First Hydrogen konnte durch die Unterzeichnung einer Absichtserklärung mit EV Technologies Inc. einen weitern Ausbau der Geschäftstätigkeit verbuchen.


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    Der Autor

    Stefan Feulner

    Mehr als 20 Jahre Börsenerfahrung und ein breit gestreutes Netzwerk kann der gebürtige Franke vorweisen. Seine Leidenschaft gilt dem Analysieren verschiedenster Geschäftsmodelle und dem Durchleuchten neuer Trends.

    Mehr zum Autor



    Lexikon:

    1. Bank – Das Kreditwesengesetz (KWG) regelt in Deutschland die erlaubten Geschäfte einer Bank.
    2. Markt – Auf einem Markt treffen Angebot und Nachfrage aufeinander.
    3. Wasserstoff – Technologie zur Nachrüstung von Diesel-Motoren für saubere Verbrennung und Senkung von Abgasemissionen

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    • Erneuerbare Energien
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    • Atomkraftwerk
    • Uran
    • Atomkraft
    • Wasserstoff
    • grüner Wasserstoff
    • Elektrolyseur

    Deutschland geht seinen eigenen Weg in der Energiepolitik und setzt in Zukunft komplett auf Erneuerbare Energien. Robert Habeck betonte, dass man jetzt unabhängig von russischem Gas ist. Doch von Unabhängigkeit kann keine Rede sein, denn Deutschland ist zum Nettostromimporteur geworden, der indirekt Gas aus Russland und auch Atomstrom importiert. Denn die Stromspeicher in Deutschland für die Erneuerbaren Energien reichen nicht einmal für eine Stunde. Dazu hat Deutschland mit die höchsten Strompreise, was die Industrie schon heute teilweise dazu veranlasst, ihre Produktion ins Ausland zu verlagern. Atomkraft ist eine Alternative, die emissionsfrei ist. Weltweit werden viele Kraftwerke gebaut. Hier könnte das Uran knapp werden. Ob Wasserstoff das Stromspeicherproblem lösen kann ist derzeit fraglich.

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