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12.12.2023 | 04:45

Klimakonferenz und Venedig färbt sich grün! Öl bleibt gefragt, Wasserstoff adé? Nel ASA, Prospera Energy und Plug Power im Blick

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Bildquelle: pixabay.com

Zu wenig, zu langsam, zu halbherzig! Klimaaktivisten haben in Italien mit einer spektakulären Aktion auf sich aufmerksam gemacht. Die Mitglieder der Gruppe „Extinction Rebellion“ färbten den berühmten Canale Grande in Venedig fluoreszierend grün. Einige Aktivisten seilten sich am Samstagnachmittag von der Rialto-Brücke über dem zentralen Kanal der norditalienischen Lagunenstadt ab und schütteten Farbstoff in das Wasser. Mit der Aktion wollten sie gegen die „lächerlichen Fortschritte“ der Weltklimakonferenz COP28 in Dubai protestieren. „Wir sind müde, wir haben es satt, von unseren Regierungen für dumm verkauft zu werden, und zu wissen, dass unsere Zukunft in Gefahr ist, während die Politik nichts unternimmt“, hieß es in einer Mitteilung an die Presse. Wie bewältigen wir die Energiefragen der Zukunft? Ein Blick auf ausgewählte Energieaktien zeigt ein deutliches Bild.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: André Will-Laudien
ISIN: PROSPERA ENERGY INC. | CA74360U1021 , PLUG POWER INC. DL-_01 | US72919P2020 , NEL ASA NK-_20 | NO0010081235

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Inhaltsverzeichnis:


    Sebastian-Justus Schmidt, Vorstand und Gründer, Enapter AG
    "[...] Warum soll denn ein modularer Elektrolyser mehr kosten als ein Motorrad? [...]" Sebastian-Justus Schmidt, Vorstand und Gründer, Enapter AG

    Zum Interview

     

    COP28 Klimakonferenz – Ein Votum gegen Öl wird es nicht geben

    Endspurt auf der Weltklimakonferenz in Dubai (COP28). Bis heute Abend ringen Politikerinnen und Politiker aus fast 200 Staaten um die nächsten Schritte im Kampf gegen die Klimakrise. Einer der strittigsten Punkte ist, ob sich die Staaten auf den Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas einigen können. Das Problem: Jedes Land der Erde verfügt über unterschiedliche natürliche Ressourcen und muss die vorhandene Energie für seine Bevölkerung effizient einsetzen. Deutschland besitzt zwar Öl, Gas und vor allem Kohle, möchte aber bis 2030 von allen fossilen Energieträgern Abstand nehmen. An eine Ausbeutung der eigenen, natürlichen Vorräte ist also nicht gedacht.

    Klimaschutz ist das eigentlich nicht, wenn gleichzeitig Fracking-Gas per Schiff von Kanada nach Europa transportiert wird. Die ideologisch formulierte Öko-Bilanz solcher Unterfangen sollte die Berliner Ampel einmal plakativ und überzeugend unter Beweis stellen. Aber Fakten werden eben nur in gewünschten Themen geliefert. Der Ölpreis hat derzeit eher schwache Perspektiven, denn in den USA sind die Ölreserven mittlerweile auf das höchste Niveau seit August gestiegen. Stützend für die mittelfristige Sicht sind aber die anhaltenden geopolitischen Konflikte sowie die Hoffnung, dass mit den ersten Zinssenkungen in 2024 auch eine Konjunkturwende zum Besseren eintritt.

    Prospera Energy – Die Finanzierung für 2024 steht

    Wegen der stark wachsenden Bevölkerung und des Basiseffekts in der Weltkonjunktur wird der Energiekonsum weiter hoch bleiben. Kanada ist ein reiches Rohstoffland und besitzt Milliarden von Barrels Öl und Gas in unterirdischen Gesteinsformationen und Ölsanden. Die technologischen Möglichkeiten erlauben heute die Ausbeutung dieser Reserven ohne größere Umweltschäden zu verursachen. Viele kleinere Explorer- und Förderunternehmen bringen sogar Arbeitsplätze in Regionen mit geringer Besiedelung und historisch niedrigen wirtschaftlichen Potenzialen.

    Einer der aufstrebenden kanadischen Ölförderer ist Prospera Energy. Das Unternehmen wird nach einigen Re-Aktivierungen von Bohrfeldern bis zum Jahresende ihre tägliche Förderung auf ca. 1.800 Barrel Öläquivalent (BOE) erhöht haben. Zuletzt wurden sieben Horizontalbohrungen niedergebracht, drei weitere werden noch vor Jahresende erwartet. Prospera wurde in 2023 komplett neu aufgestellt und hat mit Samuel David auch einen neuen CEO bekommen. Er hat ganze Arbeit geleistet und neben den operativen Fortschritten auch auf der Finanzierungsseite Erfolge zeigen können.

    So hat Prospera eine Finanzierung in Höhe von 3 Mio. CAD unter Mitwirkung von White Tundra abgeschlossen. Sie beeinhaltet eine 1 %-Lizenzgebühr auf Prosperas Einnahmen aus den Cuthbert-Grundstücken und kann innerhalb von 12 Monaten für 3,48 Mio. CAD zurückgekauft werden. Die Tilgungs-Zahlungen steigen nach dem 30.11.2024 um etwa 4,6 % an, wenn nicht pro Quartal mindestens 250.000 CAD aus den Lizenzgebühren fließen. Die Mittel aus der Transaktion werden für die Durchführung des horizontalen Bohrloch-Erschließungsprogramms auf den Cuthbert-Grundstücken des Unternehmens verwendet. Der anfängliche Lizenzgebührensatz von 1 % bis einschließlich 30. November 2024 erhöht sich nach diesem Termin bis einschließlich 31. Mai 2025 auf 16 % und nach dem 31. Mai 2025 auf 22 %, sofern die Lizenzgebühr bis dahin nicht zurückgekauft wurde. Neben der oben genannten Finanzierung konnten zusätzlich 583.000 CAD in einer Privatplatzierung erlöst werden.

    Prospera beabsichtigt, die eingeworbenen Mittel für Bohrungen, die Fertigstellung und Anbindung sowie für Rekultivierungskosten und der Fortsetzung von Umwelt-, Sozial- und Governance-Initiativen zu verwenden. Das Unternehmen verfolgt damit einen hohen ESG-Standard. Aktuell sind bei Prospera Energy 400 Mio. Aktien im Umlauf. Das bewertet das Eigenkapital des Ölproduzenten mit 32 Mio. CAD. Für 2024 stehen viele Projekte auf dem Plan. Wenn die Entwicklung so schnell weitergeht wie aktuell gezeigt, dürfte der niedrige Firmenwert bald Geschichte sein.

    Nel ASA und Plug Power – Wasserstoff bleibt im Abseits

    Wieder eine schlimme Woche für den Wasserstoff-Sektor. Bei Plug Power setzten sich die Verkäufe ungebremst fort, die Aktie fiel von 4,40 auf 3,68 EUR und kann sich derzeit nicht erholen. Belastend wirkt die jüngste Abstufung der US-Investmentbank Morgan Stanley, die nun das Rating „Underweight“ vergibt und nur noch 3,00 USD als Kursziel festsetzt. Aktuell sieht die Bank für die Weltwirtschaft eine schwierige Situation speziell auch für Wasserstoff-Projekte und macht sich zusätzlich über die Liquidität von Plug Power Sorgen. Hier könnte es bald zu einer schmerzlichen Kapitalerhöhung kommen.

    Bei Nel ASA gibt es einen Wochenverlust von 6,5 % zu beklagen. Scheinbar bleiben die Appelle der Ampel-Regierung in Dubai ungehört, denn Bundeskanzler Olaf Scholz hat die Bedeutung von Wasserstofftechnologie und geothermischer Energie für die Erreichung der Klimaneutralität bis 2045 am gestrigen Montag nochmals hervorgehoben. Darauf spezialisierte Unternehmen wie Nel ASA, Plug Power und Hexagon Purus rücken damit in den Fokus. Dennoch wollen Investoren derzeit wohl nicht aufspringen, denn was fehlt, ist immer noch die bislang vermisste, private Investitionswelle.

    Nel ASA und Plug Power sind derzeit im Abwärtstrend gefangen, während die großen Indizes täglich neue Höchststände feiern. Als momentumorientierter Anleger kann man hier getrost zuschauen und einen signifikanten Turnaround abwarten.

    Die gute Performance der Prospera Energy-Aktie nähert sich an die aktuelle WTI-Entwicklung an. Damit wären die 12 Monatskursgewinne nahezu egalisiert. Nicht so schlimm, denn im Vergleich dazu haben Nel ASA und Plug Power ganze 47 bzw. 71 % verloren. Quelle: Refinitiv Eikon vom 11.12.2023

    Ob es der Weltklimakonferenz in Dubai gelingen wird, fast 200 Länder mit einem freudigen Schluss-Communiqué unter einen Hut zu bringen, darf stark bezweifelt werden. Die Energiemärkte bleiben wegen der geopolitischen Lage angespannt, denn die Nachfrage nach fossilen Brennstoffen ist unverändert hoch. Ob Wasserstoff im Jahr 2024 durchstarten kann, bleibt fraglich. Öl dürfte die 70 USD-Linie mittelfristig halten können, damit ist Prospera Energy weiterhin aussichtsreich.


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    Der Autor

    André Will-Laudien

    Der gebürtige Münchner studierte zuerst Volkswirtschaftslehre und diplomierte 1995 in Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität. Da er sich schon sehr frühzeitig mit der Börse beschäftigte, verfügt er heute über mehr als 30 Jahre Erfahrung an den Kapitalmärkten.

    Mehr zum Autor



    Lexikon:

    1. Aktie – Als Aktie wird ein Wertpapier bezeichnet, welches einen Anteil am Eigenkapital einer Aktiengesellschaft darstellt.
    2. Bank – Das Kreditwesengesetz (KWG) regelt in Deutschland die erlaubten Geschäfte einer Bank.
    3. Kapitalerhöhung – Erhöhung des Eigenkapitals eines Unternehmens

    Weitere Kommentare zum Thema:

    Kommentar von André Will-Laudien vom 21.03.2025 | 04:45

    250 % Kursraketen: Achtung, jetzt geht´s ab bei Nel ASA, naoo AG, Steyr, Mutares und Hensoldt

    • Rüstung
    • Defense
    • HighTech
    • IT-Technologie
    • Wasserstoff
    • Turnaround

    Das deutsche Konjunkturpaket ist auf den Weg gebracht. Nun fehlt nur noch die Zustimmung des Bundesrats, die heute erwartet wird. Die öffentliche Meinung ist gespalten, denn die insgesamt bis zu 1 Bio. EUR „Sondervermögen“ sind die größte Schuldenaufnahme, die die nun 75-jährige Bundesrepublik auf den Weg bringt. Die Zweifler sehen die enorme Bürde für kommende Generationen, Befürworter unterstreichen, dass die BRD seit vielen Jahren kaum in seine Zukunft investiert hat und der Erneuerungsstau nun endlich behoben wird. Klar ist, dass man mit dieser Maßnahme den Verschuldungsgrad zum Bruttoinlandsprodukt um etwa 25 % anhebt, gleichzeitig das Wachstum über die gezielten Maßnahmen in Rüstung, Infrastruktur und Klimaschutz mit einer erhöhten Staatsquote um etwa 0,2 bis 0,3 % jährlich anhebt. Die Börse feiert, der in Lohn und Brot stehende Bürger hat rund 500 EUR Zinsen jährlich als zusätzliche Steuerlast einzubringen. Eigentlich waren von den Wahlsiegern wichtige Steuerentlastungen versprochen worden. Wo liegen die Chancen für Anleger?

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    Kommentar von Juliane Zielonka vom 20.03.2025 | 05:55

    Steyr Motors, dynaCERT, NEL – Wachstumstreiber in Verteidigung und Greentech

    • Defense
    • Militär
    • dynaCERT
    • Wasserstoff

    Investoren lieben Unternehmen, die mit frischen Ideen und starkem Wachstum überzeugen. Im Bereich Greentech und Verteidigung stehen drei Akteure im Fokus: Die Steyr Motors AG überzeugt im aktuellen Geschäftsbericht 2024 mit einem Umsatzplus von 9,2 %. Der Verteidigungssektor boomt und die Expansion nach Asien lassen das österreichische Unternehmen zum Global Player werden. Für 2025 wird sogar ein Umsatzsprung von mindestens 40 % erwartet. Das kanadische Greentech-Unternehmen dynaCERT punktet mit seiner HydraGEN™-Technologie, die in Kanada vor allem in der Öl- und Gasbranche für Aufsehen sorgt, da sie schwere Dieselmotoren mit Wasserstoff-Technologie aufrüstet und so als die ideale Überbrückungstechnologie dient. Ein neuer Großauftrag mit über 140 Einheiten beweist, wie dynaCERT Innovation, Effizienz und ESG-Ziele vereint. Nel kooperiert mit SAMSUNG E&A im Wasserstoffsektor: SAMSUNG integriert Nels Elektrolyseure in seine Wasserstoffanlagen und erwirbt zudem 10 % der Aktien. Drei Firmen, drei Wege – welche Chancen ergeben sich für Ihr Depot?

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    Kommentar von Armin Schulz vom 12.03.2025 | 06:00

    Nel ASA, First Hydrogen, Volkswagen – die EU und Deutschland pumpen Milliarden in Wasserstoff – wer kassiert?

    • Nel ASA
    • First Hydrogren
    • Volkswagen
    • Wasserstoff
    • grüner Wasserstoff
    • Elektrolyseure
    • Wasserstoffantrieb
    • Wasserstoff Tankstelle
    • SMR
    • leichte Nutzfahrzeuge
    • Elektromobilität
    • Elektroautos

    Während die Suche nach Alternativen zu Öl und Gas weltweit Fahrt aufnimmt könnte sich Wasserstoff zum heimlichen Star der Energiewende entwickeln. Nicht nur für Fabriken, auch im Verkehrssektor könnte grüner Wasserstoff zum Gamechanger werden. Die EU hat jetzt ein milliardenschweres Förderprogramm angeschoben – allein in Österreich sollen damit 112.000 Tonnen grüner Wasserstoff produziert werden, in Litauen immerhin 13.000 Tonnen. Klar ist: Ab 2027 wird es an der Tankstelle spürbar teurer. Experten rechnen mit Preissprüngen zwischen 38 Cent und 1 EUR pro Liter. Da schauen plötzlich viele wieder genauer auf emissionsfreie Antriebe. Innovative Unternehmen treiben diese Technologie voran und positionieren sich als Pioniere einer emissionsfreien Ära. Für Anleger eröffnen sich Chancen: Wer früh in Wasserstoff-Player investiert, könnte vom Umbruch der Energie- und Automobilbranche profitieren. Doch welche Firmen setzen die Trends?

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